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Der Zug fährt aus dem Bahnhof - ohne mich....LANG

Hi,
ich muss mir mal was von der Seele schreiben und vielleicht habt Ihr ein paar Tips für mich:
Schon mit 16 war mein Lebensziel: Heiraten und Kinder, am Besten direkt 5.
Es kam anders als man denkt: Es kamen 3 lange Beziehungen, die alle nicht zukunftorientiert waren. Dann kam eine lange lange Single Zeit, von kurzen Affairen durchbrochen. Ich suchte mir unbewusst nicht bindungsfähige Männer, das machte ich mir auch selbst klar und versuchte auch herauszufinden, warum das so ist.
Die Jahre gingen ins Land und ich fing an, meine Hoffnung auf Nachwuchs aufzugeben. Denn eines war mir immer klar, alleine erziehen wollte ich auf gar keinen Fall.
Im letzten Jahr - ich hatte mich fast schon damit arrangiert, kinderlos zu bleiben, hatte mir alternative Lebensziele gesucht, hatte mich mit der Situation arrangiert, ja sogar damit, dass ich wohl ewig Single bleibe (was ich abar gar nicht wollte) - im letzten Jahr traf ich dann IHN. Zwar nicht urplötzlich, ich kenne ihn durch den Job schon fast 2 Jahre und er fiel mir am 1. Tag wo ich dort anfing schon auf. Aber er war verheiratet und somit tabu. Trotzdem verstanden wir uns sehr gut. Seine Ehe kriselte schon damals und er versuchte noch, was zu ändern, aber sie ging dann weiter den Bach runter udn er dachte an Trennung.
Anfang des Jahres hatten wir dann aufgrund organisatorischer Veränderungen mehr miteinander zu tun, es kribbelte und irgendwann gestanden wir uns das ein. Er trennte sich sofort, bevor auch nur irgendwas passierte und seither wohnen wir auch zusammen.
In meinen Single Jahren hat man mich oft gefragt, was für einen Mann ich denn suchen würde, ich wäre zu anspruchsvoll usw. usw. - nun war ich nicht, er ist genau das was ich gesucht habe *g*. Und ich für ihn auch.
Seine Ehe war kinderlos und er hatte irgendwann deshalb mal ein Spermiogramm gemacht, alles ok. Trotzdem war sein sehnsüchtigster Wunsch Kinder und er fragte mich sehr früh, ob ich mir das noch vorstellen kann. Ich konnte.
Also versuchten wir es von Anfang an, warum auch nicht. Und natürlich klappte es nicht. Ich gebe zu, ich hatte echt die Illusion, es klappt im ersten Monat.
Dazu kam jede Menge Stress - Leute die sich in die Beziehung mischte, weitere organisatorische Änderungen im Job, die ihn betrafen, nach 10 Jahren Singleleben war es für mich auch nicht einfach ich war voller Ängste und enstprechend kriselte es oft - massive Belastungen, die wir aber alle gut schafften.
Obwohl Stress die Ursache sein kann, wollte ich aufgrund meines Alters - ich werde in 3 Wochen 42 - nicht so lange warten und bestand darauf, dass wir uns checken lassen. Hormone von mir Top, regelmässiger ES. Dann ein Test ob ich Sperma abwehre - tue ich nicht - nur die Spermien waren in einem katastrophalen Zustand. Er war damals aber krank, also schoben wir es darauf. Einzig was bei mir noch sein kann ist, dass ich eine zu kurze Gestagenphase habe.
Mein Zyklus kommt wie ein Uhrwerk im 25 Tage Rytmus, nur im letzten Monat waren es 33, was mich hoffen liess, dann kam die Mens doch.
Tja und nun hat er 2 Spermiogramme gemacht und die waren mies. Zu wenig und schlechte Qualität. Organisch alles ok, Hormontest Ergebnis erfahren wir nächste Woche.
Und nun hadern wird. Er macht sich Vorwürfe, weil er es schuld ist, obwohl er nix dafür kann. Und ich bin frustriert, weil ich als ich mit ihm zusammenkam, hoffte, dass sich mein tiefster Wunsch doch noch erfüllt.
Ich hadere aber auch leider ein wenig, weil es wohl an ihm liegt. Mein Verstand sagt mir, dass er ja nichts dafür kam, aber mein Gefühl macht doch leichte Vorwürfe - und genau das ist mein Problem.
Irgendwie kriege ich nicht in die Seele, dass ich doch froh sein kann, noch so einen tollen Partner gefunden zu habne, der mich wirklich auf Händen trägt. Der mir Sicherheit gibt. Der immer für mich da ist.
Ich weiss ja auch nicht, ob es mit gutem Spermiogramm überhaupt geklappt hätte. Ich habe viele Ängste wegen meinem Alter und evlt. FG. Möglicherweise hätte ich ja innerlich geblockt? Letzten Monat, als ich drüber war, hatte ich keine Ängste, möglicherweise hat sich ja ein Ei eingenistet was mangels Gestagen wieder weg ist?
Und dann sehe ich heute im Job viele Männer (sind fast nur Männer in der Firma) und denke "der kann, der kann...." und finde mich fürchterlich unfair dabei - oder ist das normal?
Kennt Ihr dieses Gefühl? Dass Ihr unbewusst mit dem Partner hadert, obwohl der nix dafür kann?
Sorry, dass es so lang geworden ist, aber ich fand wichtig, dass ich alles schreibe, dann kann man es besser beurteilen.
LG
secretsblue
Bisherige Antworten

Re: Der Zug fährt aus dem Bahnhof - ohne mich....LANG

Hallo,
ich kann das gut nachvollziehen!!!
Ich habe eine 10 jährige Ehe hinter mir. Damals wollte ich noch keine Kinder, dann haben wir es versucht, aber es klappte nicht, und dann kam die Trennung (Gott sei Dank).
Ich war nur eineinhalb Jahre Single bis ich meinen jetzigen Mann kennengelernt habe. Wir haben dann beide gesagt, daß wir ein Kind wollen, aber erstmal kamen organisatorische Probleme. Zusammenziehen (wir wohnten 350 Kilometer auseinander), ich musste mich versetzen lassen usw. Als ich die Pille abgesétzt habe, war ich 35. Das war vor 2 jahren. Nichts tat sich. Es hat sich herausgestellt, daß das Spermiogramm meines Mannes auch schlecht ist. Bei mir ist alles ok. Ich hadere auch oft. Und Deine "unfairen" Gedanken kann ich gut nachvollziehen.
Auch ich denke manchmal, warum muss es gerade meinen Mann treffen???!!!
Aber ich denke, das ist auch normal.
Solange man immer weiß, was man an seinem Partner hat, ist das alles ok. Und wie Du schon geschrieben hast...wer weiß, ob es wirklich mit einem guten Spermiogramm klappen würde??
Aber Euer Wunsch kann sich doch noch erfüllen.
Wie siehts mit IUI oder ICSI aus?
Ich werde jetzt meinen FA darauf ansprechen, so daß ich eine Überweisung in eine Kinderwunschklinik bekomme.
Ich wünsche euch alles Gute...und schreib mal, wie es weiter geht!
Liebe Grüsse
Michaela

Re: Der Zug fährt aus dem Bahnhof - ohne mich....LANG

Hallo Secretsblue,
ich kann Dich verstehen, zum einen...
Zum anderen bietest Du aber - objektiv gesehen - mit 42 auch nicht die besten Voraussetzungen für eine SS. Versteh mich nicht falsch, aber Ihr könnt glücklich sein, dass Ihr Euch habt und dass Ihr eine gute und schöne Partnerschaft führt. Das ist schon viel mehr als andere vielleicht von sich sagen können ;-))
Mein Mann hat hochgradigstes OAT III (nur vereinzelt bewegl. Spermien). Natürlich waren wir beide zunächst total fertig. V.a. mein Mann hatte immense Schuldgefühle.
Ich habe mich nach dem ersten Schrecken relativ schnell erholt und gedacht: wenn es schon nicht natürlich klappen kann, dann doch besser so, dass zumindest ICH keine Probleme habe. Ich kann ein Kind empfangen, austragen etc.
Und solange einige Spermis da sind, ist das doch super!
Eine Insemination mit Spendersamen kam für uns nicht in Frage; eine Adoption haben wir ins Auge gefaßt; aber letztendlich hat die erste ICSI den Erfolg gebracht und ich bin nun in der 10. Woche SS. Das hätten wir uns vor vier Monaten noch nicht träumen lassen...
Wenn man möchte, gibt es immer einen Weg - ich wünsche Dir Zuversicht und Kraft und hadere nicht soviel. Weder mit Ihm noch mit Dir!
LG
Leo

Re: Der Zug fährt aus dem Bahnhof - ohne mich....LANG

Hi,
danke für die Antworten.
Natürlich sind bei mir die Voraussetzungen auch nicht ideal, das ist mir schon klar.
Meine negativen Gedanken in Bezug auf ihn haben mir auch mehr zu schaffen gemacht, weil sie überhaupt da waren.
Aber ich habe mir jetzt gesagt, dass das voll ok ist, denn auch das gehört zum Trauern dazu.
Ich setzte mich mit negativen Ereignissen immer sehr rigoros auseinander, denn ich bin der Meinung, nur dann kann man damit klarkommen, Verdrängen hilft nix, auch nicht wenn man solche Gedanken in Bezug auf den Mann hat.
Natürlich hadere ich erst einmal, aber gleichzeitig versuche ich auch das Schicksal anzunehmen.
Aber erst einmal war es ein kleiner Schock und auch wenn ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben habe, so habe ich die Wahrscheinlichkeit, dass es klappt, von 100 auf 30 % reduziert.
Ich rechne eher nicht mehr damit, aber bin Optimist genug, die Möglichkeiten, die uns bleiben, zu nutzen. Am Mittwoch haben wir Termin beim Urologen, der dann den Hormonstatus hat und mit uns über die gesamten Ergebnisse sprechen will.
Dazu habe ich von einer sehr guten Ärztin einen guten FA genannt bekommen, wo ich hingehen werde zwecks Gestagenstatus und weiteren Möglichkeiten.
Die Ärztin nannte uns auch eine Homöpathin, auf Schwangerschaften spezialisiert mit einer Trefferquote von 9 Monaten *g*. Wir werden auch dort mal hingehen.
Was die KIWU Kliniken und Behandlungen angeht, so brauchen wir da gar nicht erst drüber nachzudenken, denn wir sind zum Einen nicht verheiratet, er lebt in Scheidung, wir sind erst 6 Monate zusammen und zum anderen bin ich über 40 und da gibt es seit 1.1.2004 so ein Gesetz, wonach es dann eh nicht geht.
Und wenn es dann klappt, superklasse und wenn nicht, dann werden wir auch so unser Leben gestalten können, klar kommen werde ich damit - aber erst einmal lasse ich den Schmerz, dass es nix gibt zu, denn nur so kann man das Leben dann auch wieder geniessen.
Viele Grüsse
secretsblue

Re: Der Zug fährt aus dem Bahnhof - ohne mich....LANG

Hallo, ich wünsche Dir alles Liebe und Gute...und daß es doch noch klappt!!!!
Man sollte sicher viele Dinge akzeptieren, wie sie sind.
Abe was wären wir ohne die Hoffnung.....
Liebe Grüsse
Michaela
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