Liebe Katrin, ich nehm Dich mal in den Arm. Ist einfach ungerecht, ständig wieder enttäuscht zu werden. Aber irgendwann wird es auch mal einen "Glückszyklus" geben, schließlich hast Du dafür schon einen Beweis (Deinen Sohn). Hätte da nochmal eine Frage an Dich, da Du eben in Deinem Posting an Annette geschrieben hast, es sei damals ein Fehler gewesen, von der KIWU-Behandlung zu erzählen. Ich kämpfe im Moment auch mit mir, wem ich es erzählen soll und bin mir da sehr unsicher. Welche negativen Erfahrungen hast Du damit gemacht? Kannst mir sonst auch eine PN schreiben. LG, Svenja

Hallo Svenja,
uff, das ist eine Frage, die sich leider nicht mit 2 Sätzen beantworten lässt.
Ich habe damals jedem von der Kinderwunschbehandlung erzählt, war eigentlich jedem gegenüber offen deswegen. Aber dann kamen halt die Kommentare, wir sollten mal Urlaub machen und entspannen, dann wäre diese ganze Kinderwunschbehandlung nicht notwendig - das waren noch die harmlosen Sprüche. Dann gab es noch Sprüche wie, ich sollte mal zum Psychologen gehen, denn ich würde mir ja nur einbilden nicht schwanger werden zu können. Von Freunden bekam ich an den Kopf geworfen, ihnen würde mein Mann leid tun, denn er wäre für mich ja nur eine Samenbank und der Kinderwunsch würde ja nur von mir ausgehen.
Manche meinte auch, wenn es auf natürlich Wege nicht klappen würde, dann sollte man es einfach bleiben lassen (dieser Spruch kam gerne von Leuten, die ungeplant ein Kind nach dem anderen in die Welt gesetzt haben).
Als ich den Termin für meine Punktion hatte für die IVF hatte ich gerade einen Vorstellungstermin in der Firma in der meine Mutter arbeitet und als ich sagte, dieser Termin in der Kiwu-Klinik wäre für mich wichtiger, als das Vorstellungsgespräch, wurde ich von meiner Mutter nach einer lautstarken Disskussion vor die Tür gesetzt.
Es war alles sehr belastend. Man ist alleine durch die Kinderwunschbehandlung schon sehr angespannt, da ist jeder Kommentar in dieser Richtung einfach noch schwerer zu verkraften. Man geht bis an seine Grenzen und darüber hinaus und keiner, der dies selbst mitgemacht hat, wird es jemals verstehen können.
Für mich persönlich ist es einfach einfacher, wenn ich diesen Weg gehe ohne einem Aussenstehenden in der Verwandschaft, Bekanntschaft oder im Freundeskreis zu reden. Ich habe lediglich eine Vertraute, die selbst dieses ganze Prozedere durchgemacht hat und weiß, wie schwierig das ist - und natürlich das Forum, aber ansonsten weiß keiner davon.
Ich würde mir diese ganzen Sprüche einfach nicht nochmal antun wollen. Auch vor der Fehlgeburt war ich ja wieder in Kinderwunschbehandlung - wenn auch nicht wieder mit IVF - aber selbst da wußte es keiner und es wurde erst nach dem positiven Schwangerschaftstest gesagt, dass ich Hormone genommen habe ... Ich hatte während dieser Behandlung viel weniger Stress, mußte keine Erklärungen und keine Rechtfertigungen abgeben, warum wir es so nochmal versuchen wollen und mußte mir keine blöden Sprüche wie zuvor anhören.
Aber wie schon geschrieben, das war ganz alleine meine persönliche Erfahrung. Nicht jedem muß es so gehen, wie es mir und meinem Mann ergangen ist. Jedenfalls würde ich es nie wieder erzählen.
Sorry wegen der langen Antwort.
Liebe Grüße
Katrin

Liebe Katrin, vielen Dank für Deine Antwort, hat mich sehr nachdenklich gemacht. Hab gleich einen Termin beim FA (Ultraschall, Hormone u.s.w). Mal sehen, was rauskommt. LG, Svenja

Hallo Svenja,
dann drück ich dir für deinen Termin mal die Daumen. Wenn du magst kannst du ja später hier im Forum berichten.
Liebe Grüße
Katrin