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Schlaf"probleme"?! Quatsch!! -Lesen,interessant!

Hallo ihr Hübschen!
Ich hab von Uta (an dieser Stelle noch mal Danke!) einen echt interessanten Text gemailt bekommen, der mich Tims Schlaf"probleme" in einem ganz neuen Licht sehen lässt. Lest mal, es lohnt sich! :o)
Elternthema: Babys Schlafprobleme
Durchschlafen?
Autorin: Dr. Katherine Dettwyler PhD, ordentliche Professorin für
Anthropologie und Ernaehrungswissenschaft, Texas A & M University
Originaltitel des Textes: \"Sleeping through the night?\"
Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass Elternsein eine harte Anpassungszeit
erfordert, besonders wenn die Erwartungen nicht mit der Realität
übereinstimmen, wenn uns unsere Kultur gelehrt hat, dass Kinder bestimmte
Bedürfnisse/Verlangen/Verhaltensweisen haben, und unsere Kinder dann in
dieses Modell nicht hineinzupassen scheinen. Es kann für neue Eltern sehr
schwierig sein, diese Differenz zwischen Erwartungen und Realität zu
akzeptieren und damit fertig zu werden.
Manche Kinder können dazu aufgemuntert, gezwungen oder davon überzeugt
werden, sich den kulturellen Erwartungen anzupassen, und sie werden
problemlos damit fertig. Bei anderen hingegen, auch wenn sie sich
letztendlich anpassen, geschieht das zum Schaden ihrer Persönlichkeit, ihrer
Selbstsicherheit, ihrer Fähigkeit, die Welt als einen sicheren und
vertraueneinflössenden Ort zu betrachten, und manchmal zieht es
gesundheitliche oder sogar lebensbedrohende Folgen nach sich.
Wahrscheinlich besteht nirgends ein so großer Konflikt zwischen kulturellen
Erwartungen und den physiologischen Bedürfnissen der Kinder, wie in den
beiden Bereichen Stillen und Schlafverhalten.
Die Erwartung, sehr oft gestillt zu werden, ist Babys angeboren (egal ob man
glaubt, durch Millionen von Jahren der Evolution oder durch Gott). Hinweise
dafür sind:
Die Zusammensetzung der Muttermilch.
Die Tatsache, dass bei allen höheren Primaten (zoologische Ordnung, zu denen
auch der Mensch gehört - zu den höheren Primaten zählt man auch Affen und
Menschenaffen) die Mütter ihre Jungen viele Jahre lang im Arm oder auf dem
Rücken tragen.
Die Groesse des Magens eines Säuglings.
Die Schnelligkeit, mit der Muttermilch verdaut wird.
Die Notwendigkeit einer fast ununterbrochenen Nahrungszufuhr für das
Wachstum des großen menschlichen Gehirns.
usw.
Mit sehr oft ist gemeint drei- bis viermal pro Stunde, jedes Mal für wenige
Minuten. Die Art, in der einige Babys in unserer Kultur gestillt werden - zu
versuchen, sie an einen 3-4-Stunden-Rythmus zu gewöhnen, mit Stillmahlzeiten
die jeweils 15-20 Minuten dauern, geht gegen unsere Natur. Wir Menschen sind
jedoch sehr anpassungsfähig und einige Mütter schaffen es, mit diesen sehr
distanzierten Bruststimulationen und -entleerungen genug Milch zu bilden und
einigen Babys gelingt es, mit großen, weit auseinanderliegenden
Milchmahlzeiten zurechtzukommen. Leider können jedoch einige Mütter mit so
seltenen Stillmahlzeiten nicht genug Milch bilden und einige Babys passen
sich diesem Rhythmus nicht an, werden unruhig, schreien viel, möchten \"vor
der Zeit\" gestillt werden und wachsen und gedeihen nicht. Es wird dann
meistens der Körper der Mutter angeklagt. \"Sie haben nicht genug Milch!\" -
statt die von der Kultur aufgezwungene Erwartung, dass es ausreichen sollte,
alle drei bis vier Stunden zu stillen, und die Mutter beginnt, mit
Flaschenmilch zuzufüttern, was zu einer stetig abwärts führenden Spirale bis
hin zum gänzlichen Abstillen führt.
Kinder kommen auch mit der biologischen Erwartung auf die Welt, dass
Muttermilch bis mindestens 2,5 Jahre einen Teil ihrer Diät darstellt und
viele Indizien weisen darauf hin, dass 6-7 Jahre die wahre physiologische
Stilldauer ist - egal, wie unsere kulturelle Überzeugung ist. Ich kann
Referenzen meiner diesbezüglichen Studie zur Verfügung stellen, wenn jemand
mehr darüber erfahren mochte.
Das gleiche gilt auch für das Schlafverhalten. Kinder kommen mit der
angeborenen Erwartung auf die Welt, dicht neben ihren Eltern zu schlafen.
Der Tastsinn ist der wichtigste Sinn der Primaten, zusammen mit dem Sehsinn.
Junge Primaten werden jahrelang auf dem Körper der Mutter getragen und
schlafen neben ihr, oft noch wenn sie schon längst abgestillt sind. Die
biologische Erwartung für Mutter und Kind ist, zusammen zu schlafen und für
das Kind, während der Nacht, sooft es das Bedürfnis dazu spürt, an der Brust
trinken zu können.
Bisherige Antworten

Teil 2

Normale, gesunde, gestillte und neben der Mutter schlafende Kinder schlafen
nicht \"durch\" (das heißt sieben bis neun Stunden in einer Strecke) bis sie
nicht 3-4 Jahre alt sind und das Nachtstillen nicht länger notwendig ist.
Ich wiederhole: das ist NORMAL und GESUND.
Dr. McKenna\'s Schlafstudie zeigt deutlich die Gefahr, der ein einsam
schlafendes Kind ausgesetzt ist, das in einen unnatürlichen Tiefschlaf
gleitet, aus dem es schwerlich alleine aufzuwachen imstande ist, wenn es zu
einer Atemstillstandsepisode kommt. Wenn die Mutter neben ihrem Baby
schläft, lenkt sie den Schlaf des Babys und seinen Atemrhythmus, selbst
während sie schläft. Wenn das Baby eine Atemstillstandsepisode durchmacht,
erinnert es die Mutter mit ihren Bewegungen und mit der Berührung daran,
wieder zu atmen. Man glaubt, dass das der Hauptgrund dafür sei, dass das
Zusammenschlafen des Babys mit der Mutter vor S.I.D.S. (plötzlicher
Krippentod) schützt. In anderen Worten, in vielen Fällen von S.I.D.S. bei
einsam schlafenden Kindern glaubt man, dass es darauf zurückzuführen ist,
dass ihnen in sehr zartem Alter beigebracht wurde, lange Strecken
durchzuschlafen und dass, wenn sie sich während einer
Atemsstillstandsepisode in einer Tiefschlafphase befinden, niemand neben
ihnen ist, der es bemerkt, und sie ans Atmen erinnert, und sie nehmen es
ganz einfach nie mehr auf.
Das Nebeneinanderschlafen erlaubt der Mutter auch, die Körpertemperatur
ihres Kindes während der Nacht zu kontrollieren,

Re: Teil 3

da zu sein, wenn es Milch
erbricht und zu husten beginnt und ihm ganz einfach die normale, sichere
Umgebung zu bieten, die sich das Baby instinktiv erwartet.
Ist das vorteilhaft für die Eltern? Nein!
Ist es für einige neue Eltern schwer, sich anzupassen? Ja!
Es besteht kein Zweifel: der Spalt zwischen dem, was uns unsere Kultur
gelehrt hat, vom Schlafverhalten unserer Kinder zu erwarten (ihnen eine
Geschichte vorzulesen, sie schön zuzudecken, das Licht auszuschalten und sie
in den nächsten acht Stunden nicht mehr zu sehen) und der Realität, das
heißt, wie gesunde und normale Kinder tatsächlich schlafen, klafft weit
auseinander.
Der erste Schritt, sich mit der Tatsache abzufinden, dass ein Baby nicht die
Nacht durchschläft, oder dass es nicht ohne die Mutter schlafen möchte ist,
sich der folgenden Punkte bewusst zu werden:
Dass Kinder bis zum Alter von drei bis vier Jahren nicht durchschlafen, ist
ein normales und gesundes Verhalten.
Kleine Kinder sind nicht \"schwierig\" und sie wollen einen nicht
\"manipulieren\". Sie sind normal und gesund und benehmen sich artgerecht.
Sobald man diese einfachen Wahrheiten akzeptiert hat, wird die nächtliche
Betreuung des Kindes viel einfacher. Wenn man die Idee aufgibt, dass man 8
Stunden ununterbrochenen Schlaf pro Nacht braucht, und diese nächtlichen
Interaktionen mit dem Kind als wertvoll und vorübergehend betrachtet,
gewöhnt man sich sehr schnell daran. Ich kann das Buch von Dr. Sears
empfehlen \"Schlafen und Wachen\" (bei der \"La Leche Liga\" zu beziehen).
Die ersten Jahre unserer Kinder sind die wichtigsten und einflussreichsten
ihres Lebens und sie vergehen nur allzu schnell. Wenn man den Bedürfnissen
seiner Kinder in diesen wichtigen Jahren nachkommt, wird man in den
darauffolgenden Jahren reichlich Früchte ernten können.

Heheee...wenn jetzt eine tolle Mama ankommt,

...und freudestrahlend erzählt, IHR Kind schlafe ja schon von Geburt an durch (wie, dein Tim niiicht?!), kann ich ihr sagen, dass das sehr schön ist, Tim sich aber dafür normal verhält. *ggg*
Lieben Gruss, Julia.

Re: Heheee...wenn jetzt eine tolle Mama ankommt,

Hi Julia !
Den Text kannte ich schon,und ich muß dazu sagen-Leon ist "kerngesund" :-).Ich hab auch schon mal gelesen,daß Babys,wenn sie noch keine 5 kg wiegen und länger als 6 h keine Milch bekommen,unterzuckern.Das wirkt sich dann auch negativ auf das Wachstum vom Gehirn aus.Soviel zu Sätzen wie:"Mein Baby hat schon im Krankenhaus durchgeschlafen!".Manche nehmen das viel zu wichtig,und vergessen dabei manchmal wirklich was gut für ihr Kind wäre.Leon wurde die ersten 14 Wochen ca. alle 1,5 h gestillt,nachts waren es zwischen 15-45 min.Und ich lebe auch noch!
LG Petra
PS.:Es wird wieder besser,heute nacht von 23 Uhr 30 bis 8 Uhr!Zwar oft wach,aber ohne Stillen!

Re: Heheee...wenn jetzt eine tolle Mama ankommt,

Hi Julia,
da bekommt man ja fast ein schlechtes Gewissen und gerät in Versuchung, sein Kind zu wecken. Ich hab sowas schon öfter gelesen, aber nicht so toll. Nur Christoffer schläft durch. Nicht von Anfang an, aber schon ne ganze Zeit. Afangs hat er auch in meinem Arm geschlafen, inzwischen leg ich ihn in sein Bett, aber wenn was ist, so ist er herzlich willkommen bei mir und darf SOFORT zu mir kommen (mache ich alleine schon, weils so bequem ist und ich dann nur einmal aufstehen bauche).Tagsüber hat er sowieso nur auf meinem Arm geschlafen mal hier 20 Minuten und mal da 10. Er ist ein absoluter Tragling. Geht nur schlecht beim Duschen *gg*, da nehm ich ihn aber auch mit ins Badezimmer, wenn er quakig ist, leg ihn auf den Fußboden auf die Wickelauflage und geb ihm das Trapez - so gehts dann meistens gut.
Und das mit dem Stillen tut mir absolut leid. Das hätte ich mal früher lesen sollen, bei seiner Geburt. Ich habe wirklich alles versucht, aber habe jetzt resigniert. Ne harmonische Stillbeziehung hatten wir nie und ich habe mir das sooo sehr gewünscht. Ganz schlimm wurde es so um die 9. Woche. Da hat er die Brust nur noch angeschrieen bei jeder Mahlzeit, nach 3 oder 4 Wochen konnte ich nicht mehr und hab ihm ne Flasche gegeben, diesen dankbaren Blick werde ich NIE vergessen, es war als wenn er nichts anderes gewollt hätte und ich hätte heulen können. Klar ist die Milch weniger geworden, ich hab x-mal versucht, wieder vol zu stillen - hab ihn auch halbstündlich ..

Re: Heheee...wenn jetzt eine tolle Mama ankommt,

angelegt, aber er wollte nicht, hab dann gepumpt, aber da er ja auch immer getragen werden woltte, hats dann auch nicht gereicht. Schweren Herzens hab ich dann immer öfter ne Flasche gemacht und mich daran festgehalten, dass er sich wenigstens die 1. Morgenmahlzeit noch stillen läßt. Aber das ist nun auch leider seit 3 Tagen vorbei. Er ist jetzt glücklich und ein viel zufriedeneres Kind und ich habe meine erste Lektion erhalten, dass ich eben nicht immer das Sagen habe.
Ich wäre liebend gerne für ihn nachts aufgewacht und hätte ihn gestillt, aber zwingen konnte ich ihn ja auch nicht. Hoffe beim nächsten Kind klapt das besser.
Wow, nun hab ich Dir aber ne Menge erzählt *ggg*.
LG Heike

Re: Heheee...wenn jetzt eine tolle Mama ankommt,

Hallo Heike!
Naaa...so war das aber auch nicht gemeint! Ich wollte damit niemandem ein schlechtes Gewissen machen, weil er (bzw. sie! *g*) nicht stillt, aus welchen Gründen auch immer! Ich wollte nur den Mamas, die wie ich immer noch nachts desöfteren geweckt werden, ein bisschen Trost vermitteln, dass unsere Kiddies doch nicht so "komisch" sind, wie manche oft meinen. ;o) Und weisste...natürlicher Schlaf und Stillen hin oder her: MIR WÄRE ES TROTZDEM LIEBER, WENN TIM DURCHSCHLAFEN WÜRDE! *lach*
Also mach dich mal bloß nicht fertig wegen des Stillens. Ist doch völlig wurscht!
Lieben Gruss, Julia.

Re: Heheee...wenn jetzt eine tolle Mama ankommt,

Lol,
das mit dem schlechten Gewissen war auch gar nicht sooooo ernst gemeint und das mit dem Stillen tut mir zwar leid, aber ist ja sein Wunsch gewesen *ggg*. Wurscht ist es mir zwar nicht, aber eben auch nicht mehr zu ändern.
Und ich wollte auch mal zeigen, dass man nicht alles so haben kann wie man gerne möchte, sondern Abstriche machen muß - der eine hier, der andre dort.
LG Heike

Re: Heheee...wenn jetzt eine tolle Mama ankommt,

Hi, Ihr beiden,
dieser Beitrag kommt gerade recht für mich :o)! Simon ist 13 Wochen, und ich hatte mir schon Gedanken gemacht, weil er überhaupt keine Anstalten macht, durchzuschlafen. Er schläft bei uns im Bett, in der Mitte. Ich hatte schon überlegt, ihn ins Bettchen zu legen, falls ich ihn nachts störe!!! Man kommt ja auf so Ideen - ich dachte eben, ich wecke hn vielleicht unbewußt alle drei Stunden, denn manchmal bin ich eine Minute vor ihm wach. Nachdem ich das jetzt gelesen habe, bin ich froh, dass es so ist. Allerdings bin ich ganz schön kaputt - monatelang ohne ungestörten Schlaf - das ist schon ziemlich hart... Aber jetzt werde ich ihn nicht aus unserem Bett verbannen!
LG Sara

Re: Heheee...wenn jetzt eine tolle Mama ankommt,

Mein Laurin ist 12 1/2 Monate alt und hat noch keine Nacht durchgeschlafen. Er scheint aber wohl ein ganz normaler kleiner Primat zu sein :-))))))
LG - Martina
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