Uterus bicornis
bisher habe ich hier immer nur "heimlich" mitgelesen, aber jetzt habe ich doch mal ein paar kleiner und größere Fragen:
Seit etwa einem Jahr versuchen wir, schwanger zu werden, bisher hat es nicht geklappt. Mein Zyklus ist aber regelmässig, Eipsrung habe ich auch immer (sagen Clearplan und mein heftiger Mittelschmerz).
Vor einigen Monaten wurde zufällig ein Uterus bicornis festgestellt. Die Aussage meiner FÄ war, dass das nicht zu Problemen beim Schwangerwerden führen würde, schon eher zu Problemen während der Schwangerschaft, FG oder Frühgeburt häufig. Sie meinte, wenn ich ganz sicher gehen wollte, könnte ich das von einem Spezialisten angucken lassen, um abzuklären, ob ein Septum in der GM ist (was dann die Wahrscheinlichkeit einer SS einschränken würde).
Nach Monaten Zögern (man denkt ja immer, es klappt dann doch so...) war ich heute bei eine FA mit gyn. Tagesklinik, der das mit US begutachtet hat und es für relativ wahrschienlich hält, dass ein Septum vorhanden ist. Die Ausprägung sei aber vermutlich nicht sehr stark. Er sagt jetzt, wenn ich Gewissheit haben will, muss er eine Gebärmutterspiegelung machen, und wenn er dabei ein Septum findet, würde er es entfernen.
Ich könnte eine Termin schon ein zwei Wochen haben.
Wer von Euch hat mit sowas Erfahrung? Ist das sinnvoll? Wie groß ist der Eingriff? Sollte man erst andere Ursachen abklären? Oder doch das (eventuelle) Septum entfernen lassen, damit dann, falls es danach klappt, das FG-Risiko nicht so hoch ist? Fragen über Fragen...
Danke für Eure Geduld! Ich hoffe, das Problem kennt hier jemand! Wie häufig kommt sowas vor?
Liebe Grüße,
Mafalda
Re: Uterus bicornis
ich wei§ weder was ein Uterus bicornis ist noch ein Septum. Hielt mich
allerdings bis jetzt immer ganz Fachkundig ;-)
Vielleicht kannst Du mir ja mal auf die Spruenge helfen?
Lieb Gr?sse!
Re: Uterus bicornis
Ich hatte schon vermutet, dass das doch recht selten ist. Eun uterus bicornis ist eine Form der Fehlbildung der Gebärmutter, bei der zwei "Hörner" zu erkennen sind (Daher der Name). Sie sieht dann mehr oder weniger herzförmig aus. Probleme kann das machen, wenn man schon ss ist, weil oft der Platz nicht reicht. Es gibt also häufig Frühgeburten und Kaiserschenitte.
Wennman auch noch ein Septum hat (wie ich wohl leider), dann hat man in der Mitte, zwischen den beiden Hälften eine Art Wand, kürzer oder länger, die nicht nur das Platzproblem verschärft, sondern auch das Ss-werden an sich zum Problem machen kann, da das Septum schlechter durchblutet ist und sich hier nicht einnisten kann. So habe ich das bisher verstanden.
Ob das (eventuelle) Septum aber mit unserem SS-Problem zu tun hat, weiss ich noch nicht. Vielleicht gibt es ja auch noch einen anderen Grund. Was würdest Du /Ihr tun?
Lieben Gruss zurück!
Mafalda
Re: Uterus bicornis
ich habe davon wirklich noch nichts gehoert! Aber ich
wuerde Dir raten verschiedene Meinungen einzuholen
von unterschiedlichen Aerzten. Auch gibt es eine
schonende Moeglichkeit den genauen "Zustand" der
Gebärmutterhoehle einzuschätzen, durch Ultraschall
mit Salzloesung. Das Verfahren heisst Echovist und ist
ohne jegliche Betaeubung moeglich.
Und dann kannst Du alle Moeglichkeiten in Betracht
ziehen und eine Entscheidung treffen, welchen Weg Du
gehst.
Ansonsten moechte ich Dir Mut machen, und Dir
sagen, das Frauen mit Myomen oder PCO oder sogar
nur einem Eileiter oder endlosen Zyklen, ss werden.
Also nur Mut!
Alles Gute und liebe Gruesse, Amelle
Re: Uterus bicornis
wenn Dein Zyklus regelmäßig ist und Du entsprechend regelmäßige Eisprünge hast, ist ein Septum bei Uterus bicornis als Ursache für eine ausbleibende Schwangerschaft nicht unwahrscheinlich. Daher ist meiner Meinung nach eine Gebärmutterspiegelung zur Abklärung sinnvoll. Dabei handelt es sich um einen kleinen Eingriff in Voll- oder Teilnarkose (je nach Wunsch) der an sich unkompliziert ist, obwohl natürlich gewisse Risiken bestehen, über die Du gründlich aufgeklärt werden wirst. Eine weitere Möglichkeit Eure Kinderlosigkeit abzuklären bestünde in einer Bauchspiegelung zum Ausschluss von Störungen im Bereich der Eileiter. Da die Gebärmutterspiegelung jedoch der kleinere eingriff ist und man dabei ein evtl. Septum auch gleich entfernen kann, ist dieser Eingriff vorerst wahrscheinlich der sinnvollere. Ob dadurch auch das Risiko einer Fehlgeburt reduziert wird, weiss ich leider nicht.
So, ich hoffe ich konnte Dir ein wenig weiter helfen.
Liebe Grüße,
Conny
Re: Uterus bicornis
Warum kennst Du Doch so gut aus? Bist Du auch betroffen?
Lieben Gruß,
Mafalda
Re: Uterus bicornis
ich selbst bin zwar nicht betroffrn, aber am Ende meines Medizinstudiums angelangt, daher das Wissen.
Ob eine gleichzeitige Bauchspiegelung notwendig ist, weß ich nicht. Deine Erklärung dafür klingt allerdings plausibel. Wenn es tatsächlich so wäre, könnte die Durchgängigkeit der Eileiter wahrscheinlich während derselben OP mit abgeklärt werden. Das wären dann zwei Fliegen mit einer Klappe!
Wenn eine Bauchspiegelung mitgemacht wird gehts übrigens nur in Vollnarkose, was ich persönlich aber eh bevorzugen würde. Alles Gute für Dich.
Liebe Grüsse,
Conny
Hallo Mafalda
Bei mir wurde vor sechs Jahren nach zwei Fehlgeburten (in der 8. bzw. 9. SSW) ein uterus bicornis mit septum diagnostiziert. Mein damaliger FA riet mir zu einer Straßmannschen OP. Das ist ein recht aufwändiger Eingriff, bei dem die gesamte Einkerbung am Fundus des uterus herausgeschnitten wird. Anschließend wird die Gebärmutter vernäht, d.h., der Eingriff führt zu großen Narben am Fundus, die für folgende Schwangerschaften zu großen Komplikationen folgen können. Mir war das zu heikel und so holte ich mir zwei weitere Meinungen ein. Nach einer Gebärmutterspiegelung (mit Septumsabtragung soweit möglich) stand für mich fest, dass ich diese OP nicht durchführen lasse (zumal danach min. 2 Jahre keine Schwangerschaft erfolgen darf).
Ich wurde dann wieder schwanger. Die Schwangerschaft verlief weitgehend ohne Komplikationen, musste nur per Kaiserschnitt beendet werden, da meine Tochter quer lag (diese Lageanomalie ist recht häufig bei bicornis). "Platzprobleme" gab es nicht. Die Ärzte, die den KS durchführten, sagten mir, dass meine Gebärmutter die Dehnung prima mitgemacht hat.
Jetzt, 4 Jahre später, bin ich erneut schwanger und habe die ersten 12 Wochen sehr gut überstanden. Meine FÄ sieht keine Probleme. Ein Kaiserschnitt wird es wohl wieder, aber damit kann ich sehr gut leben :-)
Ich rate dir in jedem Fall zu einer Gebärmutterspiegelung und zu einer Abtragung des septums, du senkst mit diesem (recht unkomplizierten) Eingriff das Risiko einer Fehlgeburt erheblich. Falls du über den Begriff "Straßmannsche OP" stolperst - ich rate ab, da die Risiken hoch sind.
Ganz viel Glück!
sumse
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