Hallo Tanja,
dein Beitrag hat mich bewegt, weil er mich an mich selber ein bißchen erinnert, ich sitze zwar nicht im Rollstuhl, bin aber gesundheitlich auch nicht so gut unterwegs wie andere Frauen, ich bin Marcumarpatientin, das heißt ich habe super dünnes Blut, was dann auf Heparin umgestellt werden müßte in der Schwangerschaft, das hat einfach den Hintergrund weil ich eine künstliche Herzklappe habe.Klar, das man da doch genauer überlegt, ob eine Schwangerschaft gut ist, da es auch sehr risikoreich ist, aber durchaus machbar ist, ich weiß seit einem Jahr, das es geht und ich habe einige Ärzte kennengelernt, die mich bestärkt haben in meinem Kinderwunsch.Das hat mir viel Mut gemacht, leider fand mein Freund das überhaupt nicht so toll, da sich immer mehr rausgestellt hat, das er nicht Vater werden möchte, er scheut die Verantwortung, Kinder gehören nciht zu seiner Planung, wenn er überhaupt eine hat.Ich habe mich vor paar Wochen getrennt.Ich werde übrigens auch in paar Tagen 32, aber ich habe mir keine Grenze fürs Kinderkriegen gesetzt, zumindest noch nicht. Ich habe sehr lange damit gelebt, das es bei mir nicht möglich ist, Kinder zu bekommen oder wenigstens eins, ich habe oberflächlich betrachtet diese Tatsache akzeptiert, aber immer wieder kommt bei mir die Sehnsucht hoch, ich kann das nciht abstellen und ich will es auch nicht. Ich war auch schon mal schwanger, hatte aber eine FG, seitdem habe ich auch sehr stark den Wunsch.Ich kann mir gut vorstellen, das es für dich wie ein Schlag ins Gesicht ist,wenn dein Mann nun nicht mehr möchte. Aber vielleicht ist diese Entscheidung noch nciht endgültig, vielleicht hat er auch angst um dich wegen der Krankheit. Vielleicht will er dich beschützen vor dem was kommt, vielleicht hat er angst, es könnte was passieren. Vielleicht ist einfach erschöpft im Moment und braucht nur eine Pause. Versucht doch noch mal zu reden, du hast den Vorteil, das er immer für ein Kind war, jetzt aber nicht, aber der Wunsch war da. Das ist doch schon gut.Ansonsten kann ich dir nur alles gute wünschen, vor allem auch gesundheitlich. aqua

Hallo Tanja,
ach Mensch, das ist alles gerade ein bißchen viel,nicht wahr?
Es scheint ein bißchen früh, um einfach so nach vorn zu schauen. An Deiner Stelle würde ich erstmal versuchen zu klären, warum Dein Mann so plötzlich kein Kind mehr möchte. Hat er Angst um Dich? Hat er Angst vor der Verantwortung/um seine Freiheit?Kann er es einfach nicht ertragen, immer wieder enttäuscht zu werden? Oder was ist der Grund?
Deine Altersgrenze hast Du Dir mit dem Kopf gesetzt, und jetzt rebelliert Dein Bauch dagegen. 32 ist sehr jung. Wenn es keine gesundheitlichen Bedenken gegen eine Schwangerschaft gibt, vielleicht zu jung? Das solltest Du nochmal gut überlegen.
Du sprichst von "meine Seele vergewaltigen" und von einem übermächtig großen Wunsch. Damit solltest Du Dich auseinandersetzen und nicht einfach darüber hinweggehen. Sicher hast Du eine Weile gebraucht, die MS-Diagnose zu verdauen, dann erst vor kurzem einen guten Arzt gefunden, der Dir Hoffnung macht. Diese Hoffnung kannst Du nicht so einfach abstellen.
Den Kinderwunsch zu beenden ist eine Art Trauerfall, ein Abschiedsritual kann hilfreich sein. Und natürlich hilft es, andere Perspektiven zu schaffen: eine Fortbildung, ein Haustier, ein neues Hobby, ein Ehrenamt...
Nette Menschen kannst Du hier finden :-)), und es tut wirklich gut zu sehen, daß Frauen wie z.B. Nina ihren Weg gefunden haben.
Liebe Grüße, Carla