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Druck der Eltern UND Schw-eltern wg. Kinderwunsch

Hallo Ihr Lieben,
mein Weihnachten war auch nicht ohne. Meine Eltern waren hier, von weitem angereist. Als mein Mann bei der Arbeit war haben sie mich über den Kinderwunsch massiv ausgefragt. Der Stand, den ich letztes Jahr genannt hatte war: wir haben es aufgegeben, es geht mir zu schlecht.
Sie haben eine halbe Stunde lang auf mich eingeredet, sie wollen für IVF zahlen. Nur: wir wollen zur Zeit aus verschiedenen Gründen nicht weiter als IUI. Ich habe es erzählt, daß es mir gesundheitlich nicht so gut geht, daß ich Vollnarkosen und diverse massiven Medis gut vertragen könnte. Das war denen egal... wie immer. Sie wollen nur Enkelkinder vorweisen können. Meine Mutter erzählt jedes Mal von den Nachbarn etc. die Enkelkinder haben. Na und? Schlimmer: sie hat selber 10 Jahren auf das zweite Kind gewartet, sie sollte wissen, wie schwer es ist.
Zum Hintergrund: ich bin ungeplant gewesen, kam in eine Pflegefamilie, sie holten mich wieder ab... Das Verhältnis zu meinen Eltern ist sehr schwierig, auch als ich schwer krank war letztes Jahr haben sie höchstens alle 3 Wochen angerufen...
Jetzt fühle ich mich völlig unter Druck gesetzt, als würde ich ihnen die Enkelkinder verweigern. Dabei würden sie sie kaum sehen, es sind etlich tausende Kilometer dazwischen.
Letztes Jahr hatten die Schwiegerelten auch die Kostenübernahme vorgeschlagen. Aber sie hatten gesagt, daß meine Gesundheit Vorrang hat. Ich dachte, da ist Ruhe...
Und doch: Heiligabend, kaum zur Tür reingekommen, drückt mir mein Schwiegervater einen Zeitungsartikel in die Hand. Es geht um dieses neue Verfahren, IVM. Er will, daß ich das mache. Hallooooo??? Ich streite mit ihm, mein Mann auch.... Echt toll. Dabei ist Weihnachten schon schlimm genug für mich...
Ich bin ziemlich fertig mit den Nerven. Habt ihr auch solche Probleme mit den Eltern/Schwiegereltern?
Viele Grüße
Miranda
Bisherige Antworten

Re: Druck der Eltern UND Schw-eltern wg. Kinderwunsch

Hi Miranda,
ich finde, dass sich Deine Eltern und Schwiegereltern viel zu viel in Dein Privatleben einmischen.
Warum rechtfertigst Du Dich vor Deinen Eltern und Schwiegereltern dafür, welche Repromaßnahmen Du machen möchtest und welche nicht? Ich finde, soetwas darf nicht Gesprächsthema sein, wenn nicht die Betroffene selbst es anspricht.
Wenn wieder einmal das Thema auf Enkelkinder kommt, antworte schlagfertig und eindeutig mit Sätzen wie "wenn es soweit ist, werdet ihr es erfahren, möchtest Du noch Kaffee?", "wartet besser nicht drauf, möchtest Du noch Kaffee?", "das lass mal meine Sorge sein, möchtest Du noch Kaffee?", "bezahl mir lieber ein neues Auto, wie wärs mit Kaffee?"
Lass Dich nicht aufbocken, sondern wechsel einfach das Thema, wenn nötig, auch mehrmals. Das kapieren früher oder später alle.
LG, Cherish

Re: Druck der Eltern UND Schw-eltern wg. Kinderwun

Liebe Miranda!
Irgendwie hört sich das ja nach einer "horror"-nacht an und nicht wie die Heilige Nacht. Es tut mir sehr leid für, dich, dass es so gelaufen ist.
Manchmal möchte man schon gerne verstehen, was in den Köpfen unserer Elterngeneration so vor sich geht.
Mein Papa unterstützt uns voll und ganz und ich rede mit ihm über alles, was man halt mit einem Mann besprechen kann - (meiner Mama hätte ich mehr erzählt), aber er ist eine große Unterstützung für uns, besonders für mich.
Bei meinen Schwiegereltern schaut das anders aus. Sie wissen, dass wir adoptieren wollen, erwähnen es aber mit keinem Wort. Sie fragen nicht, wissen nicht Bescheid über die Abläufe usw. Da wissen unsere Freunde mehr Bescheid. Ich habe mich damit abgefunden, aber es tut weh, weil sie so überhaupt nicht am Geschehen teilnehmen wollen.
Ich habe mir aber schon fest vorgenommen sie auch später, wenn unser Kind da ist nicht mit einzubeziehen und sie nicht zu besuchen mit dem Kind - obwohl sie nur 2 Gassen weiter wohnen.
Liebe Grüße, Eli

Re: Druck der Eltern UND Schw-eltern wg. Kinderwun

Hallo Miranda,
es tut mir leid, dass Du neben der ganzen Sorgen, die Du sowieso schon hast, auch noch solch uneinfühlsame Eltern und Schwiegereltern hast. Ich denke auch, dass da nur permanentes Abblocken hilft, denn Du bist ihnen wirklich keine Rechenschaft schuldig. Schon gar nicht bei so einem Thema! Zwar kann ich die Eltern auch verstehen, dass sie sich Enkelkinder wünschen, aber ihnen sollte Dein Wohlergehen wirklich am meisten am Herzen liegen. Bei mir ist es leider umgekehrt, meine Eltern fragen nie, wie es mir nach fünf frühen Aborten geht. Allerdings sind sie auch eher froh, denn da mein Freund schon drei Kinder hat, würden sie mich wahrscheinlich auch für verrückt erklären, wenn wir noch ein gemeinsames Kind bekämen.
Lass Dich nicht unter Druck setzen, egal was für Zeitschriftenartikel sie Dir unter die Nase halten oder mit Geld winken - es ist ganz allein Deine Entscheidung und die Deines Mannes. Wenn es ihnen nicht passt, dass Du keine Kinder hast, dann ist ihnen auch nicht zu helfen.
Alles Gute,
Regine

Das ist wie wenn... *lang*

Hi Miranda!
Kennst Du folgende Szene?
Ein kleines Kind ballanciert sicher und sehr stolz alleine auf einem kleinen Mäuerchen und die Eltern ängstlich und unsicher nebendran und versuchen, dem Kind Hilfe anzubieten und es festzuhalten...
Das Kind sagt: Nein,ich will das alleine machen! und wenn die Eltern dann nicht aufhören, fängt das Kind immer heftiger an, sich gegen das "Hilfsangebot" seiner Eltern zu wehren, bis es droht, völlig das Gleichgewicht zu verlieren, oder, noch schlimmer, runterfällt.
Jaaaaa, sowas kenn ich sehr, sehr gut und leider, leider hört das auch nicht auf, wenn man seinen Eltern/Schwiegereltern dann "ihr" Enkelkind "geliefert" hat. :-(
Meine Schwiegereltern haben mittlerweile 4 Enkelkinder. Wir waren kürzlich dort zur "Familien"feier (deshalb in Klammen, weil sämtliche Kinder zum Essen und Spielen in ein separates Zimmer gesteckt werden und man sollte bloss keinen Mucks von ihnen hören. und nein, es war kein Galadinner mit Kristallgläsern, sondern schnödes Kaffee und Kuchen mit Alltagsgeschirr :-/).
Meine Schwägerin und ihr Mann waren auch 5 Jahre lang ungewollt kilo, da meine Schwägerin eine Schilddrüsenstörung hat, die nicht erkannt wurde. So sind alle Versuche von Kinderwunschtherapie von vornerein zum Scheitern verurteilt gewesen. :-(
Meine Schwägerin hat damals immensen Druck abbekommen, da sie doch endlich mal das Enkelkind liefern sollte...
Nachdem das Schilddrüsenproblem dann endlich gefunden und behoben war, hat meine Schwägerin (vorallem wegen ihres Alters...) dann ganz schnell hintereinanderweg ihre 3 Kids bekommen.
Als sie die 3. Schwangerschaft (absloute Wunschschwangerschaft und KEIN Unfall) verkündigte, wurde sie dann prompt gefragt, ob das denn hätte sein müssen.
Sie solle aber nach der Schwangerschaft mal ganz schnell zusehen, dass sie sich sterilisieren liesse. *rumps*
Unsere Kinderwunschproblematik ist da ja sehr anders gelagert, wenn auch ähnlich schmerzhaft.
Meine grosse Tochter ist jetzt knapp 3.
Als wir bei besagter Familienfeier waren, erzählte meine Schwiema am Kaffeetisch lauthals ihren Freundinnen, sie würden jetzt die ganzen Babysachen (Wickelunterlage, Ikea-Hochstuhl, usw), die sie sich angeschafft hätten, verkaufen.
SIE seien ja mit ihrer Enkelkinderplanung fertig, mit 4 wären sie mehr als ausgelastet.
Mehr als 3 Kinder könne man ja garnicht bekommen, wenn man bei klarem Verstand sei und wir wären besser beraten, keins mehr zu bekommen, da unsere Tochter zu ALT wäre für Geschwister.
Wenn man mit mehr als 3 Jahren ein Geschwisterkind bekommen, hinterliesse das irreparale seelische Schäden, dass würden wir unserem Kind sicherlich nicht zumuten wollen, da wir ja denkende Menschen wären.
Hätten wir ein zweites Kind haben wollen, hätten wir uns halt mehr beeilen sollen. *doppelrumps*
Sowas kriegste da an den Kopf geknallt, nachdem Du besagtes 2. Kind hast beerdigen müssen. Gaaaaanz prima Situation :-(((
Mittlerweile tun mir solche Sprüche aber nicht mehr weh.
Jemand, der das Gefühl hat, sie sooo massiv in die Lebensplanung seiner Kinder reinhängen zu müssen, hat nämlich eigentlich ein ganz, ganz grosses Problem mit seinem eigenen Leben.
UUUnd er muss das selbst lösen und in den Griff bekommen, da kann ihm kein Aussenstehender helfen und am allerwenigsten die eigenen Kinder.
DU bist für das Lebensglück Deiner Eltern nicht verantwortlich!
Sich das bewusst zu machen, ist ganz wichtig für die eigene seelische Gesundheit.
Sie sind erwachsene Menschen und müssen die Verantwortung für ihr Leben und ihre Probleme selbst übernehmen.
Du bist weder ethisch, noch moralisch, noch sonst irgendwie verpflichtet, Dich auf solche Diskussionen einzulassen.
Du musst Deine Gedanken, Gefühl und Entscheidungen auch nicht vor ihnen rechtfertigen.
Du bist reichlich alt genug, um solche Entscheidungen ohne Nachfragen bei Deinen Eltern treffen zu können!
Und Deine Eltern sind erstrecht alt genug, um ihre Probleme lösen zu können, ohne Anspruch auf Dein Leben zu erheben.
Im Prinzip gehts hier eigentlich "nur" um die Kunst, auf so einem Mäuerchen zu stehen und seinen Eltern klarzumachen, dass man alleine darüber laufen will. Und zwar auf eine Art und Weise, die einen selbst nicht unsicher macht oder aus dem Gleichgewicht bringt.
Diesen Gleichgewichtspunkt zu finden, das ist immens schwer. Aber nimm Dir dieses Bild doch mal mit.
Vielleicht hilft es Dir, Deinen eigenen Weg zu finden, diese Hilfangebote auf eine Art und Weise abzulehnen, die Dir emotional nicht noch mehr schadet.
GGLG,
Darla

Re: Das ist wie wenn... *lang*

Hallo Darla,
wenn ich das lese krieg ich einen Hals bis dorthinaus.
Ich könnte so etwas nur einmal erleben. Ich würde da nicht mehr hin gehen. Selbst bei meinen eigenen Eltern könnte ich sowas nicht ertragen. Entweder ich würde meinen Standpunkt darlegen müssen ( was zwangsläufig zum Streit führen würde) oder ich ginge nicht mehr hin ( um mich und meine Seele zu schützen) Einfach darüber weggehen könnte ich niemals
Liebe Grüße
Daniela

Re: Druck der Eltern UND Schw-eltern wg. Kinderwunsch

Hi!
Miranda, hoffentlich nimmst du dir solche Sprüche/Forderungen von deinen Eltern nicht allzu sehr zu Herzen. Insbesondere, wenn sie dich auch noch zu einer Pflegefamilie abgeschoben haben, finde ich solche Ansprüche von Ihnen ziemlich heftig. Eigentlich hätten die dir ja wohl überhaupt nix zu sagen. Und wenn sie soweit weg wohnen, siehst du sie zum Glück ja nicht allzu häufig. Ich würde beiden Elternteilen klarmachen, dass es dein Leben ist und dass du mit IUI schon im Rahmen deiner Möglichkeiten viel gemacht hast. Sicher, mit IVF (was ist IVM?) könnten die Chancen grösser sein, aber es ist noch lange keine Garantie, dass es damit funktioniert. Und zusätzlich hat es doch grosse Auswirkungen auf Psyche und Physe, also deswegen sollten es alle allein dir überlassen, was du bereit bist zu machen. Insbesondere deine Krankheiten sollten solche Diskussionen überflüssig machen.
Vielleicht kannst du das auch in einem Brief formulieren, wenn man ansonsten nicht so gut mit Ihnen reden kann?
Dexis
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