Schwangerschaft nach Sternenkind: GVK etc.
ich habe das Glück und bin jetzt in der SSW 30, Kind wohlauf. Vor einem Jahr habe ich (auch in SSW 30) mein erstes Kind tod auf die Weltgebracht.
Im Umgang mit anderen Schwangeren (beim Schwimmen, oder im Geburtsvorbereitungskurs) fällt es mir manchmal schwer, 'normal' zu reden. Es ist meine zweite Schwangerschaft und Geburt - aber halt kein Kind da. Ich möchte anderen Schwangeren keine Angst machen. Wenn man selbst betroffen ist, weiß man, daß das gar nicht so selten ist - trotzdem scheint es heutzutage ein gesellschaftliches Tabu zu sein, allzu offen darüber zu reden. Über Tod- und Fehlgeburten, unerfüllten Kinderwunsch redet man nicht viel. Mir scheint es, gerade ältere Frauen gehen damit viel natürlicher um. Sie kennen das auch noch, und früher konnte man öfter lesen: Sie hat 4 Kinder geboren, zwei sind gestorben bei der Geburt ... Heute wird das glatt unterschlagen.
Sicherlich bin ich vielleicht sensibler als andere wegen möglicher Probleme (mein letztes Kind hatte schwere Fehlbildungen). Ich möchte genau wissen, wie das ist bei der Geburt mit BEL oder Sternenguckern, welche Probleme bei schweren/großen Kindern auftreten können(mein Kleiner ist ein kleiner Riese).
Langsam kommt es mir so vor, als würde ich im Geburtsvorbereitungskurs immer die 'bösen' Fragen stellen. Die Hebamme ist zwar sehr nett, aber geht von alleine leider nicht darauf ein.
Wieviel darf man den anderen zumuten? Ich möchte ja auch nicht Panik verbreiten, möchte halt nur auf Eventualitäten vorbereitet sein. Oder sollte ich lieber doch einen Einzeltermin vereinbaren und mir bis dahin alle Fragen aufschreiben?
Die Ärztin selber ist fachlich sehr gut - aber nicht gerade der persönliche/vertrauliche Typ, wo es Spaß macht viele Fragen zu stellen.
Waren einfach mal so meine Gedanken -
Viele liebe Grüße,
Jule.
Re: Schwangerschaft nach Sternenkind: GVK etc.
zuerst mal :-) - Du heisst wie meine Tochter und nennst Dich Jule. Also gibt es sowas doch :-) Meine liebe Familie wollte mir nämlich einreden, dass es Jule gar nicht gibt ...
Nun zu Deinem Problem. Ich hatte ähnliche Probleme und Sorgen; keinen FA, mit dem ich darüber sprechen konnte und eine schreckliche Geburtsvorbereiterin. Da habe ich mir dann eine Hebamme gesucht - Du brauchst ja sowieso eine für die Entbindung (bei Belegkrankenhäusern) oder zur Wochenbettnachsorge. Ich habe eine ganz liebe gefunden, mit der ich dann alle Sorgen besprechen konnte.
LG Duffe
Re: Schwangerschaft nach Sternenkind: GVK etc.
ich kenne das, immer ist jemand in der Geburtsvorbereitung der die "bösen" Fragen stellt (meistens bin ich es). Irgendwann schauen alle schon "die schon wieder".
Aber Kopf hoch - nur wer fragt bekommt auch Antworten.
Unsere Hebame kam gar nicht auf den Gedanken, dass wir über einen Kaiserschnitt reden müssten - dort gab es nur die natürliche Geburt und Kaiserschnitt machen nur die grossen Kliniken, in die wir eh nicht gehen sollten, zumindest war dies ihre Meinung.! Was für ein Quatsch.
Erst wollte ich auch in eine kleine Klinik, nach dem Motto eine Hebame nur für mich, auch wenn es 24 Stunden dauert, da unsere Tochter jedoch eine Nierenerkrankung hat und 8T nach der Geburt operiert wurde, habe ich mich für ein Klinikum entschieden und dort war ich super glücklich und super froh.
Die Hebamen und auch die Ärzte haben mir meine Fragen beantwortet, und mir mit Rat und Tat zur Seite gestanden; sie haben mir die Angst genommen und auch gesagt was passieren kann - so haben sie mich sogar von einer PDA, statt der von mir gewünschten Vollnarkose überzeugt.
Wenn Du in der Gruppe das Gefühl hast die nehmen Dich nicht ernst, dann frag die Hebamme nach einer Einzelstunde, oder ruf mal die Kliniken an in denen Du entbinden möchtest ob Du Dir die Räume ansehen und auch eine Vorstellung dort machen kannst. Wenn Du von Deinem schrecklichen Erlebnis erzählst, stösst Du sicher auf offene Ohren.
Ich wünsche Dir viel Glück - und wenn Du unsicher bist, dann stell Fragen - es gibt keine doofen Antworten.
Liebe Grüsse und ganz viel Glück für Deinen kleine "Wonneproppen"
Susa
Re: Schwangerschaft nach Sternenkind: GVK etc.
Leider ist es in vielen Fällen ein Tabu...... Das Thema Fehlgeburt oder Totgeburt. Die Umwelt weiß nicht wie sie mit Betroffenen umgehen sollen und Betroffene fühlen sich alleine und isoliert mit ihren Ängsten.
Aber Du hast ein Recht darauf sensibler als alle anderen Schwangeren zu sein.
Na ja, GVK hin oder her, ich denke Du brauchst eine Hebamme der Du 1000%ig vertrauen kannst.
Du musst Fragen stellen können, ganz egal wie viele Fragen und wenn Du alles zig mal und ganz genau fragst.
Wenn Du Dich im GVK nicht wohl fühlst, dann würde ich zusehen das Du eine Hebamme findest die Dich auch alleine betreut.
Hast Du denn schon eine Nachsorgehebamme?
LG
Sandra und Jan
Re: Schwangerschaft nach Sternenkind: GVK etc.
kann dich sehr gut verstehen.
Ich hatte 3 FG und habe jetzt meine Tochter bekommen.
Die SS war von Ängsten überschattet aber ich hatte Glück mit meinen Ärzten.
Ich durfte am Anfang wöchentlich kommen, dann im 3 Wochen Abstand und zum Schluß wieder wöchentlich.
Das hat mich immer beruhigt.
Ich habe auch sämtliche Untersuchungen mitgenommen,die man so machen kann.
Jeder andere hätte das übertrieben gefunden.
o.k vielleicht war es das ja auch ein bißchen ,aber ich habe das gebraucht.
Wenn man nicht so eine Vorgeschichte hat dann macht man sich auch keine Gedanken und geht wohl "blauäugig" an die Sache ran ,was auch vollkommen o.k ist.
Dann kann man aber auch die ängstlichen Fragen nicht nachvollziehen.
Ich würde an deiner Stelle mit der Hebamme Einzeltermine vereinbaren dann kannst du alles fragen was dir Sorgen bereitet, ohne schlechtes Gewissen.
Ansonsten denke ich lieber öfter zum Arzt gehen und das Gewissen beruhigen ,als Angst zu haben.
Leider sind Totgeburten und Fhlgeburten immer noch Tabuthemen.
Ich selber gehe aber auch erst jetzt an die Öffentlichkeit mit meiner Geschichte ( unter den Freunden).
Es ist einfacher weil ich ja jetzt ein Kind habe.
Aber wenigstens erhoffe ich mir dadurch denjenigen helfen zu können, die vielleicht heimlich das gleiche Schicksal haben.
Dir alle Gute und noch eine schöne SS.
Ich hatte übrigens weil ich wirklich Panik hatte einen Wunsch KS.LG Steffi
Re: Schwangerschaft nach Sternenkind: GVK etc.
ich kann Dich und Deine Bedenken sehr gut verstehen. Ich denke auch, dasses wichtig für Dich ist, alle Fragen zu stellen, die Dir durch den Kopf gehen. Stell die Fragen ruhig in Deinem GKV. Ich habe bei meiner zweiten SS nicht noch einen zweiten GKV besucht, sondern eine Gruppe für Joga für Schwangere. Dort hat sich auch jeder vorgestellt, und es wurde gefragt, das wievielte Kind man erwartet. Ich habe natürlich gesagt, das zweite. Einige andere Frauen haben dann gefragt, wie alt denn mein erstes ist, und da habe ich eben von meiner Melanie erzählt. Den Frauen, die da waren tat es leid, aber alle waren interessiert, udn wollten mehr wissen. Ich denke, dass jede Frau sich diese GEdanken macht, was ist, wenn etwas passiert, aber diese Gedanken nicht laut ausspricht. Wenn aber eine anfängt darüber zu sprechen, dann können es die anderen auch, und ich denke, dass ist dann auch gut so. Aber das musst Du selbst entscheiden.
Ich wünsche Dir auf jeden Fall alles Gute, eine schöne Geburt, und ein gesundes Baby.
Viele Grüsse
Tanja
Re: Schwangerschaft nach Sternenkind: GVK etc.
ich habe sofort, als ich wusste dass ich schwanger bin mit meiner
Hebamme Kontakt aufgenommen, die mich auch nach meiner
ersten Geburt betreute (Totgeburt in der 38. SSW). Mit ihr kann ich
einfach offen über Alles reden. Im Geburtsvorbereitungskurs, mit
vielen Erstgebährenden, da ist so was wie Totgeburt oft ein
Tabuthema. Bei uns stehen eben einfach andere Themen im
Raum, die vielleicht doch "unter vier Augen" besprochen werden
sollten, z.B. bei einer Vorsorgeuntersuchung bei Deiner Hebi.
LG Steffi mit Engel-Bengel Florian und Minizigge(rich) (17.SSW)
Vielen Dank für Eure Antworten !! ...
Fühle mich jetzt nicht mehr so alleine :-)
Ich werde wohl einfach mit meiner Hebamme noch ein oder zwei Einzeltermine extra vereinbaren, dann wird das schon werden mit meinen Fragen. Sie hat viel Erfahrung, auch im Krankenhaus. Als Risiko-Schwangerschaft habe ich bisher alle Vorsorge-Termine bei der Ärztin.
Viele liebe Grüße, Jule
Re: Schwangerschaft nach Sternenkind: GVK etc.
also ich finde, du solltest nicht als person zurückschicken. auch wenn du dein kind tod geboren hast, ist es trotzdem dein kind und wird es auch immer bleiben!
das gehört nun mal zum leben dazu und ist leider tatsache. will sagen: es gibt nicht nur traumgeburten, traumschwangerschaften. gerade für dich, deine psyche ist es wichtig, dass du damit so normal wie möglich umgehst, und dein 1.kind nicht versteckst. verstehst sicher, wie ich es meine.
ich hatte ähnliche fragen/probleme beim gvk, in meiner 2.ss.
das 1.mal war ich mit zwillis ss, der eine starb zeitig im bauch, meine tochter kam in der 27.ssw wegen schwangerschaftsvergiftung auf die welt. sie ist unser kleines wunder, denn sie hat es überlebt (650g geburtsgewicht). als ich nun das 2.mal ss war, war das für mich psychologisch ein gang durch die hölle. soviele ängste, sorgen, befürchtungen. ich wollte z.b. unbedingt einen ks, weil ich dachte, meine 2.tochter würde bei der geburt sterben. ich konnte nicht glauben, dass die ss gut enden würde. letztenendes mußte sie vor ks-termin per nks geholt werden, aber das ist ja ne andere geschichte.
alles in allem: "verheimliche" dein kind nicht. es gehört zu dir und auch wegen diesem schicksalsschlag bist du so, wie du heute bist. er hat dich geprägt und es ist klar, dass sich da bestimmte fragen etc. auftun!
ich wünsche dir alles alles gute für die geburt!!!
vlg, nicki
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