Darüber mache ich mir auch oft Gedanken, besonders wenn es um den Schnulli geht. Da sage ich nämlich auch oft "Du bist doch schon so groß und musst nicht den ganzen Tag den Schnulli im Mund haben". Er selbst reagiert dann auch immer ganz stolz, zieht sich den Schnuller aus dem Mund und sagt "Nein Baby, toooosssss!"
Ich finde aber, dass solche Sprüche nicht zu vergleichen sind mit "Indiander kennen keinen Schmerz" oder "Große Jungs weinen nicht" o.Ä..
Denn zuletzt genannte finde ich ganz schrecklich, sie suggerieren dem Kind einfach nur, dass es seine Gefühle nicht zeigen sollte und das ist absolut daneben, würde ich nie sagen.
Man muss halt differenzieren, ob man das Kind mit solchen Slogans auf irgendeine Weise verunsichern könnte, oder ob es einfach nur motivierend und bestätigend wirkt.
Sorry, war jetzt auch keine große Hilfe, aber ich bin mir eben auch nicht so sicher..
Grüße, Caro

hi ariane! ich selber erwische mich manchmal dabei, wie ich sprüche bringe, die ich als kind gehasst habe. aber das mit dem "großen" jungen werde ich mir hoffentlich verkneifen können... wobei ich es in deinem fall noch nicht mal soo schlimm finde, nur ein bisschen unpassend. ich glaube, an deiner stelle würde ich ellinor ganz einfach beim anziehen fragen, ob sie das nicht selber machen möchte (oder sie vielleicht einbeziehen, zwischen 2 hosen wählen lassen? wär das was?) und den schnulli mal absichtlich "verlegen". der sohn einer freundin wollte immer nur aus der flasche trinken, obwohl er mit gläsern bestens zurecht kommt. als die drei letztlich bei uns waren, hatte sie die flasche "vergessen", wir haben ihm dann viele tolle getränke aus bechern angeboten. nach 1/2 std. totalterror hatte er vom brüllen so einen durst, dass er beleidigt etwas johannisbeerschorle aus dem becher trank. wir haben ihn dafür überschwänglich als cool bezeichnet, ihm zugeprostet und ihn bestärkt... seitdem ist die flasche nur noch in ausnahmefällen angesagt. das mit dem "großen kind"-spruch muss eher nicht sein. so richtig schlimm wird es aber erst dann, wenn eltern an die "vernunft" des großen geschwisters appellieren (vor allem, wenn das kind noch viel zu klein für ein geschwisterchen ist und gar keine entsprechende vernunft da sein kann). ich drück dir die daumen, dass es bei euch gut weitergeht. und wenns doch mal der schnuller sein muss: relax. in die schule nimmt sie ihn nicht mit! LG suzanne

Hallo Ariane,
ich hab eher das umgekehrte Problem; ich vergesse oft was Stella schon alles kann und nehme ihr viel zu viel ab obwohl sie es selber machen will, sie will sich nicht anziehen lassen aber ich mache es weil ich es seit fast eineinhalb Jahren nicht anders kenne ;O)
Die Sache mit dem Schnuller...mir ist es lieber sie hat ihren Schnuller immer griffbereit bei sich als daß sie sich den Daumen in den Mund steckt. Zur Zeit ist es noch so daß er immer griffbereit ist denn ich beobachte daß sie selbst gut einschätzen kann, wann sie ihn "braucht".
Sollte sie ihn mit zwei noch immer so am Körper tragen wollen wie jetzt, dann werd ich schon langsam mit der Entwöhnung beginnen.
Aber bis sie zwei ist, hat sie da noch absolute Freiheit.
LG
Lilli

Hallo Ariane,
ich habe mich auch schon oft ertappt mit dieser Aussage. Mit Indianer weinen nicht, finde ich diese Aussage allerdings nicht vergleichenbar.
Meine Aussagen decken sich allerdings nicht so sehr. Folgendes kommt bei mir oft vor: Wenn ich mit ihm schmuse oder er auf meinen Schoß kommt, liebkose ich ihn mit den Worten: "Mein kleines Baby" etc. Und an anderer Stelle, werfe ich ihm vor, dass er nun kein Baby mehr ist. *???* Ich merke immer mehr, dass ich nun sehr auf meine Worte aufpassen muss...
In Situationen, wo ich weiß, dass er etwas selber kann, aber in dem Moment nicht möchte, sage ich ihm, dass ich weiß, dass er es kann und dass er es jetzt ganz bestimmt wieder schafft - das motiviert ihn oft. Oder ich biete ihm meine Hilfe an und dann ziehe ich mich mit den Lobesworten: "Schön, kannst du das alleine..." zurück.
Eine gewisse Förderung mit solchen Phrasen finde ICH nicht bedenklich. Aber von Überforderung durch "Überfördern" schon. Dieser kleiner aber feiner Unterschied ist für einen selber sicherlich nicht immer einfach zu erkennen. Aber das gehört, glaube ich, zu der Kunst, einen kleinen Menschen zu erziehen.
Gruß++
Laubfrosch.