vor gut 18 Jahren habe ich mein erstes Kind in der 16. SSW verloren. Es war mein Wunschkind. Es dauerte lange, bis ich selbst diese Erfahrung überwunden hatte, annehmen konnte, was sich zeigte. Zwei Jahre später bekam ich meine Tochter. Die Schwangerschaft war sehr schwierig mit ständigen Blutungen und 7 Monaten Liegezeit. Vier Jahre später die zweite Tochter - Schwangerschaft ohne Komplikationen.
Ausgelöst durch ein Bild, das mir kürzlich meine große Tochter, inzwischen 16 Jahre alt, gemalt hatte, das zwei Bäume mit starken Wurzeln zeigt und drei Vögel am Himmel,
brach die Erinnerung und die nie verheilte Wunde durch den Verlust meines Sternenkindes wieder auf. Gleichzeitig lernte ich einen Mann kennen, der sehr unter der Totgeburt seines Kindes leidet, das er und seine Frau 2003 verloren hatten.
Sein Schmerz ist mir ein Spiegel für meinen nicht gelebten Schmerz und die Trauer, die seine ist - ist jetzt auch meine. Wenn ich mit ihm am Grab seiner Tochter stehe, so ist das als wäre es auch ein Platz, an dem jetzt endlich auch meine Trauer einen Raum findet. 18 Jahre später! Jedes Sternenkind hat immer einen Platz in der Familie und in unserem Herzen und die Zeit heilt sie nicht die Wunden. Es gehört zu uns, in unsere Familie - selbst meine Tochter hat das intuitiv so gefühlt: Drei Vögel für meine drei Kinder! Sie hat ihren großen Bruder genau so im Herzen, wie ihre kleine Schwester, mit der sie ihr Leben teilt.