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Hilfe, es wird einfach nicht besser (Expertenteam!)

Hallo, meine Fehlgeburt (10 SW) ist jetzt 3 Wochen her. Alle haben gesagt, ich soll trauern und es wird schon besser. Der Satz meines Frauenarztes "Stellen Sie sich nicht so an" hängt mir auch noch in den Ohren. Ich weine noch fast immer täglich, teilweise bis zu 2 Stunden und der Schmerz läßt einfach nicht nach. Noch schlimmer wird es, da ich in einer Damenmannschaft Sport treibe und hier natürlich prompt die nächste ankündigt, daß sie schwanger ist und ihr das Kind im Augenblick so garnicht in den Kram paßt. Super oder. Mittlerweile leidet meine Ehe schon darunter und ich werde immer trauriger. Was kann ich tun, wer kann mir helfen?
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Re: Hilfe, es wird einfach nicht besser (Expertenteam!)

Hallo Tanja, als erstes würde ich an deiner Stelle den Arzt wechseln, da er nicht gerade sehr viel Feingefühl zeigt. Ansonsten lasse dich nicht zu sehr unter Druck setzen und trauere solange es dir danach ist. Ich hatte selbst eine Totgeburt in der 28.SSW und eine Fehlgeburt in der 18.SSW. Meine Erfahrung war, daß ich durch ein langes dunkles Tal gehen mußte, um wieder ins Leben zurückzukehren. Helfen konnten mir dabei nur Menschen, die dasselbe erlebt hatten und all meine Gefühle teilten. Ich habe diese Menschen in einer Selbsthilfegruppe kennengelernt, der Initiative Regenbogen. Im Internet findest du sie unter "Initiative Regenbogen, glücklose Schwangerschaft e.V." Vielleicht findest du ja eine Gruppe oder Ansprechpartnerin in deiner Nähe. Erwarte nicht zuviel von deinem Mann und den anderen Menschen, denn es ist wirklich schwer, etwas was man nicht selbst erlebt hat richtige nachzuvollziehen - und auch dein Mann trauert, nur vielleicht anders.
Liebe Grüße sendet dir Christine

Re: Hilfe, es wird einfach nicht besser (Expertenteam!)

Hallo Tanja,
3 Wochen sind sehr wenig Zeit. Bei mir ging es "damals" (am 29.10.99) erst richtig los. Ich habe geheult, was das Zeug hält. Auch mein Mann hat tierisch gelitten und geweint. Er war sehr gefühlvoll, hatte viel Verständnis und doch fühlte ich mich irgendwann nicht mehr von ihm verstanden.
Die "Außenwelt" hat nur kurz Mitleid und Bedauern für einen übrig, die gehen schnell zur Tagesordnung über. Das tut weh. Das Baby hat schließlich gelebt, das kann man nicht einfach so abhaken.
Ich habe mich die ersten Wochen und Monate sehr zurückgezogen. Habe es vermieden, auf Feiern zu gehen. Wir haben lieber mal das eine oder andere befreundete Pärchen getroffen, aber auf eine Massenveranstaltung konnten wir nicht. Zu oft hiess es, wann man bei mir denn endlich mal was sehen kann. Es war Schock auf beiden Seiten. Die anderen war es auch sehr peinlich mitten ins Fettnäpfchen getreten zu sein.
Gönne Dir die Trauer, weine soviel Du willst. Mir hat sehr www.glueckloseschwangerschaft.de geholfen. Ich hatte das Gefühl, daß das die einzigen sind, die einen wirklich verstehen.
Ich bin übrigens wieder schwanger. Doch an dem Tag, als eigentlich unser erstes Kind geboren werden sollte habe ich viel geweint. Es war sehr schwer, obwohl ich wieder einen süßen Schatz in meinem Bauch habe.
Alles Gute.
Tina
PS:Rede mit Deinem Mann. Erkläre ihm immer wieder, wie es Dir geht. Sonst kann er Dich nicht verstehen und unterstützen. Ihr müßt jetzt zusammen halten.

Re: Hilfe, es wird einfach nicht besser (Expertenteam!)

Hallo Tanja,
hatte im Oktober 99 eine Missed Abortion in der 12. Schwangerschaftswoche. Es sollte ein Wunschkind sein. Deshalb waren mein Mann und ich auch sehr traurig, dass es nicht so geklappt hat. Ich war nach der Ausschabung eine Woche krank geschrieben und bin anschliessend wieder arbeiten gegangen. Das hat mir sehr geholfen. Ich konnte natürlich die Tatsache nicht vergessen, aber die Ablenkung hat mir sehr geholfen, relativ schnell damit umgehen zu können. Ausserdem habe ich meinen Mann für eine Woche zum Tauchen geschickt, die Reise hatte ich selbst zwar aufgrund der Schwangerschaft abgesagt und er wäre aufgrund der Umstände natürlich auch zu Hause geblieben, aber ich habe mir gedacht, dass er es nicht so rauslassen kann und auch dringend Energie tanken muss, damit er für mich da sein kann. Ich denke, das war die richtige Entscheidung. Nachdem ich diese Woche alleine zu Hause war, hatte ich auch nicht die Möglichkeit, ständig darüber zu reden ( obwohl ich das oft und auch heute noch immer wieder brauche). Ich habe die
Erfahrung gemacht, dass es wirklich vorbei geht, auch wenn Du es jetzt noch gar nicht sehen kannst.
Mein Termin wäre am 05.05. gewesen. Ein trauriger Tag für mich. Und trotzdem kann ich wieder fröhlich sein. Ich war an diesem Tag nämlich schon wieder schwanger, wusste es jedoch noch nicht.
Also, hab' Geduld, es braucht einfach Zeit !!!
Für Dich alles Liebe
Marion
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