Um jeden Preis? Sorry, lang
Bin stiller Leser in diesem Forum, tummel mich bisher im "wir warten auf.." Forum. Ich warte mittlerweile im 13 ÜZ. Bei mir ist körperlich alles ok, mein Mann hat noch kein Spermio machen lassen. Selbst wenn es ok ist, wir werden uns wohl langsam mit dem Gedanken "künstliche Hilfe" anfreunden müssen. Wir war das bei euch, stand es von Anfang an fest alles zu versuchen falls es nicht funktioniert? Irgendwie bin ich wohl doch nicht so Kinderwunsch-fixiert und hab mit 34 auch noch ein bischen Zeit, will allerdings auch keine zu alte Mutti werden. Mir graut es aber vor dem Gedanken alles zu machen um ss zu werden und ich weiss nicht, ob das so richtig ist. Mein Mann ist mehr der Überzeugung, wenn es funktionieren soll, wird es auch klappen. Wenn eben nicht, dann soll es vielleicht auch nicht sein. Ich kenne einige Pärchen, bei denen es nicht funktioniert hat und fast alle haben sich mittlerweile getrennt. War das dann gut, dass es nicht funktioniert hat? Vielleicht haben sie sich aber auch gerade deshalb getrennt und wären ansonsten noch zusammen?
Habe wohl zuviel Zeit mir Gedanken zu machen, wäre toll mal eure Meinung zu hören.
Re: Um jeden Preis? Sorry, lang
ich hab mich bewusst dazu entschieden, nicht alles zu tun, was möglich ist. Das hat viele Gründe, zum einen fühle ich mich auch nicht sooooooooo sehr versessen darauf, um jeden Preis Kinder zu kriegen, bin also auch nicht komplett kinderfixiert. Klar gibts Momente, da finde ich es zum Ko..., dass es nicht einfach so klappt, aber überwiegend geht es mir auch ohne Kinder ziemlich gut.
Der andere Grund ist der, dass mich die ganze Repromedizin ziemlich abschreckt. Es ist noch nicht sehr viel darüber bekannt, welchen Risiken man sich mit den Hormonbehandlungen aussetzt. Außerdem gibts ja auch diverse Meldungen zu Mehrlingsschwangerschaften etc. Und die Erfolgsquote ist auch nicht sooooooo hoch. Ach ja, und ich persönlich hab auch echt Bammel davor, mich noch stärker unter Druck gesetzt zu fühlen, also, dass ich noch mehr in Zyklustagen denke als ohnehin schon.
Und zum Thema trennen: Wenn man sich wegen der Kinderlosigkeit trennt, trennt man sich vielelicht erst recht, wenn Kinder da sind?? Mit Kindern ist ja auch nicht alles eitel Sonnenschein (durchwachte Nächte, ... ,). Also, eine stabile Partnerschaft muss Probleme aushalten können. Und Probleme gibts mit Kindern, und ohne eben auch
Re: Um jeden Preis? Sorry, lang
Danke für deine Antwort. Bin froh, dass ich nicht alleine bin. Hab gerade dein Profil gelesen (meins ist leer, da ich keine Ahnung habe, was ich da machen muss). Klingt ziemlich ähnlich wie mein Lebenslauf. Bin auch über 12 Jahre zusammen, lange Zeit keinen Kinderwunsch gehabt, studiert, dann Reisen, Haus bauen, Autos + Motorrad kaufen.... und jetzt festgestellt, dass Kinderkriegen doch nicht so einfach ist.
Find ich toll, dass ihr eine Adoption in Erwägung zieht. So weit sind wir lange nicht und werden es vielleicht auch nie. Im Moment frage ich mich, ob Kinderkriegen wirklich alles im Leben ist. Bis zu dem Tag an dem ich aktiv an die Kinderplanung rangegangen bin, hatte ich nie das grosse Bedürfnis. Dann, als es nicht funktionierte, war ich eine zeitlang echt besessen von dem Gedanken. Mittlerweile fange ich an zu überlegen, ob ich wirklich so deprimiert sein muss, wenn ich numal nicht ss werden sollte.
Ändert sich nächste Woche vielleicht schon wieder. Zum Glück ist bei mir im näheren Bekanntenkreis keiner schwanger.
Ich drück uns mal die Daumen, dass es trotzdem klappt.
Dexis
Re: Um jeden Preis? Sorry, lang
wir kennen sehr viele Paare, die erst durch künstliche Befruchtung Eltern geworden sind. Und trotzdem weiß ich bis heute nicht, ob ich es wirklich gemacht hätte. Dazu muss ich sagen, dass wir das Glück hatten, dass ich nach der Bauchspiegelung schwanger geworden bin... der nächste Schritt wäre auch die Entscheidung zur Repromedizin gewesen. Obwohl ich recht nah dran war, kann ich echt nicht sagen, wie ich mich entschieden hätte. Ich habe immer versucht, Schritt für Schritt zu entscheiden und gar nicht so weit in die Ferne zu sehen. Klar bin ich überglücklich über meinen Sohn, aber was einem fehlen würde, merkt man erst, wenn das Kind da ist.
Und was das "Paar sein" angeht, kann ich mich Heike nur anschließen. Probleme löst man gemeinsam nur in einer straken und stabilen Partnerschaft: egal ob das Problem Kinderwunsch oder Kind heißt.
Euch wünsche ich für Eure NEtscheidungen, wie auch immer sie aussehen mögen, alles Liebe und Gute! Alexa
Re: Um jeden Preis? Sorry, lang
wir haben uns bewußt dafür entschieden alles zu unternehmen, da für uns klar war, daß wir vorher keine ruhe hätten. für uns haben kinder immer zum leben gehört, auch wenn wir vorher ein schönes leben hatten ;o)
und unsere zwerge sind für uns jeden weg wert gewesen. eigentlich wollten wir ihn diesmal wieder gehen (so schlimm ist er also nicht ;o)), aber im februar hatte ich nach nur 21 monaten einen positiven sst! für uns völlig überraschend, denn wir hatten bereits wieder aufgegeben, daß es auf natürlichem weg klappen wird :o)
zu den oben genannten einwänden... das stimmt so nicht! eine hormonbehandlung ist belastend für den körper (steht außer frage!), hat aber keine folgeschäden oder ähnliches. dazu kommt, daß man mehrmals pro woche zur us kontrolle und zur hormonkontrolle in die kiwu praxis geht, um alle eventuellen risiken (wie überstimu und ähnliches) auszuschalten. die horrormeldungen von diesen mehrlings ss kommen hauptsächlich aus den staaten und ähnlichen ländern, wo die einen sport daraus gemacht haben. hier in deutschland ist das gesetzlich geregelt. es dürfen einer frau max (!!) drei befruchtete eizellen zurück gegeben werden (bei frauen unter 35 in hamburg sogar nur zwei!), sollten daraus sechslinge oder ähnliches werden, dann ist das ein laune der natur, die auch ohne die behandlung so passiert wäre ;o)
genauso ist es geregelt, wie mit den befruchteten eizellen verfahren wird (das ist zu lang um alles aufzuzählen). naja, es gibt studien, die beweisen wollen, daß durch icsi/ ivf gezeugte kinder häufiger behinderungen haben... allerdings hinken diese studien, denn die umstände sind einfach nicht zu vergleichen... um es einigermaßen vergleichbar machen zu können, müßte man paare vergleichen, die im gleichen alter sind (oft sind icsi paare "schon was älter" -> mitte bis ende 30) und ähnliche bedingungen haben (trotz störungen bei einem von beiden oder beiden auf natürlichem weg ss geworden zu sein!)..... eine "echte" studie mit aussagekraft gibt es dazu tatsächlich nicht.
naja und zur erfolgsquote... das hängt natürlich von den gründen ab. eine frau, die einfach keine eileiter mehr hat, kann auf natürlichem weg einfach nicht ss werden, hat aber sehr gute chancen direkt bei der ersten künstlichen befruchtung ss zu werden, da hormonell alles okay ist, sie also einen richtigen zyklus hat und gute eizellen, die einfach nur nicht zum ziel kommen können. das gleiche gilt für paare, bei denen das spermiogramm "nur" eingeschränkt ist. bei hormonellen problemen sieht es leider etwas schwieriger aus, da man erstmal passende eizellen "produzieren" muß. das gleiche gilt für männer deren spermiogramme seeehr eingeschränkt sind... naja, alles in allem bedeutet dieser weg aber nahezu die gleiche chance ss zu werden, wie ein gesundes paar auf natürlichem weg (also je nach behandlungsmethode und störung bei 15-25%... wie in einem natürlichen zyklus!).
naja, aber ob man diesen weg geht, oder nicht, das liegt an jedem selber ;o) möchte es keinem schön reden und keinem ausreden *grrr*
wir im langersehnte kinder forum (dort sind nur frauen, deren kinder durch künstl. befruchtung entstanden sind, bzw. "wunder-kinder", also kinder, die es angeblich nie hätte geben dürfen ;o)), würden darauf schwören und sind der meinung, daß sich der weg gelohnt hat. körperlich haben wir es alle gut verkraftet... wie gesagt, außer einer überstimu passiert nicht viel (die auch schlimm sein kann, aber normalerweise eben so gut kontrolliert wird, daß sowas nicht passieren sollte!)... psychisch sieht es recht unterschiedlich aus... die einen fanden es nicht schlimm (die, die im ersten versuch direkt ss wurden ;o)), andere waren völlig fertig ...wir haben z.b. zwei weitere jahre repro praxis benötigt und am ende schien es so, als könne uns nichts helfen, da ich einfach keine brauchbaren eizellen hatte -eizellenspende ist in deutschland nach wie vor verboten!- und somit wurde es bei uns von mal zu mal schlimmer, weil wir uns mit jedem gescheiterten versuch bewußter wurden, daß wir langsam em ende der möglichkeiten angelangt sind. in unserer praxis hatten wir die beste betreuung, so daß man uns dort immer wieder aufgefangen hat. aber es war kein spaziergang und es gab viele tränen und depressionen! somit kann ich vom körperlichen sagen, es ist zumutbar... psychisch kann (!!) es echt der horror sein. naja und eine garantie gibt es eben auch da nicht am ende ;o(
somit denke ich, daß das jeder für sich entscheiden muß ;o) sagt man sich, daß man auch so gut lebt und einem nichts fehlt, dann sollte man es nicht machen. sollte man kurz vorm verzweifeln sein, bzw. klar sein, daß man ein kind möchte, es aber auf natürlichem weg vermutlich nicht klappen wird, dann ist es sicherlich der richtige weg.
zum thema trennen... kinder sind neben aller freude auch eine "belastung" für eine beziehung... also wenn die nicht stimmt, dann schadet ein kind mehr, als das es "hilft". kinder kann man in einer beziehung nur genießen, wenn soweit auch alles stimmt (eben außer den kleinen üblichen dingen ;o))
andererseits kann unerfüllter kinderwunsch auch dermaßen belastend werden, daß eine beziehung, die sonst eigentlich funktioniert hat daran zerbricht... es ist eben doch essentiell und nicht "kaufen wir uns den sportwagen, oder die limousine?"
wir sind in unserem bekannten und freundeskreis eigentlich die einzigen mit kindern (bisher!?)... außer zwei paaren haben sich alle in der zwischenzeit ein oder mehrmals getrennt... auch ohne kinderwunsch.
naja, genug geredet *grrr*
ich wünsch dir viel erfolg bei der verwirklichung deiner ziele (wie die auch immer aussehen mögen ;o))!!
liebe grüße!
/inka 24.ssw mit noah und zoe (*25.3.2002)
Re: Um jeden Preis? Sorry, lang
Also, jeder muß wohl für sich selbst entscheiden. Wir haben uns ganz klar gegen künstliche Befruchtung entschieden. (Siehe Profil)
Was die Trennungen betrifft, kann ich nur von mir ausgehen. Ich habe meinen Mann geheiratet, weil wir uns lieben und zusammen unser Leben gehen wollen, das hat mit Kindern nichts zu tun. Uns war klar, Hochzeit sowieso, mit oder ohne Kinder.
Libe Grüße von Tine
Re: Um jeden Preis? Sorry, lang
bin auch 34, allerdings bekomme ich schon ab und zu Torschlußpanik. Nicht, weil ich mich zu alt fühle, sondern vielmehr, weil ich (wenn) dann eigentlich gerne 2 Kinder haben möchte, aber keinesfalls zu schnell aufeinander, da bleibt dann wirklich nicht mehr viel Zeit, gell? Bin bereits zweimal sehr schnell ss geworden, leider haben die SS nicht lange edauert (5. bzw. 6. SSW). Von daher weiß ich, daß ich ss werden kann, ein Spermio steht deshalb erst mal nicht zur Debatte. Habe diesen Zyklus einen Hormonstatus am 5. Tag machen lassen u. Progesteron wurde bestimmt, alles i.O. Was also jetzt? Nochmal drauf ankommen lassen und evtl. wieder eine frühe FG erleben? Oder doch mit Medikamenten unterstützen? Das wollten wir eigentlich nie, da waren mein Mann u. ich uns einig, wenn es nicht klappt, dann halt nicht, mein Mann denkt mittlerweile genauso (er war bisher immer die treibende Kraft bezüglich Kiwu), er hat sich beruflich verändert, ist jetzt oft im Ausland, wir führen seit einem Jahr eine WE-Ehe. Jetzt besteht in nächster Zeit evtl. die Möglichkeit, daß ich für längere Zeit mal mit ihm ins Ausland gehe, wie wäre das aber ss oder mit Baby? Ich denke, ich werde nicht eingreifen, wenn es so nicht klappt, höchstwahrscheinlich nicht mal mit dem vorgeschlagenen Utrogest... LG Nic - die auch oft solche Gedankengänge hat ;))
Nicht um jeden Preis, aber ...
Wir haben Schritt für Schritt wieder miteinander besprochen und uns gemeinsam entschieden.
Ich wünsche Euch, dass Ihr eine für Euch gute Entscheidung auch im Hinblick auf die Zukunft fällen werdet.
LG
Re: Nicht um jeden Preis, aber ...
Ich danke euch für eure Antworten. Sicher muss jeder einzelne selbst bestimmen, was er machen will. Aber es tut doch gut, mal verschiedene Meinungen zu hören. Mit jedem Jahr, das ich älter werde, wird die Torschlusspanik mit Sicherheit grösser, so dass ich dann bereit wäre, mit der "Repro" immer weiter zu gehen. Oder ich habe den Kinderwunsch vielleicht dann schon überwunden.
Zumindest habe ich mir jetzt mal das Buch "wenn die Seele nein sagt" bestellt. Vielleicht ist da was hilfreiches drin. Hab auch schon überlegt, mir Bryo zu kaufen. Hat bei einer wieder funktioniert (oder vielleicht einfach nur geholfen, den berühmten "Kopf freizubekommen").
Letztens stand in der Zeitung, dass mittlerweile 44% aller Akademikerpaare kinderlos sind. Ich frage mich, wie hoch der Anteil der ungewollt kinderlosen ist. Habt ihr nicht auch manchmal das Gefühl, dass es bei immer mehr Paaren leider nicht funktioniert?
Danke für den Gedankenaustausch
Dexis
Re: Um jeden Preis? Sorry, lang
schau doch mal in mein Profil. Vielleicht kommt Dir da was bekannt vor? ;-) Du bist nicht alleine mit diesen Gedanken!
LG, Chic
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