Hallo Jessie!
Vielleicht kannst du deiner Kollegin mal sagen, dass du ihr alles gute für ihre Schwangerschaft wünschst und dass du hoffst dass ihr das was dir passiert ist, erspart bleibt. Es aber im Moment echt schwer für dich ist ihr Glück zu sehen, dass es dich immer dran erinnert, dass du nicht mehr schwanger bist. Eigentlich hat doch jede Schwangere Angst vor einer Fehlgeburt - sie müßte sich doch wenigstens etwas in dich reinversetzen können!
Vielleicht hilft es ja, wenn du sie durch die Blume etwas draufstößt, dass eine Fehlgeburt jedem passieren kann...
LG und eine verständnisvollere Umgebung wünscht dir Jane

Hi Jane,
ich habe vorhin nochmal alleine mit ihr gesprochen. Ich hoffe, jetzt ist es erstmal geklärt, wobei ich mir diese Reaktion schon merke und zu herzen nehme, vor allem von der Kollegin, die sich da hineingemischt hat. ICh bin eben einfach traurig und überspiele das auch nicht.
Vielleicht bin ich einfach nur übertrieben empfindlich, aber das Recht nehme ich mir...
Traurige Grüße Jessie

Hallo Jessie, hoffe, Du bist nicht böse wenn ich schreibe, dass DU ihr nicht das Recht nehmen kannst sich zu freuen. Das Leben geht weiter und es werden noch viele andere schwanger werden und Kinder bekommen und die werden ihre Freude auch nicht verschweigen. Ich glaube, Du wirst lernen müssen mit Deinem Verlust und Schmerz zu leben und trotzdem auch am Glück anderer teilhaben zu können. LG Sabine die Dich trotzdem sehr gut verstehen kann.

Hallo Sabine,
ich sehe das etwas anders. Natürlich nehme ich niemandem sein Recht,aber ich lasse mir auch nicht das Recht nehmen zu trauern und wütend zu sein. Und ich lasse mich ungerne dazu zwingen, mich ständig mit etwas auseinander zu setzen, was mir weh tut. Und das finde ich eben ein schweres Schicksal. Jeder geht anders damit um und ich kann einfach noch nicht anteil nehmen an anderer Leute Glück. Wenn du das nach deinen FG konnte, dann Hut ab. Mir fällt das schwer. Und ich habe schon mehrfach gelesen, daß auch andere Frauen bitten, in Ihrer Gegenwart etwas RÜcksicht zu nehmen.. Ich kann daran nichts schlimmes finden.
Lg Jessie

Nein, freuen konnte ich mich für die anderen natürlich nicht, aber ich war ihnen auch nicht böse, wenn sie glücklich waren. Eher war ich neidisch, dass ich soviel Pech habe und andere nicht und ehrlich gesagt hätte ich ihnen das Gleiche gewünscht :-(. Aber trotzdem kann ich niemanden das Recht absprechen sich zu freuen, obwohl es mir doch so schlecht geht. Aber wenn Ihr das geklärt habt, ist es ja gut. Ich wünsche Dir jedenfalls alles Gute für Deine Zukunft und viel viel Glück. LG Sabine

Hi Sabine,
da kommen wir doch der Sache schon näher. Ich bin natürlich auch neidisch und finde es dermaßen unfair, wieso andere so viel mehr Glück haben. Und manchmal wünschte ich auch so manchmal, daß sie auch kein Glück haben. Sicher ist das nicht nett, aber es passiert automatisch. Und daher auch die Wut im Bauch. Abgeklärt ist vielleicht zu viel gesagt, aber ich habe nochmal mit ihr gesprochen, ja. Ich werde aber nie glücklich sein, es sei denn, ich habe endlich mal selbst Glück...
Danke für das GLück, ich kanns gebrauchen. Für dich ebenso alles Gute und viel Geduld mit deinen Rackern!
LG Jessie

Hi Jessie,
da hilft nur "Augen zu und durch" - so doof es auch klingt.
Mir tut es auch immer weh, wenn ich mit den vielen zufriedenen Schwangeren und Müttern mit ihren Babys im Bekanntenkreis konfrontiert werde. Aber ich sage nichts.
Bei uns weiß - außer einigen wirklich sehr guten Freunden (und natürlich meinem Mann) - keiner von meinen beiden FGs, noch nicht mal unsere Eltern. So kann ich zwar mit keinem anderen drüber reden, aber es fühlt sich auch keiner genötigt, mich mit Mitleid zu überschütten (was ich gar nicht ab kann) oder mich bzw. meinen Bauch argwöhnisch zu beobachten, ob sich vielleicht etwas tut.
Schwangeren im Bekanntenkreis gehe ich unauffällig aus dem Weg. Ja, neidisch bin ich im gewissen Sinne auch. Aber trotzdem dürfen sie sich freuen - so viel sie wollen.
Sie können nicht verlangen, dass ich mich mit freue. Und genau so verlange ich auch nicht, dass jemand Fremdes mit mir trauern muss oder Rücksicht nehmen muss!
Such Dir mit Deiner Kollegin andere Themen zum Reden, so kommt Ihr nie auf einen Nenner. Wer es nicht selbst erlebt hat, kann nicht verstehen, wie wir uns nach einer oder mehreren FGs fühlen. Und ich bin sicher, dass sie mit ihrer intakten Schwangerschaft auch gar nicht wissen möchte, wie viele Risiken es geben kann.
Die Zeit ist so schnelllebig, da wird sich freiwillig leider keiner länger als unbedingt nötig mit unseren Sternchen beschäftigen...
Vielleicht versucht Ihr es einfach mit ein mehr Toleranz?
LG
Anja

Hi Anja,
du hast recht, wir kommen nicht auf einen Nenner. Ich werde das Thema auch nicht mehr anschneiden, das kannst du glauben. Bloß ist sie noch nicht mal so weit wie ich war. Und sie hat keine Probleme, da wird man echt neidisch....
Bei mir wissen es daher auch alle, weil ich schon so weit war. Ach man, das Leben ist verdammt schwer. Manchmal will ich es nicht merh...
Traurige Grüße Jessie

Hi Jessie,
da hatte ich wirklich den "Vorteil", dass man bei mir noch nichts sehen konnte.
Ich drück Dir (uns allen) die Daumen, dass es Dir bald besser geht. Vielleicht auch, dass Du die Kraft hast, nach einer anderen Stelle zu suchen?
Kann das Verhalten Deiner Kollegin auch ein wenig mit Mobbing zu tun haben? Oder ist sie immer so unsensibel?
LG
Anja

Hi anja,
diesen Vorteil hatte ich bei der ersten SS auch gehabt. Da wußte kein Mensch Bescheid. Aber diesmal, bei so einer langen Leidensgeschichte weiß jeder Bescheid.
also, ich habe beschlossen in meinem Urlaub im September mich mal vorsichtshalber bei uns in der Nähe umzusehen, ob noch eine andere Stelle zu kriegen ist. Aber so lange muß ich noch ausharren, leider. ich weiß nur nicht wie...
Langsam glaube ich auch, daß es alles Mobbing ist. Sie ist nicht sehr sensibel, ist sie noch nie gewesen. Ich glaube, sie ist sehr von sich eingenommen und steht serh gerne im Mittelpunkt. Das war mir füher egal, da ich weiter weg von ihr saß und auch sonst kaum etwas mit ihr zu tun hatte. Aber jetzt sitze ich bei ihr und sie ist auch noch ss.... das ist ja noch nicht mal das einzige Problem. Eine andere Kollegin in der Abtlg. macht mir schon seit 1,5 Jahren das Leben dort zur Hölle. sie lästert wo sie nur kann, selbst nach dem Schicksalsschlag hört sie nicht auf. Ich habe das Gefühl, daß alle gegen mich sind. Und dann sind 7,5 Wochen eine viel zu lange Zeit....
GLG Jessie

Hallo Jessie, hast Du mal daran gedacht Dir professionelle Hilfe zu suchen, um mit Deiner Trauer umgehen zu lernen? LG Sabine

Hallo Sabine,
ja dachte ich schon mal dran, aber dafür bleibt so wenig Zeit übrig... das ist ja das Schlimme..!
GLG Jessie