Wochenende zu Hause...
hier kommt "mein schönstes Ferienerlebnis":
Obwohl meine Schwester ja nicht mit war ("ich muss mal ein bißchen allein sein"), war das Wochenende trotzdem irgendwie komisch. Mein Neffe ist total süß, und ich habe ganz viel mit ihm gespielt. Irgendwann hing er wie eine Klette an mir, wollte immer auf meinen Arm, wollte immer "Ei" machen, hat mir dauernd Sachen geschenkt und Kuchen gebacken und und und. Ich hab das sooooo sehr genossen. Natürlich haben die Blicke meiner Mutter Bände gesprochen!!!! Und meinem armen Männe hat man mehr als deutlich angemerkt, dass er am liebsten weit, weit weglaufen wollte, um diesen Blicken zu entkommen (und vielleicht auch mir???) Der ärmste war ganz hibbelig, saß nur draußen und hat gequalmt wie ein Schlot. Das Ende vom Lied war, dass meine Eltern, mein Bruder und mein Schwager (alle NR) dann auch noch an seiner Raucherei herumkritisiert haben, was natürlich dazu führte, dass er noch genervter war und rein aus Trotz noch viel mehr geraucht hat (das ihm davon nicht schlecht wurde, versteh ich gar nicht...). Und als wir wieder zu Hause waren, musste ich natürlich (weil ich auch komplett überanstrengt war) in die gleiche Kerbe hauen, als ich ihm klar zu machen versuchte, dass unsere Misere auch an seiner Raucherei liegen KÖNNTE. Es folgte ein handfester Streit..... (er streitet das nämlich ab, schließlich bekommen auch Raucher problemlos Kinder).
Das erste Mal drohte die Stimmung allerdings beim ersten gemeinsamen Kaffeetrinken zu kippen. Ich wagte es nämlich, nach 5 Stunden Dauersitzen zu sagen: "Puh, ich kann nicht mehr sitzen, ich muss mich mal hinstellen" und mein Schwager prompt die Frage "bist Du schwanger?" hinterherschickte. Ich hätte ihm den Hals umdrehen können!!!! Von meinem Mann ganz zu schweigen, der hätte ihm wirklich fast eine gegongt (nur seine gute Kinderstube hielt ihn ab).
Die Frage nach dem Wohlbefinden eines gemeinsamen Bekannten wurde so beantwortet: "Beiden geht es gut. Nur dass sie keine Kinder haben, ist besonders für sie sehr schlimm. Die haben ja alles versucht, sogar künstliche Befruchtung. Naja, nun ist sie fast 40, da hilft das auch nichts mehr. Sie hätten sich halt früher entscheiden müssen!" Dummes, blödes, ignorantes A********!!!!!!!!!!!!! Zufällig weiß ich, dass die Frau ziemlich schlimme Endo hat - die hatte sie sicher auch schon mit 20 und wäre wohl auch "früher" nicht so leicht ss geworden wie meine liebe Schwester.
Ach, Leute, wenn ich die lieben Verwandten besuchen muss, geht es mir immer drei Tage lang schlecht. Und jedes Mal schwöre ich mir, einfach nicht mehr hinzufahren sondern stattdessen in die Südsee auszuwandern. Ob man dort ne kilo Marketing-Tussi gebrauchen kann? Wenn ja, bin ich morgen wech!
LG, Cherish
Re: Wochenende zu Hause...
das hört sich ja übel an, und es erinnert mich sooo sehr an unsere Besuche bei meinen Eltern und meiner Schwester!!!!
Daher kann ich Dich sehr gut verstehen!Mein lieber Schwager fragt dann auch ab und zu, ob ich nicht schon schwanger sei, und mein Mann sitzt auch immer ganz genervt da, und raucht sich eine.
Und ich hatte ja letztens schon geschrieben, daß ich auch mal Streit mit meinem Mann hatte, wegen des Rauchens.
Er meint auch immer, daß auch Raucher schwanger werden...hahaha
Ok, er raucht jetzt weniger. Aber besser wäre es, er würde gar nicht mehr rauchen :-(
Tja, ich würde dann auch lieber in die Südsee......
Sei mal ganz lieb gedrückt!!!!!
LG Michaela
Re: Wochenende zu Hause...
jaja, das mit dem Rauchen!
Mir geht das total auf die Nerven. ICh bin zwar auch nicht der Meinung, dass es plötzlich klappt, wenn mein Mann das Rauchen lässt. Aber trotzdem...
Mich nervt z.B. dieser Gestank, von dem mein Mann behauptet, dass er nicht schlimm sei. Und mich nervt, dass er schlechte Laune bekommt, wenn er irgendwo nicht rauchen darf. Oder wenn er mal ein Feuerzeug vergessen hat, bekommt er Panik. Genauso bekommt er Panik, wenn ihm die Zigaretten ausgehen...Und dann das typische Rauchergefasel: "Kurz bevor ich krank werde, höre ich auf." Oder: "ich lebe doch sonst sehr gesund (tut er wirklich!!!), was sollen mir die 20 Zigis am Tag schon antun" "ich rauche nur aus Genuss, wenn ich nicht mehr will, höre ich auf" usw. usw. Und wehe, ich spreche ihn so alle zwei, drei Jahre mal drauf an: Er wird sofort pampig und richtig fies! Mal ganz abgesehen davon, dass ich als ehemalige starke Raucherin mir bei meinen Vorhaben, WIRKLICH nie mehr zu rauchen, ein bißchen mehr Unterstützung wünschen würde...
Ach menno, heute ist echt ein ätzender Tag, könnte an allem und jedem herummeckern.
...mein Mann ist eigentlich ein ganz lieber!
LG, Cherish
Re: Wochenende zu Hause...
ich geb mir halt Mühe.....
LG, Cherish
Re: ich geb mir halt Mühe.....
Re: ich geb mir halt Mühe.....
ja, das stimmt: Das LAchen bleibt mir manchmal wirklich im Hals stecken. Wenn cih eine solche Depriphase habe, möchte ich mich nur noch ins Bett legen und heulen.
Unsere Nchbarin hat sich so ähnlich vorgestellt: Noch bevor sie unseren Namen wissen wollte, wollte sie wissen, ob wir Kinder haben. Zum Kotzen! Ich mag die Tussi auch nicht - schon allein deshalb, weil sie den ganzen Tag hinter ihren Kindern herbrüllt.
LG, Cherish
Re: ich geb mir halt Mühe.....
jaja, die Nachbarn....
Unsere Nachbarskinder sind auch ständig am Heulen. ISt aber kein Wunder, die Eltern brüllen auch nur herum. Ein riesiger Geräuschpegel manchmal bei uns.
LG, Cherish
Re: jaja, die Nachbarn....
Re: Wochenende zu Hause...
Bei unseren Familien muss man wirklich auswandern - mein Bruder hats sogar gemacht. Manchmal beneide ich ihn; er hat aber auch Schuldgefühle, WEIL er ausgewandert ist (aber nicht Südsee). Du darfst nur auswandern, wenn du dort dann Internet Anschluss hast, Cherish. ALso bis morgen :)! LG von Fendi, die für dich total froh ist, dass Schwesterli zu hause geblieben ist, aber nu keine fiesen Geschichten über sie lesen kann - auch SCHAAAAADE!!! :) *fiesgrins*
Ein Tag im Leben eines Nichtrauchers
Ein Tag im Leben eines Nichtrauchers
Ich schlage meine Augen auf und sehe auf den Wecker neben mir. In drei Minuten würde er mich wecken wollen. Aufgewacht bin ich durch meinen Oberobermieter. Er steht auf dem Balkon und raucht seine erste Morgenzigarette.
Hauchdünne Nebelschwaden haben den Weg durch mein Fenster gefunden. Faszinierend, wenn man bedenkt, dass uns zwei Stockwerke trennen.
10 Minuten später stehe ich vor dem Spiegel und versuche die Nacht aus meinem Gesicht zu waschen. Über mir höre ich besagten Obermieter braune ekelhafte Brocken aus seiner Lunge husten. Die Lust auf das Frühstück ist mir vergangen.
Als ich kurz nach 7 die Wohnung verlasse, bleibt mir fast die Luft weg. Ich sehe noch den Sohn einer Nachbarin durch die Haustür entschwinden ? er ist 14 ? und hinterlässt eine Wolke kalten Qualms im Treppenhaus.
Drei Haltestellen halte ich es in der Straßenbahn aus. Dann setze ich mich um. Ich musste mich umsetzen. Das nicht vorhandene Frühstück wäre mir sonst wieder entwichen. Eine Frau saß mir gegenüber. Mittleres Alter, Dauerwelle, ledernes Gesicht ? Raucherin.
Es wird Zeit umzusteigen. Obwohl es regnet stelle ich mich nicht in die Bushaltestelle. Dort ist es nicht aushaltbar. Drei junge Frauen umklammern ihre Zigaretten und atmen den Dreck aus ihrer Brust.
Ich habe Pech. Sie sitzen 2 Reihen hinter mir. Immer wieder schaue ich auf die Uhr und hoffe, der Bus würde schneller fahren. Mir ist übel.
Im Büro öffne ich das Fenster und erfreue mich das erste Mal an diesem Tag an der frischen Luft.
Die Handwerker kommen und fangen mit ihrer Arbeit an den Rohren an. Es dauert den halben Vormittag. Ich weiß nicht, wohin ich flüchten soll. Zwischendurch verlassen die beiden Männer mein Büro um kurz darauf noch mehr Gestank aus der Raucherecke mitzubringen. Der eine versucht zu flirten ? mir ist nach kotzen.
Auf der Toilette steht eine Kollegin vor dem Spiegel. Sie sieht toll aus ? und wirkt so billig?den Gestank ihrer letzten Zigarette kann das Parfüm nicht überdecken. Sie erinnert an ein Flittchen.
Die Kollegen auf dem Flur stehen beieinander und reden und qualmen und nehmen sich täglich eine Stunde Pause extra?wenn das reicht. Kommunikation nennen sie das und sagen mir, dass Raucher ja so viel geselliger sind. Wahrscheinlich passt eher "geteiltes Leid ist halbes Leid".
Es ist Mittag ? ich gehe nach dem Essen nicht mit in die Cafeteria. Nebelschwaden schwappen aus dem Cafe heraus ? der Nichtraucherbereich ist kaum sichtbar durch den Rauch, der von der Sonne durch das Restaurant getragen wird.
Wir haben es 13 Uhr. Der Tag ist noch lang?
Als ich den Fahrstuhl nehmen möchte, werde ich wütend. Selbstgerecht hängt eine dicke Rauchfahne in der kleinen Kabine. Ich laufe.
Die Besprechung dauert 1,5 Stunden. Neben mir sitzt ein Raucher. Er riecht ekelerregend. Nach einer Stunde machen sie Pause. Während ich die Däumchen drehe und drüber nachdenke, was ich in diesen (für mich verlorenen) 12 Minuten hätte arbeiten können, gehen 2 Männer und 2 Frauen eine rauchen. Die restlichen 8 Teilnehmer starren Löcher in die Luft und rühren im kalten Kaffee.
Nach dieser Pause schaue auch ich jetzt ständig auf die Uhr...wann ist es endlich vorbei...wann kann ich wieder atmen???
Glücklich hechte ich nach der Sitzung aus dem Gebäude und hätte fast einen Aschenbecher umgerannt.
Gierig sauge ich die Luft ein. Es riecht nach frisch gemähtem Gras. Schön, rein, klar...wenn es da nicht die unzähligen Kippen gäbe, die überall achtlos hingeworfen worden waren.
Mittlerweile bemittleide ich mich selbst. Fühle mich genötigt und bedrängt in meiner Freiheit, in meiner Lebensqualität. Es widert mich an.
Ich möchte mir einen Cappucino holen - wegen den Nerven - und kämpfe wieder mit der Übelkeit. Der Kaffeeautomat steht in der Raucherecke. Die Aschenbecher befinden sich auf Bistrotischen. Auf meinem Weg zum Automat nimmt meine Nase also wieder Fährte auf. Alter, abgestandener Rauch...bis auf den Filter weggerauchte Kippen. Ein unschöner Anblick sind diese übervollen Nachtischschälchen. Ich beschließe, zukünftig nur noch Obst als Nachtisch zu nehmen.
Irgendwie habe ich an diesem Tag doch noch geschafft, was zu arbeiten.
Ich sitze in der Straßenbahn. Draußen ist es warm und schwül. Kalt fällt die Luft der Klimaanlage auf mich herab. Die Fahrt dauert 35 Minuten. Sie kommt mir ewig vor. Der Nikotingestank aus den Kleidern der rauchenden Fahrgäste wird durch den Wagen gepumt und soll erfrischend wirken. Ich bin davon überzeugt, dass ich heute noch brechen werden muss.
Als ich aus dem Fenster sehe, erblicke ich eine junge Frau mit Kinderwagen. Sie hat Probleme damit, den Wagen um eine Hausecke zu bugsieren. Es geht sehr schlecht, da sie ihn leicht anheben müsste - doch die Zigarette stört. Also schiebt sie sich den Glimmstengel in den rotgetuschten Mund. Ob sie weiß, wie hässlich sie ist und wie bemitleidenswert ihr Kind ist?
Das erinnert mich an eine Mutter vom Wochenende. Wir waren im Eiskaffe. Ein Kind saß uns gegenüber auf dem Schoß der Mutter. Das kleine Mädchen patschte mit ihren Händchen in die Luft...und fing sofort herzzerreißend an zu schreien - sie hatte genau in die Zigarette ihrer Mutter gefasst.
Ich bin froh, als ich endlich zu Hause bin.
Nein, ausgehen möchte ich an diesem Tag nicht mehr. Nein, auch nicht in einen Biergarten.
Die Summe aller Zigaretten dieses Tages liegt mir als bittergelber Geschmack auf der Zunge.
Irgendwie gibt es keinen Platz, an dem man nicht der Sucht der anderen ausgesetzt ist. Sie tun so, als ob man sie diskriminieren würde ? weil sie zugewiesene Raucherräume haben.
Sucht wird verherrlicht, Nichtraucher werden mitleidig belächelt und als übertreibend hingestellt.
Ich kann sie verstehen ? diese Nichtraucher, die scheinbar nirgends wirklich rauchfrei leben können.
Seit 6 Wochen gehöre ich dazu?
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