Hallo Aquarell! Ich hatte eine in der 8.SSW . Klar die erste zeit ist megafies, für mich dann noch besonders,weil meinen Schwester 4 wochen weiter war und so ich immer sehen konnte, wie groß auch mein Bauch gewesen wäre.ich hatte weder Friedhof (nee da will ich eh nie hin) noch Selbsthilfegruppe/Vereine.ich habe es anders gemacht..Als ich erfahren habe, dass ich ss war, habe 2 Stunden vorher erfahren, dass meinen Oma gestorben war. Als Oma dann seebestattet (4 wochen später) wurde habe ich ihr im Geiste das Urenkelchen mit in Wasser geworfen als ich die Blümchen über die reeling warf.meine Oma war besonders kinderlieb und versorgt es bestimmt ganz gut da im Wattenmeer.ich hatte auch nicht groß zeit zum Trauern ums baby, wir sind 4 wochen später umgezogen und hatten vorher Renovierungsstress ect.pp und ich konnte mit nem 10 monate alten baby die alte Wohnung leerräumen und einpacken, wie das halt so ist.
Das klingt zwar alles jetzt bißchen abgebrüht und krass, ich muß viellicht als kleine Erklärung hinzufügen, dass es bei mir nciht so war wie bei vielen wie Blutung>>Schock >>Klinik oder US und kein Herzschlag>>Klinik .Ich wußte schon ab den ersten US in der 5. SSw,dass es nichts wird....HCG stieg kaum , es war 5 Tage vor OP(da war es die 7.SSW) erst was zu sehen und bis dahin hieß es EU (EL-SS) .als dann was sichtbar war, wurde ich noch ein paar Tage hingezogen, weil es eine ICSI-SS war und die wollten die Oberärztin nciht so schnell aufgeben, weil sie paarmal gerade nach IVF/ICSI Spätzünder erlebt hat. So hatte ich vorher kaum bis keine Hoffnung auf einen intakte SS.
Ich war dann kurz im FG-forum, aber ich kann nicht ewig etwas hinterher trauern....ich bin von hause aus der Typ der nach vorne blickt und mich hat das FG-Forum eher runtergezogen.
Ich glaube jede Frau muß sich selbst den Weg suchen wie sie einen FG verarbeiten kann.manche richten sich zu hause ne Ecke ein, manche gehen,wie du schon geschrieben hast,zum Sternenkindergrab (gibt es recht viel in Deutschland).Ich könnte mir allerdings schon vorstellen, dass wenn ich sowas öfter erleben müßte, schon eine Selbsthilfegruppe oder so vielleicht aufsuchen würde.
ich hoffe allerdings,dass mir sowas nicht nochmal passiert...einmal lang wirklich...und gehörte auch nicht zu den Dingen auf meiner Liste, die ich mal unbedingt erlebt haben muß.
LG Glasi

Hallo Aqua,
ich habe damals sehr viel geweint und mit allen darüber gesprochen. Das ist immer meine Art der Verarbeitung: es allen zum wiederholten Male zu erzählen. Ich hatte zum Glück auch einige geduldige Zuhörer, die mir in der Zeit sehr geholfen haben. Ich muss dazu sagen, dass ich nach 2 1/2 Jahren Üben endlich aus heiterem Himmel ss war. Meine Freude darüber war riesen gross! Aber schon in der 6.SSW bekam ich SB, die dann immer stärker wurden, so dass ich in der 7.SSW zu FA ging. Dort haben wir das Herz schlagen sehen (ein immer noch sehr eindrucksvoller Moment für mich!). Leider war die Fruchtblase zu klein, und mein FA hat mir eine Chance von 50:50 gegeben. Als ich die Woche später zur Kontrolle wieder da war, war nichts mehr zu sehen :-(
Ich habe schnell versucht das Positive aus der Situation zu sehen (so bin ich eigentlich immer: nicht den kopf in den Sand stecken, sondern mit Zuversicht in die Zukunft schauen): immerhin kann ich ss werden! Und ich sah es als Positiv, dass es so früh passiert ist. Ich stelle es mir immer noch viiiiel schlimmer vor, eine FG wesentlich später, womöglich dann, wenn man schon Kindsbewegungen spürt, zu haben!
Erschwerend war für mich, dass damals sehr viele um mich herum ss geworden sind. Meine Schwägerin war zur Gleichen Zeit ss, so dass ich heute immer an meiner Nichte sehe, wie alt mein Kind jetzt wäre, wenn....
Meine zweite FG hat mich überhaupt nicht mehr berühr. Klingt jetzt abgebrüht - ist auch irgendwie so. man stumpft mit der zeit total ab. damals bekam ich schon in der 5. SSW SB und wusste gleich, dass es nicht gut geht. Ich bin noch nicht mal zum FA gegangen und hatte in der 6.SSW dann eine FG mit richtig starker Blutung und war nur erleichtert, dass ich nicht wieder eine AS haben musste!
Ich denke heute, dass ich eigentlich die FG ganz gut verarbeitet habe - eher als meine KiLosigkeit. Aber sollte ich noch mal ss werden, dann habe ich bestimmt wieder tierisch Angst, dass wieder etwas schief geht! Es sitz doch tief in einem, man kann nichts dagegen tun.
GGGLG Claudia

Hallo Aquarel,
es war damals furchtbar, obwohl auf dem US ganz klar zu erkennen war, dass da nichts mehr ist, es sich schon auflöst, hatte ich das Gefühl, mein Kind umzubringen. Ich hatte (blöderweise) überhaupt keine Anzeichen dafür, dass es schief gegangen ist.
Mein FA hat mir damals geraten, dass ich den Begriff "FG" nicht verwenden soll. Ich hatte eine MA in der 11. Woche, da kann man medizinisch betrachtet nicht von einer FG sprechen. Das hat mir auch schon mal ein wenig geholfen, das ganze realistischer zu sehen.
Ansonsten bin ich nicht der Typ für Trauerarbeit im Sinne von Kerze anzünden, Brief schreiben oder so. Ich habe mit meinem Mann geredet, den Rest der Welt mehr oder weniger ausgegrenzt, was meine Mutter völlig entsetzt hat. Also durfte ich mich damit auch noch auseinandersetzen. Dabei kann ich nix dafür, das ist meine Art damit umzugehen. Oft kamen aus heiterem Himmel noch ein paar Tränen, mein Büro wusste auch schon Bescheid, aber halt nicht alle. Da wurde ich nach Wochen nach dem Baby gefragt. Super.
Aber nach schon zwei Wochen habe ich gemerkt, dass es mir besser geht. Ich konnte nämlich eine harmlose "wie geht's Frage" mit einem erstaunten "gut" beantworten. Das macht jetzt wohl einen herzlosen Eindruck, aber so war es halt. Wir haben usn riesig über die Schwangerschaft nach einem Jahr gefreut, leider ist seit dem nichts mehr passiert. Anfangs habe ich noch gerechnet, wie alt es wohl wäre. Mittlerweile kommt es mir so weit weg vor, dabei war es gerade mal 2003 ...
Neulich habe ich die US-Bilder von damals gefunden. Da musste ich dann doch wieder heulen. Bn also doch nicht so herzlos. ;-)
Jeder muss den richtigen Weg für sich finden. Eins ist klar, wann immer ich noch einmal ss werde, die Angst vor einem erneuten Frühabort bleibt.
LG
Jani*