Wie weit gehen für ein Kind - verdammt weit.
es ist richtig komisch, dass meine enge Familie jetzt quasi über mein Kiwu-Leben der letzten Jahre Bescheid weiß.
Vor zwei Tagen wurde es mir einfach zuviel: zuviele Enkelfotos, zuviele SS-Meldungen in der Familie an dem Tag ... und dann hat mich erst meine Schwester und dann meine Mutter uns gefunden. Wie ich weinend auf dem Bett in meinem alten Zimmer lag. Ich hatte mir das bald gewünscht, in der letzten Zeit wurde es einfach zuviel, ich war so traurig, dass keiner wusste, wie es in mir aussah. Meine kleine Schwester war dann ein richt gutes Warm-Up und mit manchen Reaktionen meiner Mutter (hast du denn kein Vertrauen, was habe ich falsch gemacht) hatte ich schon gerechnet. Ich hoffe, meine Schwester konnte meiner Mutter in einem Telefonat später dann klar machen, dass ich nicht ganz alleine bin, dass ich euch und eine von euch ganz besonders :-) habe, dass es bis dahin eben richtig für mich war. Ich denke, an manchen Tagen hätte ich gequatscht, wenn die richtigen Fragen gekommen wären. Die kamen halt nicht. Das wirft sich meine Schwester ein wenig vor, sie hat schon so lange so viel geahnt. Aber wissen konnte es keiner, und ich wollte nie darüber reden, bin ausgewichen, habe abgeblockt. Wenn sie sich in mich reinversetzen, werden sie ganz traurig, was ich alles mehr oder weniger alleine durchgestanden habe.
Jedenfalls fühle ich mich schon sehr erleichtert. Gut, der Plan war eh, dass ich es erzähle, wenn wir die Adoption angehen, aber auch da wäre mir der Gesprächsbeginn schwer gefallen, so war es dann schon besser.
Wir sind weit gegangen für ein leibliches Kind, es soll anscheinend nicht sein (der morgige Test wird es zeigen). Also lassen wir es gut sein und gehen die Adoption an. Ich sage das jetzt so leicht, aber das wird es sicherlich nicht. Ich bin schon traurig, dass es anders nicht geht, aber viel wichtiger ist uns, dass wir nicht kinderlos bleiben, wir möchten nicht ohne Kinder alt werden.
Das wollte ich nur mal für mich los werden. Danke fürs Zulesen.
LG
Jani*
PS Verhüten werde ich jedenfalls niemals wieder, scheint ja nicht nötig zu sein. ;-)
Re: Wie weit gehen für ein Kind - verdammt weit.
wir, mein Mann und ich, haben die Sache auch mit uns allein abgemacht. Bis auf wenige enge Freundinnen war niemand eingeweiht, daß wir die Repro-Medizin in Anspruch genommen haben. Es hätte ohnehin keiner verstanden. Meine Eltern haben sich NIE Enkel gewünscht, im Gegenteil, als ich nach einer IUI das Gefühl hatte, ss zu sein, und das angedeutet habe, hat es einen Riesen-Alarm gegeben, à la "wie könnt Ihr nur, Euch geht es doch ohne Kind viel besser". Meine Schwiegereltern sprechen das Thema nicht an, weil sie mich für karrieregeil halten. Mein Mann hat es ihnen auch nie gesagt, daß es wohl eher an ihm als an mir liegt. Manches wäre mir sicher leichter gefallen, wenn ich die Unterstützung meiner Familie gehabt hätte.
Das Thema Adoption schwirrt mir auch immer wieder im Kopf herum. Wir würden gerne ein Kind aus Osteuropa annehmen, weil ich viele Verbindungen dorthin habe. Aber auch das würde keiner verstehen. Tut schon ziemlich weh.
Umso schöner für Dich, daß Du es endlich losgeworden bist und auf Verständnis gestoßen bist. LG ati (ich frage mich auch, warum ich jahrelang verhütet habe...)
Re: Wie weit gehen für ein Kind - verdammt weit.
ich weiß, daß das kein Trost ist, aber wir haben (noch) keine Repro-Medizin versucht, und genau das wird uns dann vorgehalten, nach dem Motto "Versucht's doch endlich mal richtig", ja ja, heutzutage ist ja alles machbar :-(((.
Wenn Dein Mann und Du Euch in Sachen Adoption sicher seid, dann solltest Ihr das Thema angehen, ohne auf die Meinung anderer Rücksicht zu nehmen.
Du klingst sehr traurig. Wenn Dich das Verhalten Deiner Eltern sehr belastet - und das muß es eigentlich, das ist ja wirklich unter aller Würde ! - Könntest Du darüber nachdenken, ob eine Familienaufstellung etwas für Dich wäre.
Liebe Grüße, Carla
Re: Wie weit gehen für ein Kind - verdammt weit.
laß Dich mal in den Arm nehmen. Das ist hart, was Du gerade durchmachst, aber das Gute daran ist, daß es ab jetzt nur noch bergauf gehen kann.
Den Berg Steine, der Dir vom Herzen gefallen ist, höre ich doch bis hier. Das Verhältnis zu Deiner Mutter und zu Deiner Schwester wird sicher besser, wenn das Unausgesprochene nicht mehr zwischen Euch steht.
Früher habe ich immer gedacht, das Kinderwunschproblem möglichst wenigen zu erzählen, wäre das Beste, inzwischen sehe ich das anders.
Es kann sehr einsam und sehr traurig machen, alles in sich hineinzufressen. Natürlich spart man sich Enttäuschungen und blöde Sprüche und falsche Reaktionen, aber ich merke, daß ich mit den Freunden, die Bescheid wissen, viel offener sein kann. Das Thema greift einfach in alle Lebensbereiche, wenn ich es immer aussperre, lasse ich ja niemand mehr an mich heran. Ob die anderen nun richtig poder falsch reagieren, zumindest ersticke ich nicht an meinen Tränen und muß nicht immer Lügen, Halbwahrheiten und Ausflüchte erfinden. Letzeres mache ich doch bei der Arbeit etc. genug.
Hoffentlich geht es Dir gut mit Deinem "Coming Out".
Für den Test drücke ich Dir die Daumen!
Liebe Grüße von Carla, die wohl auch nie wieder verhüten wird
das Ergebnis: wie immer ...
Ich danke euch für eure Daumen, die leider wieder nicht geholfen haben. Meine Medis sind alle bzw. die kläglichen Reste weggepackt, der Ordner weggeräumt, ich darf von dem Gedanken an leibliche Kinder verabschieden. Wunder gibt es zwar immer wieder, aber da hoffe ich besser nicht drauf, ist für die Seele gesünder.
Alles Gute,
Jani*
Re: das Ergebnis: wie immer ...
@Fendi
So richtig fertig scheine ich aber nicht damit zu sein. Ich habe heute dem Doc das negative Ergebnis mitgeteilt, und er war sehr überrascht, dass es nicht geklappt hat. Wir haben dann noch über den Sinn oder Unsinn weiterer Versuche gesprochen ... ich weiß es nicht. Er hat mir ein wenig zugeraten, aber nicht weged Geldgeilheit, ganz sicher nicht, dazu verhält er sich abrechungstechnisch zu entgegegenkommend und faier.
Jetzt überlege ich, nicht doch noch eine ICSI zu machen, dann aber mit heilpraktischer Begleitung ...
*seufz*
Verwirrte Grüße
Jani*
Re: das Ergebnis: wie immer ...
Ich schleich mich hier mal ein - hoffe das ist ok.Das mit Deinem negativen Ergebnis tut mir leid......
Ich wünsche Dir für eine Adoption Alles Gute.Meine Eltern haben selber auch ein Kind (aus Deutschland) adoptiert und unsere Nachbarn aus meiner Kindheit haben zwei Kinder aus Indien adoptiert.Zwei wunderschöne,süße Kinder.Unsere Nachbarin hatte bis zu dem Zeitpunkt der 1.Ado ca 7 Fehlgeburten. Einige Monate nach der 2.Ado war sie erneut schwanger und brachte dann ein gesundes Mädchen zur Welt.
Auf Wunder soll man immer wieder hoffen.Ich habe Dein Profil nicht komplett durchgelesen, aber ganz so unwahrscheinlich ist ein Wunder bei Dir ja nicht......
Ich wünsch Dir Alles Liebe.Michaela.
@biszummond
nein, ein Wunder ist bei uns nicht ausgeschlossen. Es gibt keinen Grund, warum es nicht irgendwann klappen sollte. Aber klammern möchte ich mich daran nicht, auch nicht jeden Monat darauf hoffen. Und doch weiß ich, dass ich weiterhin auf den ES achten werde. *seufz*
LG
Jani*
Liebe Jani,
Glaube mir, du wirst dich letztendlich befreit fühlen, jetzt wo du der Repro den Rücken kehrst. Es wird noch eine Weile Schmerzen und auch immer wieder hoch kommen bei erneuten SS-Meldungen oder Geburten der Babys, aber es geht mit der Zeit immer besser. Konzentriert euch jetzt auf die Ado. Vielleicht soll das euer Weg sein. Genießt euer Leben, so wie es ist anstatt gegenan zu kämpfen. Und bitte hoffe nicht zu sehr auf ein Wunder - auch wenn es hier immer wieder solche "Mutmach-Postings" gibt! Das zieht einen nur Monat für Monat wieder runter. Akzeptiere die Tatsche, dass ihr kein eigenes Kind haben werdet und sieh die Vorteile, die das mit sich bringt!
So, jetzt habe ich genug geschrieben. ;-))
Ich hoffe, wir werden weiterhin von dir hören und wünsche dir alles Gute!
GGGGGLG Claudia
@ClaudiaS
ja, ich dachte auch, jetzt muss es doch mal ... es ist echt zum K***en. Außerdem mag ich mich gerade selbst nicht. Wunschgemäß habe ich meinen österreichischen Doc informiert, der über den negativen Ausgang echt erstaunt war. Er hat dann noch ewig mit mir gesprochen, über seinen Eindruck bezüglich unsere Chancen ... jetzt bin ich wieder unsicher, ob ich nicht doch noch eine ICSI machen soll. Noch einmal bei ihm, wieder mit dem langen Protokoll und mit Begleitung durch einen Heilpraktiker. Denn da wollte ich ja eh mal hingehen. Oder ich zögere das Ende damit nur raus, ich weiß es nicht. Was soll ich nur tun. *seufz*
Verwirrte Grüße
Jani*
Liebe Jani,
Ich würde aufhören, wenn ihr das Gefühl habt, wirklich alles versucht zu haben. Wenn ihr aber denkt, dass noch kein optimaler Versuch dabei war und ihr eure Chancen durch die homöopatische Behandlung noch erhöhen könnt, würde ich die Chance noch wagen.
Ich hoffe, ich konnte dir etwas helfen.
GGGGLG Claudia
Liebe Jani,
Ich würde aufhören, wenn ihr das Gefühl habt, wirklich alles versucht zu haben. Wenn ihr aber denkt, dass noch kein optimaler Versuch dabei war und ihr eure Chancen durch die homöopatische Behandlung noch erhöhen könnt, würde ich die Chance noch wagen.
Ich hoffe, ich konnte dir etwas helfen.
GGGGLG Claudia
Re: Liebe Jani,
ich werde das Thema ICSI erst einmal nicht weiter verfolgen. Ich denke, da ist kurzfristig mein "ICSI-Ehrgeiz" geweckt worden, zumal der Versuch nicht so optimal lief wie der davor.
Mein Mann ist derzeit auch nicht so begeistert von dem Gedanken weiterzumachen. Interessant wie sich so etwas ändert, vor ein paar Monaten war seine Aussage noch eine andere. ;-) Aber das zeigt, dass er voll und ganz hinter der Adoption steht, was ich sehr schön finde. :-))
Irgendwie fühle ich mich derzeit recht entspannt beim Gedanken, vorläufig keine ICSI mehr zu machen. Ein gutes Zeichen. :-) Mal sehen, wie sich das gefühlsmäßig noch entwickelt.
LG
Jani*
Re: Wie weit gehen für ein Kind - verdammt weit.
ich wünsche Dir für den Weg der Ado alles gute und drücke dir die Daumen, dass Du eines Tages dein herzeswunsch in die Arme schließen darfst.
ich verhüte auch nicht, bin aber zum Glück so realistisch, dass ich nciht gelcih zu Apo laufe wenn meine Mens mal ein paar Tage Verspätung hat.
Lass Dich mal drücken *drück*
LG Glasi
@Glasi
Natürlich kann auch so noch ein Wunder geschehen, wir sind ja nicht unfruchtbar, aber ich werde nich jeden Monat darauf hoffen, da würde ich ja kaputt gehen. Viel blöder ist von mir, dass ich nach dem Telefonat mit meinem Doc aus Ö doch wieder über eine ICSI nachdenke. Er war so geplättet, dass es nicht geklappt hat, und zuversichtlich, dass es doch klappen muss, zumal ich weiß, dass es ihm auf keinen Fall nur ums Geld geht. Verflixt!
LG
Jani*, die nicht mehr weiß, was sie tun soll
Re: Wie weit gehen für ein Kind - verdammt weit.
ich drücke dir die Daumen, dass es mit der Ado nicht
allzulange dauert. Unsere Nachbarn hatten 5 Jahre auf ein
Kind gewartet und sich dann zusätzlich noch in Erfurt
beworben. Dann hatten die innerhalb von 8!! Monaten den
Anruf, sie mögen doch bitte einen Tag später ihr gerade
geborenes Baby abholen. Wenn, dann würde ich mich auch auf
alle Fälle da bewerben, Erfurt soll bekannt für eine
schnelle Vermittlung sein.
Ich find es toll, dass du dich geoutet hast. Meine Eltern
haben relativ früh "die richtigen Fragen gestellt", so dass
ich da nie ein Hehl daraus gemacht habe. Hat mir ehrlich
gesagt auch ziemlich geholfen.
Ich wünsche dir alles Gute
Dexis
@Dexis
entweder klappt das mit der Ado in D in den nächsten 2,5 Jahren (ab jetzt) oder wir bewerben uns in Kolumbien, aber das dauert noch länger. Soweit ich weiß, kann man sich nicht einfach so bei einem anderen JA bewerben, die meisten würden einen wohl eh nicht nehmen, weil die selbst genug Bewerber haben. Aber danke für den Tipp, das ist später (nach dem Bewerberverfahren) sicherlich einen Versuch wert.
Oder ich lege mein Schicksal doch noch einmal in die Hände des Docs aus Ö, zusammen mit einem Heilpraktiker ...
Ich bin nach dem Telefonat mit dem Doc total planlos und aus der Bahn geworfen. Gebe ich doch zu früh auf?
LG
Planlose Jani*
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