Antiautoritäre Erziehung
Die antiautoritäre Erziehung entpuppt sich als Irrweg
Alexander Barti
Schon wieder haben sie verloren. Man brauchte das berüchtigte Wochenmagazin aus Hamburg gar nicht aufzuschlagen, um zu ahnen, daß die Menschheitsverbesserer von einst erneut eine Schlappe hinnehmen mußten. Diesmal sogar auf einem ihrer ureigenst okkupierten Reformgebiete, nämlich auf dem der Erziehung. Die Saat der antiautoritären Pädagogik ist aufgegangen.
Die Kinder die sich "frei entfalten" können damit sie "kreative und selbstbestimmte" Mitglieder einer "emanzipierten Gesellschaft" werden, versagen kläglich bei der Erziehung ihres eigenen Nachwuchses. Die Kinder seien völlig außer Rand und Band, so die Klage, sie terrorisieren ihre "lieben" Eltern und ihre Umgebung, und ein Gegenmittel sei weit und breit nicht in Sicht. Wie könnten sie, die Eltern, auch weitergeben, was sie selbst nie genossen haben?
Zu glauben, daß nun der Irrweg einer verfehlten Pädagogik schnell beendet wird, um zu den "unzeitgemäßen Tugenden" zurückzukehren, ist natürlich naiv. Man stelle sich vor, eine Mutter (oder ein Vater) würde es wagen, den bockigen Kleinen in der Öffentlichkeit körperlich zu züchtigen (sic!): sie (oder er) hätte nicht nur umgehend eine Anzeige wegen Kindesmißbrauchs am Hals, sondern das Elternteil würde auch am "Betroffenheits-Pranger" stehen; wer seine Kinder autoritär erzieht, so unterrichten uns
Re: Antiautoritäre Erziehung Teil 2
Ratinger Psychologin und Verhaltenstherapeutin Annette Kast-Zahn.
"Es sind häufig verunsicherte, sich selbst überlassene Geschöpfe." Sie appelliert an die
Eltern, sich mit ihren Kindern auseinander zu setzen - auch wenn das der
unbequemere und anstrengendere Weg ist.
Re: Antiautoritäre Erziehung Teil 3
überlassene Geschöpfe"
Annette Kast-Zahn, Verhaltenstherapeutin
Aus Angst vor der seelischen Zerbrechlichkeit ihrer
Sprösslinge entwickeln viele Mütter ein katastrophales Leidenspotenzial. Sie lassen
sich demütigen, beleidigen, auslachen. Folge: Das Kind nimmt die Mutter nicht
ernst.
"Kinder, die nicht die Erfahrung machen, dass ihrem Verhalten Grenzen gesetzt sind, wachsen mit einem unrealistischen
Bewusstsein auf und halten sich für Riesen, wo sie nur Zwerge sind", warnt Wyrwa. Er fordert deshalb:
"Entmachten Sie die kleinen Tyrannen zu ihrem eigenen Besten."
Diskussion und klare Argumente bekommen
Kindern hundertmal besser als Dauerharmonie und Nachgiebigkeit. "Eltern müssen
die Sparringspartner der Kinder sein", fordert Zangerle. Ein Kind braucht die
Mutter als eine Mauer, gegen die es auch mal anrennen kann.
Re: Antiautoritäre Erziehung Teil 4
Entwertet hat sich andererseits
auch das Päda-Prinzip der liberalen Güte, mit der die Eltern der Siebziger in die
"Verwöhnungsfalle" gelockt wurden. Sie vergötterten ihre Kinder, statt sie zu
erziehen. Außer verbieten war nichts verboten.
Kinder brauchen jedoch konsequente Eltern. Nur so können diese in einer
unübersichtlichen Kinderwelt Strukturen herstellen und damit Halt geben. "Kinder
sind zwar gleichwürdig", sagt Zangerle, "aber nicht gleichberechtigt"."Wer fünfmal nein sagt und dann doch nachgibt, hat schon
verloren." Die Kinder leiden im ständigen Wechselbad der Gefühle: Die Eltern
reagieren mal so, mal so, nur nie berechenbar.
Zahlreiche Untersuchungen belegen, dass Kinder und Jugendliche selbst
zunehmend nach Orientierung verlangen. Maxime für erfolgreiche Erziehung ist
daher Verbindlichkeit, sagt der Familienpsychologe Wolfgang Bergmann. Für ihn
heißt das: Verabredungen mit den Kindern einhalten, familiäre Regeln durchsetzen,
Wünsche begrenzen, die ständig auf Kosten eines anderen Familienmitglieds gehen.
Mindestens 50 Prozent der Eltern bräuchten Elterntraining", glaubt Jugendforscher
Klaus Hurrelmann.
Wollte das mal zur diskussion stellen.
Monika mit Audrey
naja, etwas polemisch dieser Artikel, findest Du
Liebe Gruesse
Antonia, die manchmal vor der neuen Aufgabe ganz schoen Angst bekommt :-)
Re: Antiautoritäre Erziehung Teil 4
Immer nur alles durchgehen lasssen macht das Kind und die Eltern nicht glücklich sondern Unzufrieden.Ich halte auch nichts vom Schlagen, aber mal ein Klaps auf den Hintern(der eh mit Windeln gepolstert ist) oder wenn sie ein bisserl größer sind ein Klaps auf die Finger wirkt oft wunder ist ist unvermeidlich.------> Das ist meine Meinung, jeder solls so machen wie er es für richtig hält, aber ich machs halt so!! LG und "nix für unguat" Mio
Nachtrag
uiiii, noch vor dem fruehstueck recht zu bekommen
liebe gruesse aus der landeshauptstadt
antonia
Re: Antiautoritäre Erziehung Teil 4
Re: Antiautoritäre Erziehung Teil 4
ich kann ja vielleicht mal aus meiner Kindheit und jugend berichten, die glaube ich zumindest, mir nicht geschadte (eher das Gegenteil) hat. Klar, als Kind empfand ich meine Eltern als streng. Ich mußte zu bestimmten Uhrzeiten zu Hause sein, ich bekam nicht alles "hinterhergeschmissen" und schon gar nicht, wenn ich brüllte. Und meine Eltern beschimpfen oder auslachen, gab´s schon gar nicht. Natürlich gab es zwischen uns auch mal heftig Zoff (das muss auch mal sein), aber unter die Gürtellinie ist keiner von beiden seiten gegangen. in meiner Schule gab es sehr feste Regeln. Man stand noch auf, wenn der Lehrer kam, begrüßte ihn mit einem Guten Morgen und der Unterricht endete erst dann, wenn er es sagte und nicht, wenn die Schulglocke läutete. Die andere Seite war, die besten 3 einer Klassenarbeit bekamen einen Kinderriegel. Mööönsch, haben wir uns damals angestrengt für einen Kinderriegel. Das klingt vielleicht alles, wie aus dem letzten Jahrhundert, aber alle aus dieser Schule sind in der Lage sich in der Gesellschaft zu integrieren und keiner hat´nen Schaden davongetragen. Später als Jugendlich durfte ich vieles für mich selbst entscheiden, habe natürlich Fehler gemacht und Erfahrungen gesammelt, aber meine Eltern standen immer hinter mir, auch wenn sie vielleicht einige Dinge nicht gut fanden. Ich behaupte mal über mich, dass ich ein ziemlich verantwortungsvolles, selbstbewußtes Wesen geworden bin. Mein Mann musste aber noch.... 2.Teil folgt
Re: Antiautoritäre Erziehung Teil 4
Aber mir wird schon angst und bange, ob ich meine Vorstellungen von Erziehung bei unserem Kleinen hinbekomme.
LG
mogli
Re: Antiautoritäre Erziehung Teil 4
Viele Grüße,
Christine
...finde die AA Erziehung trotzdem ganz gut oT
Meine Meinung dazu (1)
Sind wir die antiautoritär erzogene Generation, die jetzt Probleme hat, ihre Kinder in den Griff zu kriegen? Oder sind es die Eltern der jetzt 13 - 17jährigen? In letzterem Fall muß ich sagen, daß der Artikel m.M. n. leider viel Wahrheit enthält. Wenn ich mir viele (nicht alle!) der Teenies heute anschaue, die machen was sie wollen, kriegen was sie wollen - ohne Rücksicht auf andere, ohne eine Vorstellung von ideellen oder materiellen Werten: dann glaube ich schon, daß die Eltern nicht in der Lage waren, ihren Kindern diese Werte zu vermitteln. Ob dies allein an der antiautoriäten Erziehung der Eltern liegt - keine Ahnung. Vielleicht liegt es auch daran, daß sich in der Zeit viele Wertvorstellungen geändert haben, die Eltern verunsichert wurden, weil grundsätzlich jede Erziehungsmaßnahme von der Umgebung in Frage gestellt und diskutiert wurde.
Zurück zum Rohrstock kann die Devise aber nicht lauten.
Ein gesundes Mittelmaß ist meiner Meinung der richtige Weg. Ich denke, daß Kinder Regeln brauchen, aber diese muß man nicht mit körperlicher Gewalt durchsetzen. Natürlich bringt es nichts, mit einem 2jährigen zu diskutieren und zu versuchen, demokratische Lösungswege bei Meinungsverschiedenheiten zu suchen. Da geben die Eltern den Weg vor und müssen diesen konsequent gehen.
...
Re: Meine Meinung dazu (2)
Allerdings: Was für Kinder gilt, muß dann auch für Erwachsene gelten: Wenn lesen bei Tisch unerwünscht ist, gehört auch Papas Zeitung verbannt. So lernt man wohl am ehesten, daß Regeln für alle gelten, und kann das besser akzeptieren.
LG,
Gitte
Re: Meine Meinung dazu
Konsequenz: Das sagt sich so leicht! Wenn einem erst einmal zwei große Kulleraugen anstarren und beharrlich um etwas bitten, was man sonst nicht zulassen würde, meine Güte, dann gibts das eben! Es ist nicht leicht und immer diskussionswürdig, kommen sie erstmal dahin sich selbst zu artikulieren, ist die Erziehung so richtige Arbeit! Es macht aber Spass seine "Brut" gedeihen zu sehen. Individualität ist das Stichwort und nicht vorgekaute Pädagogik, die am normalen Leben vorbeigeht! LG Bianca
Re: Meine Meinung dazu
Mit Konsequenz meinte ich nicht stur & starr um jeden Preis und daß bei allen alles gleich ist, sondern daß eine klare Richtung dahinter erkennbar sein sollte. Klar, daß man gelegentlich mal nachgibt (und z. B. doch was Süßes kauft, was eigentlich nicht geplant war, oder auch mal die Fernsehzeit verlängert). Aber nicht heute hü morgen hott. Die Tatsache, DASS Grenzen gesetzt und (mit Ausnahmen) eingehalten werden, halte ich für enorm wichtig. Dazu gehören ein paar allgemeingültige, z. B. fremdes Eigentum nicht zu zerstören (Kaugummis werden nicht an Polster geklebt, weder zuhause ans Sofa noch an U-Bahnsitze). Das hat, denke ich, mit vorgekauter Pädagogik nichts zu tun.
LG;
Gitte
Re: Meine Meinung dazu (1)
deine Frage kannst Du Dir selbst beantworten - die Eltern der heute 15-jährigen sind im Schnitt etwa Ende der Fünfziger geboren. War damals etwa antiautoritäre Erziehung in? Nein, das war sie wohl eher bei der Generation, die jetzt um die ca. 25-30 ist.
Abgesehen davon glaube ich nicht, dass die jetzigen Teenies "schlimmer sind" als wir damals.
Karin
Re: Meine Meinung dazu (1)
Die Kinder aus der Elterngeneration der jetzt 25 - 30jährigen sind - in meinem Bekanntenkreis - noch zu klein, um irgendjemanden zu terrorisieren. Abgesehen vom normalen Trotzalter. Vielleicht ist in meiner Umgebung aber auch keiner anti-autoritär erzogen worden... ;-) Auf'm Land hinkt man den Modetrends ja häufig etwas hinterher :-))
Außerdem habe ich nicht gesagt, daß die Teenies heutzutage schlimmer sind als wir damals, sondern daß vielen (nicht allen) manche Wertvorstellungen abgehen - mein persönlicher Eindruck, kein allgemeingültiges Dogma und ohne die Ursachen in autoritärer oder anti-autoritärer Erziehung festmachen zu wollen.
Gitte
Ich weiß ja nicht, wie es euch geht..
So,mußte mir das grad mal von der Seele schreiben, der Anlaß war ja Gott sei Dank entsprechend *g*
LG, Meike
du sprichst mir aus der seele :-) bin auch ein
LG
Antonia
@Antonia
Re: @Antonia und Eva
bei mir wars latein :-) jeden abend wurde ich ab
lg von der leidensgenossin
antonia
Antiautoritäre Erziehung nicht gleich laissez fair
Hallo!
Schon alleine die Tatsache, daß dies dem oder der Autor/in nicht klar ist, zeigt, daß dieser Artikel von keiner besonderen Güte ist.
Bei der antiautoritären Erziehung gibt es (im Gegensatz zu laissez faire) sehr wohl Grenzen, die allerdings nicht mit autoritären Methoden durchgesetzt werden sollen. Ziel ist es, daß Kinder einsehen, warum sie etwas nicht dürfen. DAs heißt, jedem "Nein" muß eine Erklärung folgen, aber ein Nein soll auch ein Nein bleiben. Zudem soll ein Nein überlegt sein und nicht aus Bequemlichkeit gegeben werden.
Von daher berichtet der Artikel über einen anderen Erziehungsstil.
Bekommen Kinder allerdings keine Regeln aufgezeigt, ist es meiner Meinung auch nicht gut, da wirklich eine Art "Heimatlosigkeit" eintritt und kleine Tyrannen daraus werden können.
Da das Wort "antiautoritär" mittlerweile so in Verruf geraten ist, weil es eben allzuhäufig mit der absoluten Freiheit des Kindes gleichgesetzt wird, hat man heutzutage den Begriff "autorative Erziehung" (Stichwort triple P) gewählt. Ist im Prinzip das gleiche wie die ursprüngliche antiautoritäre Erziehung, aber eben unter neuem Namen.
LG Teddy
Re: Antiautoritäre Erziehung
woher hast Du denn diesen Beitrag?
Karin
Re: Antiautoritäre Erziehung
Autoritative erziehung: Tu Dies und Jenes aus diesem und Jenem Grund
Antiautoritär(meinetwegen laissez faire):Tu was Du willst
Da ergibt sich ja von selbst was der goldene Mittelweg ist!! LG mio
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