Hallo,
vielleicht bin ich als Mann hier nicht unbedingt der richtige Ratgeber oder Erfahrungsberichterstatter, aber da ich unseren langen Leidensweg am eigenen Leibe mitverfolgen mußte, denke ich, ich kann Euch an dieser Stelle, vielleicht auch als Hoffnungsschimmer für andere betroffene Paare, mal unseren Fall schildern:
Meine Frau (nun 32) und ich (bald 34) planen seit nunmehr über 3 Jahren ein Kind zu bekommen. Was wir immer irgendwie für selbstverständlich gehalten haben, hat uns bald eines Besseren belehrt. Nach Absetzen der Pille (langjährige Einnahme, auch als Therapeutikum wegen damaliger schwerer Regelbeschwerden)passierte erstmal gar nichts mehr. Die Mens meiner Frau blieb einfach völlig aus. Zwischendurch immer mal wieder durch Pilleneinnahme Abbluten provoziert, aber ohne weiteren Erfolg.
Irgendwann haben wir dann auf Anraten des Gynäkologen, der uns mit steigenden Clomifen-Dosen auch nicht helfen konnte, einen Spezialisten konsultiert. Dieser hat zunächst auch mit Clomifen, später mit subkutanen Injektionen zu helfen versucht. So vergingen insgesamt fast 2 Jahre ohne nennenswerte Resultate. Die körpereigene Hormonproduktion meiner Frau war quasi gleich Null.
Wir haben es dann irgendwie fast aufgegeben. Haben unser Leben so eingerichtet und geplant, dass wir auch ohne Kinder glücklich sein könnten ( IVF und weitere künstliche Einfriffe kamen für uns aus ethischen Aspekten nicht in Frage). Der Kinderwunsch war aber nie ganz zur Seite gelegt worden, sondern nur etwas abgekühlt, auch weil uns beiden die nervliche Belastung zwischen Hoffen und Bangen zu viel wurde.
Bei einem längeren Tansania-Aufenthalt haben wir dann im vergangenen September sogar noch einmal eine Medizinfrau besucht, die uns mit allerlei Kräutern und Baumwurzeln helfen wollte.
Wieder in Deutschland wollten wir dann Anfang 2004 noch einen letzten Versuch bei einem anderen Spezialisten in der gleichen Stadt wagen. Die Behandlung war dort - mit subkutanen Injektionen und Spritzen zum Auslösen des Eisprungs) wesentlich besser organisiert, angenehmer und entspannter, zumal wir uns ja schon fast unserem Schicksal ergeben hatten. Im April war dann nach dem ersten (!) Behandlungszyklus der Teststreifen tatsächlich positiv. In 4 Wochen soll es dann soweit sein und wir erwarten unser erstes Kind.
Vielleicht macht das der Einen oder dem Anderen ein wenig Hoffnung, denn auch wir schienen ein hoffnungsloser Fall zu sein. Ich drücke Euch allen jedenfalls die Daumen und möchte im Nachhinein auch diese schwere Zeit nicht missen.
Gruß,
B.M.
P.S.: Die Medizinfrau in Tansania ist Berichten zufolge durch uns nun eine lokale Berühmtheit geworden (an deutsche Reproduktionsmedizin wird dort nicht geglaubt!).