Auch wenn ich mich jetzt in die Nesseln setze...
Was mir mal wieder aufgefallen ist, bspw bei der "auf welcher Stufe stehen Kinder"-Diskussion/Debatte ist, daß von mancher Seite einerseits klar gesagt wird, das Kind hat mir zu gehorchen weil ich der Erwachsene bin und es besser weiß (soll gar nicht sarkastisch klingen, sehe ich in gewisser Weise genauso), andererseits wird von dem Kind dann aber absolut erwachsene Denkweise erwartet, zum Beispiel daß eine Zweijährige verstehen soll daß andere Menschen auch Bedürfnisse haben.
Ich bin kein Profi aber ich bin interessiert an den Dingen und laut kindlicher Entwicklungspsychologie bildet sich doch alles erst allmählich, so eben auch das Verständnis für die Bedürfnisse anderer frühestens mit drei Jahren, alles was das Kind vorher erlebt ist einfach nur Frust. Ich hab das im Spiegel gelesen, daß es schon wichtig ist einem Kind auch zu erklären. Gut, dann versteht es die Worte/den Sinn noch nicht aber es versteht zumindest daß man ihm nicht einfach aus Willkür irgend etwas wegnimmt, das stell ich mir nämlich auch ziemlich frustrierend vor, muß ich sagen.
Mir ist es irgendwie unklar, wieso ich einem Menschen einerseits Dinge untersage weil ich es besser weiß, aber auf der anderen Seite erwarte, daß es meine Denkweise nachvollziehen kann.
Das fällt mir gerade in alltäglichen Situationen auch auf, da wird über Einjährige gesagt: "Der weiß ganz genau daß er das nicht darf!" -
Teil 2
Sie haben doch nur eine Kindheit; wird denn alles nur noch bestimmt von der Angst, sie könnten uns irgendwann "auf der Nase rumtanzen"? :-((
Liebe Grüße
Lilli, die irgendwie gar nichts mehr versteht.
Meine "Erklärung"
Im Moment gibt es glaub ich ganz stark polarisiert gesagt zwei Einstellungen:
1.) Mein Kind muß früh parrieren lernen, damit es mir nicht auf der Nase rumtanzt, und außerdem soll man Kinder so wenig wie möglich sehen und hören
2.)Den armen Kleinen muß man alles schön machen, sie dürfen ja keinen Frust erleben, es muß sich alles nach ihnen richten, sie müssen sich frei entfalten.
Ich denke, beides ist Mist und macht sowohl Eltern als auch Kinder unglücklich.
Ein Kind muß ernstgenommen werden mit seinen Bedürfnissen, es muß aber auch schon mit einem Jahr lernen, daß nicht immer alles nach seinem Willen geschieht und daß auch andere Menschen noch da sind. Zum Thema Frust: mir hat neulich eine sehr erfahrene, liebevolle Kinderpsychologin gesagt, daß ein Kind, was vor allem Frust wenn irgend möglich bewahrt wird, schwach und unglücklich wird. Denn aus Frust kann man auch unglaublich viel Kraft schöpfen. Und außerdem stürzt ein so sehr behütetes Kind ziemlich schnell ab, wenn es mal in der "richtigen" Welt ist. Und so hart das ist, deine Stella wird leider von anderen Menschen nicht mit Samthandschuhen angefasst werden :(
Das soll jetzt nicht heißen, man soll sein Kind mit Absicht frusten, sicher nicht! Aber es gehört einfach zum Leben dazu, daß Kinder mehr wollen als sie dürfen, und daß sie auch lernen müssen, mit unangenehmen Gefühlen umzugehen.
Teil 2 folgt
Re: Meine "Erklärung" Tei. 2
Ich selbst hatte sehr willkürliche, despotische Eltern, die auch mit Prügeln nicht gegeizt haben. So etwas möchte ich nicht für meine Kinder. Aber etwas Erziehung und Grenzen schaden den Kleinen nicht- und auch nicht, Rücksichtnahme zu lernen. Und das können die Kleinen auch schon- Spiegel hin oder her! Ich sehe das täglich in der Krippe.
Liebe Grüsse, ebenso konfus,
Angel
Re: Meine "Erklärung" Tei. 2
ich gebe dir in einigen Punkten (Kind hat auch nicht das recht, mich zu hauen oder zu beißen,...) vollkommen recht!!
Eine liebevolle partnerschaftliche Eltern- Kind Beziehung kann nur mit gewissen, kindgerechten Regeln funktionieren!!
Liebe Grüße, kerstin
Re: Meine "Erklärung" Tei. 2
ich glaube ich drücke mich manchmal zu "weich" aus ;O)
Das mit dem Frust habe ich auch gehört und auch Stella muß hin und wieder Frust erleben denn selbst bei uns wird längst nicht alles erlaubt. Ich hab das auch gehört wie wichtig das ist und daß die Kinder daran wachsen, es leuchtet mir auch ein und mir ist auch klar daß sie jetzt absolut in dem Alter ist, in dem ich nicht an ihrem Bett hocken bleibe bis sie eingeschlafen ist, es gibt überhaupt Einiges das bei uns 'nicht mehr drin' ist.
Weißt Du, ich versuche die Mutter zu sein die ich nie hatte und ich weiß daß ich mich zusammenreißen muß um sie mit meiner Liebe nicht zu erdrücken. Dann bin ich vom Kopf her unheimlich autoritär weil ich weiß daß es jetzt richtig ist, aber von wollen kann da keine Rede sein. Immerhin packe ich diese Aufgabe ganz gut :-)
Trotzdem bin ich nicht sauer wenn sie versucht ihren Willen durchzusetzen, ich finde es toll und es imponiert mir. Das ist besser als wenn sie anfinge zu heulen und zu betteln.
So sind wir (Oliver und ich) beide nicht, wir sind beide sehr durchsetzungsstark. Das wünsche ich mir für sie auch, allerdings resultierend aus einer anderen Motivation.
Ich freu mich daß Du mir so geantwortet hast wie Du es getan hast, das ist eine gute Ebene zum Miteinander-Reden :-)
Liebe Grüße, einen schönen Abend von Lilli voller Muskelkater
was mir noch wichtig ist zu sagen...
jetzt bin ich hier vor allen anderen aufgewacht weil mir der Nacken so weh tut *aua* - egal.
Es spricht ja keiner davon, stundenlang rumzudiskutieren aber ich finde es schon wichtig einem Kind nicht "einfach so" etwas wegzunehmen sondern kurz etwas dazu zu sagen.
Um nochmal auf den Frust einzugehen: es ist mir schon wichtig zu sagen daß meiner Meinung nach diese Sache zwar wichtig ist, meiner Meinung nach macht aber Liebe ein Kind stark, das Gefühl respektiert und angenommen zu werden wie es ist und nicht, ständig frustriert zu werden. Damit meine ich jetzt ganz sicher nicht Dich sondern beziehe es eher hier auf das, was ich in meiner direkten Umgebung beobachte. Man hat teilweise das Gefühl die Kinder seien lästig und ich finde das schade.
Es tut mir ehrlich leid was Du als Kind durchmachen musstest, für mich war es auch nicht einfach, ich versuche jetzt es anders zu machen wobei die Fehler die meine Adoptivmutter gemacht hat Fehler sind, die ich im Leben nicht wiederholen würde und genauso wenig gehe ich davon aus daß Du Deine Kinder schlägst.
Ich kann mich aber nicht vorstellen daß es meinem Kind schadet, daß hier nicht herumgeschrien wird und daß alle respekt- und rücksichtsvoll miteinander umgehen denn daß auch sie Respekt verdient hat obwohl sie noch so klein ist.
Du hast Anfangs zwei Extreme erwähnt, mit meinem Posting habe ich das Erste angesprochen. Es fällt mir immer öfter auf und es macht mich traurig.
Liebe Grüße
Lilli
tja...
wie ich schon sagte bin ich der meinung, die kindheit sollte die unbeschwerteste zeit im leben sein! Außerdem lernen kinder durch abgucken und vorleben. sind die eltern "gut erzogen" und kommen im leben zurecht, dürfte nicht so viel "schiefgehen". klar machen alle fehler aber bei der erziehung sollte man auf seine innere stimme hören und nicht erst "erziehungsratgeber seite 212" aufschlagen...
lg
katja
@LiLLi
wir versuchen nach einem alten chinesischen Sprichwort zu *erziehen*, welches lautet:
*Die beste Erziehung ist:
*Liebe
*Liebe
und nochmal *Liebe*
Klar sind Grenzen sehr wichtig, aber alles alters- und kindindividuell!!!
Ich denke, dass Erziehung individuell auf jedes einzelne Kind zugeschnitten werden muss!!
Ich habe im Laufe meines beruflichen Weges mich mit sehr vielen verschiedenen Sichtweisen der Psychologie und Pädagogik befasst, oder sag ich besser auseinandergesetzt ?*gg*
Ich denke, man sollte sehr viel aus dem Bauch heraus handeln!!
Vernunft ist sehr wichtig, wenn es darum geht unsere Kinder vor Gefahren zu warnen, zu schützen, aber im gemeinsamen Alltagssituationen, oder im Spiel (meiner Meinung nach!) Fehl am Platz !!
Einen schönen Abend,
Kerstin
Re: @LiLLi
Re: @LiLLi 2
Da greife ich antürlich ein (wenn auch mit einem grinsen im Gesicht) DIE muss man erlebt haben...
Ja wie der Zwerg sich entwickelt bleibt abzuwarten...
eins steht fest , alle drei sind unter ganz besonderen Umständen geboren worden , extreme Umstände , und alle 3 sind mit sehr sehr viel Liebe am Aufwachsen und trotz allem nicht /verzogen oder verwöhnt/ Ich bin stolz , auf meine Kinder.. und auch stolz das sie (bis jetzt) so gut geraten sind :)
LG Hex
Re: @LiLLi 2
das war ein wunderschöner Beitrag und mir fällt dazu ein Zitat ein:
der Kopf ist rund damit die Gedanken ihre Richtung ändern können.
Bis später, vielleicht sehen wir uns im AiM, ich mach den mal an, hier schlafen eh noch alle. Vielleicht bist Du ja da!
LG
Lilli
Re: @LiLLi 2
Meine Grosse : Ein Wunschkind wie es im Buche steht..man träumt und so weiter... dann der Hammer , das Kind behindert , hm , und nu? Sie kann nicht saugen , sich nicht müde trinken , man weiss nie wann sie satt ist , sie hat ein Riesenloch im gesicht , viel spazieren gehen und Baby vorzeigen iss nicht , also lebt man (mehr oder weniger) alleine mit dem Kind , MUSS es schreien lassen , damit es annähernd müde wird... das wollte man doch nie soo machen , Alles ist anders , es wird operiert ... 7 Stunden lang mit 5,5 Monaten , noch eine OP , dann wieder , 11 Monate alt , 4 OP´s geschafft..man will noch ein Kind ,Angst,Panik.. ein gesundes Mädchen, ganz anders , gesund eben.. die Grosse auch noch klein, purer Stress tagsüber , 2 zu füttern , 2 Wickelkinder , nachts die Kleine wecken , schmusen , einfach so,weil tags die Zeit fehlt und man die Grosse nicht /verletzen wilL/ wieder hinlegen , jede Minute , mit diesem ,ach so gesunden Kind , geniessen , ein Traum wird wahr... die Grosse hat immer noch Schlafprobleme , da geht sowas nicht...siehste jedes Kind ist individuell...anders..eigen.. aber schön :)
Aim kann ich jetzt nicht anmachen bin zwar zeitweise am PC erledige zwischendurch aber Wäsche , Spülmaschine und dergleichen und kann hier nicht KONSTANT sitzen..
LG an Dich :) Hex
Re: @LiLLi 2
Re: @LiLLi 2
Aber das heisst nicht das ich meine Kinder nicht an erster Stelee setze.Dazu noch ein Bsp.Kims 1 OP , wie gesat 7 Std. lang.. als es ihr nach 2 Tagen besser ging , hab ich sie ins Bett gelegt (sie war an den bettpfosten festgeschnallt damit sie nicht an die OP Wunde geht) ich hab sie getragen (sie war es aber nicht gewohnt auf Arm einzuschlafen , Nucki u ä. ging nicht) also hingelegt , ich bin raus , vor die Türe , gewartet , nach 5 min brüllen war sie eingeschlafen..was hätte es genützt sie die ganze nacht durch den KH Gang zu schleppen? Ausser das ICh dann auch noch kaputt gewesen wäre?? Und ich war immer 14 tage mit ihr im KH..ICH brauchte meine Kraft auch für den Tag...der war hart genug mit nem ff
Re: @LiLLi 2
LG Hex
Re: @LiLLi 2
Diese Regeln die du aufgezählt hast finde ich auch richtig und probiere ich auch durchzuziehen. Aber das bei meinem Lausebär leider nicht so einfach. Er schlägt öfter aus Wut und versucht immer seinen Willen durchzusetzen. Immer nur "hart" sein als Mama ist nicht immer schön. Aber das brauch ich dir bestimmt nicht zu erzählen*gg*
Ich finde es jedenfalls klasse wie du das durchziehst. Tja mit der "auch Ehefrau, Geliebte etc. sein, habe ich manchmal meine Probleme bzw. auch mein Mann. Aber je älter Tim wird umso besser wird es (oder noch schlimmer*gg*). Jedenfalls habe ich oft Angst etwas falsch zu machen bzw. zu versagen in puncto Erziehung, das sich leider auch auf Tim überträgt. Manchmal ist es ein Teufelskreis und viele sagen, da hilft nur ein Geschwisterchen*gg* Aber das ist bei uns schon immer klar, dass wir nur ein Kind wollen. LG Petra
Re: @LiLLi 2
LG Hex :)
Re: @Hex
EYyyyyyyyyyyyyyyyyyyyy ;o)
Na ich hab halt viel hinter mir , mit den Kindern und glaube doch auch sehr sehr viele Erfahrungen gemacht zu haben ...schöne und auch bitterböse , leider..
Lg Hex.. frag mich ruhig , ich bin ne Übermutter *gggggg*
lol
Re: EYyyyyyyyyyyyyyyyyyyyy ;o)
Hier meine Frage:
Was machst Du wenn Deine Kids mal frech sind oder überhaupt nicht hören wollen? Tim kommt jetzt langsam mit aufmüpfigen Sachen aus dem Kindergarten und ist erst 6 Wochen dort!!
z.B. Mensch, Mama, du, alter, blöder du. Mama Djot (idiot)usw. Einfach ignorieren?? Er muss aber wissen daß das nicht in Ordnung ist. Oder!Klar mir oder meinem Mann rutschen auch mal so Sachen raus (bei meinem Mann beim Autofahren oder Fußball gucken*hüstel*) Auch die Mama muss mal fluchen, obwohl ich schon ganz gut im Griff habe. Wie mach ich Tim klar dass einem auch mal was "rausrutschen" kann? LG Petra
Re: EYyyyyyyyyyyyyyyyyyyyy ;o)
sie machts nichts mehr , alle meine kinder nicht , im gegenteil , sie erzählen mir immer das die nachbarsjungen zu ihrer mutter sagen:du bist blöd etc..wenn sie was nicht drüfen und das sie das nicht gut finden
lg hex
Mein Leitsatz....
Wenn Kinder spüren, dass sie geliebt werden, unabhängig von dem, was sie tun, dann erleben sie Grenzsetzungen nicht als Verbote, Zurückweisungen oder Liebesentzug, sondern als ritualisierte Hilfestellungen, damit sie wissen, woran sie sind. So lernen sieREgeln als eine Art der Zuwendung kenn, sie spüren, dass sie gehalten werden, dass sich jemand um sie kümmert und jemand an ihnen interssiert ist.
Also ich habe das jetzt wortwörtlich abgeschrieben, damit ich nicht 10 postings brauche um das mit meinen eigenen Worten auszudrücken.
Ich habe einmal einen Bericht gelesen, wo es um Kleinkinder ging, die alles dürfen und immer gemacht wird, was sie wollen. Man möchte meinen, das sind die glücklichsten Kinder der Welt. Aber dem ist nicht so, denn sie sind sehr verunsichert, weil sie niemanden haben auf den sie sich verlassen können. Kinder brauchen jemanden, der sie leitet und zeigt wo es langgeht.
Kinder sind Besucher die nach dem richtigen Weg fragen....
Ich wünsche mir nur, dass ich dabei helfen kann.
Obwohl manchmal stehe ich schon vor einer Wand und weiß echt nimmer was tun. (siehe Posting Kind macht auf den Boden...)
Nun wären es doch fast 10 postings geworden ;o)
so treffend geschrieben, bin begeistert... o.t.
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