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Totgeburt nach Plazenta-Ablösung...Frage hab...

Hallo, ihr Lieben,
es geht hier um meine Freundin. Sie hat heute Nacht (SSW 40+5) Schmerzen bekommen und ist ins Krankenhaus gefahren. Dort hat man sie untersucht und das Baby hat schon nicht mehr gelebt. Sie liegt zur Zeit am Wehentropf und muss das Kind gebären. Im Vorfeld haben die Ärzte die Vermutung geäußert, dass es sich wohl um eine Plazenta-Ablösung gehandelt hat. Sie hatte in der 33. SSW schon vorzeitige leichte Wehen, die sie aber mit Magnesium oral und Bettruhe unter Kontrolle bekommen hat. Seitdem keinerlei Beschwerden oder ähnliches.
Ich bin so traurig und mache mir so viele Gedanken...sie war gestern noch bei der Vorsorge, es war alles gut, keine Wehentätigkeit, keine auffälligen Herztöne usw... Wie kann so etwas passieren? Warum hat sie nichts gemerkt? kann das eigentlich sein? Haben die Ärzte gepfuscht? Hat jemand von euch auch eine solche Erfahrung gemacht? Hat jemand von euch die kraft, mir etwas davon zu schreiben oder kann mir jemand Links nennen, unter denen ich recherchieren kann? Es ist so fürchterlich...
Ist es denn nicht besser und schonender, das Kind unter narkose mit Kaiserschnitt zu bekommen? MUSS unbedingt eine natürliche Geburt folgen? Ist das vielleicht für die Verarbeitung des Traumas besser? Kann sie sofort wieder schwanger werden? Wird das Baby immer obduziert? Was passiert mit dem kleinen Engelchen? Fragen über Fragen...
Ich bin erstmal dankbar für dieses tolle Forum und die Möglichkeit, mich mit euch austauschen zu können. Meine Gedanken sind bei euch, meiner Freundin und dem Sternenkind...
Eure traurige, verwirrte Tanja
Bisherige Antworten

Re: Totgeburt nach Plazenta-Ablösung...Frage hab...

Hallo,
es tut mir sehr leid was Deiner Freundin passiert ist.
Leider gibt es keine Antwort auf die Frage WARUM?
Mir ist das selbe Schicksal passiert, in der 38. SSW. Auch einfach so, von heute auf morgen.
Ob lieber eine natürliche Geburt oder Kaiserschnitt hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die Ärtze wissen was sie tun.
Eine Obduktion wird meist veranlasst, aber es wird voher die Mutter auch gefragt. Ich finde es sehr wichtig eine Obduktion machen zu lassen, so weiß man vielleicht auch an was es gelegen habe könnte, das das Baby im Mutterleib gestorben ist.
Das Krankenhaus hilft auf alle Fälle alle Fragen zu beantworten, sei es auch die Beisetzung.
Ich wünsche Deiner Freundin und Dir ganz viel Kraft.
Traurige Grüße
Sandra

Re: Totgeburt nach Plazenta-Ablösung...Frage hab...

Liebe Tanja,
es tut mir so leid, das deine freundin das jetzt auch durchmachen muss. ich möchte dir sagen, dass ich es bewundere, wie du dich als freundin informierst und ihr zur seite stehen möchtest. das wird ihr sicherlich sehr helfen.
zu deinen fragen ob die ärzte gepfuscht haben kann ich nur sagen: vermutlich ja! denn: gynäkologen pfuschen eigendlich immer. und wehentätigkeiten, die nach meinung der ärzte behandlungsbedürftig sind, wie es bei deiner freundin war, haben wohl immer eine ursache. nur ist es oft sehr mühselig diese ursache zu erforschen und in unserem hochentwickelten land fehlt es ja auch an kostendeckung im gesundheitswesen und vor allem in der schwangerenvorsorge. du merkst sicherlich schon, dass ich sehr sauer bin!! aber zu dieser persönlichen meinung musste ich leider aufgrund meiner geschichte kommen.
was den kaierschnitt betrifft ist es so, dass bei einer nachfolgenden vaginalen geburt es zu komplikationen wie z.b. einen gebärmutterriss kommen kann (nicht muss). außerdem sollte man 1 jahr warten wenn man nochmal ss werden will. von daher ist natürlich eine vaginale geburt immer besser. auch kann es zu verwachsungen in der gebärmutter und auch wie bei mir im darm kommen.
ob eine obduktion gemacht wird ist eigendlich die entscheidung der eltern. falls jedoch von ärzteseite eine vermutung besteht, dass es an einer fehlbildung es babys gelegen hat, würde ich auf jeden fall auf eine "molekulargenetische untersuchung" bestehen. dazu muss dann z.b. blut vom baby in ein genlabor geschickt werden. dieses material muss frisch sein, da man dort die zellen erst anzüchten muss. solche untersuchungen werden nicht gerne gemacht und das material verschwindet oft oder ist nicht mehr zu gebrauchen, weil diese untersuchungen scheinbar mehr kosten als eine obduktion. ich habe bei meiner anna keine obduktion machen lassen, da sie völlig normal aussah und ich ihren kleinen süßen körper nicht verstümmeln lassen wollte. bei meiner matilda wollte ich es auch nicht, aber es wurde einfach gemacht und das genetische material wurde nicht entnommen!!!
was die verarbeitung des traumas angeht, da hat deine freundin jetzt eine sehr sehr schwere zeit vor sich. jeder muss da irgendwie seinen eigenen weg finden. und das dauert sehr lange und was mit den kleinen engeln passiert, tja, das weiß ich leider auch nicht..... ich denke, das ist wohl eine glaubensfrage und jeder glaubt das, womit er am besten leben kann.
ich wünsche dir und deiner freundin sehr viel kraft in der nächsten zeit und bin natürlich bei weiteren fragen für euch da. LG maria

vielen vielen Dank, ihr seid so lieb!!!

Liebe Maria!
Ich danke dir 1000fach für deine offene und ausführliche Antwort! Dass dir das gleich 2mal passieren musste, ist für mich nicht zu fassen! Die kleine Lea-Marie war 51 cm groß und wog 2900 gramm. Sie muss eine ganz süsse Maus gewesen sein! Eine Obduktion will meine Freundin nicht, die Ärze und Schwestern haben ihr gesagt, dass das einfach vorkommen kann und dass es niemand vorhersehen kann. Ich glaube es nicht wirklich, denn welcher Arzt stellt sich schon hin und sagt: "Es ist unsere Schuld, wir hätten besser untersuchen müssen!" ??? Es muss doch herauszufinden sein anhand der Durchblutung, Sonaraufnahmen oder Nabelschnur-Doppler, ob da irgendwo ein Problem besteht! Der Schmerz ist riesengroß und alle sind wie gelähmt. Am Montag wird der kleine Körper beigesetzt. Wenn meine Freundin Glück hat, dann kommt die kleine mit in das Grab ihres vor 10 Jahren verstorbenen Vaters. Da bei den tollen katholiken keine "reguläre" Beerdigung bei Totgeburten stattfindet (die sind ja schließlich nicht getauft), muss Lea-Marie entweder in das Familiengrab (mit Wohlwollen des pastors) oder aber auf die Gedenkstätte, dann kommt sie aber in eine Art Massengrab ohne spezifischen Gedenkstein - grausam! Wir sind müde und voller Trauer...die ganze Zeit sehe ich meinen 14Monate alten Sohn Bastian an und danke Gott auf Knien, dass er mir das Schicksal erspart hat! Genauso bitte ich ihn nun auch um Kraft für meine Freundin, die Seele von Lea-Marie, Anna, Matilda und allen anderen Sternenkindern, die immer in unseren Herzen bleiben werden! Ich ganz großer Bewunderung für dich und alle anderen in diesem Forum
Deine
Tanja

Re: vielen vielen Dank, ihr seid so lieb!!!

HI Tanja,
meine kleine Tochter ist nach einer Platzenta ablösung in der 39ssw zum glück lebend in einer Not op geboren. und ja das passiert einfach so.
Ich war risiko ss und hatte jede woche einen doppler, also blutdurchfluss, und alles war immer bestens. Am gleichen tag als ich ins kh kam war ichnoch beim arzt alles ok ohne wehen...
dann abend rief mich mein fa um halb zehn abends an und meinte mein Eisenwert wäre ihm doch zu schlecht und ich sollte ins kh fahren zur kontrolle.
Kaum da angekommen bekam ihc wehen und als um 1 uhr nachts die fruchtblase platze floß das blut nur so aus mir raus. Sofort wurde ich hingelegt tropf angeschlossen und op klar gemacht. Um 1.55 uhr war die kleine dann da und hat zum glück noch gelebt...
aber sowas passiert und kan man leider nicht vorhersehen..damals hab ich so viel blut verlohren das ich auf intensiv kam und meine kleine in eine andere klinik.
Macht euch keinen kopf über das warum. Es tut sicher nur viel zu sehr weh, denn selbst wenn ein schuldieger gefunden würde, wäre das doch kein Trost. Steh deiner freundin einfach stumm bei, wenn sie reden will fängr sie von alleine an.
Ich wünsch euch kraft.
lg sarah mit bauchbaby 13+1

Re: vielen vielen Dank, ihr seid so lieb!!!

Liebe Sara!
Ich binn so gottfroh für dich, dass dein kleiner Spatz dir nicht genommen wurde und ein großes Lob an die Ärzte für das konsequente Handeln. Ich werde beherzigen, dass ich einfach abwarten muss, bis sie wieder bei mir Halt sucht. Es tut weh und ich bin so machtlos und traurig...
Dicker Kuss
Tanja

Re: vielen vielen Dank, ihr seid so lieb!!!

Liebe Tanja,
ich war erschüttert gestern und vorgestern über das ganze geschehen. es ist so
ungerecht. ich kann es wirklich nicht verstehen warum? warscheindlich kann das
niemand. extrem schlimm finde ich auch das ihr nun noch für die beisetzung
des kleinen engel kämpfen müsst. alls wäre das schicksal nicht schon schlimm
genug.
ich wünsche dir und deiner familie ganz ganz viel kraft und zuversicht.
in licht und liebe
däni

Re: vielen vielen Dank, ihr seid so lieb!!!

Liebe liebe Däni!
Ein dicker Kuss aus der Ferne für dich und deine Schätze!
Es ist eine schwere Zeit für Maria. Die Kleine hatte nach allem Hin und Her eine sehr würdevolle Beerdigung auf dem Grab ihres Opas. Der Pastor war sehr lieb und hat alles zur Zufriedenheit der Familie geregelt. Das Drumherum ist viel schlimmer. Der Kindsvater gibt allen um ihn herum die Schuld am Tod von Lea-Marie. Dabei war er es, der das Kind von anfang an nicht wollte. Sonja ist zu allen ätzend, keiner darf ein Kind bei sich haben und schon gar nicht davon sprechen. Den ganzen Tag sitzt sie heulend vor den Bildern der Kleinen und giftet nur herum, wie unsensibel wir doch alle sind. Maria hat heute Geburtstag und wollte in Ihrem Haus ein Frühstück geben. sonja ist total sauer geworden und einfach ohne "Herzlichen Glückwunsch" zu sagen abgehauen. maria hat geweint vor Traurigkeit...das Herz ist uns schwer...
Ich vermisse die schönen Tage, als wir noch alle zusammen bei Sonne im Garten gesessen haben und gelacht haben...
deine traurige Tanja

Re: vielen vielen Dank, ihr seid so lieb!!!

liebe tanja,
ja du hast schon recht, die tollen katholiken können einem manchmal ganz schön auf den sack gehen. interesse an toten kindern ist einfach nicht vorhanden, warum auch, tote können ja nicht mehr katholisch sein.... aber, da die kleine lea-marie schon über 500g bzw. 1000 g gewogen hat, ist sie im namen des gesetzes ein "echter" mensch und ihr steht auch eine "echte" grabstätte zu. falls sie nicht in das grab ihres opas darf, dann nur mit der begründung, dass die laufzeit noch nicht abgelaufen ist und somit eine weitere beisetzung erst in ein paar jahren stattfinden darf. für ein massengrab ist sie einfach schon zu groß und zu schwer, also kann deine freundin auf jeden fall auf ein einzel-kindergrab bestehen. meine matilda ist leider auch in einem massengrab, aber ich habe einfach einen stein machen lassen und ihn kotzfrech da drauf gestellt, das hab ich so gebraucht! ich wünsche euch allen viel kraft für den tag der beerdigung und auch die lange zeit danach.... LG maria

Re: Totgeburt nach Plazenta-Ablösung...Frage hab...

Liebe Tina,
schön, daß Du Dich so um Deine Freundin kümmerst.
Es ist so, daß auch bei einer Todgeburt die natürliche vorgezogen wird, hier noch mal vor dem Hintergrund, daß man viel schneller wieder schwanger werden kann. Das ist für die Eltern oft wichtig, war für mich auch am besten.
Ich habe damals der Obduktion zugestimmt, weil ich glaube, damit die Medizin besser wird, muß sie auch lernen dürfen.
Leider werden die eigentlichen Gründe für Schädigungen nur ganz selten gefunden ...
Ihr habt übrigens laut Gesetz Anspruch auf eine reguläre Beerdigung. Leider wird das schon in jeder Gemeinde zum Teil anders gehandhabt - so gibt es bei uns z.B. keine Kindergräber. Ich habe mich dann für das Feld entschieden, weil das eine hübsche Birkenwiese ist, und stelle dort immer eine Kerze auf und lege Blumen hin (trotz Verbot - ist mir egal). Ein Familiengrab halte ich für eine schöne Idee, leider haben wir das als zugezogene nicht. Jeder muß das so machen, wie es für einen selbst am besten ist. Unser Diakon hat auch eine Abschiedszeremonie gehalten und die war sehr schön.
Es ist Dir bestimmt schon genannt worden: Hannah Lothrop hat ein Buch geschrieben: Gute Hoffnung - Jähes Ende. Das hat mir ganz gut geholfen bei der Trauerarbeit.
Was vielleicht doch überrascht: es gibt viele Betroffene und man ist nicht alleine - auch wenn sonst nicht viel drüber geredet wird.
Ich wünsche Dir und deiner Freundin jetzt viel Kraft und Stärke. Das Kind gehört auch so in Zukunft zum Leben dazu, auch die Trauer. Ganz lieben Gruß - Juliane

Re: Totgeburt nach Plazenta-Ablösung...Frage hab...

Liebe Juliane!
Leider ist es so, dass meine Freundin jetzt jeden von sich weist. Sie will niemanden mit Kind sehen, sie sitzt nur zuhause und ist sauer, wenn das Leben um sie herum weiter geht. Ihr toller Lebensgefährte sagt jetzt, dass er sie nur wieder schwängern wird, wenn sie nicht aus dem Haus ihrer Mutter auszieht, in dem sie momentan mietfrei und kostfrei (natürlich mit dem Schnorrer zusammen) lebt. Es ist eine große Tragödie, denn alle leiden so sehr unter der Lage. Das Buch hat sie von den Hebammen im Krankenhaus geschenkt bekommen, liest es aber nicht. Wenn ich jetzt weiter schreibe, kommt hier ein Roman ohne Ende zustande. Für deine lieben Worte ein ganz dickes Dankeschön und alles Liebe und Gute für dich und deine Lieben!
Deine Tanja
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