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Alex 61

Alex 61
Matthias kam gut gelaunt im Büro an. Dort erwartete ihn allerdings wie ein kleiner Teufel der Gedanke an den Anruf beim Andrologen. Aber ein Blick auf die Uhr beruhigte ihn, es war schon 16.30 Uhr, und kein vernünftiger Mensch, auch kein Arzt, würde um diese Zeit noch in der Praxis erreichbar sein, oder?
?Bestimmt ist da keiner mehr, das brauche ich gar nicht erst zu versuchen?, dachte er bei sich und vertagte den Anruf auf den folgenden Tag. Allerdings würde er da viel zu tun haben, aber es sei wie es will. Allerdings nahm er sich fest vor, neben der Kleidung auch einige Eßgewohnheiten zu ändern und bei Gelegenheit in der Apotheke diverse Präparate zu erwerben.
Matthias war noch ganz versunken in seine Papiere, die er notdürftig sortieren wollte, als es an der Tür klopfte und sich kurz darauf der Kopf von Markus, ein alte Kollege aus Studienzeiten, den es auch in diese Firma verschlagen hatte, im Rahmen zeigte.
?Hi, störe ich?, sagte Markus, während er sich suchend im Zimmer umblickte.
?Nee, komm rein, ich hab? irgendwie sowieso den Faden verloren.?
?Ich habe mir sagen lassen, mit dir gingen merkwürdige Dinge vor?? Markus grinste. ?Sag? ?mal, was war denn da los? Der Fründ aus der 3. hat so was gemurmelt. Und der Krüger war ganz verstört.? Markus machte es sich auf dem Besucherstuhl so bequem wie möglich.
?Wieso?? Matthias lief rot an.
?Naja, du sollst ziemlich erhitzt und mit einer zerfetzten Hose an aussagekräftiger Stelle aus dem Klo gekommen sein, und dein Portemonnaie hattest du für irgendjemanden auch schon gezückt, erzählt man sich, nur dass das durch die Thermik bei euch vor der Kabine gelandet war?Und dann hättest du gesagt, deine Frau würde auf dich warten.? Markus schaute erwartungsvoll.
Matthias hatte es die Sprache verschlagen. ?Das erzählt man sich?? fragte er mit fast überschnappender Stimme.
?Wie ich bereits sagte?? Markus schaute anteilnehmend. ?Hey Kumpel, was ist denn nun wirklich passiert??
Matthias befand sich in einer Zwickmühle, weder konnte noch wollte er die Wahrheit sagen. Aber er hatte ja bei Ralph gezeigt, dass er nicht auf den Mund gefallen war, und so begann er ? nicht ohne vorher tief Luft zu holen: ?Also, das war so. Ich gehe ahnungslos den Flur in Richtung Herrentoilette, ich muss dir ja wohl nicht sagen, wozu, da steht diese atemberaubende Blondine direkt davor, solche?? er machte eine charakteristische Greifbewegung mit beiden Händen in erhöhter Ellbogenhöhe, ?Dinger, ich sage dir, ein echtes Sahneschnittchen. Lange Beine, schmale Taille, rote Lippen, einfach klasse. Naja, und die schaut mich an und fragt mich, ob ich ihr nicht mal die Herrentoilette zeigen könne, sie wollte sehen, ob es da auch Haken in den Kabinen gäbe, sie hätte mit ihrer Freundin gewettet. Also, wir ab in das Herrenklo, da kommt doch so ein Idiot aus einer anderen Abteilung den Flur lang und will auch dahin. Das war der Blondine dann aber total peinlich, also sind wir gemeinsam in die eine Kabine. Naja, wir so eng auf einem Raum, was glaubst du denn, was da passiert: vorne Wölbung, und dadurch wird auch das Portemonnaie hinter hochgedrückt, dann vorne eine Riss ? Mann, war Marion wild ? tja, zum Glück hat Herr Fründ mir dann das Portemonnaie hingelegt, sonst hätte ich das Geld von Marion für die gute Führung ? durch die Herrentoilette, was denkst du denn ? gar nicht ordentlich einstecken können.?
Markus konnte es nicht fassen. ?Und dadurch der Riss in der Hose?? fragte er ungläubig?
?Genau dadurch,? entgegnete Matthais und stand auf, um Markus herauszukomplementieren. Der schaute Matthias ungeniert auf die Hose.
?Da ist ja gar kein Riss??, sagte er erstaunt.
?Siehste, so ist das manchmal mit Wahrheiten?? grinste Matthias.
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