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E-Day,E-Day,bitte kommen! Teil1

Den Tiefpunkt meines Sexlebens hatte ich am 21.September 2001 erreicht.Ich weiß das so genau, weil ich diesen Tag in meinem Terminkalender markiert hatte,mit einem großen roten E-E wie Eisprung.Außerdem stand an diesem Tag ein Arzttermin an.Als meine Gynäkologin den Ultraschall-Cursor beiseite legte,sagte sie:Ich sehe da ein befruchtungsfähiges Follikel-jetzt ab nach Hause und an die Arbeit!Vier Jahre lang hatte ich auf diesen Moment gewartet.Und daheim einen Mann,der mir nichts anmerken solte.Nicht das rasende Herz,nicht die weichen Knie und schon gar nicht die blinkenden E's in den Augen.Tja.Es ging daneben.Mein Freund wollte von ANfang an ein Kind-so ein bisschen:Wenn's passiert,dann passiert's.Ich wollte richtig.Ganz stark wollte ich es,hier und jetzt und sofort.Und so verkehrten wir frei nach dem Motto:Verhütung-war da was?Seit meinem allerersten Mal hatte ich die Folgen eines Ausrutschers gefürchtet,jetzt auf einmal war ich begeistert von der Vorstellung,einen Ausrutscher könnte etwas folgen.Nicht mehr Sexe pour Sexe-sondern Zeugen,wie's der Papst gern hätte.Vögeln für die Fortpflanzung.Und dann taten wir es.Wieder und wieder.Und noch mal.Huntertmal berührt-und nix passiert.So begann sich unser Sexleben zu ändern.Wir steigerten die Frequenz-und hatten auch mal Sex ohne Lust darauf.Als das auch nichts brachte,dachte ich ,es müsse an der Qualität liegen.Also reicherte ich den Sex wieder an mit ganz viel Lust und Liebe.
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E-Day,E-Day,bitte kommen! Teil2

Je mehr ich ein Baby wollte,desto toller sollte der Akt sein-und umgekehrt:Je toller der Sex war,desto wahrscheinlicher eine Begattung.Guter Sex macht eher ein Kind als schlechter-Frauen mit Kinderwunsch verneben im Gebälk.Danach dachte ich oft:Das war so super,das muß es gewesen sein!Davor kamen Gedanken wie:Wir sollten unbedingt heut Abend bei Sonnenuntergang im Park unter der Ulme,das kommt sicher irre gut!Sex mußte ein atemberaubendes Ereignis sein.Mir fiel eine Freundin ein,die den Akt an ihren fruchtbaren Tagen als Werbespot inszeniert:prächtige Hotelzimmer,Rosenblätter auf dem BEtt,hundert brennende Kerzen,Champagner,Begleitmusik,Aromakissen...Der größte Unterschied zwischen Lustsex und Zeugungssex:Beim ersten schaltet sich das Hiern danach ein,beim zweiten davor.Man plant.Schön daran ist,das das Sexleben nicht so schnell einschläft wie bei anderen Paaren-man muß sich ja ranhalten,um was zu erreichen.Nicht so schön:Man wird zum Machiavellisten,der Zweck heiligt die Mittel-und zwar auf einer technischen und auf einer zeitlichen Ebene.Die technische:Seitdem ich gelesen hatte,das die Missionarsstellung nicht nur wegen der Unterwerfung der Frau so heißt,sondern auch,weil dabei am wenigsten kostbarer Männersaft verloren ginge,hielt die kontra-emanzipatiorische Reaktion in unserem Bett Einzug.Sex ohne Penetration fand sowieso schon nicht mehr statt.Und wenn mal was daneben ging,lag ich wach und dachte an Angela Ermakova.

E-Day,E-Day,bitte kommen! Teil3

Ich sag's doch:Eine Frau mit Kinderwunsch wird dumm,kalkulierend,ganz mies.Mit Zärtlichkeit hat das nichts mehr zu tun,Befriedigung ist absolut sekundär.Seitdem ich gesehen hatte,wie die Schauspielerin Julianne Moore nach dem Sex mit Big Lebowski liegen blieb wie ein Käfer auf dem Rücken,damit auch der langsamste unter den Samen noch seine Chance bekäme...Man kommt auf demütigende Einfälle!Selbstverständlich habe ich Tarot gelegt,das I-Ging befragt und meinem Freund vorgeschlagen,einen Tantrakurs zu besuchen.Er wollte lieber Ju-Jutsu.Einschneidender als die TEchnik hat das Taktieren unseren Sex verändert.Heimlich schmiedete ich Pläne.Ich wollte meinen Freund nicht unter Druck setzen,weil ich fürchtete,er könnte mir davonlaufen.Ich hätte das verstanden.Wie die Liebe kann man auch Kinder nicht erzwingen.Er sollte sich nicht als Samenspender fühlen!Was ich immer an ihm gehasst hatte,tat ich nun auch:Ich surfte im Netz,und wenn er mein Zimmer betrat,klappte ich den Bildschirm runter.Er sollte nicht sehen,das ich auf www.neunmonate.de meinen nächsten Eisprung berechnen ließ.Und das ich diesen,den nächsten und den übernächsten in meinen Kalender eintrug.Das ich versuchte,meine und seine Verabredungen entsprechend zu legen.Und das ich am E-Day zur Verführung rüstete.Es war nicht Lust,es waren nicht die Hormone,die mich trieben-es war reine Berechnung.Am 21.Februar 2002 bin ich schwanger geworden.

E-Day,E-Day,bitte kommen! Teil4

Es war ein klarer Winternachmittag,Sonnenstrahlen fielen auf unser gelbes Sofa,und wir liebten uns.Einfach so.Obwohl ich gar nichts damit bezweckte.Der Tag der Zeugung war der letzte im Zyklus,nach Adam Riese und Knaus-Ogino,unmöglich ein E-Day.Es war ein Wunder im Spiel,das ich mir nun,nach der Geburt unseres Sohnes am 21.(!) November,völlig klar.Im Januar hatte mein Homöopath mir gesagt,ich solle mal nicht mehr daran denken und mir fünf Kügelchen auf die Zunge gelegt.Ich weiß nicht,was es war,aber seither nenne ich den Homöopathen den "Kindermacher".Irgendeine Erklärung braucht der Mensch für die Wunder der Natur.
(Text aus der Zeitschrift flash)

Re: E-Day,E-Day,bitte kommen! Teil4

Liebe Sue@
ich glaube mit diesem Artikel sprichst du hier sehr vielen aus der seele!!
Aber das schöne daran sit , dass ich wirklich nichts im leben erzwingen läßt.
Manchmal muss man dinge loslassen um sie wieder zurückzukriegen...........
Alles Liebe
elfchen*

Re: E-Day,E-Day,bitte kommen! Teil1

Hallo sue, ich hab gerade die geschichte gelesen und mich sehr daran erfreut. ist ja seltsam und doch schön, wie ähnlich menschen gestrickt sind. was man so alles versucht... wir sind gerade kurz davor, es mal mit insemination zu probieren, nachdem wir fast 2 jahre "erfolglos" ge-xt haben. weiss der geier ob das was bringen wird. und der weiss vielleicht auch, wann ich das thema endlich loslassen kann... Viele Grüsse und danke für die story von agnes
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