Tach Tinka,
Diesen Wunsch, den du da hast, genau den hab ich auch verspürt, deshalb hat es uns bei der Geburt ins Geburtshaus verschlagen und ich kann mich der Vorschreiberin nur anschließen, dass so eine ambulante Geburt wirklich wundervoll sein kann (vorausgesetzt: Dein Kind ist freundlich & bereitet keine Probleme in der Schwangerschaft), da mehrere Faktoren dafür sprechen:
1.) im Geburtshaus sind 2 Hebammen, die du durch Vorsorgeuntersuchungen oft schon kennst, für dich während der ganzen Prozedur (& dauert sie noch soooo lange) im Einsatz (kein Schichtwechsel!)
2.) Keine medizinischen Geräte, die nervös machen und dich nicht richtig entspannen lassen, sondern eine nette ZuHause-Atmosphäre mit allen Geräte, die du eventuell nutzen willst (Sprossenwand, Gebährhocker, Badewanne...)
3.) Du kannst dich jederzeit dort in Stellungen bringen, die dir am schmerzfreundlichsten erscheinen und die Hebammen klettern dir hinterher, um z.B. mit Hörrohr die Herztöne zu kontrollieren
4.)Krankenhaus war 2 min. entfernt (falls doch etwas anders laufen sollte, als erwartet)
5.) spätestens 2 Stunden nach vollbrachtem Abwurf findest du dich mit den liebsten und in diesem Moment wichtigsten Menschen bei dir zu Hause, in vertrauter Umgebung wieder und kannst tun & lassen, wonach dir gerade ist, ohne dass irgendjemand stören könnte...das war für mich das schlagendste Argument ...

...man hat sofort alle Zeit & Ruhe der Welt, das noch unbekannte Wesen Kind kennenzulernen, zu stillen und zu knuddeln, so wie einem gerade ist... Und man kann sich zu dritt ins Bett packen & gemeinsam anfangen zu begreifen, was sich da gerade großartiges ereignet hat!!
Aber das passiert echt jedes Mal, wenn ich von der Geburt der kleinen Frau Z. im Geburtshaus anfange zu reden: Ich komme ins schwärmen und kann nicht wieder aufhören, bin erleichtert, dass ich diesen Weg für die Geburt gewählt habe & für meinen Teil immer noch froh, dem Krankenhaus so entkommen zu sein, denn da ist es doch trotz Änderungen in den letzten Jahren, immer noch etwas steriler & anonymer!!!
Naja, die Entscheidung muss ja nunmal jeder selbst für sich fällen, aber das Beste wäre es sicher, vorher mal alles in Augenschein zu nehmen, um tatsächlich frei entscheiden zu können...Geburtshäuser z.B. bieten immer Infoabende für werdende Eltern an, freie Hebammen kann man genauso einfach mal ansprechen & sich erkundigen, damit sollte man aber auch etwas zeitiger beginnen...
Zu beachten gibt es einiges, aber auch nicht so viel, dass sollte man lieber mit der Hebamme bequatschen....
Und jetzt, nachdem fast schon wieder ein Buch draus geworden ist ;-), geb ich auch auf und wünsche dir viel Glück & gutes Gelingen, egal wo!"!!!
Hoffe, hat zum Durchblick beigetragen!
LG Polly & Z.

Ich bin einen Tag im KH geblieben, weil meine Nachsorgehebamme an dem Tag keine Zeit für mich hatte, und ich war ziemlich froh, als ich endlich zuhause war. Da hatte ich viel mehr Ruhe, meinen Mann ständig bei mir, keine Angst, daß das Baby aus dem Bett fällt wenn ich es bei mir habe, und vor allem (nach Dammschnitt) ein Bett in vernünftiger Höhe. Wichtig ist, daß du Dich rechtzeitig um eine Nachsorgehebamme kümmerst, die dann die ersten 10 Tage täglich kommt und nach Dir und dem Kind schaut, und daß Du einen Kinderarzt für die U2 hast - vorzugsweise einen, der ins Haus kommt. Aus dem Krankenhaus lassen sie Dich sowieso nur heim, wenn es keine Komplikationen gibt. Nach der Geburt mußt Du noch ein paar Stunden dableiben - wie lange ist wohl von Krankenhaus zu Krankenhaus unterschiedlich. Aber im Prinzip kannst du wohl nach Hause, sobald sie Dich aus den Kreissaal lassen. Ein Tip: nimm dir ein großes Handtuch, zu einem Ring gedreht mit, oder einen Kinderschwimmring, worauf Du Dich im Auto setzen kannst falls Du einen Dammschnitt hast, das ist angenehmer.
Viele Grüße,
Christine