Suchen Menü

Trennungsgedanken nach Geburt des Wunschkindes

Im Juni wurde mein Wunschkind, Robin, geboren. Es ist mein zweiter Junge ; der Große ist 5 Jahre alt. Ich hatte lange mit der Verwirklichung dieses Kinderwunsches gezögert, da mein Mann mehrfach jährlich für meist 6 Wochen am Stück dienstlich im Ausland ist. Ich bin auch voll berufstätig und geriet in diesen Zeiten schon mit einem Kind an die Grenzen meiner Belastbarkeit. Eine einzige Hetze zwischen Kindergarten, Arbeit, Einkauf und Haushalt. Oft spielte mein Körper dann nicht mehr mit: Eß -und Schlafstörungen waren an der Tagesordnung. Ich verlor immer mehr an Gewicht und war vor der zweiten Schwangerschaft untergewichtig. Da ich mir aber dieses zweite Kind so sehr wünschte, wischte ich alle Bedenken beiseite und hoffte wohl auch, mein Mann würde von sich aus über einen anderen, familienfreundlicheren Job nachdenken. Schließlich hat er sich dieses Kind genauso gewünscht wie ich. Doch weit gefehlt. Schon als Robin 10 Wochen alt war, verließ er wieder für 6 Wochen das Land. Ich war natürlich wieder ziemlich fertig, als er wiederkam (und das ohne arbeiten zu gehen), doch das schien er nicht zu bemerken. Eine von mir initiierte sachliche Aussprache und der Vorschlag, über einen anderen Job nachzudenken, schlug leider auch fehl. Immer wenn das Thema Arbeit zur Sprache kommt, schaltet er sofort auf stur und wird regelrecht cholerisch. Neu bewerben will er sich nicht, weil er ? ja eine Ablehnung bekommen könnte und das ist erniedrigend?. Ich solle mich nicht so haben und in Krankheiten flüchten und andere schaffen das auch und seine Mutter hätte es damals auch geschafft usw..
Bin ich wirklich so ein Versager ? Ist jemand in einer ähnlichen Situation und wie wird man damit fertig ?
Ich denke ehrlich gesagt darüber nach, ihn vor die Wahl andere Arbeit oder Familie zu stellen. Ich kann einfach nicht verstehen, dass er es gar nicht bedauert, die Entwicklung der Kinder zu verpassen, und das er nicht einsieht, wie in der Zeit seiner Abwesenheit unsere Lebensqualität leidet. Außerdem habe ich wirklich Angst, das alles nicht mehr zu schaffen, wenn ich erst wieder arbeiten gehe. Sollte es aber tatsächlich zur Trennung kommen, stehe ich im Prinzip vor derselben Situation. Ich weiß im Moment echt nicht mehr weiter !
Eine traurige Alexandra
Bisherige Antworten

Re: Trennungsgedanken nach Geburt des Wunschkindes

Liebe Alexandra,
Meine Situation ist etwas anders, aber vielleicht kann ich Dir etwas helfen indem ich Dir schreibe wie ich mit meinem Frust umgehe
Mein Mann wurde letztes Jahr im April in die USA versetzt. Eigendlich war ich gar nicht abgeneigt, immerhin war ich schon als au-pair dort und es hat mir sehr gefallen.
Von April - August war er dann alleine in den Staaten, da ich nicht so einfach aus meinem Arbeitsvertrag konnte. Das war schon eine harte Zeit. Aber wiedersehen macht Freude und ich wurde schwanger im Handumdrehen. Zuerst waren wir etwas geschockt, aber die Freude war dann doch gross. Leider wohnten wir sehr anonym und somit war es sehr schwer Freunde hier zu finden. Ich bin wirklich nicht verstockt, aber mit der Zeit habe ich echt gedacht es liegt an mir. Naja, ich daheim schwanger, er den ganzen Tag unterwegs auf arbeit. Ab und zu noch fuer ein paar Tage auf Geschaeftsreise. Ich habe einen totalen Hass bekommen, ich kam mir vor als ob ich hier versaure. Da war ich dann auch an dem Punkt, ob es nicht besser ist ihn zu verlassen und in D. mein Baby bei meiner Familie zu bekommen.
Letzendlich blieb ich da. Weil ich meinen Mann liebe und weil wir auf meinen Wunsch umgzogen sind, etwas mehr laendlich. Sara, meine Tochter, gibt mir auch sehr viel halt.
Ich kann Dir nur den Rat geben:
Love it, change it or leave it( lieb es, aender was oder geh)
Da musst du Dir drueber klar sein, wie sehr Dir an Deinem Mann liegt.
Ich hoffe, konnte Dir etwas helfen.
tine

Re: Trennungsgedanken nach Geburt des Wunschkindes

Hallo Alex,
ich war in exakt der gleichen Situation wie du. Mein Freund ist ca. 9Monate im Jahr in Krisengebieten der ganzen Welt.
Bevor wir uns zu einem 2.Kind entschlossen, habe ich allerdings ganz klar gesagt, dass das mit dem Job nicht vereinbar wäre. Im März kam Lilith und schon 3Wochen später war er weg.
Nun ist es so, dass Kurt ein Vollblutvater ist und ihm selbst an einem Jobwechsel viel gelegen hat.
Seit 3 Wochen wissen wir, dass er ab 01.01. einen Job hier in der Stadt hat. Ich weiss, dass so ein Job nicht mit einer Familie vereinbar ist, es sei denn, man ist der Typ Frau, der sowieso lieber allein ist. Wie du bin ich krank geworden, weil wir nie wußten, wann er weg musste. Nichts planen können, immer Angst um ihn, allein mit großem Haus und 2 Kindern, raus aus der Berufstätigkeit hat mich mürbe gemacht.
Habt ihr euch vorher keine Gedanken über dieses Thema gemacht? Wenn nicht, verstehe ich, dass er jetzt schockiert über deinen Wunsch ist. Allerdings muss er verstehen, dass auf Dauer kein Familienleben möglich ist.
Tine hat recht, redet, findet einen Nenner , damit der Job nicht auf Kosten der Familie geht.
Viele Grüße,
Regine

Re: Trennungsgedanken nach Geburt des Wunschkindes

Vielen Dank Euch beiden. Ich werde in ein paar Tagen noch einmal in Ruhe mit ihm sprechen. Vielleicht habe ich ihn kurz nach der Ankunft überrumpelt. Ich hoffe sehr, dass ihm soviel an der Familie liegt, dass er doch über einen Jobwechsel nachdenkt. Alex
Meistgelesen auf 9monate.de
Rat und Hilfe zur Bedienung
Übersicht aller Foren

Mit der Teilnahme an unseren interaktiven Gewinnspielen sicherst du dir hochwertige Preise für dich und deine Liebsten!

Jetzt gewinnen