Muss ich meine Erzeihung überdenken?
ich dachte bis heute, dass ich meinen Sohn (wird jetzt 3 Jahre) - ein kleiner "Michel" richtig erziehe.
Ich gebe ich viel Liebe, das Gefühl das er geliebt wird, das er alles machen kann was ihm nicht schadet und erkläre ihm auch warum er dies und das nicht machen darf und kann.
Habe das buch "Das Geheimnis glücklicher Kinder" gelesen und kann mich damit indentivizieren und so handhabe ich es auch.
Nun kamen wir heute in der Kita mit seiner Erzeiherin zu diesem Thema, dass Tom wen er nicht hören will und er vorher gewarnt wurde sich eben an die Wand stellen muss oder ich ihn in sein Kinderzimmer stecke und er dann wieder kommen darf wenn er sich beruhigt hat und er eingesehen hat, dass er was falsches gemacht hat und dann sage ich ihm auch warum er das nicht machen kann.
Seine Erzieherin hat mich ganz entsetzt angesehen und gelacht. Das wäre in der Kita ein Kündigungsgrund so erzeihen sie nicht die Kinder..sie reden nun darüber!
Habe ich eine falsche Ansicht oder nehmen die Erzieher in der Kita die Erziehung nicht mehr so ernst.
Jetzt fühle ich mich etwas schlecht, wie soll ich mein Kind Morgen früh abgeben, wenn sie mich ausgelacht haben als könnte ich mein Kind nicht richtig erziehen.
Sagt mir ob ich was falsch mache und was ich ändern kann, schliesslich wird ja keine als perfekte Mutter geboren und perfekt will ich auch gar nicht sein.
Vielen Dank - Mandy
Re: Muss ich meine Erzeihung überdenken?
Ich verstehe das Problem der Kindergärtnerinnen nicht. Was haben die denn für einen Alternativvorschlag?
Vielleicht leihst Du ihnen mal das Buch.
GLG Conny - ratlos
Re: Muss ich meine Erzeihung überdenken?
wie Sabine schon schrieb ist es in der Kita schon etwas schwer 30 Kidis an die Wand zu stellen...wäre mal ein tolles Bild *lol*. Die Erzeiherin sagte zu mir, sie diskutieren es mit dem Kind aus...toll...würde beim Tom nicht funktionieren da er sich dann rumdreht oder faxen macht und mit 3 Jahren kann man doch auch mit einem Kind noch nicht diskutieren finde ich jedenfalls.
Das Buch heisst "weitere Geheimnisse glücklicher Kinder" von Steve Biddulph...das erste Buch von ihm "das Geheimniss glücklicher Kinder" ist auch prima...finde ich!
An die Wand stellen?
also zum ersten, und ganz besonders wichtig:
Das ist EIN Buch, und ein eher...lockeres. Es gibt aber tausende andere Bücher. Mit anderen ratschlägen...die übrigends nicht schlechter sind.
Und Du erwartest zuviel von einem 3jährigen wenn er wirklich seine Fehler einsehen soll...das kann er alleine nicht. Das muss man ihm schon erklären. Und an die Wand stellen finde ich etwas demütigend. DIe AUszeit an sich ist schon etwas anderes. Und im Kiga...da läuft eh alles anders. 30Kinder kannst Du nicht an die Wand stellen, soviel Wände haben sie gar nicht. Die Kinder verhalten sich da auch anders. Ich würde mir deswegen aber auch die Kritik der Erzieherinnen nicht zu sehr zu Herzen nehmen, da Du das Kind im Kiga nicht mit dem Kind zuhause vergleichen kannst. Manche Sachen klappen da, die zuhause nicht klappen. Und umgekehrt.
Aber worüber wollen sie reden? Über Dich? Wieso den? Also ich würde es ja nun anders machen, aber das ist dich im Endeffekt Deine Sache und nichts wirklich schlimmes. Das sollte nicht sein und es spricht auch nicht für die Erzieherinnen wenn sie Dich so herablassend behandeln, nur weil Du eben manches anders machst als sie
LG Sabine
Re: An die Wand stellen?
danke für deinen Kommentar und deine Anregung.
Ich stelle ihm nicht immer an die Wand, er kommt auch sehr oft ins Kinderzimmer. Ins zimmer kommt er wenn er richtige Anfälle bekommt, dann muss er sich erst mal beruhigen und an die Wand stelle ich ihm, oder einfach in den Raum wenn er auf meine Ermahnungen nicht gehört hat und er nachdenken soll was er falsches gemacht hat..und er kann sehr wohl unterscheiden was richtig und was flasch ist.
Z.B. Haut er aus Spass unseren Hund mit einen leeren Plasteflasche und ich stelle ihn dann zum nachdenken hin. Kurze Zeit später frage ich ihn dann ob er weiss was er flasch gemacht hat und er sagt "mozart nicht hauen". Finde das es wirkt. Er soll merken das er nicht alles machen kann was er möchte und vorallem soll er lernen, dass er zu hören hat wenn man es ihm sagt...ist doch auch wichtig für das Leben. Achso, nach dem denken sage ich ihm auch noch das er dies oder jenes aus dem Grund nicht machen.
Das mit der Kita hat sich schon wieder gelegt. Klar können sie nicht alle Kidis an die Wand stellen und auch nicht jeder erzeiht sein Kind nach der gleichen Methode.
Vielen Dank - Mandy
Re: An die Wand stellen?
ja, aber dann verstehe ich erst recht nicht wieso sie dann die Erzieherin kündigen würden...wegen der Auszeit? Die ist doch allgemein gut anerkannt. Na wie auch immer...auch Erzieherinnen können irren, nicht? :o)
LG Sabine
Re: Muss ich meine Erzeihung überdenken?
steht im "Geheimnis glücklicher Kinder", dass man Kinder an die Wand stelen oder sie ins Kinderzimmer stecken soll, um ihnen eine Auszeit zu geben? Ich habe schon von dem Buch gehört, es aber noch nicht gelesen.
Die Erzieherin würde tatsächlich Schwierigkeiten bekommen, wenn sie ein Kind an die Wand, auf den stillen Stuhl oder ein anderes Zimmer schicken würde. Man weiß heute, dass die Einsicht der Kinder in ihr Fehlverhalten nicht echt ist. Michel sagt zwar, dass er Mozart nicht mehr hauen darf. Er macht das aber nur, weil er weiß, dass er genau das sagen muss, um wieder "gut Freund" mit dir zu sein. Vielleicht hat Mozart Pech und Michel nutzt einen unaufmerksamen Moment, um ihn arg zu piesacken.
Statt dessen wird vielerorts das Schlagwort von den "natürlichen Konsequenzen" benutzt. Demnach soll auf ein Fehlverhalten des Kindes eine Konsequenz folgen, die sich auf das falsche Verhalten bezieht. Zum Beispiel könntest du Michel sagen, dass er und der Hund nicht im selben Zimmer sein können oder er nicht mehr mit dem Hund spielen kann, wenn er ihn ärgert. Das tust du zum Schutze des Hundes und natürlich auch, um Michel zu vermiteln, was erwünscht und unerwünscht ist.
Ein weiteres Schlagwort ist das von den "Ich-Botschaften". Statt "Du sollst Mozart nicht hauen!" würdest du sagen: "Ich möchte nicht, dass Mozart gehauen wird." Im ersten fall fühlt Michel sich schlecht, der Ton ist eher vorwurfsvoll. Im zweiten nutzt du deine persönliche Autorität, damit Michel deine Wünsche respektiert.
Falls du dich etwas mehr mit dem beschäftigen magst, was ich eben nur angedeutet habe, so kann ich dir sehr "Grenzen, Nähe und Respekt" von Jesper Juul empfehlen. Es ist ein recht dünnes, gut zu lesendes Buch. Etwas länger, aber auch sehr gut zu lesen ist "Smart love" von Pieper und Pieper.
Den Stein der Weisen in der Kindererziehugn hat noch keiner von uns gefunden. Das wissen die Erziehrinnen auch. Daher ist es bestimmt ganz gut, wenn du offen mit ihnen sprechen kannst. Immerhin belastet es dich ja auch, dass du ein schlechtes Gefühl dabei hast, wenn über dich gelacht wurde. Sicher findet ihr einen gemeinsamen Weg, der für Michel ein guter ist.
Alles Gute dafür und lG,
Katja mit Charlotte *09/2000 und Helene *09/2003
schließe mich hier an
Das "Schlimme" des An-die-Wand-Stellens oder In-das-Zimmer-Schickens ist die soziale Isolation. Nach dem Motto: "Wenn du dich so benimmst, mag ich dich nicht mehr sehen" - gleichbedeutend für das Kind: "...dann hab ich dich nicht mehr lieb."
Ich zitiere mal aus dem Buch "Smart Love", es geht hier um die Beispielsituation, dass das Kind an den Herdknöpfen dreht (S. 170f).
"Vielleicht lässt ihr Kind trotz Ihrer Warnung nicht locker. Dann können sie z.B. einfach sagen: "Ich glaube, wir müssen jetzt in ein anderes Zimmer zum Spielen gehen." Falls das Kind daraufhin protestiert und zu weinen anfängt, können Sie es aus der Küche tragen und es liebevoll dazu anregen, sich mit etwas anderem zu beschäftigen. Smart Love bedeutet hier, das schreiende oder weinende Kind nicht etwa auf sein Zimmer zu schicken, sondern BEI IHM ZU BLEIBEN UND IHM ZU HELFEN, DASS ES SICH BESSER FÜHLT. Auf diese Weise lernt es zu unterscheiden zwischen der Enttäuschund darüber, dass es nicht bekommt, was es will, und dem beständigen Wohlgefühl, das Ihr Engagement ihm vermittelt.
Wenn Sie ihr Kind statt dessen eine Zeitlang auf sein Zimmer verbannen, zeigen Sie ihm damit, dass die Enttäuschungen seines Alltags doppelt kränkend sind. Denn erstens wird ihm ein Wunsch verwehrt (...) und zweitens wird es durch das erzwungene und ohnehin schon schmerzliche Alleinsein dazu angeregt, sich selbst nachzuahmen und sich selbst ebenso negativ zu sehen, wie Sie das anscheinend tun. Time-outs untergraben das innere Wohlbefinden des Kindes, so dass es abhängiger von äußeren Befriedigungen wird und folglich Enttäuschungen schechter verkraften kann."
Zum Thema Auszeit schick ich dir noch nen Link übers Profil.
Und noch etwas ist mir aufgefallen. Du schreibst:
"Er soll merken das er nicht alles machen kann was er möchte und vorallem soll er lernen, dass er zu hören hat wenn man es ihm sagt...ist doch auch wichtig für das Leben."
Ich zitier dir dazu noch meine Lieblingsstelle aus "Smart Love":
"Wir zeigen auf, warum Sie sich, wenn das Verhalten Ihres Kindes ein lenkendes Eingreifen notwendig macht, nicht so sehr fragen sollten: "Wie bringe ich Julia dazu, dass sie sich jetzt zusammennimmt?", sondern eher: "Wie kann ich Julia dabei unterstützen, zu einer Frau heranzuwachsen, die auf ihr eigenes Wohl achten und Rücksicht auf andere nehmen kann und will, auch wenn ich nicht dabei bin."
Gerade den letzten kleinen Nebensatz finde ich von elementarer Bedeutung...
LG Janet
und hier möchte ich mal einhaken
Sie war bis vor etwa 1 Jahr mit der Erziehung des mittlerweile 6 Jahre alten Mädchens und dem 2 Jahre jüngeren Bruder zeitweilen meiner MEinung nach etwas "überfordert". Dann folgte der Entschluß konsequent zu werden und sie besuchte ein Tripple P Seminar.
Seitdem haben sich die Kinder rein nach außen hin gefangen. Die Kinder mahcen einen ruhigen Eindruck, sitzen brav am Tisch.
Sie begann nun, meinen einen 1jährigen Zwillingsjungen beim Tisch erziehen zu wollen. Ich hielt meinen Mund und grinste. Nagut.
Dann waren wir spazieren und meine Oma achtete auf die Kinder (ihre beiden: 6 und 4 und meine Tochter 2). Dabei nahm die 6 jährige meinem Kind alles weg, sie setzte sich auf das Spielzeug und wurde richtig fies, nachdem die Mutter aus der Sichtweite war.
Unter normalen Umständen hätte ich nun also gesagt, dass die Kinder wirklich toll erzogen sind.
Und als ich dann Deinen letzen zitierten Halbsatz las, fiel mir das spontan ein.
Meine Kinder erziehe ich streng. Ich weiß das. Und ich will sie auch zu patenten Menschen heranwachsen lassen.
Ich denke, dass es nicht eine generelle Erziehungsmethode gibt, sondern dass es speziell auf die Bedürfnisse des jeweiligen Kindes abgestimmt sein muss.
Ich mag Kinder definitiv nicht, die "gelassen" werden. Wo die Eltern daneben sitzen, während die Kinder meine Bude auseinander nehmen. Das will ich nicht und ich will nicht, dass andere Menschen Angst haben müssen, wenn wir auf der Bildfläche erscheinen!
Ich habe ein Prinzip: Nein ist nein und wird auch immer nein bleiben. Außerdem fallen mein Mann und ich uns niemals in den Rücken, auch, wenn wir die Entscheidung des anderen grad nicht so klasse finden.
Außerdem habe ich auch nichts an meiner Wohnung verändert und auch Blumenvasen stehen unten im Schrank. Erziehung ist kein Spaziergang und auch die Methode des mit dem Kind rausgehen, finde ich wirklich gut!
Nun komme ich zu Mandys Anliegen. Wenn sie bisher bei der Erziehung ihres Kindes so entsprechend gut mit ihrem Kind klar kam, dann ist das meiner Meinung nach nicht verwerflich.
Soziale Isolation darf meiner Meinung nach nicht verwechselt werden mit dem ICH LIEB DICH NICHT MEHR! Sondern eher mit dem Nachdenken, was geschehen ist.
Somit empfinde ich es als Erniedrigung, wenn Kinder VOR allen Leuten zur Raison gebracht werden. Wenn wir erzieherische Dinge mit unseren Kindern zu klären haben, gehen wir gemeinsam raus. So hat das Kind nicht das Gefühl, vor allen ausgezählt zu werden und muss dann keine Handlung vornehmen, um sich aus der peinlichen Sache herauszubekommen. Denn dann folgt der nächste Quatsch!
Jeder muss seinen WEg der Erziehung finden. Was falsch und was richtig ist, ist eine Einzelfallsache. Solange keine Gewalt im Spiel ist, denn DAS ist nie richtig!
Damit meine ich auch psychische Gewalt (wobei das ja auch erstmal definiert werden muss im Einzelfall).
Huch, das war wohl etwas länger. Mein Wort zum Dienstag *G*! GLG, Julia
Re: Muss ich meine Erzeihung überdenken?
ich habe das Buch auch und finde es nicht angemessen.
Darin steht z.B. das wenn Kinder einnässen, man ihnen Abends einfach nichts mehr zu trinken geben soll.
Weisst Du, ich käme nie auf die Idee mein Kind an die Wand zu stellen.
Das soll nicht heissen das Ich die bessere Mutter bin, sondern das es andere Möglichkeiten gibt Grenzen zu zeigen.
Ich bin auch Erzieherin und weiss das es demütigend für das Kind ist und Einsicht lernt es dabei nicht.
Ein dreijähriges kann Einsicht entwickeln- das steht ausser Frage...
Lg Imke
Re: Muss ich meine Erzeihung überdenken?
Es stand in einem anderen Buch...
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