Alex 52 *schluchz*
Etwas geistesabwesend legte Matthias aus alter Gewohnheit den Arm um seine Frau, vielleicht nur zunächst, um selbst ihre Wärme zu spüren, die er in diesem Augenblick doch nötig hatte. Doch anstatt ihn zu fragen, was denn los sein, warf sich Alex schluchzend in seine Arme und brachte unter Tränen hervor: ?Bea, ist schwanger? das ist so gemein? die will doch eigentlich gar nicht ...Peter auch nicht, ..einmal Pille weg? und bei mir? Ich tue alles und dann das. Das hätte mein Baby sein sollen?? Matthias hatte einige Mühe, ihrem von Aufheulen und Schluchzern immer wieder unterbrochenen Wortfluss zu folgen, doch zumindest erschlossen sich die grundsätzlichen Tatsachen.
?Och Schatz, nun beruhige dich erst einmal?, sagte er und streichelte ihr über die Haare. Normalerweise funktionierte das immer, aber er hatte den Ernst der Lage unterschätzt, denn keine Frau wird in der tiefsten inneren Not diese Worte gerne hören. Aus weiblicher Logik heraus sind sie einfach schlichtweg falsch und daher fehl am Platze. Entsprechend heftig reagierte Alex. Sie heulte erneut vehement auf und versuchte sich aufzusetzen.
?Du verstehst das nicht?, warf sie ihm empört an den Kopf. In der Tat konnte Matthias nicht im Mindesten erahnen, wie tief diese Nachricht Alex getroffen hatte, denn alle Wunden des Kinderwunsches waren innerhalb einer Sekunde bei ihr aufgerissen, ihre Unfähigkeit, Kinder zu bekommen, die Angst, bald ihre beste Freundin mit Kugelbauch sehen zu müssen, die tiefe Enttäuschung, dass Matthias so gar nicht mitzog und ihre Empörung über die Ungerechtigkeit der Welt. Heulend erklärte sie weiter: ?Seit Jahren versuchen wir, ein Kind zu bekommen, und Bea ? Bea, meine sogenannte beste Freundin! ? hintergeht mich einfach, erzählt mir, wie verabscheuungswürdig sie Kinder findet und wird ?schwups- schwanger. Dieses Kind steht mir zu, nicht ihr. Ich warte schon viel länger und ich will das Kind auch!? Alex hatte sich nun aufgesetzt und schaute ihren Mann erwartungsvoll an. Wenn er jetzt das Falsche sagen würde, wäre das ein Scheidungsgrund, das war ihr klar. Sie zog geräuschvoll ihre feuchte Nase sauber.
Matthias befand sich nun in der Zwickmühle, eigentlich musste er ihr seine Entdeckung aus dem Album mitteilen, doch sollte er ausgerechnet jetzt sagen ?Ach Schatz, und ich habe gerade gemerkt, dass es ohnehin vielleicht nicht klappt, weil ich zeugungsunfähig bin?, denn so fühlte er sich gerade. Immerhin war er ja vielleicht mittelbar schuld am Gefühlsausbruch von Alex hier in seinem Arm.
Obwohl er nicht sich bisher nicht als der Feinfühligste gezeigt hatte, konnte er jetzt aus tiefer innerer Überzeugung sagen: ?Du hast recht, die Welt ist ungerecht.? Bevor er weitersprechen konnte, was ihm schwer gefallen wäre, warf sich Alex erneut in seine Arme und schluchzte wieder: ?Halt mich mal ganz fest?, wobei sie deutlich hörbar aufheulte. Und zum ersten Mal in der Zeit des Kinderwunsches fühlte sich Matthais ebenso elend wie seine Frau und konnte ihr Gefühl der Unzulänglichkeit nachvollziehen. Auch er empfand die Welt als ungerecht.
Abrupt setzte sich Alex auf und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. ?Komme gleich wieder?? sagte sie, ging ins Arbeitszimmer und von dort aus ins Bad. Sie würde jetzt, am Abend des 9. Tages nach ihrem Eisprung, den ultimativen Schwangerschaftstest machen. Und wenn der nun negativ war, würde sie eigenhändig die Rotweinflasche leeren. ?Jawollja?, bestätigte sie sich kopfnickend, als sie den Teststreifen befeuchtete. Sekunden und Minuten vergingen, doch der Streifen zeigte nicht einmal das leiseste Zögern bis zum Kontrollstreifen. Negativ. Sie hatte nicht einmal mehr Tränen für sich und ihre Situation, sie saß einfach nur resigniert mit dem Test in der Hand auf Klothilde und schaute auf das Ergebnis.
?War ja klar, dann eben nicht?, sagte sie laut zu sich und warf den test angewidert in den Mülleimer. Langsam stand sie auf und ging wieder zu Matthias, der unruhig auf sie gewartet hatte.
?Ich habe keine Lust mehr?, sagte sie zusammenhanglos zu ihm und schaute ihn emotionslos an. ?Ich will einfach nicht mehr. Ich will nicht mehr im Vier-Wochenrhythmus leben, ich will nicht mehr jeden Monat enttäuscht werden, ich will nicht mehr die ganze Kraft für uns beide aufbringen müssen, ich will auch nicht mehr gegen dich dabei arbeiten. Ich will das alles ganz einfach nicht mehr.?
Matthias hatte tief betroffen den Worten seiner Frau zugehört. Und in diesem Augenblick wurde ihn seine Verantwortung für das Projekt ?Kind? klar, wie sie es einmal scherzhaft genannt hatten ? damals, als sie noch dachten, es würde nur ein halbes Jahr dauern. Liebevoll nahm er sie in den Arm und sagte ?Hey Älchen, wir machen das ab jetzt gemeinsam, okay?? Und dabei kamen ihm selbst die Tränen.
Ach Mensch, da muß man ja mitheulen!
Re: Ach Mensch, da muß man ja mitheulen!
*schluchz, schluchz*
"heul..."
Espoir
*schnief*
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