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Alex 89: sie lebt noch...

Alex 89
Ihre vor-ovulatorische Hormonhochlage bestimmte den Abend weiter: Alex aß das eingepackte Essen gemütlich bei Kerzenlicht im eigenen Heim, im Hintergrund spielte erneut Kuschelrock und beide Partner schauten sich verliebt an. Es hatte den Anschein, als würde der Kinderwunsch sie nun doch endlich näher zueinander bringen. In Gedanken versunken begann Alex dann zu rechnen.
?Sag? mal, Schatz, wann gehst du zum Spermiogramm??
?In knappen sechs Wochen?? Matthias aß weiter, sichtlich beruhigt, dass er seiner Frau etwas vorzuweisen hatte.
?Das geht nicht?? kam dann plötzlich von seiner Angebeteten. Ihm blieb fast der Bissen im Munde stecken.
?Wieso das denn nicht??
?Weil, wenn sich mein Eisprung auch nur minimal verschiebt, genau dann das Ei springt, wenn du nicht darfst, um 5 Tage deine Männlichkeit zu sammeln für das große Event.?
Matthias schaute sie verständnislos an.
?Mensch, du darfst 5 Tage vorher keinen Sex haben, und die Schwimmer brauche ich nun mal für mein Ei. Und wenn du nicht kannst, dann ist der ganze Zyklus verschenkt. Kannst du dir vorstellen, wie das wäre? Vier weitere Wochen warten, ohne Hoffnung?? Alex schaute ihren Mann bittend an.
?Okay, dann verschiebe ich den Termin eben,? sagte er großmütig. ?Vielleicht haben die ja eine Woche später noch eine freie Stunde für mich??
?Geht es nicht vorher, so in drei Wochen? Da habe ich eh? noch meine Tage, da läuft doch gar nichts?? warf Alex ein.
?Nee, alles dicht, die haben mich jetzt schon zwischengeschoben, ich musste es schon dringend machen.? Nicht, dass Matthias schwindeln wollte, er hatte wirklich das Gefühl, dass er gegen Mauern angelaufen war, um den Termin zu ergattern; dass diese Widerstände nur in ihm begründet lagen, nahm er gar nicht mehr wahr.
?Ach menno, aber immerhin. Und ich mache in der Zeit das Monitoring?? sinnierte Alex vor sich hin. Matthias verstand zwar nicht, wovon sie sprach, aber er nickte begeistert und unterstützend.
Der Abend verlief wie die Hormone es in der Evolution so eindrucksvoll manifestiert hatten. Doch so um 3 Uhr morgens wachte Alex auf, da sich das Wasser des Abendessens bemerkbar machte. Hin- und hergerissen, ob sie nun gehen sollte oder noch ausharren konnte, lag sie wach. Der Persona würde erst in 2 Stunden einen Test fordern oder überhaupt zulassen, und diese Tests sollten ja nicht älter als 15 Minuten sein, wenn man sie verwendetet. Würde aber der Urin ab 3 Uhr ausreichen, um das Eisymbol auszulösen? Sie konnte es wohl kaum darauf ankommen lassen, das zu verpassen, denn wer weiß, was der Persona am nächsten Tag zeigen würde, und nachher würde sie eisymbollos den Zyklus verbringen?
Doch Alex war ja eine erfahrene Testerin, im Bad angekommen, angelte sie eines dieser schmucklosen Schnapsgläser heraus, das nun schon seit langem für das kostbare Nass der Testung benutzt wurde. Das wurde gefüllt und dann versteckt hinter der Badezimmerdeko auf dem Fensterbrett deponiert, dort, wo sich auch die zusätzlichen Toilettenpapierrollen befanden. Doch die am Halter war noch voll, so dass keine Gefahr drohte. Alex kroch befriedigt über ihre Schläue ins Bett zurück.
Die ersten Strahlen weckten Matthias, der liebevoll seine Frau neben sich betrachtete. Sie hatte ja Recht, ein Kind von ihr würde sein Leben krönen. Eine Welle von Zärtlichkeit überkam ihn, und er fühlte sich ein wenig schuldig, dass er ihr diesen Wunsch noch nicht hatte erfüllen können. Auch wenn er sich sicher war, dass es nicht an ihm lag ? nein, er schob die Schuld nicht seiner Frau zu, nur war sie eben als Frau ja auch nicht ganz jung und wer weiß schon, was dann im weiblichen Körper passiert, und schließlich war es ja auch gar keine Frage von Schuld ? so wollte er doch alles, oder fast alles, tun, um ein Kind zu haben. ?So einen Max?? Der Kleine hatte ihn innerlich voll im Griff.
Mit zerzaustem Haar wankte Matthias ins Badezimmer, und entgegen seiner Gewohnheit, sich hinzusetzen, blickte er sich prüfend um, ob Alex wach war und ihn ertappen konnte, und tat dann im Stehen das, was Frauen so hassen. Und da er sich aus dieser aufrechten Haltung hätte bücken müssen, um an das Papier zu kommen, angelte er hinter die Deko, um eine neue Rolle zu öffnen: Das konnte er nämlich, ohne seine Haltung zu verlieren. Dass er dabei versehentlich mit dem Papier an das Schnapsglas stieß, das dadurch umgestossen und dessen Inhalt nach Zurückstellen der Rolle genau dorthin kam, wo es eigentlich hingehörte, nämlich ins Papier, merkte er gar nicht. Und dann schlappte er, nachdem er sich ordnungsgemäß die Hände gewaschen hatte, in die Küche, um seiner Liebsten einen Kaffee aufzusetzen.
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