Lernt nicht aus negativen Konsequenzen
mein Sohn ist letzte Woche 3 geworden und ist ein richtiger Lümmel. Über den Lümmel und seine blöden Ideen und auch über den Mist, den er baut, kann ich ja manchmal noch lächeln. Jedoch nicht darüber, dass er trotz Bestrafung immer wieder den gleichen Mist macht.
Hier ein paar Beispiele: Sehr großen Spaß macht es ihm, im Garten den Ball ins Blumenbeet zu schmeißen oder die Äste der Bäume abzuknicken. Ich ermahne ihn ein paar mal, dass das den Blümchen weh täte usw.. Er macht weiter. Ich drohe dann schlißelich, dass wir wieder ins Haus gehen. Ich könnte genauso mit der Wand reden, so wie er das ignoriert. Er macht weiter.Also gehen wir rein. Das Gebrüll ist dann natürlich groß. Am nächsten Tag das gleiche Spiel. Wenn das nur 3-4 mal passiert, könnte ich ja meinen, ok, er braucht halt Zeit um das zu verstehen. Aber es ist immer so. Warum lernt er nicht aus negativen Erfahrungen? Ich könnte hier noch unzählige solcher Beispiele anführen. Warum hört er nicht? Da sich das "Nicht-hören" und "nicht-dazulernen" wie ein roter Faden durch den ganzen Tag zieht, liegen meine Nerven wirklich blank und ich bin abends oft richtig verzweifelt.
Hat jemand einen Tipp für mich? Es würde mich ja schon "trösten", wenn jemand ein ähnliches Kind hat.
liebe Grüße, die Haui
Re: Lernt nicht aus negativen Konsequenzen
tröst tröst!!!
Ich habe auch ein ähnliches Kind ;-)
Ich habe schon so oft gedacht, langsam müsste er es doch kapieren - z.B. dass auch stundenlanges Gebrüll nichts bringt.
Ich muss sagen, seit ein paar Wochen habe ich aber das Gefühl, dass es besser wird, die Bock- und Brüllzeit langsam geringer wird... (Maxi war im Juli 3).
Also gib die Hoffnung nicht auf, dass er es doch langsam noch lernt!
Beatrix
Re: Lernt nicht aus negativen Konsequenzen
du Arme, ja das kostet Nerven, das kann ich verstehen! Aber mal ne Frage: wie lange geht das denn hin und her in Deinem Beispiel, ich meine, wie oft drohst Du denn und schimpfst und erklaerst, bist Du dann mit ihm reingehst? Nach meiner Erfahrung bringt naemlich Reden extrem wenig. Ich halte es eigentlich generell so, dass ich bei solchen Gelegenheiten genau EINE Warnung ausspreche, und beim naechsten Mal SOFORT und vor allem WORTLOS die Konsequenz durchziehe. Um bei dem Beispiel zu bleiben: ich wuerde dann am naechsten Tag, bevor ihr rausgeht, ihn daran erinnern, dass er nicht den Ball in die Beete schmeissen soll. Tut er es wieder: sofort ab ins Haus, keine weiteren Erklaerungen, Warnungen etc. DAS zieht, das kannst Du mir glauben! Das ist naemlich eine viel bitterere Konsequenz, als wenn Du vorher noch 10 mal meckerst und schimpfst. In der Zwischenzeit hat er ja schon gespielt und den Ball schon 10 mal versenkt, er hatte also seinen Spass UND Deine Aufmerksamkeit dazu!
Es kann natuerlich sein, dass das eine Weile dauert, bis er merkt, dass Du keinen "Spass" mehr verstehst, aber ich denke, das ist es wert. Ich wuensch Dir viel Glueck,
LG, Suse
Re: Lernt nicht aus negativen Konsequenzen
meiner Meinung nach spielen Kinder in dem Alter eben so. Da läßt es sich einfach nicht vermeiden, dass der Ball in die Blumen fällt. Und was sind schon ein paar abgeknickte Äste? Wenn er ein paar abgeknickt hat, hört er doch wieder auf, aber wenn das DIE Sensation für Dich ist, macht er natürlich weiter. Ich finde, dass klingt alles viel zu streng. Vielleicht ist ihm auch langweilig alleine im Garten, spielst Du denn mit? Oder kickt er alleine vor sich hin (sehr öde)?Mein Sohn liebt es, Bäumeschneiden zu spielen, das kann er stundenlang. Wenn Du mal einen verwüsteten Garten sehen willst, komm zu uns, wir hatten nämlich wochenlang Wildschweine! Blumen habe ich sowieso keine, damit mein Sohn besser Ball spielen kann, auch keine empfindlichen Pflanzen. Ein kindgerechter Garten erspart so manchen Stress.... VG Mia
Re: Lernt nicht aus negativen Konsequenzen
was die sofortige Konsequenz angeht, haben die anderen ja schon ganz gute Tipps gegeben (sofort reagieren etc.). Ich mache es so, dass ich mir wirklich vorher überlege, was ich verbiete und dann in diesen Fällen auch hart bleibe. Da das anstrengend ist, beschränke ich das aber dann auch wirklich nur auf die Dinge/ Verhaltensweisen, die ich für sehr wichtig halte und was ich selbst nicht tolieren kann. Beispiel: wenn wir an der Straße gehen und diese überqueren wollen, muss die Hand gegeben werden - egal, ob mein Kind gerade dazu Lust hat oder nicht. Ich toleriere es auch nicht, dass mein Kind - wie in manchen Phasen bisher - anfängt zu spucken, kratzen oder zu hauen. Da setze ich dann diese logischen Konsequenzen um.
Beim Garten würde ich mir auch überlegen, wie wichtig das Problem ist und ob es für mich nicht tolerierbar ist. Wenn mir meine Blumen das liebsten wären, o.k., dann sollte er sich davon fern halten. Allerdings finde ich den Vorschlag auch sehr gut zu überdenken, was dein Kind denn alleine im Garten machen soll. Wahrscheinlich ist es ihm wirklich auch einfach langweilig! Wie wäre es, einen Freund miteinzuladen, so dass sie zusammen spielen können oder selbst mitzuspielen? Mit dem Ball zusammen kicken, dann geht er bestimmt nur zufällig mal ins Beet. Vielleicht ein kleines Gartenbeet im Frühjahr mit ihm zusammen anlegen, so dass er auch seine Blumen hat. Die logischen Konsequenzen sind nämlich nur eine Seite der Medaille, die andere ist zu hinterfragen, was man von seinem Kind eigentlich verlangt. Entweder den Garten also so gestalten, dass eh nichts kaputt gehen kann oder - noch besser - nicht erwarten, dass er sich lange völlig alleine "gesittet" beschäftigt, ohne auf dumme Gedanken zu kommen...dann lieber mitspielen!
Schönen Gruß
Annalisa
Re: Lernt nicht aus negativen Konsequenzen
Ich würde mal sagen, in dem Alter ist das ein völlig normales Verhalten, wenn auch natürlich keines, was Dir unbedingt Freude bereitet...
Generell ist das mit den negativen Konsequenzen so eine Sache. Sie sind zwar ein vielerorts angepriesenes Erziehungskonzept, allerdings (wie Du ja gerade selber merkst) kein sehr effizientes.
Kritik am Verhalten von Kritik an der eigenen Persönlichkeit zu trennen ist ein Gehirnreifeschritt, den Menschen erst im frühen Erwachsenenalter vollziehen.
Im Kindesalter empfindet man eine Bestrafung fürs Fehlverhalten immer auch als Ablehnung der eigenen Person und das führt zu noch mehr Frust, der zu noch grösserem Fehlverhalten führt...
Gaaanz blöder Teufelskreis.
Toller Buchtipp dazu ist Smart Love von den Piepers, es ist zwar keine ganz leichte Lektüre, aber es reduziert den Elternfrust wirklich auf ein Minimum ;-)
LG und gute Nerven,
Darla
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