Liebe Catrin,
es tut mir so furchtbar leid, das du deine kleine maus hergeben mustest, ich möchte dich erstmal virtuell in den arm nehmen und ganz fest drücken, denn ich weiß nur zu gut selber, wie schlimm sowas ist. man freut sich so wahnsinnig auf das baby und muss es wieder hergeben, weil es einfach keine andere möglichkeit gibt obwohl man es sich so sehr wünscht. wenn es nur den funken einer anderen möglichkeit geben hätte, hättest du diese schwere entscheidung ja auch niemals treffen müssen. aber ohne fruchtwasser kann nunmal die lunge nicht ausreifen und auch die knochen und gelenke deines kindes nicht und somit hatte es keine überlebenschance. du hast dein kind nicht getötet, die natur hat es getötet!!! ich selber habe zusehen müssen wie meine tochter anna starb. ich wünschte, ich hätte es nicht gesehen. dieses kleine wesen, was man so sehr liebt auch noch leiden zu sehen, das war sehr sehr grausam. bei meiner matilda ist mir das gott sei dank erspart geblieben, bei ihr riss die nabelschnur durch den blasensprung und sie war glaube ich sofort tot.
liebe catrin, ich hoffe, du hast die zeit, die du zum trauern um deine tochter brauchst.... LG maria

Liebe Catrin,
ich bewundere deine liebe , um deine tochter gehen zu lassen. es ist mit
sicherheit eine der schwersten entscheidungen die es je geben wird. du hast das
richtige getan. auch wenn sich der schmerz über den verlust kaum in worte
fassen lässt. es tut mir sehr sehr leid, leider kenne ich keine tröstenden worte ,
den es gibt sie nicht. ich musste meine tochter vor zwei jahren in der 13ssw
gehen lassen , auch wenn ich keine wahl hatte.
iich hoffe du hast um dich tragende hände, so das du dich nicht alleine fühlst
und wenn du was los werden willst , und gerade niemanden zum sprechen
neben dir hast, melde dich. wir sind für dich da und du bist nicht allein.
däni mit michèlle und alain an der hand und luna im herzen

Vielen Dank Sandra und Däni für eure Worte. Es ist schön jemanden zu haben mit dem man reden kann. Mit meinem Mann kann ich nicht darüber reden, da er nicht darüber reden will oder kann. Es ist ja nicht so, dass ich mit keinem reden will - es ist nur, ich wohne jetzt seit 2 Jahren hier in dem Ort und habe eigentlich keine feste Bekannte mit der ich über meine Tochter reden möchte. Meine Mutter wäre zwar der ideale Gesprächspartner dafür - sie hat sich aber so sehr auf ihr Enkelkind gefreut, dass es mir schwer fällt mit ihr zu reden, obwohl wir ein super Verhältnis haben.
Es ist schon traurig, da will man Kinder in die Welt setzen, ihnen ein liebevolles Zuhause geben und dann muss man sie einfach gehen lassen. Und das wo man es doch noch nicht einmal richtig kennenlernen durfte.
Es tut mir leid, dass ihr das auch alle mitmachen musstet. Freue mich aber das ihr selbst anderen Menschen wieder so viel Kraft und Zuversicht geben könnt. Ich werde versuchen mir eure Worte zu Herzen zu nehmen. Ich werde versuchen die Geburt von Samira als "in Liebe gehen lassen" zu verarbeiten.
Catrin mit Marius und Sternenkind Samira

Hallo Catrin,
ich kann das wirklich nur zu gut nachvollziehen. mein mann wollte auch nicht
darüber reden. okay es war bei uns auch so das ich abend s ins bett ging und
im krankenhaus wieder aufgewacht bin. mein mann sagte als er ins bett kam
sei ich nicht mehr ansprechbar gewesen und alles voll blut. war sicher auch
für ihn schrecklich. leider habe ich auch niemanden in der umgebung mit
dem ich darüber sprechen kann. es wird immer bei seite geschoben so als ob
es luna nie gegeben hatt. auch am tag der fg oder dem et scheint es keinen
mehr zu intressieren......ich finde das schlimm. es ist etwas was mir sehr
mühe macht. von daher bin ich froh gibt es dieses forum in dem ich meine
gedanke an meine verlorene tochter los werden kann und nicht auf
kopfschütteln sondern auf verständnis stosse.
es ist sooo schwer. ich hoffe du kannst wenn auch nicht in deinem umfeld
dann zumindest hier los werden kannst was du willst.
überigens finde ich samira einen wunderschönen namen.
mir hat auch geholfen der gedanke daran das luna nicht alleine ist. es gibt
leider so viele sternenkinder. habe mir dann an schweren tagem immer
wieder vorgestellt wie sie alle zusammen sind und es lustig haben und uns
mit ihrem kindlichen lachen begleiten. jeden tag.
wir sind für dich da, jeder zeit!
däni

Hallo Däni,
ich glaube, wenn es mir wieder so schlecht geht wie gestern, werde ich mir auch vorstellen alle Sternenkinder irgendwo auf einer grünen und blühenden Wiese miteinander spielen, fröhlich und glücklich sind. Ich hoffe nur sie wissen, dass wir sie nicht vergessen haben und in unserem Herzen immer mit uns tragen.
Bei meiner letzten SS mit Marius (wird im April 2 Jahre) hatten wir uns das Geschlecht nicht sagen lassen und uns zwei Namen ausgesucht. Damals beschlossen wir, dass unser nächstes Kind - falls ein Mädchen - Samira heisst.
Schade, dass du auch niemanden hast, mit dem du richtig (von Mensch zu Mensch) reden kannst. Es wäre schön, wenn man darüber spricht auch mal richtig in den Arm genommen zu werden. Aber da das ja im Moment nicht geht, bin ich froh das es euch gibt. DANKE.
Catrin
Catrin

Liebe Catrin,
ich weiss genau, wie Du Dich fühlst, auch ich hatte einen Blasensprung in der 20.SSW! Wir warteten ein paar Tage, das Fruchtwasser füllte sich immer wieder ein bisschen auf, aber kaum bewegte ich mich ein bisschen mehr, verlor ich es auch gleich wieder! Ich meine Du weisst ja wie das ist so ohne Fruchtwasser spürt man das Baby noch viel intensiver! Ich spürte die Bewegungen von Malaika auch seit der 16.SSW und hab mich jedes Mal so darüber gefreut, aber im Krankenhaus war es so schmerzlich! Einerseits die Freude, Malaika zu spüren, zu wissen, dass Sie noch lebt, andererseits der Schmerz zu wissen, dass Sie das Ganze wohl nicht überleben würde! Nach Tagen der Ungewissheit entschieden wir uns dann einzuleiten! Wir hatten noch Nando unser Söhnchen zu Hause, der auf uns wartete und Malaika schien wirklich keine Change zu haben! Dann wurde eingeleitet und nach 30 Stunden kam Malaika zur Welt, süss wie ein Engelchen, Sie glich Nando!
Auch ich hab mir Gedanken gemacht, ob es richtig war, auch ich hab mich schlecht gefühlt, aber wie wäre es dann weitergegangen? Ich meine auch wenn wir unsere Töchterchen noch ein paar Wochen hätten halten können, wären Sie, wenn Sie das Ganze überlebt hätten wohl nicht gesund gewesen! Ich hab mir immer überlegt, dass es Malaika vielleicht sehr schlecht geht, so ganz ohne Fruchtwasser, dass Sie leiden musste! Vielleicht haben wir unsere Mädchen ja auch erlöst!?!
Ich wünsche Dir auf jeden Fall für die kommende, schwere Zeit viel Kraft! Lebe Deine Traurigkeit, lass die Gefühle raus, ob es nun Trauer, Wut oder Machtlosigkeit ist! Arbeite an Deiner Trauer! Mir gings das erste Jahr immer wieder mal sehr schlecht, der erste Todestag war schlimm, doch seither lebe ich mit dem Verlust, kann gut damit umgehen und immer wenn ich an Malaika denke bin ich dankbar, dass ich Sie wenigsten für diese kurze Zeit haben durfte! Ich liebe Sie, werde Sie nie vergessen, Sie gehört zu unserer Familie, Sie ist immer bei uns!
Alles Liebe und Gute,
Sidi mit Nando an der Hand und Malaika (20.SSW), Hüfali (6.SSW) und Müsli (13.SSW) für immer im Herzen

Hallo Sidi,
danke für deine Worte. Auf der einen Seite weiß man ja, dass es richtig war aber das Herz sagt nein. Ich frage mich halt noch immer, ob es richtig war so zu entscheiden. Klar, auf der einen Seite sagte man mir das die Wahrscheinlichkeit das sich eine Fruchtblase wieder verschliesst bei 1:100 liegt. Was soll ich in so einer Situation, wo doch lieber das Herz entscheiden will mit Statistiken?!
Auf der anderen Seite hast du auch recht - wenn unsere Samira vielleicht in der 25. Woche zur Welt gekommen wäre und dann vielleicht "irgendwie" überlebt hätte, hätte sie schwerste Behinderungen gehabt (wenn sie hätte atmen können).
Ich wünsche dir noch alles Liebe und Gute für dich und Nando.
Catrin mit Marius und Sternenkind Samira