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Alex 78: Roland stellt sich vor

Alex 78
?Wo wir uns so intim unterhalten: Was machen eigentlich diese blöden Eizellen, wenn sie gesprungen sind? Gammeln die da vor sich hin und schlafen, oder laufen die wie die Kühe auf der Weide herum und nippen mal hier und dort, oder was?? Diesmal war es Alex, die Fragen beantwortet haben wollte.
?Du, das habe ich mich auch immer gefragt. Keine Ahnung, vermutlich sind die wirklich nur so am suchen ?Wo docke ich am besten am?. Ich stelle mir das so vor.? Hannah verstellte ihre Stimme so, als wäre sie ein Sportkommentator: ?Roland schnürte sich die Turnschuhe fetser. Bald würde es losgehen. Die Startlampen leuchteten auf, sie zeigten, dass die Starterhormone gerade die magische Marke erreichten: Gleich würde es losgehen, auf in die dunklen, feuchten Gefilde der Eileiter. Roland würde in der Gruppe "rechter Eileiter" sein. Sie trugen pinkfarbene Hemden und Stirnbänder, auf denen "forever jan ullrich" stand. Roland mochte keine Tour de France, aber es war von oben vorgegeben und so fügte er sich dem Dresscode.
Er war der Auserwählte, seine freunde hatten nicht die satte und zufriedene Größe erreicht, die zum Sprung in den Uterus reichte. Sie hatten inzwischen die Hemden ausgezogen und warteten Karten spielender Weise auf den nächsten Zyklus. ?Vielleicht kommt der ja gar nicht,? dachte Roland. "Denen zeige ich es"....... er schuffelte mit den Schuhen wie ein Skispringer vor dem Start, unruhig starrte er auf das Signal, das auf Grün gehen musste! Da, endlich! ?und dann sprang er.....? Hannah machte eine Pause und Alex wischte sich die Lachtränen aus dem Augenwinkel. Atemlos brachte sie hervor: ?Und wie geht es weiter??
Und Hannah steigerte sich noch: ?Roland, die schöne fette Eizelle, hatte es geschafft: Er war befruchtet worden. Ziellos waberte er durch das rosa Dunkel. ?Wohin soll ich denn jetzt gehen? Was soll hier so einsam aus mir werden? Und wo sind die anderen?? Er fragte sich all diese Fragen. Er war noch so jung, gerade erst eine kleine Morula, ein Maulbeerkeim. Er kicherte in sich hinein. War er ein Junge? Oder ein Mädchen? Er dachte nach. Er glaubte, er sei ein Junge. Ja! Das war?s: Er war ein kleiner Junge. Hoffentlich fand er einen schönen Platz hier unten. Es war so still und es gruselte ihn ein wenig. "Huhu?!" Roland wimmerte leise vor sich hin. Wo waren alle seine Freunde? Das ging jetzt schon seit Tagen so. Oben im rechten Eierstock hatten sie noch Karten gespielt und nun waren die anderen alle weg. Roland fröstelte; er musste sich langsam ein warmes Heim suchen. Ah, da war eine schöne gemütliche Ecke. Roland schnüffelte an der roten Substanz. "Gut, Mama?..... Roland richtete sich ein.... und seine Freunde warteten oben im rechten Eierstock. Sie warteten auf das Startsignal. Gonzales, ein Sprinter unter den Eizellen, hatte sich extra schnelle rote Adidas-Spikes zugelegt, damit er den anderen beim Eisprung voraus war. Aber es war noch nicht sicher, wer von ihnen in zwei Monaten losgeschickt würde. Dies entschied sich immer erst an sechsten Zyklustag herum, und beim nächsten Mal waren ja auch die anderen vom linken Eierstock dran rum. Susanna fieberte mit Gonzales und Manuela. Vielleicht war diesmal doch ihre Seite dran.....sie wussten ja nichts von Roland, der so gemütlich eingekuschelt versuchte zu wachsen und so lange zu bleiben, wie es nur irgend ging.?
?Oh Mann, das war jetzt zu viel, ich kann nicht mehr! Dann wabert dein Roland jetzt gerade ziellos herum, was? Ein toller Arbeitstitel, Projekt Roland. Hört sich ja auch besser an als Kinderwunsch, oder?? Alex und Hannah lachten noch so lange, bis Alex einen Schluckauf bekam und sie einen Löffel mit Zucker essen musste, um ihn loszuwerden.
?Wer hat eigentlich gesagt, dass Kinderwunsch ein ernsthaftes Unterfangen ist?? fragte Hannah mit todernstem Gesicht.
Bisherige Antworten

Roland ist klasse. Unserer hieß BERND! ;)

Allen Ernstes. Wir haben während der IUI-Zyklen den Eizellen auch Namen gegeben. Das erste war Mandy, und das zweite war Bernd. Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr glaube ich, wir hätten Hendrik das als Drittnamen verpassen sollen...
Aber die Vorstellung mit den roten Spikes erklärt so manchen Mittelschmerz! *brrrrr*
Ganz liebe Grüße
Lena, die wieder heftig gelacht hat

Schön!

Liebe Lena,
ich finde das richtig nett :-)).
Ich kenne wirklich Frauen, die ihrer Gebärmutter und ihren Eileitern Namen geben, um sich bei ihnen bedanken und sie anzuspornen. Nicht mein Ding, aber jeder das ihre.
Bei einer künstlichen Befruchtung finde ich es ganz wichtig, sich die befruchteten Eizellen wirklich als Eisbären oder Eskimos vorzustellen, die man wärmen will. Namen sind noch netter. Vielen Frauen hilft das, die künstliche Befruchtung innerlich besser anzunehmen und einen sterilen Vorgang individuell zu gestalten.
Deine Idee werde ich übernehmen, wenn es soweit ist. Aber Mandy und Bernd gefallen mir gar nicht , da hat Hendrik richtig Glück gehabt ;-)
Beste Grüße, Carla

Re: Schön!

Hallo Carla,
Mandy und Bernd sind auch die schlimmsten Namen, die wir uns vorstellen konnten. Es war nur als Scherz gemeint. Hendrik war ursprünglich Bernd. ;)
Ganz liebe Grüße
Lena, die sich aber entschieden gegen "Renate" und "Wolfgang" verwahren konnte
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