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Postnatale Depressionen....Antworten auf Fragen

von euch.
Einige Leute von euch haben mich über das Profil angeschrieben und haben mich zu meinen postnatalen Depressionen befragt.
Bei mir hat es so 3 Wochen nach der Entbindung angefangen, ich war gereizt, fühlte mich überfordert (habe noch 1 Kind und einen Freund, der im Ausland arbeitet)usw.
Mein Partner und ich bekamen immer mehr Stress,weil er weg musste zum Arbeiten und ich nur noch Panik hatte, es nicht zu schaffen, den Haushalt (ein großes Haus), die Kinder, die Trennungen vom Partner, die Angst um ihn (arbeitet immer in Krisengebieten)....
Meine Unausgeglichenheit wurde mit den Wochen immer stärker, ich habe viel rumgeschrieen, dann wieder geweint, meinen Partner angefleht, nicht zu reisen....er hatte dann dadurch viel Ärger auf der Arbeit, dadurch widerum mit mir....ein ewiger Kreislauf, bei dem es mir immer schlechter ging.
Als Lilith dann 5 Monate alt war, brach ich zusammen. Ich habe an einem WE nur geweint, wollte nicht mehr leben, hatte ausser Angst, Trauer keine Gefühle mehr. Und dann wußte ich, ich muss zum Arzt.
Mein Arzt hat mir sofort ein Antidepressivum verschrieben und ich werde wohl noch ein Gesprächstherapie machen. Es war sehr schrecklich, ich habe den Alltag nicht mehr bewältigen können.
Mein Arzt hat auch mit meinem Partner gesprochen, der von mir ja nur noch genervt war. Nach ca. 2Wochen ging es mir besser, die Tabletten haben geholfen.
Allerdings brauche ich im Alltag noch viel Unterstützung durch meinen Partner, ich bin immer noch
Bisherige Antworten

Teil 2

schnell überfordert und reagiere dann entweder aggressiv oder weinerlich.
Ich habe gelernt, mit anderen Menschen darüber zu reden. Vorher war es nicht möglich, sollte ich sagen, dass ich meine Kinder nicht will? Denn so war es ja auch nicht, ich liebe sie beide abgöttisch, wollte aber trotzdem nur weg.
Es ist wichtig, wenn ihr merkt, dass eure Depressionen nach ca. 2 Wochen nicht weggehen, dass ihr zum Arzt geht und euch Hilfe sucht.
Laßt es nicht so weit wie ich kommen. Postnatale Depressionen treten einfach so auf und verschwinden mit Hilfe auch wieder. Zeigt keinen falschen Stolz, ihr habt keine "Macke"....meine Hebamme sagt sogar, dass jede 2.Frau davon betroffen ist und nur ganz wenige es zugeben.
Wenn ihr Fragen an mich habt, fragt mich ganz einfach. Ich will dann versuchen, euch so gut ich kann, zu helfen.
Liebe Grüße, Regine

Re: Teil 2

liebe finki!
ich wollte dir nur mal sagen, dass ich es toll finde, dass du dieses tabu brichst! es ist zwar nicht mehr so, wie in der generation unsere mütter, dass man immer strahlen und glückliche mutter sein muss, aber trotzdem ist das thema wochenbett-depression noch viel zu oft totgeschwiegen. ich war auch davon betroffen. ungefähr vierte woche nach der geburt. ich bin relativ bald zu meinem hausarzt gegangen und jetzt sehr froh darüber, da es mir nach 2 wochen wieder supigut ging. zuvor hatte ich phasenweise angst, dass ich meinem kind etwas antun könnte, vor lauter hilflosigkeit und erschöpfung.
ich find es einfach toll, wenn jemand darüber redet, denn dann reden die 'heimlichen' auf einmal auch.
lg, sybillerl

Re: Teil 2

Liebe Finki, es ist toll, dass Du so offen über diese Zeit schreiben kannst, vieles kommt mir sooo bekannt vor! Beim lesen eben hatte ich einen dicken Kloss im Hals... Alles Gute und liebe Grüße, Corinna

Re: Postnatale Depressionen....Antworten auf Fragen

Hallo Finki,
ja finde ich auch ganz toll, daß du darüber schreibst. Ich bin zwar nicht betroffen, kann aber nicht glauben, daß alle immer so super happy sind. Hier im Forum wird eigentlich alles besprochen, nur dieses Thema wurde glaube ich bisher noch nicht angesprochen. Finde ich aber sehr, sehr wichtig! Denn sowas kann jeden treffen, auch Frauen, denen es normalerweise immer gut geht.
Danke und liebe Grüße
Sandra

Re: Postnatale Depressionen....Antworten auf Fragen

Hallo zusammen, ich dachte schon, ich bin hier die einzige, die diese Depression hatte. Bei mir kam das auch so nach drei Wochen, weil die Stillerei auch nicht so klappte und ich mit einer Mastitis in die Klinik musste. Ich dachte manchmal, ich habe gar keine Beziehung zu meinem Kind und die Kleine ist mir scheißegal. Wenn jemand gekommen wäre, hätte ich sie mitgegeben, so dachte ich. Manchmal hätt ich sie am liebsten an die Wand geklatscht und ich habe sie mehrmals übel angebrüllt (sie hat sich dabei nicht mal erschreckt, zumindest hat sie sich nichts anmerken lassen!).
Dann kommt das schlechte Gewissen eine Rabenmutter zu sein, denn wie kann man so einen Wurm nur so anschreien. Naja, mein Mann hatte dann 2 Wochen Urlaub und jetzt gehts besser. Jule kann sich auch mal eine halbe Stunde alleine beschäftigen, was ich wunderbar finde. An dieses Abhängigkeitsverhältnis muss ich mich nämoich immer noch gewöhnen. Aber inzwischen weiß ich, dass ich sie über alles liebe und ich kann ihr das auch zeigen. Aber es hat halt einfach 4 Wochen gedauert, ich war nicht die Mutter, der man das Kind auf den Bauch legt und die dann strahlt und alles prima findet. Dafür strahle ich jetzt und ich denke, Jule wird diese ersten 4 Wochen schon verkraftet haben...
LG
Yvi
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