Hallo!
Im bodenständigen Mainz ist stillen in der Öffentlichkeit keine große Sache, da hat bis jetzt noch keiner dumm geguckt. allerdings gibt es in der Innenstadt 3 oder 4 "Stillzimmer" in Kaufhäusern, damit man nicht in der Kälte stillen muß.
Zum Thema Karriere kann ich als angehende Medizinerin nur sagen, daß es immer der falsche Zeitpunkt ist. Am Anfang des Studiums wollte ich "das Leben noch genießen" und war absolut nicht bereit für ein Baby. Erstes und zweites Staatsexamen wollte ich nicht mit einem Säugling machen, zudem mußte ich für die Doktorarbeit viel im Labor arbeiten. Danach kommt das "praktische Jahr" und da war für uns die beste Gelegenheit ein Kind unterzubringen. Man ist da noch nicht so eingespannt und fällt nicht auf dem OP-Plan aus (man darf als Schwangere nicht mehr in den OP). Auf das nächste Kind müssen wir noch etwas warten, denn nachdenm ich das praktische Jahr zuende gemacht habe kommt das "AIP" = man arbeitet als Arzt mit voller Verantwortung für das halbe Geld. In dieser Zeit (1 1/2 Jahre)muß man sich beweisen, wenn man übernommen werden möchte. D.h. viel arbeiten ohne zu mucksen. Am Anfang ist man ja auch noch nicht so koordiniert und braucht für alles ewig lange. Eine 80 Stundenwoche ist da schon möglich. In dieser Zeit wird mein Mann mehr zuhause sein, damit unsere Elena wenigsten einen von uns häufig genug sieht. Nach dem AIP geht es dann in die Facharztausbildung, das dauert je nach Fachgebiet auch nochmal 3-6 Jahre. In dieser Zeit werden wir dann das nächste Kind in Angriff nehmen. mal sehen, wie lange das dauert, denn der Dienstplan richtet sich ja leider nicht nach dem Eisprung!
Tja und das mit der Flexibilität ist dann so ne Sache. Leider gibt es keinen Kiga auf Station und viele KH haben ihre Kigas abgeschafft (leider!).
Also, für mich ist der Zeitpunkt Kinder in die Welt zu setzten immer mehr oder weniger doof, aber ich habe es bis jetzt noch keine Sekunde bereut unsere Kleine zu unserer Familie addiert zu haben!
VLG Teddy

Hei! Froh sein darf, wer sein Kind mitnehmen kann in die Arbeit. Wir haben ( obwohl Riesenbetrieb) nicht mal einen Kindergarten in der Firma. Ich denke aber, wir Frauen sind ein bisschen selbst schuld: auch ich hätte schon längst um so einen Hort kämpfen können. Und was das Stillen anbelangt: auch da gilt meiner Meinung nach, so lange sich die Frauen verstecken wird sich auch an der öffentlichen akzeptanz nichts ändern. Ich stille aus Prinzip überall: das heisst ja im übrigen auch nicht, dass ich jedem meine Brust entgegenstrecke. Mit etwas Geschick klässt sich das durchaus "schicklich" arrangieren, dann kann man, wenn man denn möchte, nur noch am Schmatzen der Kleinen Anstand nehmen. Dass männliche Jugendliche einen Ständer beim anblick einer stillenden Frau kriegen ist mir ja im Leben noch nicht passiert, kann ich mir auch schwer vorstellen. Gruss Gala

Hallo Tills Mami! In Deutschland ist man mit Kind echt der Arsch. Der Arbeitsplatz wird mit einer Neuen besetzt, die wird mit unbefristetem Arbeitsvertrag eingestellt, was mit einem nach dem Erziehungsurlaub passiert, interessiert nicht die Bohne. Teilzeit ? Bitte nicht! Viel zu kompliziert und was kümmert denn das neue Teilzeitgesetz? Die Mutti wollen wir aber jetzt mal loswerden, denn arbeitende Mamis sind unflexibel, unzuverlässig und fehlen sowieso ständig, weil die Gören krank sind!
Ihr glaubt mir nicht? Da braucht Ihr nur mal meinen Chef anschauen - der ist ein leuchtendes Beispiel dafür, WARUM es in Deutschland so wenig Kinder gibt!
Übrigens: wenn ich stillen würde, würde ich mich nicht verstecken. Wem der Anblick einer stillenden Mutter nicht paßt, soll gefälligst vorbeisehen und sich verdrücken!
Liebe Grüße, Anja und Johannes (11 Wochen)