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Der Zwang alles machen zu müssen was möglich ist?

Hallo Mädels, ich weiß nicht ob das in dieses Forum gehört, falls nicht dann antwortet nicht und verzeiht mir! Dennoch würde mich Eure Meinung interessieren: Bei meinem Mann und mir hat sich nach fast 2 Jahren üben nix getan. An seiner Spermaqualität liegt es nicht, die war bei mehreren Spermios einwandfrei. Eventuell habe ich zuwenig Östrogene. Und nun kommt eben der Knackpunkt. Vor 50 Jahren hätten unsere Vorfahren an dem Punkt aufgehört weiter nachzudenken und wären zur Tagesordnung übergegangen. Wir können offenbar kein Kind bekommen - nun gut, man kann nichts dagegen tun, lassen wir's. Wären vielleicht noch nach Lourdes gepilgert oder sonst was aber das wär's auch schon gewesen. Aber wir heute, wir wissen ja: Prinzipiell ist vieles möglich. Die Frage ist nur: Was macht man? Mir geht es im Moment so, dass ich mich durch meinen Mann und das Wissen was man alles machen könnte enorm unter Druck gesetzt fühle. Ich habe das Gefühl ich möchte es erst mal so weiterlaufen lassen, ich habe keine Lust auf Arztbesuche, Krankenhaus, Kiwukliniken, Hormonpräparate etc. Aber das Wissen es gäbe so viel was ich machen könnte aber ich möchte es nicht, das macht mir ständig ein schlechtes Gewissen. Und dann immer mein Mann der nachbohrt: Hast Du einen neuen Termin bei der FÄ gemacht? Geht es jemand ähnlich? Bedeutet allein die Tatsache dass man vieles tun kann auch dass man es tun muss? LG von Sissi
Bisherige Antworten

Re: Der Zwang alles machen zu müssen was möglich ist?

Hallo Sissi,
nein, die Tatsache, vieles machen zu können, bedeutet keineswegs automatisch, es machen zu müssen! Bei uns stand die gleiche Entscheidung an: künstliche Befruchtung, oder evtl. nie Kinder. Und wir, insbesondere ich, haben uns ganz bewusst GEGEN eine IVF entschieden (näheres im Profil).
Wichtig ist aus meiner Sicht nur eins: DEIN Wunsch! Wenn DU Dich nicht wohl fühlen würdest mit einer weiteren Behandlung, wenn die Skepsis zu groß ist, dann lass es! Auch ich weiss nicht, ob ich meine Entscheidung nicht eines Tages bereue. Aber wer kann schon sagen, was in 10 Jahren ist. Im Moment ist es die richtige Entscheidung und ich bin mit mir im reinen.
Was Deinen Mann angeht: Sicher ist auch sein Wunsch zu berücksichtigen und verständlich. Letztlich ist es aber so, dass bei den ganzen KiWu-Behandlungen einzig wir Frauen die Leidtragenden sind. WIR müssen Hormone in uns reinstopfen, zig Untersuchungen über uns ergehen lassen, ggf. operative Eingriffe mitmachen etc.pp. Das alles setzt nicht dem Körper Deines Mannes, sondern Deinem zu. Frag ihn, ob er das wirklich will. U.U. weiss er über das ganze Thema und die Abläufe nicht so gut Bescheid wie Du. Erklär es ihm und zeige ihm auf, wie sich z.B. die Hormone auf Deinen Körper auswirken.
Und letztlich:Auch die Psyche hat Ihre Auswirkungen in Sachen KiWu. Ich für meinen Teil glaube nicht, dass eine KiWu-Behandlung, die im krassen GEgensatz zu Deinen eigentlichen Wünschen steht und die Du vielleicht nur Deinem Mann zuliebe...

Teil 2

...durchführst, zum Erfolg führen würde.
Aber, und jetzt konkret zu Deinem Fall: Wenn Du tatsächlich nur zu wenig Östrogene hast, ist das eine relativ harmlose Hormonbehandlung, die ich auf jeden Fall machen würde. Anders sieht es aber eben aus, wenn die KiWu-Maschinerie so richtig ans laufen kommt und "härtere" Maßnahmen ergriffen werden müssen. Da setzt es dann zumindest bei mir aus und ich verzichte lieber...
GLG
Nina

Re: Teil 2

Hallo Nina, vielen Dank für die schnelle Antwort! Du hast recht, ich muss meinem Mann genau darlegen was alles auf mich zukäme bei den Behandlungen. Ich habe bisher nur allgemein davon gesprochen, aber woher soll er das so genau wissen was da kommen könnte.
LG von Sissi

Re: Der Zwang alles machen zu müssen was möglich ist?

Hallo Sissi,
aus Deinen frueheren Beitraegen habe ich herausgehoert, dass Ihr gerne ein eigenes Kind haettet, das Eure Eigenschaften mitbekommt und so von Euch spaeter etwas in dieser Welt uebrigbleibt - bitte korrigiere das, wenn ich es falsch verstanden habe. Habt Ihr schon mal ueber eine Adoption (auch aus dem Ausland) nachgedacht? Ich war lange, lange sehr fixiert darauf, ein eigenes Kind zu bekommen, aber als ich zum Schluss vor lauter Entmutigung doch mal loslassen konnte, kam mir der Gedanke an ein adoptiertes Kind eigentlich auch ganz gut vor. Du hast dann zwar keinen *richtigen* Nachkommen und auch nicht das zweifelhafte Vergnuegen einer Schwangerschaft, aber Du gibst ja doch viel von Dir an ein Kind weiter, wenn Du es aufziehst und mit ihm zusammenlebst.
Und was die Altvorderen angeht, die damals die technischen Moeglichkeiten nicht hatten: Ich denke, man muss sich auch vor Augen halten, dass die schnell mal an einer harmlosen Blinddarmentzuendung oder Diabetes haetten zugrunde gehen koennen. Technische Moeglichkeiten zu haben, ist doch gar nicht so schlecht. Du hast den Luxus der Freiheit, zu entscheiden, was davon Du nutzen willst. Du, weil Du alle diese medizinischen Spaesse mitmachen musst und nicht Dein Liebster. Klar koenntest Du es ihm zum *Geschenk* machen, so wie viele Maenner, die eigentlich nicht so unbedingt Kinder wollen, dann doch einwilligen, um ihre Frauen gluecklich zu machen. Aber alles hat seinen Preis, oder?
folke-charlotte

Re: Der Zwang alles machen zu müssen was möglich ist?

Hallo Folke-Charlotte, schön mal wieder von Dir zu hören! Ja, Du hattest das schon richtig im Kopf, wir hätten gerne ein Kind um unsere Eigenschaften und Erfahrungen weiterzugeben. Über Adoption haben wir bislang nicht nachgedacht, vielleicht weil wir hoffen dass es doch noch "so" klappt. Ich habe bislang gar keine Einstellung zur Adoption, keine Ahnung ob es mich glücklich machen würde ein "fremdes" Kind zu haben. Vielleicht sollte ich mir mal darüber Gedanken machen. Was den technischen Fortschritt angeht so bin ich natürlich nicht dagegen, ich freue mich auch das es Medikamente gegen Krankheiten gibt die früher als unheilbar galten. Die Kehrseite der Medaille (mehr Entscheidungen die man treffen muss) muss man dann eben in Kauf nehmen. Was das "Geschenk" angeht hast Du recht, irgendwo muss die Grenze sein und die muss ich selbst festlegen.
Wie geht es Dir denn? Habe noch nicht in Dein Profil geschaut ob da etwas aktuelles steht, das mache ich jetzt mal. LG von Sissi

Re: Der Zwang alles machen zu müssen was möglich ist?

Hallo Sissi, gerade stoße ich auf Dein Posting. Das ist ein Thema mit dem ich mich auch auseinandersetzen musste. Es liegt ganz klar nur an mir, daß wir keine Kinder bekommen können. Momentan stecke ich in der 1. IVF, bin nervös, voll mit Hormonen, körperlich leicht angeschlagen. Also nicht unbedingt mein beste Zeit. Auf der anderen Seite will ich mir mal nicht selber vorwerfen, in der Zeit als es gegangen wäre, nicht alles getan zu haben. Ich nehme Aspirin, ich lasse mich operieren und mir die Zähne reparieren. Warum soll ich mir dann nicht auch die Fortplanzung assistieren lassen wenn es nötig ist... Der Ausschlaggebende war allerdings auch mein Mann. Für ihn gab es überhaupt keine Zweifel es mit IVF zu versuchen und ich hatte so meine Probleme. Ich habe versucht das andersherum zu sehen. Angenommen er könnte eine Therapie machen die es ermöglichen würde Kinder zu bekommen und er würde sich weigern.....ich hätte ein Problem damit, definitiv. Es ist auch sein Leben und seine Lebensplanung. Dafür, daß ich die Hauptlast einer IVF trage, kann er nichts. Wir haben uns füreinander entschieden und beide von Anfang an auch voneinander gewusst, daß wir Kinder haben wollen und jetzt liegt es leider erstmal an mir das zu ermöglichen. Ich möchte Dir ja kein schlechtes Gewissen einreden und Dich auch nicht überreden. Das sind einfach nur die Gedanken, die ich mir gemacht habe LG Steffi PS: Es ist weniger schlimm als ich dachte, ehrlich.

Re: Der Zwang alles machen zu müssen was möglich ist?

Hallo Steffi, schön mal wieder von Dir zu lesen! Du hast schon recht, der Mann kann auch nichts dafür dass nun mal die Frau die Hauptlast zu tragen hat. Sicher würde ich mich auch schlecht fühlen wenn es an meinem Mann läge und der würde nichts dagegen unternehmen. Vielen Dank für den Denkanstoß, Du hast mir geholfen! LG von Sissi

Na, Da freu ich mir doch...

..hi Sissi, ich war auch etwas überrascht an dieser Stelle was von Dir zu lesen. Ich hoffe auf ein Happy End und Du kannst mir auch gerne übers Profil schreiben wenn Du Diskussions- oder Infobedarf hast. LG Steffi

Re: Der Zwang alles machen zu müssen was möglich ist?

Hallo Sissi,
ich würde an deiner stelle, wenn du die Hormontherapie sowieso ablehnst
erst mal die Homöopatie in Anspruch nehmen, nicht nur du sondern auch dein Mann
und dann mal abwarten was dabei rauskommt.
Empfehlen kann ich auch das Buch: Wenn die Seele nein sagt !!!
Viele liebe Grüße Claudia

Re: Der Zwang alles machen zu müssen was möglich ist?

Huhu Sissi,
Du sprichst mir aus der Seele.....man hat immer dieses kleine Männchen im Kopf, das einem zuflüstert: "Los, das und das kannst Du doch noch probieren..."
Wenn es tatsächlich "nur" an Deiner Hormonlage liegt, kann das vielleicht ganz leicht behoben werden. Und es wäre doch recht ärgerlich, wenn ihr Euch nur wegen so einer "Kleinigkeit" Euer ganzes Leben lang mit einem unerfüllten KIWU herumschlagt.
Alles, was über "einfache" Hormonbehandlungen hinausgeht, sehe ich auch irgendwie kritisch und würde ich wohl eher nicht machen lassen (zumindest sag ich das jetzt, wo vielleicht noch nicht Hopfen und Malz verloren ist).
ICh denke, wichtig ist, dass man sich einfach klar darüber wird, ob man wirklich ein Kind will. Wenn ja, gibts ja auch noch andere Wege als selbst zeugen.
Wir probieren auch seit zwei Jahren erfolglos - nachdem bei mir GKS festgestellt wurde, nehm ich nun Utrogest. Wir haben uns einen Zeitrahmen bis April gegeben, dann wollen wir unsere Fühler Richtung Adoption ausstrecken und schauen, ob das für uns eine Alternative ist.
Tschüüß, Heike
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