Und ich dachte, ich käme damit klar...
Es ist zwar erst 12 Tage her, daß ich unseren 5.Sohn in der 17.SSW gehen lassen mußte (Diagnose: intrauteriner Fruchttod wenihe Tage zuvor, Ursache noch unklar - näheres in meinem Profil), aber die letzten Tagen hatte ich das Gefühl, den Verlust akzeptiert zu haben und damit halbwegs klar zu kommen. gerade auch, weil ich schon 4 gesunde Kinder habe, die mich auch ablenken und meine Aufmerksamkeit brauchen...
Mein Umfeld hält mich für stark - ja, nach außen hin vielleicht, aber hinter der Fassade sieht es etwas anders aus...Ich bekomme diese unsinnige "Warum?" Frage nicht aus dem Kopf, kann mich nicht wirklich von dem Kind, das ich verloren habe, lösen...Es erscheint immer noch wie ein Alptraum, aus dem ich erwachen möchte...Jetzt denke ich schon wieder, daß ich heute bei SSW 18+5 angelangt wäre...WÄRE...Das ist das entscheidende Wort und ich glaube, das wird mich noch sehr lange begleiten...
Auf diese 5.Schwangerschaft habe ich drei Jahre gewartet - warum es so lange gedauert hat kann ich nicht sagen. Natürlich ist mir absolut bewußt, daß manchen Frauen nicht mal ein lebendes Kind vergönnt ist, aber ich muß ehrlich gestehen, daß Trauer und Sehnsucht egoistisch sind...Ich blicke neidisch auf Schwangere (heute im Kindergarten innerhalb von 60 Sek. gleich drei davon getroffen), weiß nicht, wie ich damit umgehen soll, daß es vielleicht nicht mehr klappen wird mit einem weiteren Kind...Allein der Gedanke, daß ich unser Wunschkind im Januar nicht im Arm halten darf krampft in mir alles zusammen...
Ich weiß, ich bin gerade reichlich selbstmitleidig, aber ich komme im Moment nicht recht dagegen an. Ich bin ja jemand, der normalerweise sagt, daß es keinen Sinn macht an der Vergangenheit, die sich nicht mehr ändern läßt, festzuhängen, aber positiv in die Zukunft blicken und auf ein Wunder hoffen fällt mir gerade sehr schwer...
Ich kann mir vorstellen, daß ich undankbar auf die wirke, die noch keine Kinder haben, die schwerere Verluste verkraften mußten, aber ich kann nicht über meinen Schatten springen. Mein Baby fehlt mir gerade sehr - wenn ich daran denke, daß ich jetzt seine Bewegungen spüren sollte, dann könnte ich jedesmal heulen - auch wenn das nun gar nichts bringt...
Ich glaube zwar, daß die Zeit Wunden heilt (auch wenn Narben bleiben), aber ich bin da leider nicht der geduldigste Mensch. Am 17.08. ist nicht nur mein Sohn zu den Sternen gegangen, er hat auch ein kleines Stück von mir mitgenommen...
Sorry für das lange Posting, aber ich mußte das mal aufschreiben. Zum reden ist niemand hier- mein Mann möchte zur Zeit alles verdrängen (nachdem er anfangs selbst viel darüber gesprochen hat), andere Verwandte etc. sind der Ansicht, ich müßte längst wieder voll auf normalen Alltag eingestellt sein (ist halt passiert - wer weiß, wofür es gut war...)...
LG Tanja
Re: Und ich dachte, ich käme damit klar...
Es tut mir sehr leid das Du Deinen Sohn verloren hast.
Du bist nicht undankbar. Es spielt keine Rolle ob Du schon lebende Kinder hast. Was zählt ist, das Du nun eins verloren hast. Und Du darfst genauso trauern wie jede andere Frau auch die so einen Verlust erlitten hat.
Di hast vielleicht Ablenkung durch Deine anderen Kinder, aber die Trauer ist trotzdem da.
Ich finde es schlimm wie Du im Krankenhaus behandelt worden bist. Vor allem von der Hebamme hätte man mehr Feingefühl erwarten können. Und überhaupt......
Aber daran lässt sich jetzt nichts mehr ändern.
Es wird noch lange weh tun. Irgendwann aber nicht mehr so sehr. In Deinem Profil habe ich gelesen das Ihr Euch trotzdem noch ein weiteres Kind wünscht. DAS IST EIN SCHRITT NACH VORN!
Ich wünsch Dir alles Gute!
Sandra
Re: Und ich dachte, ich käme damit klar...
Re: Und ich dachte, ich käme damit klar...
Ich kann sehr gut verstehen wie du dich fühlst. ich habe mein Würmchen am 9.8. hergeben müssen und auch ich bin so furchtbar traurig. ich habe zwei Jungs, die mich sehr glücklich machen aber das ändert nichts daaran, dass ich dieses Baby verloren habe.
Ich trauere, und das so lange ich es muss. ich unterdrücke den Schmerz nicht sondern lasse ihn zu.
und dass es dir schwer fällt andere Schwangere zu sehen ist doch klar und mehr als verständlich! Zwei Freundinnen von mir haben in der letzten Woche entbunden und obwohl ich mich für sie freuen möchte, denke ich auch immer: Warum konnte es bei mir nicht auch gut gehen?
Ich wünsche dir alles Liebe und nimm dir die zeit, die du brauchst und lass dir nichts einreden!
Du hast deinen Jonas verloren und den Schmerz und die Trauer darfst und musst du leben!
Alles gute, Nicole mit David und Jakob und meinem Engelchen
Re: Und ich dachte, ich käme damit klar...
es tut mir wahnsinnig leid, dass Dein Kleiner es nicht geschafft hat. Ich halte es auch nicht für selbssüchtig oder undankbar wirkend, dass Du um Dein Baby trauerst. Im Gegenteil. Ich fände es höchst ungewöhnlich, wenn Dein Wunschkind Dir nicht fehlen würde, Du nicht weinen würdest, und der Alltag ganz normal weitergehen würde. Alle, die so denken und reden, haben nicht erlebt, wass Du und wir alle hier erlebt haben, und können nicht mitreden. Ein Kind zu verlieren tut weh, egal, was man sonst für Glück hat, und das zu "verarbeiten" braucht Zeit. Ganz vergessen wird man es wohl nie. Die ersten Tage nach der Beerdigung unserer Tochter ging es mir damals auch ganz gut, nach dem Motto: Guck nach vorn. Du kannst es nicht ändern. Das Leben geht weiter. - Alles das stimmt zwar, aber es ist doch immer wieder auch so, dass der Rückblick kommt, und dann bin ich wahnsinnig traurig. Die Abstände zwischen den Rückblicken werden länger, und das Leben ist im grossen und ganzen schön, und mein Mann ist auch immer für mich da, aber es wird nie ganz vorbei sein. Ca. zwei Wochen nach der Beerdigung kam alles dann wieder ganz nah an mich heran, und ich habe viel viel geweint. Uns hat eine Selbsthilfegruppe geholfen, gerade auch meinem Mann, denn da musste er für niemanden stark sein und konnte mit anderen darüber reden.
Liebe Tanja, ich wünsche Dir und Deinem Mann, dass ihr die Kraft findet, die kommende Zeit zu überstehen, und ich wünsche Euch den Mut für einen weiteren Versuch und das Glück, dass ein neues Wunschkind nicht lange auf sich warten lässt und dann gesund zu Euch kommt.
Viele liebe Grüsse
Tanja mit Engel Melanie
Re: Und ich dachte, ich käme damit klar...
mir tut es für Dich unendlich leid, aber ich kann Dich total verstehen, natürlich darfst Du trauern, auch wenn es das 10. Kind gewesen wäre. Immerhin ist ein Teil von Dir gestorben.
Ich habe auch eine Freundin, die drei gesunde Kinder hat und darüber sehr glücklich ist. Aber sie hat danach einmal im 5. Monat und dann im 2. Monat eine Fehlgeburt gehabt und sehr gelitten und vermisst auch diese Kinder.
Ich habe selber zwei gesunde Söhne und möchte ein drittes Kind haben und der Gedanke daran, es zu verlieren, kann ich nicht ertragen und weine gerade, während ich Dir dies schreibe.
Durch Deine bereits vorhandenen Kinder hast Du genug Stress und der Alltag gehört dazu, aber natürlich trauerst Du innerlich, auch Dein Mann, aber Männer trauern anders.
Meine Schwiegermutter hat selbst 10 Kinder auf die Welt gebracht, das 10. Kind, ein Mädchen ist leider als Säugling gestorben, doch obwohl sie 9 gesunde Kinder hatte, war es sehr schwer und sie verfiel in eine Art Trauma damals.
Sie war halt ein Mensch, eine Mutter und darf und musste trauern.
Ich wünsche Dir viel Kraft und weine mit Dir.
Grüsse, Deine Anita
Re: Und ich dachte, ich käme damit klar...
liebe grüße... alex
Vielen Dank...
Die Trauer um mein verlorenes Kind gehört im Moment noch zum Alltag. Heute vor zwei Wochen um diese Zeit war ich in der FA-Praxis, starrte auf den US-Monitor und mußte begreifen, daß unser Wunschkind nicht mehr am Leben war - alles aus und vorbei...Der 17.08. hat etwas in meinem Leben dauerhaft verändert, auch wenn hier schon wieder so eine Art "Normalzustand" eingetreten ist. Es gibt sie immer wieder - die kurzen Momente, in denen ich mich frage, was wohl gewesen wäre, wenn Jonas nicht so früh hätte gehen müssen. Dann kommt die Sehnsucht hoch - Sehnsucht nach einem Kind, daß ich nur ein einziges und letztes Mal kurz gesehen habe, als es schon nicht mehr am Leben war. Ein Kind, das ich eigentlich im Januar gesund und munter im Arm halten wollte - auf das schon ein paar Babysachen gewartet hatten...Die Lücke, die der Kleine hinterlassen hat, wird wohl immer da sein, auch wenn wir versuchen wollen, noch ein Geschwisterchen zu bekommen (wenn mein Körper denn mal aufhört mit den Zicken nach der Ausschabung und noch etwas Zeit vergangen ist)...
Ich warte noch immer auf den Pathologiebefund - die Frage nach dem "Warum?" läßt mir keine Ruhe, obwohl ich weiß, daß sich event. keine Ursache wird finden lassen...
Hier bin ich mit allem nicht allein - leider teilen viel zu viele Frauen und Eltern ähnliche und noch schwerere Schicksale. Ich habe ein wenig in den Profilen gelesen und war teilweise sehr erschüttert über die Geschichten dort...
Ich möchte nochmal schwanger werden, aber ich habe jetzt schon Angst bei dem Gedanken daran, denn ein Risiko ist immer dabei. Die Natur kann so verdammt grausam sein und Leben ist immer wieder ein wahres Wunder...
Wenn ich an Jonas denke, dann denke ich auch an all die anderen Sternenkinder...
LG Tanja mit den Jungs hier und Jonas im Herzen
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