Hallo Pemo,
also, ich hab angefangen, das Buch zu lesen und fand´s total bescheuert - hab es dann also schon nach den ersten Kapiteln weggelegt und später verschenkt. Mich hat der Gedanke daran, in welchem Teil des Zyklus man sich gerade befindet bei weitem nicht so stark unter Druck gesetzt (eigentlich fast gar nicht), wie das ewige Gefasel von der Kopfsache und der Seele. Ich glaub, da fängt man dann an, nach Ursachen zu suchen, die es vielleicht gar nicht gibt - und so, wie ich es bei dir lese, besteht bei dir auch nicht die Notwendigkeit. Und gerade das fand ich in dem Buch auch so krass - kam irgendwie die Aussage an: wenn du nicht schwanger wirst, liegts daran, dass du gar nicht richtig willst - na, wenn einen das nicht unter Druck setzt, wo man doch ganz anderer Meinung ist. Es mag sicher Frauen geben, denen das Buch hilft, aber ich zähle mich nicht dazu. Und wenn du schon Zweifel daran hast, dann lass es besser :-).
Ich wünsch euch ganz viel Glück
GGLG Hexlein 5+4

Hallo Hexlein,
auch dir lieben Dank für deine Erfahrungen. Das beruhigt mich doch sehr. Vor allem, daß auch du den Eindruck hattest, den ich beim Lesen dieses Buches teilweise habe.
Ich wünsche dir weiterhin alles Gute!
LG
Pemo

...das passt ja; habe das Buch gerade gestern erst angefangen zu lesen. ;-)
Mmmmhhhh????
Um ehrlich zu sein, bin ich auch jemand, der sagt: Dieses ewige Gefasel von "Du musst den Kopf frei haben, dann klappt es auch" STIMMT NICHT und setzt uns noch mehr unter Druck.
Denn dann betet man sich nur noch vor: Ich muss den Kopf frei haben - ich muss den Kopf frei haben.... und schon ist er mit diesem Gedanken verstopft. UFF!
(Frauen im Krieg und/oder nach Vergewaltigungen haben den Kopf auch nicht frei und werden trotzdem ss.)
Leider habe ich erst 30 Seiten gelesen (bin also gerade durch die Beispiele aus Märchen hindurch ;-)).
Zwischendurch kam mir der Gedanke, dass es doch schon wieder ungerecht ist. Da wird uns Frauen durch die Blume gesagt: Du bist selbst Schuld, dass Du keine Kinder hast; schließlich sagt ja DEINE Seele NEIN... Offenbar willst Du Kinder nur aus Narzissmus! *einbisschensauerwar*
...im nächsten Moment dachte ich mir: HEY! Moment mal... will mir dieses Buch nicht auch noch was Anderes sagen???
Ja, wollte es ganz offenbar; jedenfalls hat es mich zum Nachdenken angeregt und dabei heraus kam das:
Irgendjemand (sagen wir mal Mutter Natur, oder Schicksal?! ;-)) hat gesagt: HEY!! Suse, Du kleine mopsige Frau! Ich gebe Dir volles Haar, ein gar nicht soooo schlechtes Aussehen, die Fähigkeit auf Menschen zuzugehen, Humor und einen ganz wunderbaren Mann an Deine Seite. Nur leider wirst Du mit diesem Mann niemals Kinder kriegen.
Und was habe ich bisher daraus gemacht? Ich fühlte mich ungerecht behandelt!!! Schließlich WILL ich 100%!!! Mutter Natur, gib mir SOFORT, dass ich 7 Kilo weniger wiege, samtige Haut habe UND EIN KIND!!!!
Aber, HALLOO????? 100% gibt es nicht. Oder?
...und diese Botschaft habe ich aus den ersten Seiten des Buches (für mich) gelesen: Sei zufrieden mit dem Leben das Du hast!
(Wer den Warteschleifenkoller kennt, weiß, wie sehr man sein "wirkliches Leben" vernachlässigt, wenn der KIWU jede Minute regiert!!)
Allerdings muss ich dazu auch noch sagen, dass die Kinderlosigkeit bei uns auch "körperliche" Ursachen hat. Es "liegt" an den Schwimmerchen. :-( (Wahrscheinlich findet man sich dann eher damit ab...?)
...irgendwann beschlich mich allerdings auch die leise Ahnung, dass es ZUSÄTZLICH auch an mir liegen könnte. ;-) (Aber, ich ziehe mir den Schuh der Kinderlosigkeit aus diesem Grund nur zu 50% an; und geteiltes Leid, ist bekanntlich halbes Leid! ;-)
LG
Suzy
P.S.: ich weiß nicht, ob es was bringt, in der Kindheit zu kramen und nach Ursachen zu suchen. Ehrlich gesagt, bin ich nicht der Typ, der an sowas glaubt. Nur so viel: Ich habe 5 Schwestern; wir sind also 6 Mädchen.. (kleine Nachhilfe in Mathe. *g*) 4 meiner Schwestern haben Kinder bekommen. Die eine Schwester und ich nicht.
...ist es Zufall, dass genau SIE UND ICH es sind, die als Kinder von einem sehr nahestehenden Verwandten "angefasst" wurden?
Ich weiß es nicht.

ich habe das Buch auch nicht gelesen, aber ich bin ein bisschen auf diesem Gebiet ausgebildet und kann dir sagen, dass Behauptungen solcher Art auf keinerlei sicheren Erkenntnissen beruhen (das geht nämlich gar nicht). Irgendjemand kommt daher, denkt sich was aus, schreibt ein Buch und wenn es den Nerv der Leute trifft, macht er/sie Geld damit. Ich finde es nicht schlecht, wenn man sich Gedanken zu Themen macht, auf die es nie eine Antwort geben wird. Man kann solche Themen ja nicht aussparen deswegen. Aber man muß sich dessen bewußt sein, dass dies nur wilde Spekulationen sind. Ich könnte mich heute genauso gut hinsetzen und ein Buch darüber schreiben, dass die Farbe und Musterung des Kinderwagens in dem man früher schlief die Berufswahl bestimmt (und glaub mir, ich würde dafür sogar empirische Evidenz finden!!! z.B. je roter, desto mehr Sekretäre/innen). Das schlimme daran ist nur: Ich garantiere dir, dass ich Leute finden werde, die mir das glauben und ihren Eltern die Schuld dafür geben, dass sie doch keine Eiskunstläuferin geworden sind, obwohl sie sich das doch so sehr gewünscht haben!
Lange Rede, kurzer Sinn: wenn dich das Buch nervt, pack es weg und kauf dir was bessere zum Drübernachdenken. Dafür gibt es genug.
LG,
Salvi

Hallo euch allen,
vielen lieben Dank für eure zahlreichen Meinungen. Wo kann ich mich besser verstanden u. aufgehoben fühlen als hier.
Viele Grüße u. gedrückte Daumen, daß uns allen unser Kiwu erfüllt wird. Vielleicht haben wir ja dieses Jahr ein Glücksjahr was den Kiwu angeht.
Pemo

Hallo Pemo!
Hier habe ich noch einen Artikel gefunden!
Sonnenmoser, Marion
Heidelberger Kinderwunsch-Sprechstunde: Mythos psychische Blockade
PP 1, Ausgabe April 2002, Seite 166
WISSENSCHAFT
Psychologische Beratung ist bei unerfülltem Kinderwunsch oft hilfreich. Betroffene Paare wünschen sich ein Beratungsangebot bereits zu Beginn der reproduktionsmedizinischen Behandlung.
Für knapp zehn Prozent aller Paare erfüllt sich der Wunsch nach eigenem Nachwuchs nicht. Tendenziell wird die Zahl der Paare, die ungewollt kinderlos bleiben, sogar noch steigen. Psychologische Aspekte bei unerfülltem Kinderwunsch standen auf der Informations- und Fortbildungsveranstaltung der Abteilung für Medizinische Psychologie am Heidelberger Universitätsklinikum vom 8. bis 9. März im Vordergrund. Die Psychologen Dr. Tewes Wischmann und Dr. Heike Stammer stellten Ergebnisse aus mehreren Studien und ein daraus entwickeltes Beratungskonzept vor.
Kinder werden zu einem immer späteren Zeitpunkt in die Lebensbiografie eingeplant. Mit dem Lebensalter sinkt jedoch die Fruchtbarkeit. Hat eine Frau das Alter von 30 Jahren erst einmal überschritten, sinken die Chancen einer Schwangerschaft rapide. Aber nicht nur das Alter spielt eine Rolle, wenn Paare ohne Nachwuchs bleiben, es gibt viele Ursachen. Neben organischen Störungen wird oftmals die Psyche als Hauptverursacher angesehen. Beispielsweise wird von Experten behauptet, durch Unfruchtbarkeit wehre sich eine Frau unbewusst gegen ein Kind. ?Das konnte wissenschaftlich bisher nicht nachgewiesen werden?, sagt hingegen Wischmann. Er und seine Kollegen untersuchen und beraten seit Jahren ungewollt kinderlose Paare. Die Ergebnisse seiner Studien räumen mit einigen Mythen auf, die sich um diese Paare ranken.
Mythos 1: Ungewollt kinderlose Paare haben psychische Probleme, die Unfruchtbarkeit zur Folge haben.
Man weiß aus Studien, dass ungewollt kinderlose Paare psychisch nicht auffälliger sind als Eltern und als die Allgemeinbevölkerung. Allerdings sind die Unfruchtbarkeit und die reproduktionsmedizinischen Behandlungen auf Dauer so belastend, dass unfruchtbare Frauen ängstlicher und depressiver werden. Die psychischen Probleme sind häufig eine Folge und keine Ursache von Kinderlosigkeit.
Mythos 2: Ungewollt kinderlose Paare sind mit ihrer Partnerschaft unzufriedener.
Untersuchungen haben gezeigt, dass diese Paare nicht unzufriedener mit ihrer Partnerschaft als Eltern sind und deshalb auch nicht immer eine Verbesserung der Partnerschaftsqualität durch ein Kind erhoffen.
Mythos 3: Wenn unfruchtbare Paare ihren Kinderwunsch aufgeben, stellt sich eine Schwangerschaft wie von selbst ein.
Der häufig zu hörende Rat: ?Fixiert euch nicht so auf ein Kind, dann wird es schon klappen?, unterstellt psychische Blockaden. Tatsächlich bringt es unfruchtbaren Paaren jedoch kaum etwas, den Kinderwunsch völlig aufzugeben. Untersuchungen zeigten, dass sich bei Paaren, die sich keine Kinder mehr wünschten beziehungsweise ein Kind adoptierten oder zur Pflege aufnahmen, nicht häufiger ?spontan? eine Schwangerschaft einstellte als bei Paaren, die weiter auf ein Kind hofften.
Obwohl die Reproduktionsmedizin große Fortschritte macht, kann nicht allen ungewollt kinderlosen Paaren geholfen werden ? sie stürzen immer wieder in ein tiefes seelisches Loch, zum Beispiel wenn die Monatsblutung einsetzt oder wenn die Behandlungen nur zu Misserfolgen führen. ?Hier kann psychologische Beratung hilfreich sein?, meinen Wischmann und Stammer. Wie eine Befragung der beiden Psychologen zeigte, scheint ein Bedarf an Beratung vorhanden zu sein. Er wird jedoch von Gynäkologen und Betroffenen unterschiedlich eingeschätzt. Die befragten Ärzte hielten eine psychologische Beratung für weniger notwendig und hilfreich als die ungewollt kinderlosen Paare. Außerdem ist nach Ansicht der Frauenärzte eine psychologische Beratung vor allem bei Misserfolg der reproduktionsmedizinischen Behandlung notwendig, jedoch nicht sinnvoll, wenn organische Ursachen vorliegen. Im Gegensatz dazu wünschten sich die Betroffenen ein fakultatives Beratungsangebot schon zu Beginn der Behandlung.
Emotionale Entlastung und Stimmungsverbesserung
Um die Betroffenen psychologisch zu begleiten, haben die Forscher im Rahmen der ?Heidelberger Kinderwunsch-Sprechstunde? ein Beratungskonzept entwickelt und evaluiert. Es soll den Betroffenen helfen, den Umgang mit der Kinderlosigkeit zu erleichtern und Stress und emotionale Belastungen zu verringern. Die Paare werden dabei unterstützt, ihre Kinderwunschmotive zu hinterfragen und den Kinderwunsch zu relativieren. Sie sollen neue Lebensperspektiven entwickeln und lernen, miteinander und mit Außenstehenden über ihr Problem zu sprechen. Es ist jedoch kein vorrangiges Ziel der Beratung, psychische Blockaden zu lösen, damit eine Schwangerschaft eintritt. Das Beratungskonzept scheint erfolgreich zu sein: Bereits zwei psychologische Beratungsgespräche führten bei den betroffenen Paaren schon zu einer nachweisbaren emotionalen Entlastung und Stimmungsverbesserung. Marion Sonnenmoser
Literatur
Wischmann T, Stamme H: Der Traum vom eigenen Kind. Psychologische Hilfen bei unerfülltem Kinderwunsch. Stuttgart: Kohlhammer, 2001.
Liebe Grüße, Uta