Hallo Sternschnuppe,
es tut mir leid, dass Deine Freundin Ihren Kevin verloren hat. Meine Melanie ist im November im Alter von 12 Tagen gegangen. Vier Wochen vorher und fünf Wochen nachher haben meine Freundinnen ihr erstes bzw. zweites Kind zur Welt gebracht, und die beiden Kinder sind gesund. Ich kann verstehen, dass Du Dich mit der Situation überfordert fühlst. Anders als meine Vorschreiberin finde ich nicht, dass Du Deine Kinder nicht hättest mitnehmen dürfen. Ich weiss nicht, wie alt Deine Kinder sind. Meine Schwester hat drei, und für die beiden Älteren war es ganz wichtig zu sehen, wo Melanie jetzt liegt. Natürlich ist es schwer andere Menschen mit ihren Babys zu sehen, und ich suche auch nicht unbedingt den Kontakt mit beiden Freundinnen zusammen. Mit der Einen treffe ich mich aber gerne, und wir reden dann über alles mögliche. Über Melanie, über ihren Fabian, über deren und unser neues Haus, und über völlig belanglose Dinge. Ich weiss nicht wie Deine Freundin empfindet, aber es ist ganz wichtig, dass sie sich mit ihrer Trauer beschäftigt. Uns hilft eine Selbsthilfegruppe. Und sei für sie da. Ich denke auch nicht, dass Du heimlich weinen musst, wenn es Dich traurig macht, dass Kevin gestorben ist. Mir hilft es eher zu sehen, dass auch andere für mich traurig sind und mit mir Weinen. Ich weine dann zwar meist auch, aber tränen helfen. Stelle nicht zu viele Fragen, aber spare das Thema nicht aus. Viel schlimmer als viele Fragen ist das Gefühl, das keiner darüber reden will, und das Thema grundsätzlich gemieden wird. Wenn Sie nicht darüber reden mag, wird sie es auch nicht tun. Sei einfach für sie da, lade sie vieleicht für abends ein, wenn Deine Kinder im Bett sind.
Jetzt noch etwas für Dich. Schäme Dich nicht, dass Du zwei gesunde Kinder hast!!! Ich denke, Deine Freundin wird dies auch nicht wollen. Ich denke, Du weist das Glück, dass Du hast einfach ganz anders zu schätzen, und das macht Dich und Deine Kinder reicher an Liebe. Vieleicht kennst Du das Buch Gute Hoffnung Jähes Ende. Da sind viele Tips drin, nicht nur für direkt betroffene, sondern auch für Freunde und Angehörige. Ich wünsche Dir und Deiner Freundin gemeinsam viel Kraft, damit Euch dieses Unglück nicht entzweit.
Viele liebe Grüsse
Tanja mit Engel Melanie

Hallo Tanja,
ich habe Eure Geschichte bereits gelesen (du postest doch auch ab und an im kiga-forum richtig? da hab ich schon mal in deinem Profil gelesen). ich fand es total traurig, mir liefen die Tränen herunter und ich wollte dir eigentlich was dazu schreiben, aber ich wußte partout nicht was. Ich bin in solchen Situationen mehr als wortlos. Schade finde ich. Meine Freundin mag meine beiden kinder sehr und daher empfand ich es auch nciht so schlimm dass meine Kinder mit auf dem friedhof waren. "dass sie dort nichts zu suchen haben" empfinde ich anders, denn ich habe meiner tochter, im märz 3, bereits von kevin erzählt und sie hat ja auch sandras babybauch gesehen. daher wollte sie auch mit. ich denke nicht dass dies ein fehler war. danke für deine tipps und deine antwort.
ich wünsche euch ganz viel kraft
lg

Das habe ich auch nihct gesagt, dass es ein Fehler war, sie mit auf den Firedhof zu nehmen, nur meinte ich zu posten, wie man sich fühlen kann. Wenn Ihr richtig gelesen habt, dann habe ich auch durchaus zwei Varianten geschrieben, wie man sich fühlen kann, aber das können wir nicht beureilen, sondern nur Deine Freundnin. Ich selbst arbeite im Kindergarten und obwohl ich erst in Woche 13 war, hatte ich bereits eine schöne Babykugel, auch für diese Kinder bedeutet es viel Leid, zu wissen, dass mein Kind gegangen ist. Ich finde es auch schön, dass Deine Kinder den Bezug zu Glück u Leid suchen, aber ich habe nur gemeint, Dir den Tip geben zu wollen, dass man so einen Schritt zuvor mit Deiner Freundin absprechen sollte, schließlich ist sie die Betroffene u nur sie kann entscheiden, was ihr zusagt u was ihr zu viel wird. Schade, dass es falsch verstanden wurde. Ich hatte nur mit den Gefühlen geschrieben, die ich selbst im Moment über meine FG habe. U ich habe Dir auch gesagt, dass Du auf alle Fälle für sie da sein sollst. Ich wünsche Euch trotzdem allen viel Kraft, egal ob selbst betroffen oder nur Helfer.
Seit lieb gegrüßt Kollette

Habe hier eigentlich (Gott sei Dank) nichts zu suchen. Bin nur immer im Reproforum. Meine "Erfahrung" mit den Eltern von gestorbenen Kindern (egal welches Alter die Kinder erreicht haben) ist eigentlich die, dass die Meisten froh sind, wenn man sich mit Ihnen darüber unterhält. Sicher gibt es auch Momente wo sie nicht reden wollen, aber im Grunde genommen wollen sie ihre Gedanken los werden. Besser, als wenn man sie behandelt wie rohe Eier.
LG Bnett