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Im Oktober 2004...

... habe ich unsere Melanie auf die Welt gebracht und musste kurz darauf erfahren, dass ich sie bald wieder hergeben muss. Im November, 13 Tage später ist ihre kleine Seele dann zu den Sternen geflogen. Heute halte ich ein neues Glück, unsere Miriam in den Armen, und doch muss ich so oft an meine Melanie denken. Im Moment macht mich das meist sehr traurig, weil ich an Miriam sehe, was ich verloren habe als Melanie gestorben ist. Sie fhelt mir so sehr, und gleichzeitig habe ich ein schlechtes Gewissen gegenüber Miriam, dass ich Melanie so vermisse, denn wenn Melanie nicht gestorben wäre, dann gäbe es Miriam wohl noch nicht, und ich liebe sie ebensosehr wie ich Melanie liebe. So sehr, dass es manchmal fast weh tut. Ich weiss nicht, ob jemand dieses Gefühl kennt, aber ich fühle mich im Moment oft ganz schrecklich einsam, und doch auch nicht, denn Miriam ist ja da. Aber Miriam, Miriam ist halt nicht Melanie, und eben auch kein Ersatz. Ach ich weiss nicht, wie ich das ausdrücken soll, ich weiss im Moment nur, dass es mich wahnsinnig traurig macht, an Melanie zu denken, und das es mich stört, dass ich im Moment so sleten zu Ihr auf den Friedhof kommen, weil ich Miriam ja nicht allein lassen kann, und sie noch zu kurze Abstände zwischen den Mahlzeiten hat, als das ich sie gut mitnehmen könnte. Ach mann, das ist alles doof, obwohl ich doch hier zu den glücklichen zähle, die ein gesundes Baby in den Armen halten darf. Vieleicht versteht mich ja eine von Euch ein bischen.
Tanja mit Sternchen Melanie und Sternschnuppe Miriam heute drei Wochen alt
Bisherige Antworten

Re: Im Oktober 2004...

Liebe Tanja!
Lass Dir doch Zeit!
Was Du innerhalb eines Jahres erlebt hast, Geburt - Abschied - Geburt, ist mehr als viele in einem Leben durchmachen. Natürlich ist Miriam kein Ersatz für Melanie, sie ist "nur" ihre Schwester.
Lass Dich ganz fest drücken, ich bin mir GANZ sicher, dass es Dir bald besser geht.
Sandra,
die fest davon überzeugt ist, dass Melanie Dir nicht nur auf dem Friedhof nahe ist, sondern immer!

Re: Im Oktober 2004...

Liebe Sandra,
vielen Dank für Deine Zeilen. Ja, Melanie wird mir immer und überall nah sein, aber ich war vor der Geburt von Miriam mind. einmal die Woche da, um die Kerze in ihrem Windlicht auszutauschen, und es fehlt mir halt, das ich das jetzt vom Wetter und den Trinkzeiten von Miriam abhängig machen muss, ob ich hin kann. Sicher heilt auch die Zeit viele Wunden, und ich weis, es wird besser werden. Nur konnte ich vorher an Melanie denken, und lächeln, weil ich mir vorgestellt habe, dass sie mit dem Wind um die Wette durch die Baumwitfel streicht. Im Moment gelingt mir das nicht, und ich muss jedesmal weinen, weil ich sehe, wie sie hätte sein können. Es ist im Moment alles einwenig schwer, aber ich weis, dass auch wieder die Zeit kommen wird, in der ich mit einem Lächeln an Melanie denken kann. Nur wann...
Traurige Grüsse
Tanja

Re: Im Oktober 2004...

Liebe Tanja!
Herzlichen Glückwunsch zur Geburt Eurer Tochter und eine wunderbare Zeit. Ihr habe eine wunderschöne Tochter...soviel schwarze Haare:-))
Melanie wird immer im Herzen sein und Euch von oben beobachten:-)))
LG
Sandra

Re: Im Oktober 2004...

Hallo Sandra,
vielen Dank für die lieben Worte und Glückwünsche. Ja, Melanie wird immer bei uns sein, und doch wird sie mir immer fehlen.
Traurige Grüsse
Tanja

Re: Im Oktober 2004...

Herzlichen Glückwunsch zu eurer Tochter....
Sie ist wirklich eine ganz Süsse..!!
Liebe Grüsse
Beatrice

Re: Im Oktober 2004...

Hallo Beatrice,
vielen Dank für die Glückwünsche.
Viele Grüsse
Tanja

Re: Im Oktober 2004...

liebe tanja,
wie ist das denn ? hast denn trauerarbeit gemacht ? es ist wichtig für dein gleichgewicht,....wenn nicht, kann ich dir raten suche dir einen profi und hole das nach- das geht.
und keine angst, dadurch geht melanie nicht verloren sondern bekommt ihren fixplatz in deinem herzen- und du musst dann auch kein schlechtes gewissen haben,....denn melanie ist nicht gestorben,damit miriam leben kann - das ist wichtig,dass dir das bewußt wird.....nach trauerarbeit wirst du dich befreiter fühlen und offener für deine gefühle bezüglich miriam sein können.
alles alles liebe und gute
karin

Re: Im Oktober 2004...

Hallo Karin,
vielen Dank für Deine lieben Worte. Ja, wir haben Trauerarbeit gemacht. Wir waren einige Monate bei einer Selbsthilfegruppe der Verwaisten Eltern e.V.. Das hat uns auch wirklich geholfen. Ich habe auch das Buch von Hanah Lothrop - Gute Hoffnung Jähes Ende - und habe viel darin gelesen. Ich habe mir auch letztes Jahr viel Zeit genommen, bin drei Monate ganz zu Hause geblieben und habe drei weitere Monate zur Wiedereingliederung teilzeit gearbeitet. Es ist auch nicht so, dass Melanie nicht ihren festen Platz in meinem Herzen hat, es ist halt im Moment für mich sehr schwer zu sehen, was wir letztes Jahr mit Melanie verloren haben, jetzt wor ich an Miriam sehe, was es bedeutet, Mutter eines gesunden Babys zu sein. Das macht es mir im Moment schwer. Ich habe aber gerade auch eine Gruppe gefunden, bei denen andere Familien ein Baby verloren haben, die entweder schon Kinder hatten, oder danach wieder Kinder bekommen haben. Ich werde da demnächst hingehen, und mal schauen, ob mir das vieleicht hilft. Es geht jetzt gerade auch wieder etwas besser, denn Miriam hat ihren ersten Sprung gemacht, und schläft länger, und trinkt besser und ist insgesamt viel ruhiger und schläft auch mal allein, so dass ich ein wenig Zeit für mich und meine GEdanken habe. Das hilft mir schon. Dass Melanie nicht gestorben ist, damit Miriam leben kann, ja, ich denke, dass muss ich mir immer wieder bewust machen. Ich habe sie wahnsinnig lieb, und möchte auf keinen Fall, dass sie irgendwann das Gefühl hat, dass sie ein Ersatz für Melanie sein soll, denn dass ist sie nicht. Melanie hatte ihre eigene Persönlichkeit, und hat einen festen Platz in unserem Leben. Das kann man nicht "ersetzen". Ich kenne leider Kinder die nicht so geplant waren, wie sie gekommen sind innerhalb meiner Familie, und das ist nicht schön anzusehen. Ich will nicht, dass Miriam sich irgendwann mal so fühlt, wie diese Kinder es offensichtlich tun. Ungeplant und so eigentlich nicht gewollt. Aber wie sagt man es später, wenn die Frage kommt: Hättet Ihr mich auch bekommen, wenn Melanie nicht gestorben wäre? - Ich werde mir da genz arg Gedanken machen müssen, damit Miriam dann versteht, dass es sie zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich nicht gegeben hätte, sie aber ein absolutes Wunschkind ist. Zum Glück habe ich bis dahin noch ein wenig Zeit.
Viele liebe Grüsse
Tanja

Re: Im Oktober 2004...

liebe tanja,
naja,es geht ja nicht ums wenn oder aber,.....denn(ist zwar anders,aber ich glaube doch vergleichbar)- was,wenn meine jüngste die frage stellt, wäre ich auch auf die welt gekommen,wenn ich mich von meinem ersten mann nicht getrennt hätte,...(....)? solche fragen dürfen natürlich gestellt werden, aber die antwort ist doch, wie auch bei miriam: wir habe uns dich von ganzem herzen gewünscht und du wurdest in liebe gezeugt .ich glaube,dass sind die ersten und wichtigen ansätze unsere kinder zu selbstbewußten kindern machen.;-)
und die melanie wird euch, als schutzengerl beschützen.
liebe grüße aus wien
karin

Re: Im Oktober 2004...

Liebe Tanja,
ich habe im Juni 04 meine Tochter Annika geboren und sechs Tage später wieder hergeben müssen. Auch ich habe 13 Monate später eine gesunde Finja geboren und ich bin schon glücklich mit meinen drei Mädels (eine Tochter hatte ich schon), ABER ..... ich liebe Annika dennoch genauso stark wie meine beiden anderen, sie ist ganz klar meine vollwertige Tochter. Wenn ich gefragt werde, wie viele Kinder ich habe, sage ich immer DREI!!
Ich bin fst froh, dass ich immer wieder auch traurig bin, das zeigt mir, dass ich meinen zweiten Schatz nicht vergesse!!
Du darfst nicht vergessen, dass du ja uch mitten im Wochenbett bist und die Hormone Achterbahn fahren.
Alles, alles Liebe,
Melanie mit Mona (3), Schutzengelchen Annika und Finja (6 Monate)

Re: Im Oktober 2004...

Liebe Tanja,
Ich habe mein Mädchen vor einem Jahr verloren, bin jetzt wieder schwanger, im April soll unser Sohn geboren werden.
Mir geht es ganz genauso: Ich bin immer wieder traurig über den Verlust.
Mein Sohn wird auch nicht wie andere Kinder von seiner großen Schwester reden. Habe auch so ein Wechselbad der Gefühle, ob die Trauer immer richtig ist und das ich es später abstellen sollte, weil zumindest der Sohn ja nichts dafür und das in den ersten Jahren auch nicht verstehen kann.
Dabei gehört sie dazu. Mich wurmt es auch, wenn Verwandte und Freunde reden, als wäre der Bub das erste Kind.
Das Buch von Hannah Lotrop fand ich auch sehr hilfreich. Und ich glaube auch nicht, daß das fehlende Trauerarbeit ist, sondern normal nach dem enormen Verlust eines Kindes.
Ganz viele liebe Grüße und viel Freude mit Miriam,
Juliane

Re: Im Oktober 2004...

Hallo Tanja,
auch ich mache mir oft Gedanken, wie das wohl ist, wenn ich Ende
Juli ein lebendes Kind im Arm halten darf. Betrüge ich meinen
Florian, betrüge ich das zweite Kind? Ist bescheuert, weil man
doch viele Kinder haben kann und alle liebt, aber irgendwie ist es
komisch. Manche sage ich zu Florian "Lange bist Du nicht mehr
der Chef, ab Ende Juli bekommst Du Konkurenz." Dann merke ich,
wenn er leben würde, dann müsste er Mama und Papa ab
Sommer auch mit einem Geschwisterchen teilen. Ist zwar nicht
sicher ob es ein Geschwisterchen gäbe, wenn Florian leben
würde, aber dann kann ich argumentieren "er hat durch seinen Tot
einem Geschwisterchen das Leben geschenkt".
LG Steffi mit Engel-Bengel Florian und kleinem Hüpfer (16+1)

Re: Im Oktober 2004...

Hallo Steffi,
ja, es ist komisch, und doch betrügt man keines seiner Kinder, und liebt sie alle, eben auf unterschiedliche Art. Melanie werde ich immer als mein Baby lieben, denn etwas anderes ist sie nie gewesen. Miriam liebe ich im Moment auch als mein Baby, aber später werde ich sie als meine Krabbelmaus, meine Grosse usw. lieben. Ja, und das mit dem ZEitpunkt für das GEschwisterchen... bei uns wäre es so schnell nicht geplant gewesen, und daher wohl später gekommen, so zwei drei Jahre nach Melanie. Dann wäre es nicht Miriam gewesen, so wie sie jetzt ist. Ist wirklich ein komisches Gefühl. Andererseits denke ich, dass Melanie uns Miriam geschickt hat, und deswegen kann sie ja eigentlich nicht böse sein, sondern wird sich mit uns freuen. Unsere Sternchen sind ja auch nicht vergessen, nur weil da jetzt ein weiteres Wesen in unser leben tritt.
Ich drücke Dir fest die Daumen, dass alles gut geht, und freue mich, dass die anfänglichen Schwierigkeiten bei Dir sich gelegt haben. Freu Dich an Deiner SS, und lass Dir die Freude nicht trüben. Das wird im Sommer dann ein ganz tolles GEfühl sein, wenn Du Dein Hüpferchen in den Armen hälst. Ich wünsch Dir alles Gute.
Tanja mit Engel Melanie und Sternschnuppe Miriam (jetzt schon sieben Wochen alt)
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