Alex 18+19 (falls noch nicht gefunden)*g*
Das Vergnügen auf der Veranstaltung blieb ungetrübt; Alex genoss die ungeteilte Aufmerksamkeit ihres Mannes, der sie mit Erdbeerbowle, Ananasstückchen auf Sahnequark und anderen Leckereien versorgte. Auch er wusste offensichtlich: Liebe geht durch den Magen. Außerdem hatte er schon zu Beginn ihrer Beziehung festgestellt, dass Alex zu den Menschen gehört, die bei Absinken des Zuckerspiegels schlechte Laune bekommen, deshalb forderte er nie Entscheidungen vor einem Essen, sondern immer danach.
Hand in Hand schlenderten die beiden die Wege entlang und blieben immer wieder an Pflanzen, Rankgerüsten und Hutläden stehen. Alex schwärmte nämlich für Hüte und sie besaß auch zwei sehr ausladende Teile, die sie gerne aufsetzte, sich allerdings immer bewusst seiend, dass sie damit doch sehr auffiel. Aber Matthias gefiel es, wenn seine Frau sich elegant und vielleicht etwas auffällig kleidete.
Ein wunderbares Exemplar in Schwarz und Weiß hatte es Alex nun besonders angetan, er saß wie für sie gemacht auf ihren dunklen Locken, die breite Krempe tauchte ihr Gesicht in leichten Schatten und ihre Augen funkelten vor Freude. Allerdings war der Preis dieses handgearbeiteten Schmuckstücks ebenso funkelnd, fast 300 ? sollte er kosten.
?Er ist wirklich sehr schön?, sagte sie, als sie den Hut auf den Ständer zurücklegte.
?Willst du ihn denn nicht haben?? fragte Matthias. Spätestens ab diesen Zeitpunkt hätte Alex wissen müssen, dass ihr Mann mehr für diesen Abend geplant hatte als nur eine heiße Liebesnacht, aber sie war zu sehr in die Hutauswahl vertieft.
?Aber er ist doch so teuer??, klagte Alex und dachte auch an die Schuhe, die sie Matthias noch nicht gebeichtet hatte.
?Ich schenk ihn dir, du siehst toll aus damit. Basta.? Kurzerhand nahm Matthias den Hut, spazierte damit zur Verkäuferin, wechselte ein paar scherzende Worte mit ihr und zahlte. Alex war perplex, normalerweise tat sich ihr Mann mit derartigen Geschenken doch etwas schwerer, weil das Geld auch bei ihnen beiden nicht mehr ganz so locker sitzen konnte. Da war gerade die Anschaffung der Sitzgruppe gewesen, und es stand noch eine ganze Menge auf dem Programm, was dringend gekauft werden musste. Aber egal, Alex zog ihren Herzallerliebsten an sich und küsste ihn liebevoll auf die Lippen. ?Doch nicht hier in aller Öffentlichkeit?, lachte Matthias. ?Setz ihn doch gleich auf.? Gesagt, getan. Ganz beschwingt gingen die beiden von Stand zu Stand, und Alex war ganz furchtbar stolz auf ihren neuen Hut. Und sie wusste, dass sie darin gut aussah, keine Frage.
Matthias wusste genau, wie er seiner Frau Freude bereiten konnte, und schon beim Aufstehen hatte er gemerkt, dass irgendetwas nicht in Ordnung war. Ihm war zum Beispiel aufgefallen, dass sie sich ? nachdem sie aus dem Bad kam ? nicht wie sonst an ihn angekuschelt hatte, sonst eher auf Abstand ging. Nicht, das ihm das sofort aufgefallen wäre, nur wurde sein Rücken etwas kühl, und als er sich zu seiner Liebsten umdrehte, merkte er, dass sie eben nicht zu ihm gewandt und die gemeinsame Bettdecke straff zwischen ihnen gespannt war. In diesem Augenblick erschien ihm dies symbolisch, die straffe Spannung zwischen ihnen.
Vermutlich hatte er es auch nur gemerkt, weil er seit Tagen bei Alex die Gelegenheit abzupassen suchte, ihr eine ganz große Neuigkeit mitzuteilen, eine, die auch Einfluss auf ihr gemeinsames Leben haben würde: Er würde befördert werden, was bedeutete, dass er in den Raum Frankfurt ziehen muss, und er hatte quasi schon zugesagt. Und das würde bedeuten, dass Alex ihre Stellung aufgeben müsse und sie sich eine vielleicht etwas kleinere Wohnung dort würden suchen müssen. Frankfurt ist etwas teuerer, das wusste er, und deshalb müsste die Wohnung eben etwas kleiner sein. Aber was sollte dagegen sprechen, sich ein wenig einzuschränken, sie waren jung und ungebunden. Und Alex könnte ja ihren Kinderwunsch noch ein paar Jahre verschieben, schließlich bekamen auch andere Frauen erst mit 40 ihre Kinder. Das würde sie ja einsehen müssen.
?Schatzi, lass uns den Tag genießen, wer weiß, wann wir wieder so harmonisch irgendwo entlang schlendern können.?
?Da hast du recht?, strahlte Alex, die von einem Kinderwagen träumte, den sie dann schieben würde und aus dessen Tiefen ein leichtes Babygeschrei die Stille stören würde.
?Das machen wir?, sinnierte Matthias, der in Gedanken seine Krawatten durchstöberte und einen Drink am Main mit seinen Geschäftspartnern trank.
Alex 19
?Weißt du, Schatz, wenn wir später einmal einen Garten haben, dann möchte ich auch gerne Lavendel und Rosen haben; vielleicht nähe ich dann sogar kleine Säckchen und fülle sie Lavendelblättern, und die kommen dann in die Schränke. Kannst du dir vorstellen, wie schön die Kinderwäsche dann riechen wird? Und gegen Mottenfraß ist das auch gut, wenn wir dann das erste haben und die Babysachen für das zweite lagern, dann kann nichts passieren. Habt Ihr eigentlich ein Taufkleid in der Familie? Ich frage ja nur so für alle Fälle??, plapperte Alex glücklich vor sich hin. Schon lange hatte sie sich nicht mehr so wohl und gelöst gefühlt, und endlich hatte sie Zeit und Muße, mit Matthias ihre Träume vom Kind zu teilen. Sie genoss dieses Auf- und Ablaufen vor den Ständen, und heute machte es ihr auch gar nichts aus, Kinder zu sehen, denn irgendwie hatte sie das Gefühl, dass sich bald alles zum Guten wenden wird.
Und als sie dann die süße Kleine vom Eingang sah, die gelangweilt durch die Gänge lief, Vater und Mutter jeweils mit grimmiger Miene ohne Körperkontakt oder Gespräch hinterher gehend, da wusste sie, dass es mit Matthias ganz anders sein würde. Er war eben doch der Richtige, auch wenn sie manchmal und gerade in der letzten Zeit ihre Zweifel gehabt hatte: Er hatte gemerkt, dass es ihr nicht so gut ging, und ihr deshalb diesen schönen Tag bereitet.
Alex schmiegte sich im Gehen an ihren Mann an, drückte seinen Arm und stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihm eine Kuss auf die Wange zu geben. Glücklich schaute sie zu ihm auf ? denn er war eben 10 Zentimeter größer als sie ? und sagte: ? Schatz, ich habe dir lange nicht mehr gesagt, wie lieb ich dich eigentlich habe.?
Matthias seinerseits genoss den Tag ebenfalls. Auch er liebte solche Tage voller Harmonie, an denen er seiner Frau durch kleine Dinge Freude machte. Und er liebte die Art, wie sie zu ihm aufschaute, ihre glücklichen Augen und ihre leicht gespitzten Lippen, wenn sie ihm einen Kuss gab. ?Ich habe dich auch sehr lieb, Herzchen.? An einem teuren Stand mit Winzersekt erster Güte erstanden beide einen guten Tropfen für den Abend, und Alex schob ihre Bedenken wegen des Alkohols am ES+7 zurück. Vermutlich gab es ja noch keine Verbindung der beiden Blutkreisläufe, aber ab morgen musste sie vorsichtig sein. Auf Toilette hatte sie einen Hauch von bräunlicher Farbe in der Slipeinlage entdeckt, und das konnte ja zu dem Zeitpunkt schon die Ankündigung einer Einnistungsblutung sein. Fast hätte sie Matthias davon erzählt, weil sie beide heute so vertraulich miteinander umgehen konnten, aber dann hatte sie doch nicht gewagt, ihn einzuweihen. Denn wer weiß, ob es klappte, und sie vermutete, dass Matthias trotz aller Zurückhaltung, wenn es um das Thema Kinder ging, unter ihrer beider Kinderlosigkeit doch mehr litt, als sie manchmal dachte.
Zurück ging es im Phaeton, Matthias wieder vorne mit dem Fahrer plaudern, Alex hinten in Gedanken. ?Ist ja ganz schön, aber der T 4 hatte mir besser gefallen?, hob Alex mit unterschwelligem Hinweis auf das Gespräch der Hinfahrt an. ?Na, das kannst du aber nicht ernst meinen, was meinst du, wie der abgeht auf der Autobahn?? Matthias erklärte weiter die Vorzüge des Phaeton vor dem VW-Bus. Seine Frau wurde immer stiller, sie war enttäuscht. Er hatte den Hinweis auf ihre gemeinsame Zukunft nicht verstanden, dabei hatte sie doch den ganzen Tag nur davon gesprochen. Aber sie nahm es ihm nicht krumm, immerhin war er ein Mann. ?Ich mein ja nur, weil?? begann Alex erneut und verstummte, als sie die abschätzige Handbewegung ihres Mannes sah. Er sprach weiter mit dem Fahrer, Alex existierte in diesem Augenblick für ihn nicht.
Wie leicht ein schöner Tag durch verminderte Aufmerksamkeit eines Partners verschwinden kann, das merkte Alex nun deutlich. Dieser Tag war so wunderschön gewesen, und sie hatte sich Matthias seit langer Zeit nicht mehr so nahe gefühlt, und nun erschein ihr das alles als Lug und Trug. Sicher, sie übertrieb, bloß weil er ein Fahrzeug mit x PS (Matthias hatte es mehrfach begeistert gesagt, aber sie hatte eigentlich gar nicht zugehört) besser fand als das familientaugliche, in dem sie ein paar Stunden zuvor gesessen hatte, brach ihre Ehe nicht auseinander. Es war auch etwas anderes: Den ganzen Tag über hatte sie das Gefühl genossen, im Mittelpunkt von Matthias zu stehen, eine Gemeinsamkeit zu entwickeln und eine gemeinsame Zukunftsperspektive zu haben, und dieses teure Auto passte so gar nicht in diese Zukunftsperspektive. Sie hätte sich jetzt erwarte, dass ihr Mann ihr zumindest signalisierte, dass er wusste, warum sie den Bus lieber hatte. Aber dieses Signal der Gemeinsamkeit kam nicht, stattdessen entwickelte er gerade seine eigene Perspektive an ihr vorbei, als er meinte: ?Den Wagen werde ich mir bestimmt zulegen, wenn ich das Geld habe.? Alex hatte das Gefühl, einen Schlag ins Gesicht erhalten zu haben.
Re: Alex 18+19 (falls noch nicht gefunden)*g*
ich finde Deine Geschichte suuuperklasse und freue mich, dass Du uns dran teilhaben lässt.
DANKKE!!!!
LG, Cherish
Re: Alex 18+19 (falls noch nicht gefunden)*g*
Die Alex-Geschichte ist klasse - bin schon ganz süchtig:-) Du schreibst toll,
wies eben so ist/sein kann!
Vielen Dank, dass wir mitlesen dürfen - postest du jetzt jeweils auch hier?!:-))
Auf die nächste Alex-Geschichte freut sich
Espoir
Re: Alex 18+19 (falls noch nicht gefunden)*g*
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