Hallo Sanne,
auch ich bin sehr dafür, daß man sein Kind nicht anlügt. Und ich würde meinem Kind auch erzählen, daß der Hund gestorben ist. Ich finde zum Beispiel auch, daß man seinem Kind klipp und klar sagen muß, wenn es beim Arzt eventuell etwas pieksen könnte. Das finde ich nämlich ganz schlimm, diese Eltern, die ihrem Kind vor dem Arztbesuch vorbeten, daß es gar nicht weh tun wird. Und dann kommt die SPRITZE!!! Wieviel Vertrauen kann da denn aufgebaut werden???
Mein Problem ist aber Weihnachten. Einerseits bin ich der Auffassung, daß ich meinem Kind nichts vorlügen darf und das ist eins meiner strengen Prinzipien. Andererseits war für mich als Kind diese magische Weihnachtszeit einfach wahnsinnig kostbar. Für mich kam der Adventskalender aus einer anderen Welt und Weihnachtsbaum und Krippe usw. waren irgendwie superheilig. Es war ein herrlicher Kinderglauben, der meine Kinderphantasie beflüglen konnte. Weihnachten war immer die schönste Zeit im Jahr. Wie bin ich sprichwörtlich auf den Boden geknallt, als mir meine Ma alles erklärte. Ich habe tagelang geweint. Aber heute bin ich meinen Eltern für diese magische Erfahrung dankbar.
Im Moment erzähle ich Moritz auch vom Christkind usw., weil ich auch ihm diese magische Welt schenken will.
Wie siehst Du/seht Ihr das???
Liebe Grüße,
Vroni

Dazu kann ich Dir auch was sagen :) Ich bin (leider) nicht soo schön grossgeworden ..Weihnachten... also :
Meine Mädchen mittlerweile 8 und 10 .. wir haben es immer sooo schön gemacht , wochen vorher immer schon Nüsse ans Fenster geknallt , Schreck sass tief ..denn die meinen die kommen durchs Fenster , im Dunkeln immer gesagt: Huch ich glaub ich hab da draussen was gesehn , oder halt andere Dinge , Weihnachtsgeschichte erzählt , an den Nikolaus glauben lassen , ebenso wie an das Christkind , sie sind so kurze Zeit KIND , es ist soo schön zu glauben , das sie meinen das Christkind war da..diese strahlenden KInderaugen , nur meine Mutter meinte dann imemr zu denen sagen zu müssen: Was soll man euch denn an Weihnachten kaufen?? Bzw. an Weihnachten zu sagen. DAS habt ihr von mir bekommen :( usw.. aber ich konnte das immer geschickt abwenden. Ich finde es schön und die /Ernüchterung/ kommt meist über Schule/Kiga , wo sie dann /zweifeln/ .der Timo hat gesagt , es gibt kein Christkind usw.... ich hab dann imemr gesagt: na wenn er nicht dran glaubt ;)
also meine haben sehr sehr lange dran geglaubt und ich finde das schön und werde beim dritten genauso machen..das hat nichts mit Lügen zu tun, finde ich
LG Hex

Hallo Vroni!
Ich denke Weihnachtsmann, Christkind, Nikolaus, Osterhase oder was noch.. hat eigentlich in dem Sinne nichts mit Lügen zutun ..
ich empfinde es als Glaube an etwas, was mal war .. leider wissen diewenigsten dass wir weihnachten wegen der geburt jesus feiern und nicht wegen den geschenken.
und das kan man später auch gut erklären und kein kind würde uns als lügner hinstellen.
Ich habe Weihnachten immer geliebt .. und möchte dieses warme Gefühl auch gerne so weitergeben.
lg ela .. sie sich schon jetzt auf die adventszeit freut.

guten morgen vroni,
natürlich würde ich auch meinem kind erzählen, das es spritzen gibt beim doc, die auch weh tun können.
ich würde auch meinem kind erzählen das der hund gestorben ist, aber muss ich den alle dateils erzählen? wie der hund zb. gestorben ist? weiss ich, was es für ein schock sein kann, wenn ich einem kind was gerade mal vier oder fünf jahre ist erzähle, das der hund krebstumore hatte, nur noch morphium bekam und dann qualvoll erstickt ist?
ich glaube das muss doch nicht sein, oder?
ich kann ja auch sagen, der hund war sehr krank und ist eingeschlafen. ist doch keine lüge. man hat eben halt etwas weggelassen.
weihnachten:
ich bin auch angelogen worden, von sämtlichen familienmitglieder. es gab das christkind, was dann, wenn es bei uns vorbei kam, an der haustür klingelte.
ostern:
ich habe mit 7 jahren noch an den osterhasen geglaubt.
mein vater ist mit mir jeden ostersonntag ins grüne gefahren und hat mir eiersuchen gemacht.
und ich muss sagen, ich fand, das war die krönung in jedem jahr. als ostern vorbei war, habe ich wieder aufs neue jahr gewartet.
und als man mir sagte, das es weder das christind gibt noch den osterhasen, bin ich auch nicht davon gestorben.
im gegenteil, ich war alt genug um zu verstehen, warum die erwachsenen das machen. ist doch kein problem.
aber wie schon gesagt, man muss das abwiegen können.
aber was mir jetzt mal so durch den kopf geht,
erzählen eigendlich die kindergärtnerinnen und die lehrer immer die warheit?
sie tragen doch auch dazu bei.
lg
sanne

Hallo Sanne,
klar, da hast Du recht: Man muß seinem Kind ja nicht haarklein alles erklären. Ich würde auch nicht von Tumoren und endlosen Schmerzen und sowas anfangen. Wenn man etwas nicht sagt, ist das ja in meinen Augen noch nicht gelogen. In Deinem Fall reicht es wirklich völlig, Deinem Kind zu sagen, daß der Hund eingeschlafen ist und nicht mehr aufwachen wird. Habe mal gelesen, daß Kinder ganz genau steuern können, was sie verkraften können und was nicht. Sie fragen genau so weit, wie sie es verstehen. Wenn also Dein Kind weiterfragen würde, warum der Hund eingeschlafen ist, würde ich erzählen, daß er sehr krank war. Und die Frage, warum er so krank war, muß, glaube ich, erst mal wachsen, sprich das Kind muß älter werden, um darüber nachzudenken. So etwa.
So will ich das mit allen Lebensthemen bei meinen Kindern machen: Immer genau soviel antworten, wie sie fragen. Aber eben nicht lügen (also auch bei der Aufklärung nix von Störchen oder so erzählen).
Bin grade schwanger und Moritz wollte wissen, wie das Baby aus meinem Bauch rauskommen wird. Da habe ich ihm gesagt, daß es eine Tür gibt, wo es rauskann, und das hat ihm gereicht.
Schön, daß Du das mit den Mythen um Weihnachten und Ostern genauso siehst.
Wie Erzieher/Lehrer das in Bezug auf Weihnachten handhaben, ist wohl von Charakter zu Charakter unterschiedlich. Ich denke aber mal, daß sie bei anderen Fragen, die nichts mit diesen Festen zu tun haben, schon bei der Wahrheit bleiben.
Liebe Grüße,
Vroni

Hallo Sanne,
ich bin Erzieherin, und ich kann Dir hoch und heilig versprechen, daß in den Kindergärten in denen ich gearbeitet habe IMMER der echte Weihnachtsmann da war. Er hat immer vorher einen Brief geschrieben, wieso er schon früher in den KiGa kommt als nach Hause. Und die Kinder, die am skeptischsten waren, saßen nachher auch mit großen Augen da und horchten auf das Klopfen vom Weihnachtsmann. Wir haben allerdings nie mit der Rute gedroht oder damit, daß er nur "artigen" Kindern etwas mitbringt.
Ich finde aber auch, daß nur dann geschwindelt werden darf, wenn es zum Nutzen der Phantasieförderung unserer Kinder geht.
Ich habe es den Kindern im Kindergarten durchaus erzählt, als mein Kaninchen starb. Und als ein Kind fragte, wie Nele denn aus meinem Bauch gekommen ist, habe ich auch erzählt, daß mein Bauch aufgeschnitten wurde und Nele rausgeholt wurde. Das ich aber vorher eine Spritze bekommen habe und es deshalb auch gar nicht weh getan hat. Und ich mich ganz doll gefreut habe, als sie da war.
Kinder vertragen die Wahrheit ganz gut.
LG, Kristina mit Nele *18.03.2003!

hallo kristina,
find ich gut mit dem weihnachtsmann und das du den kinder erzählst , wie die babys zur welt kommen auch.
warum sollte man da auch lügen.
früher oder später erfahren sie es ja sowieso.
aber man sollte doch schon überlegen, welchem kind in welchem alter man was sagt.
man kann einem kind eben auch mal nicht alles sagen, weil es noch nicht versteht.
ich find das in ordnung , so wie du es machst.
so würde ich es auch tun.
lg
sanne

Hi Vroni,
lange nichts mehr gehört von Dir! Was macht Dein Lütter? Pheline kämpft gerade mit ihrem ersten herbstlichen Infekt :( Mal sehen, was dabei rauskommt.
Bei uns hat das Christkind gerade derzeit einen wichtigen Platz, Pheline freut sich sehr darauf und fragt mich täglich, ob heute vielleicht Weihnachten sei. Ich empfinde das nicht als Lüge, sondern eine Art Mythos, der irgendwann, wenn die Kinder älter sind, aufgelöst wird. Genau wie Du es beschreibst, viele von uns können sich noch zu gut an den "magischen Zauber" der Weihnachtszeit erinnern, auch ich LIEBE diese Erinnerung. Ich werde mir alle Mühe geben, auch Pheline diese wunderschöne Erfahrung zu geben. Als Lüge empfinde ich das nicht.
Ganz liebe Grüße von Bettina

Hi Bettina,
ja, ich werd Dir mal wieder mailen :-)))) Dem Lütten geht's soweit ganz gut, bis auf daß er im Moment so ein bißchen in der Trotz- und Mama-Geh-Nicht-Weg-Phase hängt. Noch hat uns die Herbsterkältung verschont. Alles Gute und viel Gesundheit an Pheline auf diesem Weg :-)
Komischerweise ist auch bei Moritz das Thema Weihnachten hoch im Kurs. Immer wenn ich mit ihm in der Stadt bin und er was sieht, was er haben will, sag ich ihm immer, daß er das mal dem Christkind sagen soll, vielleicht bringt es das dann an Weihnachten. Hat der Kleine das gleich aufgeschnappt. Und - wunder! - er wußte sogar noch, wo der Baum letztes Jahr gestanden hatte (und da war er erst 20 Monate alt!). Jetzt ist Weihnachten wie gesagt ein Thema und er erklärt mir immer, wo der Baum stehen wird, wenn das Christkind kommt und die Geschenke bringt. Wirklich süß :-)
Ja, ich glaube, der Ansatz, diese "Weihnachtslüge" als Kinder-Mythos zu sehen, ist ganz gut (und nimmt mir ein bißchen den Skrupel, mein Kind "anzuschwindeln").
Auch ganz liebe Grüße,
Vroni

Hallo Vroni,
das was Du beschreibst kenne ich sehr gut, auch für mich waren die Weihnachtstage immer die schönsten im Jahr. Vorher Schlittenfahren, gemütlich zusammen essen und dann warten bis das Glöckchen klingelte. Meine Oma hatte immer einen Riesenbaum und die Geschenke so toll eingepackt. wegen, ich konnte nie so richtig daran glauben, als Kind schon nicht. Fand die Geschichte zwar immer wieder spannend, konnte mir aber nie vorstellen daß das wirklich so gewesen sein soll.
Das ist heute unser"Problem": wir sind Beide nicht gläubig und haben uns lange Gedanken darüber gemacht. Wir haben unsere Tochter bewusst nicht taufen lassen weil sie das später selbst entscheiden soll. Wir werden ihr bei keiner Entscheidung im Wege stehen und sie soll deswegen nicht anders aufwachsen. Wir werden ihr ebenfalls diese Geschichte erzählen, aber sie nicht als das darstellen an das wir glauben sondern es eben als Geschichte erzählen.
Wir haben auch überlegt ob wir Weihnachten feiern oder ob es womöglich blasphemisch wäre. Aber es ist auch das Fest der Liebe und wir lieben uns wie verrückt :-)
Wir werden nicht beten, aber wir werden drei wunderschöne gemütliche und liebevolle Familientage miteinander verbringen, mit einem großen Baum, in einer zauberhaften Atmosphäre mit schönen Überraschungen und Schneespaziergängen.
Stella wird wie gesagt die Jesusgeschichte kennen, ob sie daran glauben möchte oder nicht soll sie selbst entscheiden.
Liebe Grüße
Lilli

Hallo,
ich scheine hier als einzige eine andere Meinung zu vertreten.
Meine Eltern haben uns von klein auf erzählt, dass wir Weihnachten feiern, weil Jesus geboren wurde, und weil wir uns so sehr darüber freuen, schenken wir uns alle gegenseitit etwas. Dies hat der gespannten Vorfreude, dem kindlichen Glauben usw. überhaupt keinen Abbruch getan, denn Glauben ist eben etwas anderes als Wissen.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie KInder in der ersten oder zweiten Klasse ausgelacht wurden, wenn sie vom WEihnachtsmann oder Osterhasen erzählten und denen dann eine Welt zusammenbrach, ich finde, so etwas muß man seinen Kindern nicht antun.
Meine Mutter erzählte, sie hätte uns von Anfang an "Die Wahrheit" erzählt, weil sie sehr lange tief enttäuscht von ihrer Mutter war, als sie erfahren hat, dass es kein Christkind gibt.
Meine Nichten und Neffen (ich selber habe leider keine Kinder) werden genauso erzogen, wie wir und Weihnachten ist für sie genauso schön.
Viele Grüße
Holly

hallo,
ja, jeder hat natürlich eine andere meiung. ist doch klar.
aber mal ehrlich, wenn ihr schon die warheit sagt, das weihnachten ist, weil jesus geboren wurde, dann sollte man doch auch auf geschenke verzichten.
denn:
weihnachten ist ja kein fest der geschenke ! oder sehe ich das jetzt falsch?
geschenke kann man sich das ganze jahr machen, nicht nur unter anderem an weihnachten.
und:
aber es gibt auch eine "truppe" sag ich mal, die feier garnichts. wie z.b. zeugen jehovas , oder wie die heissen.
im grundegenommen sind das ja auch arme kinder. die kennen noch nicht einmal eine geburtstagskinderparty.
die kinder sind immer arm dran.
ob man ihnen die warheit sagt, ob man sie "anlklügt" und anschliessend kommt das böse "erwachen" oder man feiert überhaupt nicht.
lg
sanne

HI Sanne, hi Holly!
Hab eben erst diese Diskussion entdeckt, aber schreibe trotzdem noch was dazu: Wir machen es so wie Holly: Weihnachtsmann und Osterhase etc. sind Märchen, wir erzählen von ihnen, aber mit Augenzwinkern - nie würde ich sie als echte Wesen darstellen, denn das ist für mich definitiv die Kinder anlügen. Und man bekommt als Eltern ja auch ständig Probleme, ich weiß ich noch, wie das bei meinem jüngeren Bruder war: Ständig mussten dann irgendwelche Notlügen und neue Geschichtchen erfunden werden, warum es den Weihnachtsmann DOCH gibt, welcher von den dreien in der Fußgängerzone nun der echte war etc.
Wir feiern Weihnachten als Erinnerung an die Geburt Jesu. Und wir schenken uns etwas, weil Gott uns an Weihnachten seinen Sohn geschenkt hat, weil er uns liebt. Deswegen kommen die Geschenke von uns Eltern, weil wir unsere Kinder lieb haben etc.
Trotzdem wird Advent und Weihnachten für uns eine spannende und geheimnisvolle Zeit sein, denn ich liebe diese Zeit auch noch als Erwachsene!!! Und sie ist für mich auch immer von besonderem Zauber, obwohl ich ja auch nicht (mehr) an den Weihnachtsmann glaube...
Und der Weihnachtsmann kommt bei uns dahin, wo auch Feen, Monster, Drachen etc. sind - ins Reich der Märchen und Fantasie.
LG Janet

hallo,
find ich auch in ordnung.
so kann man es auch machen.
lg
sanne
die weihnachten auch noch so gern hat,obwohl wir uns nichts mehr schenken.

Kinder wollen auch diese spiritualität und wieso all diese fragen stellen? Frag dich doch mal selbst, hast du dadurch jetzt irgendwelche probleme mit deinen eltern? Wahrscheinlich nicht, im gegenteil, du hast wunderbare erinnerungen an die zeit...oder!?
Ich hab mal gelesen, dass kinder, wenn sie merken das es den weihnachtsmann/christkind nicht mehr gibt, sich selber "belügen" um sich diesen zauber aufrecht zu erhalten.
Also ich hab das getan, ich hab dem christkind noch meinen wunschzettel geschrieben, als ich schon lange wusste das es nicht existiert.
GLG Ariane