ADSH ... was nun ???
vor etwa einer Woche haben wir die Diagnose ADSH von der Uni Münster erhalten und stehen dem ganzen ganz schön machtlos entgegen!!! Keinerlei Erklärung vom KA ... denn dieser schickte uns mit nem Fragebogen und der Bemerkung wir sollen uns die drei Blätter die er uns mitgab durchlesen und dann zu einem Gespräch wiederkommen!
Unser Marc ist nun fast 5 Jahre alt hat einen sprachlichen Entwicklungsrückstand von 13/4 Jahren (geht auch zur LOGO und ERGO) was wie ich denke für ihn etwas gebracht hat, doch zu Hause ist die Situation einfach unerträglich ...
Klar, nun wird einem so manches bewußt und klar, doch ändert das nun vorerst nichts an der Tatsache, daß zu Hause Teller fliegen ... unruhe und chaos herrscht, fast kein Tag vergeht, andem unserer Marc nicht wie ein Käfer zappelnd auf dem Boden liegt und weint ... Türen knallen... schreien und protestieren an der Tagesordnung sind ... Spielzeugkisten werden umgestoßen und ausgekippt ... Essen ist ein Thema für sich ... Geduld gibt es nicht ... alles muß sofort geschehen und wie er sich das denkt ... er schlägt sich selber ...einschlafen zieht sich über mehrere Stunden ... anziehen ist Horror (nicht, weil ers nicht kann, sondern sich sperrt - damit überfordert ist) ...
Manchmal kommt einem der Gedanke, daß es doch irgendwo eine Bedienungsanleitung für dieses Kind geben muß, denn wie auf Knopfdruck ist er ein anderer!
teil 2 ... war zu lang ...
Im Kindergarten integriert er sich, beteiligt sich an der Gemeinschaft und den Spielen!
Fremden gegenüber ist er verschlossen bis distanziert, schnell peinlich berührt, sodaß er sich hinter mir versteckt, mit der Schwester geht er mal liebevoll mal sehr rabiat bis agressiv um, er lenkt schnell ab, kann einfach nicht still sitzen, sodaß sich fast der ganze Tagesablauf nach Marc richtet ... eine zeitlang gab es das zu Essen, was er sich wünschte nur damit er aß (und selbst dann schien es ein Lotteriespiel zu sein, ob und wann er mit welchen Ausflüchten und Pausen zu essen beginnt)! Er scheint Power für fünf zu haben ... manchmal stark und dann wieder sehr verletzlich ... Nein gibt es nicht- wird nicht akzeptiert ...
Nun ist es 23 Uhr und er schläft gerade etwa 15 min und war seit heute früh um 6 auf den Beinen ...
Ich denke manchmal, daß kein Lichtschein in sicht ist, sitze abends stundenlang, um für mich zur Ruhe zu kommen und wenn ich dann einschlafe, träume ich von allem erlebten ... außerdem habe ich doch zwei Kinder und fühle mich manchmal ganz schön überfordert und machtlos ...
Re: teil 2 ... war zu lang ...
es ist sehr gut, dass sie sich bereits in die Hände von Fachleuten begeben haben. Lesen sie sich die Zettel durch, nehmen sie den nächsten Termin wahr. Es wird ihnen sicher geholfen werden, mit der sITUATION besser umzugehen.Achten sie auf klare Regeln und Konsequenzen und einen festgegliederten Tagesablauf.
Loben sie ihn viel für erwünschtes Verhalten.
Gruss
Dr.Winckler-Schumann
Re: teil 2 ... war zu lang ...
Gerade gestern haben wir einen Wochenplan aufgestellt (uns alle mit einbezogen) zu welcher Zeit was von wem erledigt werden sollte ...z.B. auch wann der Hund gefüttert werden muß oder der Hase, wann der Müll raus soll, wer wann den Tisch deckt usw. Sollten es mehr unerledigte Aufgaben sein, muß derjenige am nächsten Tag eine Aufgabe eines Anderen miterledigen, bei mehr erledigten, darf abends 10 Minuten Kinderfilm gesehen werden!
Ist es denn ein typisches Verhalten für ein ADS Kind, daß es sich so unterschiedlich benimmt??? Aufgefallen ist mir auch, daß er zwar die Erlebnisse vom KiGa nicht mir, aber unserem Hund erzählt, dann liegt er unter seinem Bett und umarmt ihn und erzählt ... oder wenn ich mal geschimpft habe, daß er dem Hund dann erzählt warum ich nun böse bin und Tränen hatte ich in den Augen als er unserem Hund erzählte, daß er das doch gar nicht wollte, aber eben dumm sei ... was mache ich denn gegen solche Aussagen seinerseits????
Re: teil 2 ... war zu lang ...
es ist nicht typisch für ein ADS-Kind, dass es sich sehr unterschiedlich benimmt. vIEle KINDER sind im Verhalten noch sehr wechselhaft. Erziehungsexperten sagen heute, dass man ein Kind regelrecht "hypnotisieren" kann, das heisst , sagen sie dem Kind etwas negatives, wird so auch sein Selbstbild, sagen sie etwas positives, so glaubt das Kind an sich.
Ein Buchtip : "Das Geheimnis glücklicher Kinder" von Steve Biddulph
Gruss
Dr.Winckler-Schumann
Re: teil 2 ... war zu lang ...
ich habe selber kein ADS-Kind, habe aber 2 in der direkten Verwandschaft. ADS-Kinder sind oft selber sehr enttäuscht über sich selbst und wollen auch gar nicht "böse" sein. Das macht sie sehr unglücklich. Sie wollen genauso sein wie die anderen, können es aber nicht.
Seit meine Schwester weiß das ihr Sohn ADS hat, kann die ganze Familie besser mit ihm umgehen. Man weiß jetzt das es keine (auch keine unbewußte) Bösartigkeit ist um Familienmitglieder zu tyrannisieren, sondern das wirklich was vergessen wurde, übersehen, überhört, einfach nicht wahrgenommen... Mein Neffe ist ein Jugendlicher mit sehr ausgeprägtem ADS. Seit ca. 1 1/2 Jahren erhält er Medikamente, was in seinem Fall ein Segen für die ganze Familie war. Zur Zeit nimmt er nichts ein und kommt dennoch gut zurecht da sich gewisse Verhaltensweisen auf die Dauer einprägen (können). Daher der geregelte Tagesablauf und viel Konsequenz.
Viele Grüße,
Birgit
Re: ADSH ... was nun ???
nun weiß ich mir gar keinen Rat mehr! Nachdem er uns ja mit der Diagnose sitzen ließ und mit dem Satz >>ich sollte mir mal erst ein gutes Buch kaufen und mich einlesen>das ist alles schund!
Re: ADSH ... was nun ???
informier Dich doch mal über´s Internet. Da gibt es etliche Seiten über dieses Thema und bestimmt kann Dir jemand einen GUTEN KA in Deinem Gebiet empfehlen der sich mit ADHS auskennt und Euch nicht so im Regen stehen läßt! Ich glaub der hat überhaupt keine Ahnung in welcher Krise Ihr steckt!
Liebe Grüße,
Birgit
Re: ADSH ... was nun ???
genau das ist das, was ich auch denke! Ich hatte das Gefühl, daß ich besser informiert war als er (bin ja mitlerweile ne kleine "Fachfrau")! Nachdem wir die Diagnose von der Uni Klinik bekamen, nannte er mir eine Adresse im Internet, die sehr gut sein soll und bei unserem Gespräch die Tage hat er förmlich daraus zitiert! Krise ist mitlerweile teilweise noch untertrieben ... ich habe z.B. die Erfahrung gemacht, daß wenn ich bei unserem Marc bestimmte Dinge einfach nicht bemerke und nicht darauf eingehe, überstehen wir alles ein wenig einfacher, doch mein Mann sieht dieses nicht ein und wenn ich ihn dann bremse, stehe ich alleine da! Er geht einfach in einen anderen Raum und "schmollt" vor sich hin! Vorher hat es soetwas bei uns nicht gegeben! Da habe ich es den ganzen Tag mit purem streß zu tun und muß mir von allen Seiten anhören, das unser Sohn schon immer anders war und es einfach nur an mir und meiner Erziehung liegt und wenn dann der Mann auch noch so reagiert, als ginge es an ihm vorbei, ist das Leben dann manchmal nicht mehr so lustig!!! Große Bedenken habe ich auch bei meiner Tochter, die manchmal einfach außen vorsteht und dann Mitläufer sein muß und sich anpassen muß! Und wenn dann endlich nachts irgendwann ruhe eingekehrt ist, schlafe ich vor Erschöpfung ein, sodaß auch ich auf der Strecke bleibe ... bis vor einem Jahr habe ich noch nachts voll mitgearbeitet, tagsüber die Kids versorgt, Freundschaften gepflegt und nun ???
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