Alex 42: kommt uns bekannt vor, oder?
Völlig entspannt brachte Alex Matthias zu seiner Firma, und teilte ihrem Mann bei dessen Aussteigen beiläufig mit, dass sie nun shoppen ginge und dazu Geld vom gemeinsamen Konto abheben wolle.
?Du hast doch nichts dagegen, oder, Schatz?? Alex strahlte ihr neues befreites Lachen, und das Blitzen in ihren Augen war echt. Schon immer hatte sie es sich gewünscht, einfach einmal so durch die Läden zu gehen und nach Herzenslust einzukaufen, doch bisher hatte sie immer Gründe gefunden, warum das nicht ging, das eine Mal fand sie sich selbst zu moppelig und wollte mit der Figur nichts Neues kaufen, das andere Mal war sie zu geizig.
?Männer denken immer, es gibt tausend Gründe, Geld auszugeben, dabei gibt es tausend Gründe, kein Geld auszugeben.? Und mit diesen Gedanken holte sie zunächst die Maximalsumme an Bargeld aus dem Automaten und zog los. Sie hatte einen etwas zu eng gewordenen Pullover an, und leider zeichnete sich darunter ihr Kinderwunschbauch deutlich ab. Wie oft hatte sie ihn nur zum Spaß herausgestreckt, doch heute störte er sie schon. Ihr schien sich fast die Jacke ein wenig nach vorne zu wölben.
?Naja, es kann ja auch sein, das das ein echter Kugelbauch ist. So in Anfängen?? kommentierte sie ihr Spiegelbild im Schaufenster.
Zielstrebig steuerte sie auf einen kleinen Laden zu, der ihr schon lange durch seine farblich aufeinander abgestimmte und liebevoll gestaltete Dekoration im Schaufenster aufgefallen war. Ein Blick auf die Preisschilder bestätigte ihr, dass dies durchaus ein Laden war, in dem sie kaufen konnte. ?Mittleres Preissegment würde der Fachmann sagen?, murmelte sie vor sich hin und wunderte sich schon gar nicht mehr, dass sie mit sich selbst sprach. Oder war das ein Signal des Körpers, dass sie gar nicht mehr alleine war?
Frühjahrs- und Sommermode war ausgestellt in freundlichen Orange-Gelbtönen mit Dunkelbraun und frechem Grün. Und zu allem waren passende Taschen, Tücher oder Schuhe drapiert.
Beschwingt betrat Alex das kleine Lädchen, in dem eine Verkäuferin umsichtig versuchte, einer Käuferin größeren Ausmaßes den Kauf eines zu engen Oberteils auszureden.
?Wir haben hier noch ein entzückendes anderes Stück, wenn Sie das vielleicht noch einmal probieren möchten? Es passt so wunderbar zu ihrem Teint und würde den Rock so gut ergänzen.?
Keine Frage, hier war ein Profi am Werk. Alex ging versonnen an den Ständern mit Kleidern vorbei auf die Oberteile zu. Eine in leuchtenden Orange- und Rottönen gemusterte Bluse aus weichfließendem Stoff hatte es ihr besonders angetan, das ab und zu auftauchende Dunkelbraun paßte genau zu ihren Augen und zu ihrem Haar, das sie ja wieder mit einem Rotton tönen würde. Nach der Mens, versteht sich. Und fröhliche Farben für heiße Tage hatte sie bisher auch nicht, sie war eher der klassische Typ, der den Sommer in Weiß oder Blau verbrachte. ?Dazu eine kaffeebraune Leinenhose wie die da drüben? sinnierte Alex und ließ sich den Stoff durch die Finger gleiten. Ein prüfender Blick auf die Pflegehinweise beruhigte sie weiter. ?Klasse da kann die Kleine dann auch mal ein feuchtes Bäuerchen machen, wenn ? ist ja gut waschbar.? Alex nahm die Bluse vom Ständer und schritt in Richtung Umkleidekabine, in der die dralle Käuferin umständlich versuchte, aus dem engen Oberteil zu kommen. Im Gegensatz zu Alex hatte sie ein Teil Marke ?Kittelschürze? erwischt, von dem sich Alex nicht hätte träumen lassen, dass es das überhaupt in diesem Laden gab, es war bläulich gemustert und hatte einen runden Ausschnitt, keine Ärmel und fiel figurschonend über alle Rundungen des weiblichen Körpers. Dennoch hörte sie ein triumphierendes ?Nehm ich!? aus der Nachbarkabine. Ebenso hörte sie einen ergebenen Seufzer vor der Kabine, das durch ein anschließendes ?Dann tippe ich es Ihnen schon mal ein?? beendet wurde.
Mit leichtem Lachen zog Alex die von ihr auserkorene Bluse an, die über dem Busen, den sie heute etwas praller fand als sonst, etwas locker saß. Vielleicht etwas zu locker? Sie drehte sich vor dem Spiegel, als eine zweite Verkäuferin sie ansprach. ?Kann ich Ihnen helfen?? Eigentlich mochte es Alex nicht so, wenn sie durch das diskrete Nachfragen von Verkäuferinnen das Gefühl bekam, sich drängen zu lassen oder ihr Geheimnisse wie Kleidergröße oder BH-Körbchen anzuvertrauen, doch diese bot recht selbstverständlich ihre Hilfe an.
?Siehst perfekt bei Ihnen aus, und die Farbe passt sehr gut zu ihren Haaren, und bei dem Schnitt können Sie es auch nachher noch tragen.?
Alex nickte, ja, die Bluse konnte sie auch im Herbst noch tragen, der Schnitt war fast zeitlos und die Farben passten auch zur kühleren Jahreszeit. Doch der Blick der Verkäuferin irritierte sie schon. Dennoch, die Bluse gefiel ihr gut.
?Ich habe da auch noch etwas, was Ihnen bestimmt gut stehen wird, und das ist dann verstellbar. Wenn Sie es probieren, können wir gleich sehen, ob es langfristig passen wird.? Die Dame hielt ihr eine schlichte und sehr schön geschnittene Wickelbluse hin, an deren Ausschnitt zusätzliche Schlaufen waren, um auf unterschiedliche Fülle der Trägerin Rücksicht zu nehmen.
Und da Alex an weißen Blusen praktisch immer Gefallen fand, ging sie bereitwillig in die Kabine zurück und versuchte sich an dem Wickelteil. Kaum hatte sie den schützenden Vorhang vorgezogen, hörte sie im Hintergrund Getuschel der beiden Verkäuferinnen, von denen die zweite nun arbeitslos war, da die dickliche Dame das Geschäft unter Mitnahme des bläulichen Modeundings verlassen hatte.
?Man darf auch nicht vergessen, dass der Bauch in der Schwangerschaft dann ziemlich oben sitzt!? Alex hielt den Atem an, ganz sicher meinten sie die eben gegangene Kundin, doch ein prüfender Blick auf das Etikett der Bluse wies deutlich aus: ?Glücklich durch die Schwangerschaft, ungezwungen gut angezogen.? Fassungslos setzte sie sich auf den Schemel. Sah man es schon? Dabei hatte sie noch nicht einmal einen positiven Test in der Hand! Sie schaute an sich herunter und musste erneut zugeben, dass ihre Figur sich schwangerschaftsmäßig wölbte. ?Vermutlich denken die, ich sei schon im 4. Monat!? dachte sie entsetzt, doch dann brach ihr Sinn für Komik wieder durch. Okay, wenn schon, denn schon.
?Haben Sie auch eine passende Hose dazu, Sie wissen schon?? Alex bedachte die Verkäuferin mit einem wissenden Blick.
?Oh, tut mir leid, die führen wir normalerweise nicht, aber wir können Ihnen gerne eine bestellen. Mit Bindelösung oder Verstellteinschub? Die trägt meine Schweigertochter derzeit auch, sie ist im Mai so weit, und die Hosen sitzen noch prima.?
?Danke, das ist nett, aber ich möchte sie wenn dann gleich mitnehmen. So viel passt mir ja bald nicht mehr?? setzte Alex drauf, ganz siegersicher, als sie ein fröhlich geschmettertes ?Hallo Alex!? hörte, das klang, als hätte ein Vögelchen gezwitschert.
Zum Glück nicht :-))))
Re: Zum Glück nicht :-))))
Re: Zum Glück nicht :-))))
LG, Cherish
Re: Zum Glück nicht :-))))
Re: Zum Glück nicht :-))))
Das ist wirklich lustig!!!
Re: Zum Glück nicht :-))))
Re: Alex 42: kommt uns bekannt vor, oder?
Re: Alex 42: kommt uns bekannt vor, oder?
Re: Danke, aber ich habe sie alle. ;-)
Re: Danke, aber ich habe sie alle. ;-)
so ähnlich...und es tat/tut weh...
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nur - ich bin nicht schwanger - ...nur übergewichtig
Re: so ähnlich...und es tat/tut weh...
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