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An Mandy, Angela, Debora und Rita

danke für eure antworten. es klingt makaber, weil es ja um unzähliges besser wäre, wenn nicht soviele frauen das erleben müssten, und doch: es ist tröstlich, zu erfahren, wieviele das gleiche leid durchmachen.
im moment habe ich das gefühl, es wird von tag zu tag schlimmer. ich habe das gefühl, ich müsse mich langsam "etwas beherrschen". aber das kann ich nicht und fange an, mich zu verkriechen. ich habe heute geburtstag - eine woche nachdem ich unser baby verloren habe. es ist ein entsetzlicher tag, ich gehe auch nicht mehr ans telefon, ich kann die wohlgemeinten und bedrückten gratulationen nicht ertragen. ich will auch niemanden mit wackeliger heul-stimme antworten. ich bin sogar plötzlich völlig unsicher meinem mann gegenüber. es kostet mich soviel beherrschung, mich nur halbwegs "normal" zu benehmen und ab und zu mal zu lächeln, dass ich lieber wenig rede und so tue, als würde ich lesen. dabei schaffe ich in der stunde keine seite eines buches. wir haben die ersten zwei tage wie ein wasserfall darüber geredet, aber plötzlich ist stille. ich weiß um seine trauer, aber er geht natürlich arbeiten, ich habe mir diese woche noch frei genommen. und sitze zuhause und grübele. davon wird natürlich nix besser. aber dieses kind (wir nannten es übrigens seepferd - sah so auf dem ersten ultraschall aus) fehlt mir so sehr, dass mir jede kraft für etwas anderes als trauern fehlt.
wie ist das mit euren partnern, wie gehen sie damit um - und mich euch?
ich grüße euch herzlich
Bisherige Antworten

TRAUER zulassen und neue KRAFT suchen

hallo ira
Nach der Totgeburt u. Sohnes schrieb mich mein Gyn. für 3 Wochen krank. Ich sass heulend zu Hause mit null Lust auf irgend etwas. Meine Mutter hat mich täglich besucht und mir zugehört oder aber mit mir geweint...
Mein Mann "musste" nach 3 Tg wieder zur Arbeit. Wir haben dann abends und am Wochenende miteinander über unser verlor.
Kind geredet. Wir versuchten in der Natur wieder etwas LUFT zum Atmen zu kriegen, denn wir mochten keine Leute um uns herum haben.
Mir hat das Buch "gute Hoffnung - jähes Ende" wirklich sehr geholfen, meine Trauer zu bewältigen und auch meine Verhaltensweise zu verstehen. Du kannst das Buch ja in der Biblioth. ausleihen.
Um einen so tragischen Schlag zu verdauen, braucht es viel Zeit, lass sie Dir/Euch - weint, wenn es Euch zu Mute ist und redet über ALLES.
Hattest Du eine Curettage ?
Bist Du körp. wieder "zwäg" ?
Wie alt/jung bist Du ?
Liebe Grüsse
Debora

Re: TRAUER zulassen und neue KRAFT suchen

hallo debora,
tja, das mit dem alter ist ja auch noch so'ne sache: ich bin inzwischen 32 jahre. und ich habe jetzt auch noch sorge, dass das mit der erträumten kinderschar natürlich alles nicht mehr klappt. jaja, ich weiß, heutzutage alles kein problem, blabla, ich kann ja noch viele jahre kinder bekommen (wenn's denn so sein soll) - aber dass es für die gesundheit des kindes immer riskanter wird, ist ja unbestritten.
dir curettage wurde noch am gleichen morgen gemacht - ich war nachts per notarzt ins krankenhaus gebracht worden - da hoffte ich noch, dass man es irgendwie aufhalten kann. ob die ausschabung danach noch nötig war - keine ahnung. aber sie hat sicher das trauma nicht vergrößert, das ging nicht mehr. die tage danach hatte ich das gefühl, als ob mir jemand mit springerstiefeln in den unterleib getreten hätte. aber inzwischen ist es ok, ich habe nur noch leichte blutungen. jedenfalls ist es körperlich sicher leichter, als es bei dir gewesen ist. weißt du, wie es bei dir dazu gekommen ist, gab es irgendeine erklärung?
ich versuche mir einzureden, dass mein körper ja immerhin so funktioniert hat, dass er die entwicklung unseres kindes gestoppt hat, vermutlich aus gutem grund.
aber es raubr mir schier den atem, wenn ich mir vorstelle, es passierte beim nächsten mal wieder.
liebe grüsse, ira

ReTotgeburt

Hallo Ira
Es gab für u. Totgeburt keine richtige Erklärung, ausser dass evt. die Plazenta (da eher klein für SS Statium) die Versorgung aufgab... ist aber nur ne Vermutung des Gyn.
Es war sehr sehr hart, dass Kindli zu gebähren und mein Mann u. ich waren auch traumatisiert !!!
Nun versuchen wir uns aber wieder am Leben zu erfreuen, uns gegenseitig zu Verwöhnen und frei zu sein für eine 2. SS .
Wir denken positiv, üben "fleissig" und freuen uns, auf
u. 2. Kind.
Unterstüzt Dich Dein Partner und/oder Familie ?
alles Gute.
Debora

Re: ReTotgeburt

liebe ira
auch ich hatte eine todgeburt und machte nachdem der gynäkologe zusätzlich noch einen ärztlichen fehler begann eine schwere zeit durch. man muss aber akzeptieren, dass das verarbeiten eines solchen erlebnisses mindestens ein jahr geht. bei mir ist es jetzt ein jahr her. wir sind erst jetzt richtig über den berg und sind halt immer noch am üben für eine 2. schwangerschaft (die im moment noch nicht kommen will). ich lasse mich zusätzlich noch mit clomid behandeln, was mir psychisch geholfen hat loslassen zu können, von meinem kinderwunsch. viel mut und kraft.
alles gute
elisabeth

Re: Elisabeth (Totgeburt)

Hallo Elisabeth
Darf ich fragen in welcher SS Du eine Totgeburt hattest und aus welchem Grund?
Konntest Du von Deinem Kind Abschied nehmen ?
Wir hatten nur eine kurze Zeit (und diese nicht einmal allein dh. Gyn und Hebamme waren auch anwesend).
Aber wir haben u. Sohn nun beerdigt - was uns trotz allem ein Gefühl der Geborgenheit gibt.
Viel Kraft und Mut für eine 2. SS.
Liebe Grüsse
Debora

An Ira

Mir ging/geht es ganz ähnlich wie Dir. Unsere Ehe leidet furchtbar, da wir unsere Trauer so verschieden empfinden und keiner dem anderen helfen kann. So sind wir regelrecht verstummt und wissen nicht, wie wir uns helfen können. Uns fehlt das Baby so sehr und wir vermissen es so sehr. Zum Glück ist es bei mir tatsächlich so, daß es mit der Zeit etwas besser wird.
Angela

Re: An Angela

vielleicht muss man in dieser zeit ganz neu definieren, was es bedeutet "einander zu vertrauen". dass man eben auch darauf vertraut, dass der eine im kummer nie von den tränen des anderen "genervt" ist. dass der eine wirklich, wie mal versprochen, immer für den anderen da ist. dass man nicht scheu und mit rücksicht (gutgemeint, aber falsch) den anderen nicht mit der trauer belasten will.
aber, herrgott, ist das alles schwer.
ira

An Ira

Hallo!
Wie ich glaube schon geschrieben habe, hilft es uns sehr, alles aufzuschreiben. Da mein Verlobter tagsüber auf Arbeit ist, habe ich natürlich sehr viel Zeit zum nachdenken (ob das immer so gut ist). Diese Zeit nutze ich, um alles aufzuschreiben, meine Ängste, Sorgen und sogar schon wieder ein paar Hoffnungen. Wenn er dann abends nach Hause kommt, nimmt er sich die Zeit um alles durchzulesen, naja und wenn er merkt, daß ich einen sch...tag hatte, nimmt er mich einfach nur in den Arm und dann kann ich meinen Tränen freien Lauf lassen. Aber wwas ich total toll von Ihm finde, auch er läßt seinen Gefühlen in diesen Punkt freien Lauf (war ja immerhin auch seine "Bohne").
Ich kann mittlerweile sogar mit darüber reden (konnte ich anfangs nicht, daher das aufschreiben), ohne gleich zu weinen. Aber wehe jemand ruft an, und schneidet dieses Thema auch nur im entferntsten an - dann ist alles aus.
Vom Alter habe ich nun doch noch etwas mehr Zeit als Du, wenn es dann richtig klappen soll, ich bin gerade 24 geworden.
Herzliche Grüße Mandy
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