Suche die Sternenkindergeschichte...
Die Cousine meines Mannes hat uns vor ein paar Tagen mitgeteilt, daß sie endlich Schwanger ist - Sie und ihr Freund üben bereits seit einem Jahr. Ich hab mich total mit ihr gefreut, auch wenn wir bisher ein eher distanziertes Verhältnis haben. Wir sehen uns zwar 5x die Woche, weil sie im Kindergarten arbeitet, wo auch meine beiden Kinder hingehen, aber mehr als Smalltalk haben wir bisher nie geführt. Erst die letzten 8 wochen wurde der Kontakt etwas intensiver. Ich hab mich jedenfalls total mit ihr gefreut. Am Sonntag hatte der KiGa 40jähriges Bestehen gefeiert - wir waren da - sie natürlich auch. Da sah sie shcon schlecht aus. Am Dienstag brachten wir wie gewöhnlich unsere Kids in den KIGa und da wurde uns dann mitgeteilt, daß sie am Montag während der Aufräumarbeiten nach dem Fest, eine FG erlitten hat. Mein Mann und ich waren total bestürzt. Heute haben wir sehr lange miteinander telefoniert. Sie ist sehr traurig, ist aber glaub ich froh, daß sie jemanden zum Reden hat, der ähnliches erlebt hat.
Ich würde ihr gerne die Geschichte der Sternenkinder zu lesen geben. Ich weiß, daß die irgendwer im Profil stehen hat, aber ich weiß leider nicht wer. Auch die Gedichte würde ich gerne "haben"
Lieben Dank für Eure Hilfe
Hormoni, mit 3 Kids an der Hand und **Sternchen im Sternenkinderhimmel...
meinst Du die in Kellys Profil?? LG,
Sternenkindertraumland Teil 1...
Die Sternenkinder waren heute ein wenig traurig. Da hatten sie so lange darum gebeten einmal einen kurzen Blick auf die Erde werfen zu dürfen und als es Ihnen gewährt wurde konnten sie die von ihnen so sehr geliebten Gesichter ihrer Erdeneltern in solcher Trauer sehen, dass es ihnen ganz schwer um die kleinen Herzen wurde. "Was sollen wir nur machen?" fragte ein kleiner bezaubernder Junge in die Runde! Alle hatten sich unter einen großen, bunt blühenden Schmetterlingsbaum gesetzt und überlegten. "Wir müssen Ihnen irgendwie sagen wie lieb wir sie haben und dass wir sie fest in unseren Herzen tragen" flüsterte ein Mädchen mit einer Stimme wie helles Glockenläuten "und das wir wissen das sie uns immer lieben!". "Aber wie?" fragten sie sich alle "Sie denken so fest an uns und sind mit Ihren Gedanken immer bei uns, aber diese Gedanken und die Trauer nehmen Sie völlig ein so dass kein Platz bleibt unsere Gedanken- und Traumworte zu verstehen." Ein Mädchen, schön wie eine kleine Elfe weinte ein bisschen. "Ich habe meine Mami und meinen Papi doch so lieb und ich möchte so gerne, dass sie wissen das es mir gut geht hier bei euch - meinen Sternengeschwistern - in unserem Sternentraumland." Sie blickte sich um und sagte "Wenn Sie nur sehen könnten wie schön es hier ist! Wenn Sie nur wissen könnten, dass jede Träne die sie um uns weinen eine der wunderschönen, roten Rosen hier wachsen lässt." Die Kleine streichelte liebevoll eine der satten, vollen Rosenblüten "Wenn wir ihnen nur sagen könnten, dass jeder Traum den sie von uns Träumen einen neuen, glitzernden, warmen See entstehen lässt der aussieht wie der reinste Edelstein! Das jeder Gedanke den Sie an uns richten die Sonne ein klein bisschen heller und wärmer scheinen lässt und einen Sonnenstrahl gebärt!" Sie seufzte "das würde ich mir wünschen!" "Doch wie sollen wir es Ihnen sagen" rief ein Junge. Doch dann lächelte er "Ich weiß wie!" und alle rutschten ein klein wenig näher zusammen und er erzählte ihnen von seinem Plan: "Wir müssen jemanden finden der ein offenes Herz für uns hat und der an uns glaubt. Jemanden der uns lieben könnte, obwohl er uns nicht kennt! Dieser Jemand darf aber die schlimme Erfahrung die unsere geliebten Erdeneltern machen mussten, nicht erlebt haben denn sonst überwiegt wieder die Trauer und wir werden nicht gehört! Das ist mein Plan!" Er blickte beifallsuchend in die Runde der Sternenkinder, aber der gewünschte Applaus blieb leider aus. "Das wird aber soooo schwierig!" "Wo sollen wir einen solchen Menschen finden?" "Viele auf der Erde denken doch sogar wir wären noch nicht mal richtige Kinder!" "Die meisten verschließen sich vor den Gedanken an uns und würden am liebsten leugnen dass so etwas sein kann!" "So jemanden finden wir nie!" Alle riefen durcheinander und es war ihnen anzusehen, dass sie nicht ganz an das Gelingen des Plans glaubten! Ein Junge der schon etwas größer war als die anderen und mit seinen himmelblauen Augen, den Sommersprossen auf der Nase und den kreuz und quer verwuschelten Haaren aussah wie der liebste Spitzbub den man sich vorstellen kann rief "Lasst es uns doch wenigstens versuchen! Wir sind doch nicht so wie die vielen Erdenmenschen die an nichts mehr glauben! Wir glauben doch an unsere lieben Eltern! Ich bin sicher wir werden jemanden finden! Ganz bestimmt!" Auch das elfengleiche Mädchen wischte sich die Sternschnuppentränchen aus den Augen und rief "Ja... lasst es uns versuchen!" Die Sternenkinder flogen mit den großen, bunten Schmetterlingen zu Ihren Sternen und schickten sich an die Menschen zu beobachten um jemanden zu finden der auf sie hören würde und Ihren Eltern eine Botschaft von Ihnen überbringen könnte! Sehr lange saßen sie auf ihren Aussichtsplätzen und beobachteten die Welt! Was sie sahen machte sie mehr als einmal mutlos! "Es scheint als wäre die Erde von ignoranten, gefühllosen Menschen ohne jegliches Gespür bevölkert" dachte sich der süße Spitzbub der die Idee verteidigt hatte "vielleicht hatten die anderen doch recht?" seufzte er. "Aber es muss doch noch einen Menschen geben der außer unseren Eltern, Omis und Opis und Geschwistern an uns denkt" Sein Blick folgte einem Sonnenstrahl bis er auf der Erde auftraf und sein Herz hüpfte vor Freude! Der Sonnenstrahl fiel direkt durch ein Bürofenster und an einem Schreibtisch sah er eine junge Frau an ihrem Computer sitzen. Der Junge fühlte sich sofort zu ihr hingezogen, wollte sie aber noch eine Weile beobachten, bevor er es den anderen sagen wollte um sicher zu gehen, dass sein Gefühl richtig war. Die Frau schaute mit tränenblindem Blick auf den Monitor und der Junge rutschte auf dem fünften Zacken seines Sterns ganz nach vorne um sehen zu können was die Frau so traurig machte. Was er sah ließ ihn erschauern, die Frau schaute sich ein Bild eines Babys an! Und - das war unglaublich - das Baby war er! Die Frau schaute sich gerade seine Homepage an, die die Erdeneltern des Jungen liebevoll für ihn angefertigt hatten. Er sah wie sie immer noch weinte und mit dem Zeigefinger vorsichtig über sein Bild am Monitor strich, er konnte Ihre Berührung spüren wie sie ihm leicht an der Nase stupste und sein Gesicht streichelte. Er merkte, dass die fremde Frau ihm ganz nahe war. "Das ist sie!" jubelte er "Ich habe Sie gefunden! Sie ist genau die Richtige!" Aufgeregt schickte er seinen Sternenschmetterling zu allen den kleinen leuchtenden Sternchen um die anderen Kinder zu benachrichtigen und so trafen sie sich kurz darauf wieder unter dem großen Schmetterlingsbaum, der niemals seine Blüten verlor und der Junge erzählte den Sternenkindern von der Frau und dass er ganz deutlich spüren konnte dass sie liebevoll an ihn und alle Sternenkinder dachte, obwohl sie sie nicht kannte! "Das ist ja wundervoll! Sie muss es sein" rief ein Mädchen und lachte ein glockenhelles Lachen, so glücklich war sie! Plötzlich war alles ganz einfach und jeder wusste was er zu tun hatte! Sie setzten sich alle im Kreis und fassten sich an den Händen! Da lagen kleine in großen Händen, weiße Hände in schwarzen und Mädchenhände in denen der Jungen! Ein Gefühl der Ruhe und der großen Freude durchdrang sie als sie die Augen schlossen und alle Ihre Gedanken, Ihre Träume und Ihre Worte an die geliebten Eltern an die fremde Frau schickten! Ich saß gestern nach einem Tag voller Gedanken an die Sternenkinder zu Hause und beobachtete meine Sternenkinderkerze die ich gerade in liebevollem Gedenken an Kinder die ich nicht kannte angezündet hatte. Plötzlich überkam mich ein Gefühl der Leichtigkeit und des Glücks. Ich schloss die Augen und überließ mich diesem Gefühl völlig und wünschte das es nie aufhören möge! Ich hörte Kinderstimmen rein und klar wie ein Bergsee, ich hörte Kinderlachen das glockenhell in meine Seele drang und ich hörte zu! Lange hörte ich zu und heute schreibe ich die Geschichte auf! Liebe Sternenkindereltern, Eure Kinder sind immer in und um Euch und sie lieben Euch von ganzem Herzen! Sie spielen auf blühenden, bunten Wiesen fangen! Die schwimmen in silbernen Seen und essen die süßesten Früchte! Sie haben den Regenbogen für Ihre Rutschpartien und sie jagen den Sonnenstrahlen nach! Jede Eurer Tränen lässt eine rote Rose erblühen die Eure Kinder mit ihrer Schönheit und ihrem Duft erfreut! Jeder Traum den Ihr von Euren Kindern träumt erschafft einen klaren, im Sonnenlicht funkelnde See in dem Eure Kinder die Füße baumeln lassen und Papierschiffe segeln lassen! Jeder Eurer Gedanken an sie lässt die Sonne für Eure Kinder noch ein wenig wärmer und goldener scheinen und neue Sonnenstrahlen entstehen die sie an den Näschen kitzeln! Die Luft die eure Kinder atmen ist erfüllt von Ihrem glücklichen Lachen! Große, bunte Schmetterlinge sind Ihre Gefährten und tragen sie jubelnd durch die Lüfte! Sie schlafen auf Ihren Sternchen und lassen sich von dem warmen Licht einhüllen und eure Träume sind ihr Schlaflied!
Eure Sternenkinder sind im Sternenkindertraumland und lieben Euch von ganzem Herzen!
C. Andrea Metzger
Re: Sternenkindertraumland Teil 2...
"Die Geschichte ist wieder vergessen!" rief der kleine Junge mit den süssen Sommersprossen den anderen zu! "Ich habe es heute gespürt, viele unserer Mamis sind so tief traurig heute und denken nicht mehr daran das wir alle zusammen hier im Sternenkindertraumland spielen, auf dem Regenbogen rutschen, unsere Füsse in klaren Seen baden und auf leuchtenden Sternchen schlafen!" Alle Sternenkinder sassen wieder unter dem blühenden und duftenden Schmetterlingsbaum zusammen und machten sich Sorgen um Ihre Erdeneltern. "Meine Mami hat heute Geburtstag und da soll sie doch lachen, singen und
tanzen und glücklich sein! Aber sie ist traurig weil ich nicht bei ihr sein kann!" Das Kind schaute aus seinen leuchtenden Sonnenaugen die anderen fragend an. "Ja" seufzten zwei weitere Mädchen " Heute vor zwei Jahren wusste ich plötzlich daß ich nicht bei meiner Mami bleiben kann, sondern das ihr im Sternenkindertraumland auf mich wartet" flüsterte das jüngere der wunderschönen Mädchen, denen man genau ansehen konnte das sie Geschwister waren "Ich wollte sie damit aber doch nicht traurig machen, ich durfte ihr so viel Freude schenken, ich war bei ihr und sie hat mich gefühlt und geliebt! Damit wollte ich sie doch glücklich machen und trotzdem ist sie so unsagbar traurig!" Das grössere der Mächen hielt das Kleine ganz fest im Arm und streichelte ihr über das seiden glänzende Haar! "Komm, komm liebe kleine Schwester nicht weinen, wir werden schon einen Ausweg finden!" "Unserer Mami geht es auch nicht gut! Das konnten wir von unserem Sternchen aus sehen! Wir möchten sie so gerne einmal glücklich lachen sehen!" Zwei herzallerliebste Mädchen die sich glichen wie eine Rosenblüte im Sternenkindertraumland der anderen, schauten traurig aus den glänzenden Kulleraugen "Sie versucht ja ganz feste damit klar zu kommen, daß wir schon so früh ins Sternenkindertraumland gegangen sind!" "Aber sie ist so stark und sie gibt sich viel Mühe ihr Leben zu meistern!" flüsterte die Kleine "Manchmal muss ich sogar ein bischen über sie lachen! Sie macht ab und an so komische Verrenkungen! Yoga nennt sie das, aber ich glaube das tut ihr sehr gut und deshalb bin ich stolz auf sie, daß sie sich so doll verbiegen kann! " Die Kinder waren still und jedes von Ihnen dachte an seine Eltern und daran, daß alle der Geliebten darüber so tief traurig waren daß sie, als Ihre Kinder, im Sternentraumland waren! "Was ist mit der Frau am Computer" fragte ein kleiner Junge "Kann sie uns nicht helfen?" "Doch das kann Sie, aber Sie kann unseren liebsten Eltern nur mitteilen auf was Sie achten sollen und sie daran erinnern trotz Ihrer Trauer um uns die Augen und Ihre Herzen für unsere Botschaften offen zu halten!" erklärte der Junge der einst die Frau am Computer entdeckte, als die Sternenkinder jemanden finden mussten der liebevoll an sie denkt, aber nicht durch den Schmerz um den Verlust fast verrückt wurde! Ein elfengleiches Mädchen, kaum grösser als 50 cm aber durch und durch wunderschön und perfekt spielte gedankenverloren mit einem Sonnenstrahl der sich im Glanz ihres Haares brach und dadurch plötzlich auf die Erde geleitet wurde und dort durch die Wolken sichtbar war! "Das ist es doch" rief sie aufgeregt "Wir Sternenkinder schicken unseren lieben Eltern Zeichen von hier! Jeder von uns ein Zeichen und die Frau am Computer muss es ihnen sagen, dass sie darauf achten sollen"! sie war ganz aufgeregt "Was sagt ihr dazu?" fragend sah sie in die Runde. Die beiden engelsgleichen Zwillingsmädchen strahlten, das kleine Schwesterchen drückte ihre grosse Schwester ganz aufgeregt, die Augen des Kindes mit den Sonnenaugen strahlten noch ein bischen heller und alle Sternenjungen und Sternenmädchen fanden diesen Vorschlag wunderbar! Sie setzten sich im Kreis um ihren Schmetterlingsbaum und fassten sich an den Händen! Und wieder einmal lagen da kleine in grossen Händen, weiße Hände in schwarzen und Mädchenhände in denen der Jungen! Ein Gefühl der Ruhe und der großen Freude durchdrang sie als sie die Augen schlossen und jedes Kind schickte etwas an seine geliebten Eltern! Eines schickte eine kleine, weisse Wolke die wie Wattepausch über den Himmel schaukelt! Ein anderes schickte reine, klare, kühlende Regentropfen die wie Edelsteine waren! Wieder ein anderes Sternenkind schickte einen wunderschönen Schmetterling der wie ein Tänzer elegant durch die Lüfte schwebt! Ein weiteres schickte einen Baum der seine Zweige ausstreckt um die Trauernden schützend zu umarmen! Eines schickte grünes, saftiges Gras, das an den Füssen kitzelt wenn man barfuß darüber tanzt! Ein Kind schickte Wind, der einmal sanft durchs Haar streicht um zu trösten und ein anderes mal erfrischend und jubelnd über die Berge und Ebenen pfeift! Ein anderes Kind schickte einen Vogel, der singend und pfeifend jeden erfreut! Jedes Kind dachte mit Liebe an seine Eltern und schickte etwas auf die Erde, das sie erfeuen sollte und das sie daran erinnern sollte das ihre Kinder sie liebten und sie immer in Ihrem Herzen trugen!
Andrea Metzger
Danke Kelly - die meinte ich :o)
Die hier finde ich noch schöner!!! LG!
Pünktchen´s Seele machte sich auf die Reise.
Sie hatte von einem wunderschönen Land gehört, wo alle Sternenkinderseelen immer zusammen spielen und glücklich sind. Schon eine ganze Weile wünschte sie sich dorthin ? in dieses Land mit den lachenden Kinderseelchen ? dem Land der Freude, der Liebe . . . voll mit den schönsten Farben und Schmetterlingen. Hier auf der Erde konnte sie ja nicht bleiben. Ihren Körper ließ sie zurück, denn sie wusste, den brauchte sie nun nicht mehr. Sie war so aufgeregt und so neugierig . . . was würde sie wohl im Sternenland erwarten ? Lang war der Weg und sehr beschwerlich . . . Und als sie endlich ankam, da war sie so sehr erschöpft. Sie stand vor einem Tor, das ganz aus Wolken gebaut war. Mit ihrer letzten Kraft wollte sie nun anklopfen und um Einlass bitten. Doch plötzlich ? wie erstaunlich ? öffnete sich das Wolkentor von ganz allein. Und eine liebe, freundliche Stimme sagte: Tritt ein, kleines Pünktchen. Wir haben Dich schon erwartet. Wo kam diese Stimme wohl her, und wem gehörte sie ?
Etwas ängstlich trat Pünktchen dann ein ? und was sie nun sah, das war so schön, so unbeschreiblich. Überall waren weiße Wölkchen, auf denen Kinder umhertollten. Sie waren so lustig anzuschauen und so fröhlich anzuhören. Sie spielten zusammen die schönsten Spiele, versuchten die Schmetterlinge zu fangen und trällerten so schöne Lieder. Pünktchen wurde es ganz warm, und ihre Angst verflog im Nu. So stand sie da nun eine ganze Weile, und wusste nicht so recht, wohin mit sich. Da plötzlich sprach wieder die Stimme zu ihr :
Du musst keine Angst haben. Gehe dort hinüber zu dem Sternenhaus und hole dir dein Gewandt. Du musst es anziehen, dann erst können dich die anderen Kinder auch sehen. Und sie werden sich freuen, das du nun da bist und dich willkommen heißen. Aha, dachte Pünktchen. Gesagt, getan . . . Sie hatte noch nicht ganz ihr kleines Seelchen in den warmen, weichen Stoff gehüllt, da kam auch schon der erste Junge auf sie zu gerannt.
Aufgeregt rief er : Pünktchen, da bist Du ja endlich. Willkommen.
Plötzlich hielt er inne, und sagte leise : Mein Gott, bist Du noch klein. Auf Dich müssen wir hier besonders acht geben. Sonst fällst Du noch von einer Wolke beim Spielen, so klein bist Du. Pünktchen konnte sich nur noch wundern. Woher wohl wusste dieser Junge ihren Namen ? Und woher wusste er, das sie so klein war. Ihren Erdenkörper hatte sie ja zurück gelassen.
Als könnte der Junge ihre Gedanken lesen, sagte er :Erschrecke nicht. Du wirst das alles lernen. Ich heiße Jonas, und ich bin schon eine ganze Weile hier. Ich werde dir alles zeigen. Auch Du wirst dich hier schnell zurecht finden, und dich mit uns freuen können. Und dein Gewandt ist nun der ewige Körper für deine kleine Seele . . .
Es macht dich für uns sichtbar, für dich unverwundbar und bald auch bei den Erdenmenschen unvergessen. So ging nun langsam der erste Tag von Pünktchen im Sternenkinderhimmel zu Ende. Sie hatte noch so viel zu gucken und zu bestaunen und zu lernen, und eigentlich fühlte sie sich sehr wohl. Nur eine Sehnsucht, die war noch bei ihr und begleitete sie. Jonas kümmerte sich rührend um sie. Er liebte Pünktchen schon wie seine eigene Schwester. Jeden verborgenen Winkel im Sternenland durchstreiften sie und jedes Kind begrüßten sie gemeinsam. Und wenn das Tor wieder aufging um ein neues Seelchen einzulassen, dann klammerte Pünktchen sich ganz fest an Jonas und dachte an ihre Reise.
So vergingen die Tage ? und Pünktchen war sehr, sehr glücklich ? genau, wie all die anderen Kinder. Nur eine kleine Sehnsucht . . .
Eines Abends sang ihr Jonas ein so schönes Lied, um sie in den Schlaf zu wiegen. Gerade wollte sie ihn danach fragen, da antwortete er schon:Das ist das Lied, das mir meine Erdenmama immer wieder vorgesungen hat. Ich habe es nicht vergessen. Manchmal, wenn ich spüre, das sie traurig ist da unten, dann schicke ich ihr dieses Lied mit dem Wind direkt zu ihrem Ohr. Damit sie weiß, es geht mir gut. Es ist gar nicht so leicht, denn die Erdenmenschen können unsere Sprache hier nicht verstehen. Aber auch das wirst du lernen.
Pünktchen fand diese Geschichte sehr schön und freute sich darüber. Sie war sehr glücklich. Nur diese kleine Sehnsucht in ihr, die wuchs . . .
Und warum kannte sie nicht so ein Lied ?
Eines Tages wanderten die Beiden wieder mit den Sonnenstrahlen
und irgendwann kamen sie zu einem Turm. Auf dem Turm ? er war soooooo riesig ? leuchtete ein wunderschöner Stern. Pünktchen wurde neugierig und noch ehe sie fragen konnte, flüsterte ihr Jonas leise zu : Das ist der Botenturm. Wenn Du dort hinauf kletterst, dann kannst Du herab sehen auf die Erde. Zu deinen Eltern. Du kannst ihnen von dort aus deine Grüße schicken und ihnen sagen, das es Dir gut geht. Aber noch musst Du ein kleines bisschen warten. Denn du bist ja noch so klein und es ist nicht leicht , hinauf zu steigen. Pünktchen war sehr erschrocken und sprach zu Jonas :Sie wissen nicht, das es mir gut geht ? Das ist ja traurig . Den ganzen Tag dachte sie darüber nach und wurde immer trauriger.
Jonas versuchte sie zum Lachen zu bringen ? sie spielten die schönsten Spiele und aßen die leckersten Süßigkeiten. Aber das konnte Pünktchen nicht helfen.
Irgendwann zupfte sie zaghaft an Jonas und sagte :Ich möchte auf diesen Turm.
Jonas schüttelte nur den Kopf. Nein, du kannst da noch nicht rauf. Du bist noch viel zu klein.
Der Junge versuchte sie zu trösten. Oh, wie gut konnte er sein Pünktchen verstehen. Wie gut kannte er selbst diese Sehnsucht. Nichts half da, nicht einmal der größte, leckerste Regenbogenlutscher. Und so vergingen die Tage. Alle waren fröhlich und spielten zusammen ? nur Pünktchen wurde immer trauriger. Jonas sorgte sich sehr, und fragte sich, was er wohl tun könnte . . . Dann kam ihm eine Idee . . .
Er nahm sein kleines Pünktchen und ging mit ihr zu diesem Turm.
Noch ehe Pünktchen fragen konnte, schnappte sie der Junge und sie kletterten gemeinsam auf den Turm. Oh, es war ja so anstrengend, denn Jonas war es nur gewöhnt, sich selbst dort hinauf zu tragen. Aber er kämpfte, denn er fühlte ja, es war wie seine Pflicht. Er war größer und stärker ? und er liebte diese Kleine ganz besonders - und nur er konnte Pünktchen von ihrer Sehnsucht befreien. Irgendwann ? es dauerte schon sehr lange ? kamen sie oben an. Die beiden Seelchen waren so erschöpft und sehnten sich nach etwas Schlaf. Aber Pünktchen konnte es nicht erwarten, endlich ein erstes Mal auf die Erde herab zu sehen. Sie wollte endlich die Grüße zu ihrer Mama schicken und ihr sagen, das es ihr hier oben sehr gut ginge. Sie wollte ihrer Mama von ihrem neuen Freund erzählen und von all den anderen Kindern. Und von den glitzernden Sternen, von den Sonnenstrahlen und den wunderschönen Farben. Und von den Gesängen hier oben. Und sie wollte auch fragen, warum sie kein solches Erdenlied kannte. Sie wollte soviel . . Aber wie ? Jonas erkannte ihre Sorgen und sprach :
Liebes, kleines Pünktchen . Ich habe dich bis hierher getragen, aber nun liegt es an Dir allein. Du musst jetzt selbst den Weg zum Herzen dieses Erdenmenschen finden, den du so sehr vermisst. Wenn ich die Nachricht schicke, dann versteht sie Deine Mama sicher nicht richtig. Das kannst nur Du alleine schaffen. Die Kleine dachte noch, wie sehr sie ihm wohl danken wollte. Da sagte Jonas nur müde : Ich weiß, mein kleines Pünktchen. Das ist okay. Wenn du mal größer bist, wer weiß. Vielleicht wirst du dasselbe für ein anderes kleines Seelchen tun.
Dann legte sich Jonas hin und versank sofort in einem tiefen Schlaf. Pünktchen schaute nachdenklich. Sie war so glücklich, endlich auf den Turm zu sein. Wie nur konnte sie jetzt die Nachricht schicken und die Küsse ? Sie hörte noch Jonas´ Stimme :
Bedenke, unsere Sprache können Erdenmenschen nicht verstehen . . .
Und Pünktchen begann zu überlegen . . .
Irgendwann ? es war schon tief in der Nacht ? da kam dem kleinen Pünktchen eine Idee. Sie erinnerte sich an das Lied, das Jonas immer mit dem Wind zu seiner Erdenmama schickte. Jetzt freute sich das kleine Seelchen so sehr und hielt ganz ungeduldig nach ihrer Erdenmama Ausschau. Es dauerte auch gar nicht lange, und Pünktchen konnte sie entdecken.
Die Erdenmama saß an einem Fenster und schaute in den Himmel. Direkt zu Pünktchen hinauf.
Kannst du mich sehen, liebe Erdenmama ? rief Pünktchen und winkte ihr ganz aufgeregt zu.
Oh, wie ungeduldig sie doch jetzt schon war. Sie muss mich doch sehen können, dachte Pünktchen verzweifelt. Ich muss irgendetwas tun . . . Pünktchen sammelte ihre ganze Kraft und rief dem Wind zu :Wind, ich bitte dich, bringe meiner Mama die Grüße. Es geht mir gut, sagst du ihr das ?! Der Wind machte sich sofort auf die Reise . . .
Aber nichts geschah. Die Erdenmama saß weiter still am Fenster.
Pünktchen war sehr verzweifelt. Was konnte sie noch tun ? Da kam ihr ein Gedanke und sie rief : Ihr lieben Sterne. Ich bitte euch, funkelt heute besonders hell und bringt meiner Mama die Nachricht von mir. Die Sterne hörten das und begannen sofort, so schön und so hell zu funkeln . . .Aber nichts weiter geschah. Nur eine kleine Träne stand in den Augen der Erdenmama. Pünktchen wurde immer trauriger. Sie überlegte und sie strengte sich so an. Es muss doch einen Weg geben . . .Die Zeit verging und der neue Tag brach ein.
Da kam dem kleinen Pünktchen wieder eine Idee.
Sie rief zur Sonne : Liebe Sonne, ich bitte dich so sehr. Sende deinen schönsten Strahl zu meiner Mama und küsse sie von mir direkt auf ihre Nasenspitze.
Die Sonne lies sich nicht lang bitten und schien so schön es nur irgendwie ging.
Ungeduldig schaute Pünktchen nach unten zur Erde. Sie entdeckte ihre Mama und schaute ihr zu. Wird sie mich jetzt verstehen können ? dachte Pünktchen. Sie wünschte es sich ja so sehr. Und sie wartete . . .
Plötzlich schaute die Erdenmama direkt in den Himmel. Sie kniff ihre Augen zusammen und lächelte der Sonne entgegen. Pünktchen war ganz außer sich vor Freude und fragte sich : Ob sie mich wohl jetzt erkannt hat ? ?Hallo, hier bin ich, es geht mir gut? rief die Kleine, so laut sie nur konnte .Aber nichts weiter geschah . . .Jetzt wurde Pünktchen so richtig traurig.
Was kann ich nun noch tun ? fragte sie sich verzweifelt .
Und plötzlich kam ihr noch eine Idee . . .Sie betete die Wolken an und rief mit ihrer letzten Kraft :Ich bitte euch, ihr lieben Wolken . Lasst die schönsten Regentropfen auf die Erde herab fallen und bringt meiner Mama die Nachricht. Sofort begann es zu regnen. Erst waren es kleine, zarte Tröpfchen und dann wurden sie immer größer und immer stärker. Und es wollte so gar nicht mehr aufhören zu regnen. Und Pünktchen suchte wieder ihre Mama . . .
Die Erdenmama hielt plötzlich inne und streckte ihre Hände aus. Sie fing die Regentropfen auf und begann ganz langsam sich im Kreis zu drehen. Sie sah sehr glücklich aus und doch standen in ihren Augen wieder Tränen. Oh, liebe Mama, bitte weine nicht. Es geht mir gut,
ich werd dich nie vergessen . . .flüsterte das kleine Pünktchen
Und ich werde dich immer begleiten ? und dir Regentropfen schicken ? und Sonnenstrahlen, die dich wärmen ? und Sterne ? und im Winter Schneeflocken, damit du dich freuen
kannst . . . Pünktchen sammelte ihre letzte Kraft ? sie war ja schon so erschöpft ? und schickte einen lieben Kuss ganz leise auf Erde. Da sah sie direkt in die Augen der Sternenmama und konnte die Sehnsucht so spüren. Die Erdenmama war schon ganz nass vom vielen Regen. Trotzdem aber blieb sie immer noch stehen und schaute in den Himmel. Ganz leise fing die Mama an, das schönste Wiegenlied zu singen . . .
Pünktchen hatte so ein schönes Lied noch nie gehört. Solch schöne Klänge .
Oder doch ???
Und plötzlich kam ihr die Erinnerung. Dieses Lied hatte das kleine Seelchen schon so oft gehört. Damals, als sie noch auf der Erde war. Sie hatte es nur irgendwie vergessen. An jedes Wort konnte sie sich langsam wieder erinnern. Oh, wie gut das tat ? wie unendlich schön das war. Pünktchen hatte es geschafft und sie war nun unendlich glücklich. Sie wusste nun, das ihre Erdenmama sie niemals vergisst und hatte ihr Wiegenlied wieder gefunden. Welch ein schöner Tag für das kleine Kinderseelchen. Jetzt musste sie nur noch lernen, dieses Lied mit dem Wind zu schicken. Direkt an das Ohr ihrer Erdenmama. Wenn sie traurig ist, wird sie das trösten. Und Pünktchen wusste nun auch, wenn ihre Mama dieses Lied singt, dann denkt sie an ihr kleines, tapferes Pünktchen. Oh, welch ein Glück . Das musste sie sofort Jonas erzählen . . Der Junge blinzelte noch ganz verschlafen :
?Ich weiß?, sagte er und umarmte sein kleines Pünktchen liebevoll.
Jetzt wird es aber Zeit ? wir müssen gehen . . .
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