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Alex 72

Alex 72
Nachdem Gert gegangen war, wurde Alex die Zeit lang. Unruhig lief sie hin und her und wartete auf ihren Mann, um endlich sein Riechorgan zu testen. Und dann klingelte zu allem Überfluss auch noch das Telefon, Matthias war am anderen Ende der Leitung.
?Hallo Schatz, ich wollte nur sagen, dass ich etwas später komme, ich bin noch mit Jürgen verabredet und gehe mit ihm einen trinken. Ist das okay für dich??
Natürlich war es eigentlich nicht okay, denn Alex saß ja maiglöckchenmäßig auf heißen Kohlen, aber sie konnte ihm wohl kaum den Abend vermiesen. Immerhin ging Matthias recht wenig aus, und die Treffen mit seinem Freund taten ihm immer gut. Tapfer antwortete sie:
?Na klar, ist okay, du brauchst das auch ab und zu, stimmt?s??
?Siehst du, und genau dafür liebe ich dich umso mehr!? klang es fröhlich aus dem Hörer zurück. Und nach einem liebevollen ?Tschüss mein Schatz? war er, der Mann ihrer Träume, auch schon wieder verbal verschwunden. Und Alex saß da - und wartete. Auch das Fernsehprogramm brachte keine Erleichterung, der eindringliche Geruch der Blumen umnebelte ihren Sinn und ließ die Gedanken immer wieder abschweifen. Was würde sie tun, wenn er den Geruch nicht röche? Und was, wenn er ihn riechen konnte? Dann wäre sie keinen Schritt weiter? Im Prinzip brachte auch der Duft sie nicht einen Deut weiter, denn egal wie sie es auch drehte und wendete, um eines kam sie nicht herum: Sie musste offen mit Matthias sprechen. Und sie musste sich auch mit dem Gedanken beschäftigen, was sie beide denn tun würde, wenn der eine oder die andere eben nicht zeugungs- beziehungsweise befruchtungsfähig wäre. Oder oder oder.
Von außen betrachtet war selbst für Alex die Sache klar: Kein Paar sollte nur wegen des Kinderwunsches zusammen sein, sondern der Kinderwunsch sollte aus einer guten Beziehung entspringen. Und eine Beziehung sollte natürlich nie unter dem Kinderwunsch leiden, sondern sie sollte dadurch gestärkt werden. Und keine vernünftige Frau sollte ihr Leben in der Intensität wie sie gerade dieser einen Idee unterwerfen. Das war Alex alles klar, sie hätte alles sofort unterschrieben ? und am nächsten Tag erneut LH-Tests verschwendet.
?Was ist das nur, das mich so an eine fixe Idee bindet? Ist das noch der Wunsch nach einem Kind? Oder will ich mir nur beweisen, dass ich das schaffe? Oder will ich Matthias damit an mich binden?? Alex seufzte, natürlich wollte sie das nicht, aber immer wenn sie sich so ganz kritisch sah, verschwammen ihre Gedanken ineinander. Und dann war sie doch oft davor, einfach zu sagen: ?Ich mache das nicht mehr mit.? Das hielt maximal bis zum nächsten Kinderlachen. Und wenn sie sich das vor Augen führte, dann wusste sie auch immer wieder: Sie wollte wirklich ein Kind ? nur nicht um jeden Preis. Oder doch?
Irgendwann fiel sie auf dem Sofa in einen leichten Schlummer, aus dem Phoebe sie weckte. Die Katze strich um die Blumen und setzte ihre Pfoten immer wieder verbotener Weise auf den Glastisch, was ein leicht kratzendes Geräusch verursachte. Und da Alex irgendwann in einer Frauenzeitschrift gelesen hatte, dass Maiglöckchen giftige Substanzen enthalten, entschied sie sich nun, den Blumenstrauß vor die Tür zu stellen. Egal, ob Matthias kam oder nicht, in der Wohnung war auch so noch genug Duft, und Phoebe sollte nicht unter ihrer List leiden. Und dann ging Alex ins Bett.
Irgendwann um Mitternacht hörte sie Matthias kommen und setzte sich im Bett auf.
?Boah, stinkt das hier?? waren seine Worte.
Alex war nun bis aufs Äußerste gespannt. Die Worte ihres Mannes klangen nicht nach der Wahrnehmung eines Blütenduftes, aber Männer mögen häufig, Düfte, die Frauen mögen, nicht. Dennoch, irgendwie war Alex beruhigt und beunruhigt gleichzeitig. Matthias konnte also die Maiglöckchen riechen, desorientiert waren er und somit seine Schwimmer wohl nicht.
?Hi Schatz, Phoebe hat im Katzenklo nicht ordentlich zusammengekratzt, boah, das riecht?? waren seine Worte, als er ins Schlafzimmer kam und sich zu ihr legte. ?Ich habe das Fenster geöffnet.? Und damit schlief er bierselig ein.
Bisherige Antworten

Re: Alex 72

....nun wird ALEX wohl die NAcht über wach liegen :-))

Re: Alex 72

Wenn Phoebes Bomben so stinken, wie die Pupse meines Katers an manchen Tagen, hatte der arme Kerl nicht den Hauch einer Chance, die Maiglöckchen zu riechen. ;-)

*brüll* Ich lache mich weg!!!

Boah, ist das gemein. Aber typisch Katze.
Und vor allem typisch Mann, nicht etwa das Katzenklo zu säubern, sondern einfach das Fenster aufzureißen!
Ganz liebe Grüße
Lena, deren Katze gestern, unmittelbar nachdem das Lenchen die Wohnung gewischt hat, in den Flur gereiert hat

Re: *brüll* Ich lache mich weg!!!

Meine hat mich mit einen netten Kloß auf der Fußmatte erwartet *igitt*, den ich beim Türaufmachen auch noch verteilt habe *argh* So sidn sie, die Viecher, udn das Katzenklo mache ich eh immer selber sauebr.
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