Patenamt
Ich schlussfolgere aus der Tatsache, dass zur _Taufe_ die Patenschaft beginnt, das Patenamt ein _kirchliches_ Amt ist. Bei mir ist aber aus der Diskussion der Eindruck entstanden, dass man sich aber über das Patenamt eine Wahlverwandschaft in die Familie holt.
Korrigiert mich bitte, wenn ich mich irre..
LG
Uta
Re: Patenamt
Wir hatten auch überlegt für Jennifer einen Paten "zu nehmen" (klingt bissl komisch). Haben uns dann beim Einwohnermeldeamt erkundigt und die Frau sagte uns, das auch mit einer Patenschaft (auch wenn eingetragen) egal ob kirchlich oder nicht kirchlich keine Verpflichtungen für den Paten entstehen.
Ich mein das so:
wir wollten jemanden haben, der sich falls uns mal etwas passiert um die Kleine kümmert. Das kann man aber durch eine Patenschaft nicht erreichen. glaube das es nur die moralische Verpflichtung für den Paten sein könnte, aber rechtlich gesehen er keine Chance hat das Kind bei evtl Unfall oder so zu adoptieren. Ich glaube da geht Familie vor ebend nach den Richtlinien vom Jugendamt.
Wollt das nur als Anmerkung sagen
Liebe Grüße Antje
Re: Patenamt
das stimmt. Viele Leute wissen das gar nicht, dass eine (kirchliche) Patenschaft keinerlei Rechtsgültigkeit hat.
Man kann aber (und darüber müsste das Jugendamt auch Bescheid wissen und beraten) ein sog. Elterntestament verfassen, in dem festgelegt wird, wer im Ernstfall die Versantwortung für das Kind übernehmen soll. Das Ganze muss dann notariell beglaubigt werden und hat dann Rechtsgültigkeit. Somit würden dann die dort festgelegten Personen im Todefall der Eltern der leiblichen Familie hinsichtlich Adoption oder Pflegschaft vorgezogen.
Die (rein kirchliche) Patenschaft ohne Elterntestament ist halt im Ursprung (als es noch nicht so viel Bürokratie wie heute gab *gg*) dazu da gewesen, sicherzustellen, dass das Kind im Todesfall der Eltern nicht allein da steht.
Vor diesem Hintergrund erwarte ich auch von einem Paten, dass er/sie eine Beziehung zum Kind aufbaut und eine außerfamiliäre Bezugsperson für das Kind wird. Selbst, wenn es nur um die Vermittlung des Glaubens geht, kann das ohne eine positive Vertrauensbeziehung zwischen Pate und Kind nicht funktionieren. Wenn man dann noch die ursprüngliche Funktion des Paten als "Ersatzelternteil" hinzunimmt, gehört erst recht eine Beziehung dazu. Das bedeutet, dass ich durchaus von einem Paten erwarte, dass er regelmäßig Kontakt zum Kind hat. Insofern ist es dann schon so etwas wie eine Wahlverwandtschaft. Das wiederum ist mir persönlich teilweise noch lieber als der regelmäßige (Zwangs)Kontakt zur richtigen Verwandtschaft, denn die Wahlverwandtschaft kann man sich aussuchen. ;o)
LG, Anja
Re: Patenamt
für mich ist die Patenschaft erstmal verbunden mit dem Willen, dem Patenkind den Glauben, in dem es getauft ist, nahe zu bringen. Das Zweite ist auch, dass sich der/die Pate/in um das Kind kümmert, wenn den Eltern was passiert. Rechtlich abgesichert ist das aber wohl nicht. Wenn Eltern und Pate/in gut miteinander stehen, kann man sich über das Patenamt auch eine Wahlverwandtschaft in die Familie holen, warum auch nicht? Überlegen sollte man sich aber auch schon, was passiert, wenn der Kontakt zwischen Eltern und Pate/in irgendwann nicht mehr besteht (Streit, Umzug etc.), damit das Patenkind nicht drunter leiden muss.
Ich persönlich finde es jedenfalls schade, wenn sich ein Patenamt nur im Geschenkeschicken zu Weihnachten und Geburtstagen zeigt, und der/die Pate/in sonst nicht auftaucht...
LG Karen
Re: Patenamt
den ersten Teil sehe ich genauso. Letztendlich können nur Angehörige der gleichen Kirche oder anderer christlicher Religionen Pate werden (bei Katholiken glaube ich sogar nur Katholiken). Die Hauptaufgabe ist die Glaubensbegleitung.
Das zweite - sagst Du ja selbst - ist rechtlich nicht abgesichert.
Ich würde es auch schade finden, wenn sich das Patenamt nur auf Geschenke begrenzt. Ich würde es aber als zu viel empfinden, wenn der Pate in die Familie integriert wird. Das heisst eigentlich würde ich es nur als zu viel empfinden, wenn dieser Wunsch einsitig ist, also vom Paten nicht mitgetragen wird. Ich denke, man kann auch so ein guter Pate sein.
LG
Uta
Re: Patenamt
Für m ich war der wichtigste Gedanke das Jennifer noch eine andere Bezugsperson hat, die Viell einmal für sie sorgen muss (was wir alle nicht hoffen).
Haben jetzt keine Patenschaft gemacht. Meine freundin die ich dafür "auserkoren" hattekommt so oft es ihr möglich ist vorbei und versteht sich super mit Jennifer. Viell wird sie für meine SÜße auch so eine ganz liebe Tante auch ohne "Paten..."
LG antje
Re: Patenamt
dass ist denn aber keine Patenschaft, die mit der Taufe verbunden ist. Das ist - meiner Meinung nach - ein rein kirchliches Amt.
Als Bezugspersonen für mein Kind, falls mal etwas passiert, sehe ich sowieso mehr meine engere Familie, sprich Bruder oder Eltern.
Aber wie bei Dir, denke ich, dass es für eine enge Freundschaft kein spezielles Amt geben muss:)
LG
Uta
Re: Patenamt
fuer mich ist das Patenamt etwas rein kirchliches, es verbluefft mich, wieviel mehr einige damit verbinden.
Jetzt mal vorausgesetzt, es kommt zum schlimmsten Fall und beide Eltern sind tot. Habt ihr dann irgendwie geregelt, dass Eure Kinder zu den Paten kommen? Ist das schriftlich niedergelegt? Das passiert ja nun nicht automatisch von Staatswegen. Und habt ihr mehrere Kinder? Mich wuerde es ja stoeren, wenn meine Kinder nach unserem Tod auch noch auseinandergerissen wuerden und zu verschiedenen Leuten muessten. Mir waere wichtig, dass auf jeden Fall die Geschwister zusammenbleiben.
Bei uns im familiaeren Umkreis ist es ueblich, dass die Kinder mehrere Paten haben, was macht ihr denn in dem Fall?
Gruss
Ingrid
Re: Patenamt
Dein erster Satz fast kurz zusammen, was ich auch denke.
Das zweite ist wirklich interessant zu wissen. Ich habe es nicht geregelt, würde es aber auch gut finden, wenn Geschwister zusammenbleiben. Das wäre ja bei Paten nur bedingt möglich. Ich denke auch, dass das familiäre Umfeld am besten in der Verwandschaft erhalten bleiben würde, also Oma oder meine Geschwister.
Wahrscheinlich müsste man das wirklich mal regeln.
LG
Uta
Begleitperson, nicht zwingend Adoption (lang)
Dann zu den weiteren Funktionen einer Patenschaft: Ich finde eine Patin oder ein Pate sollte zusätzlich zu den Eltern eine enge Bezugsperson sein und vielleicht auch später mal wichtige Aufgaben mit-übernehmen. Ich habe meinem Patenjungen beispielsweise intensiv bei seiner Lehrstellensuche geholfen und war den Eltern dabei eine Unterstützung. Oder auch mal im Pubertätsalter vielleicht eine vermittelnde Rolle übernehmen.
Im Todesfall von uns Eltern denke ich, dass meine Schwester, die Patin ist, Lilly bei sich aufnehmen würde. Das haben wir auch so besprochen. Wenn für sie zu diesem Zeitpunkt das immer noch okay wäre. Der Pate hat diese Verantwortung nicht, das ist ebenfalls so abgemacht, er steckt in einer Lebensphase, in die ein Adoptivkind gar nicht reinpassen würde, und ist ausserdem "zu weit weg von unseren Lebensgrundsätzen".
Meine Freundin (Anwältin) gab mir den Tipp schriftlich festzuhalten, wen wir aus welchen Gründen auswählen würden, unser Kind bei sich aufzunehmen. Egal ob verwandt, Pate oder nicht. Einfach aufschreiben, wer und warum. So ein Schreiben wird vom Jugendamt sehr ernst genommen und hilft oft, die Entscheidung zu fällen. Es gilt nicht als Testament, ist also nicht verpflichtend. LG, Karin
Re: Begleitperson, nicht zwingend Adoption (lang)
die Katholische Kirche lässt nur katholische Taufpaten zu. Sie akzeptiert allerdings evangelische Taufzeugen, wenn ein Taufpate katholisch ist.
Das Patenamt endet glaube ich in der evangelischen Kirche mit der Konfirmation. Es ist also ein rein kirchliches Amt. Alle anderen - weitergehenden Funktionen - ergeben sich meiner Meinung nach aus der Absprache zwischen Eltern und Paten, aber nicht zwangsläufig aus der Patenschaft.
Ansonsten ist der Tip mit der Adoption gut. Wir werden es wahrscheinlich ähnlich machen.
LG
Uta
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