fehlende Betreuungsangebote (Zeitungsartikel)
Oma und Opa ersetzen den Kindergarten
Nur rund die Hälfte aller Kinder unter sechs Jahren werden in Deutschland neben ihren Eltern zusätzlich durch einen Kindergarten oder in der Tagespflege betreut. Bei mehr als zwei Fünftel der Kinder übernehmen immer noch Angehörige diese Aufgabe. Meistens sind es Oma und Opa. Dies geht aus einer aktuellen Studie im Auftrag des Bundesfamilienministeriums hervor, die dem Handelsblatt vorliegt. Sie soll in den aktuellen Familienbericht des Ministeriums einfließen, der im August veröffentlich wird.
HB BERLIN. Grund für den Einsatz der Großeltern ist der Studie zufolge einerseits das immer noch unzureichende Angebot an Betreuungsplätzen vor allem in Westdeutschland für Ein- bis Dreijährige. Außerdem kritisieren 50 Prozent der Eltern auch die Qualität der vorhandenen Angebote. Hauptkritikpunkt sind hier die unflexiblen Öffnungzeiten. Fast ein Drittel der Kindergärten öffnet zu spät, nur fünf Prozent sind auch nach 18 Uhr noch offen, wenn viele Mütter erst von der Arbeit kommen.
Mehr als die Hälfte der Eltern wünschen sich Ganztagsbetreuung für ihre Zweijährigen. Während in Ostdeutschland einem Drittel der Eltern dieser Wunsch bereit heute erfüllt wird, gibt es im Westen für 80 Prozent der Eltern, die sich dies wünschen, kein entsprechendes Angebot. Sie erfüllen sich deshalb häufig ihren Kinderwunsch nicht. Gebe es ein ausreichendes Angebot, würde die Geburtenrate um bis zu 22 Kinder je hundert Frauen steigen, so der Familienbericht unter Berufung auf Studien der Prognos AG und des Bevölkerungswissenschaftlers Hans Bertram von 2005.
Familienministerin Renate Schmidt (SPD) erhofft sich von der Studie neuen Schub für ihre bisherige Familienpolitik und das familienpolitische Programm der Partei, dem sie ihren Stempel aufgedrückt hat. Es setzt auf einen weiteren Ausbau der Betreuungsangebote. Die Kindergartengebühren sollen schrittweise abgebaut werden und ein einkommensbezogenes Elterngeld für ein Jahr soll Frauen die schnelle Rückkehr in den Beruf erleichtern. Dagegen verspricht die Union Eltern in ihrem Wahlprogramm vor allem höhere Steuerfreibeträge und einen Bonus von 50 Euro pro Kind zur Entlastung beim Rentenversicherungsbeitrag.
Die CDU-Vorsitzende Angela Merkel verteidigte diesen Kurs gestern. Sowohl die Erhöhung des Kindergeldes als auch die Verbesserung der Kinderbetreuung seien als Alternativen zum Kinderbonus in der Rentenversicherung diskutiert worden. "Wir haben uns für den Kinderbonus entschieden, weil daran jeder partizipiert, auch der Geringverdiener", sagte Merkel. Im übrigen gelte, dass die beste Politik für Kinder derzeit die Haushaltslage der öffentlichen Kassen verbessere.
Mit dieser Begründung erteilte sie auch Forderungen aus den eigenen Reihen nach einem höheren Kindergeld und einem kostenfreien dritten Kindergartenjahr eine Absage. Dies hatten die als künftige Familienministerin gehandelte Sozialministerin von Niedersachsen, Ursula von der Leyen, und Bayerns Familienministerin Christa Stewens gefordert. Von der Leyen nahm ihre Forderung am Sonntag prompt teilweise zurück. "Ich bin mit Frau Merkel einig, dass es keine Finanzierung durch Schulden geben darf", sagte sie der "Thüringer Allgemeinen".
Daraufhin warf Schmidt der Union vor, mit ihrem Programm einseitig die traditionelle "Alleinverdienerehe" zu fördern. Denn die Vorhaben der Union würden sich für Familien am meisten rentieren, wenn der Vater voll arbeiten gehe und die Mutter nicht, so Schmidt zur "Welt am Sonntag".
Handelsblatt
Re: fehlende Betreuungsangebote (Zeitungsartikel)
LG Glasi
Re: fehlende Betreuungsangebote (Zeitungsartikel)
harz IV empfänger haben genau so viel geld zur verfügung wie andere leute, wo nur ein part arbeiten geht und der andere das kind erzieht - nur dass bei denen der papa 40 stunden die woche arbeiten geht.
da krieg ich das kotzen...sorry, musste mal gesagt werden
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