woran merke ich, dass sie Hunger hat?
Da meine Milch nicht reicht, muss ich zufüttern.
Ich weiß ja aber nie, wieviel sie aus meiner Brust bekommen hat, so dass ich nicht weiß, ob ihre Unruhe Hunger ist oder etwas anderes. Manchmal ist sie nach dem Stillen noch so knöterig, dass ich sofort denke, sie hat Hunger. Dann biete ich ihr die Flasche an. Manchmal trinkt sie aber nicht sofort, sondern nach ein bisschen kitzeln. Genau das gleiche Verhalten kenne ich aber von der Brust auch. Da ermuntere ich sie auch manchmal ein bisschen, weil ich genau weiß, dass sobald ich sie hinlege, sie sich doch wieder meldet - und es stimmt oft. Und wenn sie dann getrunken hat, ist sie ruhig.
Trotzdem habe ich Angst, dass ich ihr unnötig viel aus der Flasche aufdränge. Das will ich ja aber nicht, denn den Hauptteil soll sie ja - soweit vorhanden - aus der Brust bekommen.
Kann mir da jemand helfen??
Danke, Tanja
Re: woran merke ich, dass sie Hunger hat?
also meiner saugt jeden und alles an, was im in den Weg
kommt, wenn er Hunger hat. Und außerdem wirft er den Kopf
nach hinten zur Seite.
Grüße ... Birgit
Re: woran merke ich, dass sie Hunger hat?
"Da meine Milch nicht reicht, muss ich zufüttern. "
Wenn du zufütterst, reduziert sich deine Milchmenge. Deine Milchmenge passt sich immer dem Bedarf deines Babys an. Auch Zwillinge können voll gestillt werden.
Besonders zu den Wachstumsschüben ist dann das Stillen halt etwas anstrengender, weil sehr häufig.
"Trotzdem habe ich Angst, dass ich ihr unnötig viel aus der Flasche aufdränge. Das will ich ja aber nicht, denn den Hauptteil soll sie ja - soweit vorhanden - aus der Brust bekommen."
Biete doch einfach öfters die Brust an. Je häufiger dein Baby stillt, umso mehr Milch wird gebildet (Saugreiz schüttet das Hormon Prolaktin aus).
Die Brust ist NIE ganz leer, weil ja in den Alveolen ständig Milch gebildet wird.
Wenn du beide Seiten angeboten hast und dein Baby noch hungrig/unruhig scheint, dann biete wieder die erste Brust an usw., auch Wechselstillen genannt.
LG Uta
Re: woran merke ich, dass sie Hunger hat?
Ich will hier nicht die Einzelheiten aufführen, aber es liegt am Prolaktinmangel. Sowas ist selten, aber es gibt es eben, und ich bin eine Betroffene. Nun muss ich damit umgehen, und nicht mit dem Idealbild der stillenden Mutter. Meinst Du, Du könntest mir dennoch eien Tipp zu meiner Frage geben?
Danke, Tanja
Re: woran merke ich, dass sie Hunger hat?
ich habe eigentlich gar keine Frage entdecken können in deinem Posting.
Wenn ein Baby unruhig ist und sich mit Stillen geruhigen lässt, dann war es richtig, egal ob es Kalorienhunger hatte oder Seelenhunger.
Ich hänge dir mal einen Text ran, von dem ich glaube, dass er dir zum Verständnis helfen könnte und schicke dir auch noch paar weiterführende Links dazu.
Wenn es NICHT deiner Situation entspricht, dann kannst du es ja beiseite legen.
Was ich ein wenig bedenklich finde ist, dass du eine Vorstellung vom Idealbild der stillenden Mutter hast. Das finde ich irgendwie frustrierend und für den Milchfluss nicht gerade förderlich.
LG Uta
Das nicht ernaehrungsbedingte Saugen
Autor: Dr. Katherine Dettwyler PhD
zugeordneter Professor fuer Anthropologie und Ernaehrungswissenschaft
Texas A & M University
Originaltitel des Textes: "Non-nutritive sucking"
Mir gefaellt diese Bezeichnung nicht, weil man sie automatisch mit der Definierung "ernaehrungsbedingtes" Saugen konfrontiert, wobei angedeutet wird, dass es sich nur bei diesem letztgenannten um echtes Saugen handelt. Sie laesst auch die Schlussfolgerung zu, dass der Hauptgrund und die einzige Aufgabe des Stillens die Uebermittlung von Naehrstoffen ist. Das ist das, was uns die Flaschenmilchindustrie seit langer Zeit weis machen moechte: Stillen ist NUR eine Methode, sein Baby zu fuettern und hier ist eine Alternative, die besser/gleich gut/fast gleich gut ist.
Ich glaube nicht, dass Stillen "nur" der Fuetterung des Babys dient, so wie der Sex nicht "nur" fuer die Forpflanzung da ist. Stillen versorgt das Baby mit Nahrung, Fluessigkeit, es uebermittelt ihm Immunfaktoren, die der Grund sein moegen, aus dem ein Baby nach der Brust verlangt und Kinder so oft gestillt werden wollen, wenn sie krank sind, nicht nur um getroestet zu werden. Der Stillprozess selbst reguliert die Temperatur und den Herzschlag des Neugeborenen, senkt seinen Blutdruck und bringt es zum Schlafen. Dazu kommen noch all die wichtigen sozialen und emotiven Faktoren, die waehrend dem Stillen stattfinden.
Dr. Blackburns Studie ueber die Evolution der Brustdruesen nimmt an, dass der urspruengliche Zweck der Milchsekretion war, die Keime im Darmtrakt des Nachwuchs zu toeten und diesen vor Infektionen zu schuetzen und dass sich die Ernaehrungskomponenten der Muttermilch erst spaeter entwickelt haben.
Solange das Stillen nur oder hauptsaechlich als Fuetterungsmethode angesehen wird, wird das Flaschenfuettern als gleichwertig oder gut genug gelten. Wir muessen wirklich versuchen, von dem Gedanken wegzukommen, dass Saugen, wenn es nicht ernaehrungsbedingt ist, ein Optional ist, oder mit einem Schnuller befriedigt werden kann. Viele Leute denken, dass das Baby nicht "schon wieder" das Beduerfnis zum Saugen haben sollte, und sie wundern sich, wie es schon wieder hungrig sein kann. Es ist moeglich, dass es in diesem Fall nach der Brust verlangt, weil es friert, weil es sich alleine oder aufgeregt/ schlaefrig/kraenklich fuehlt. All diese Beduerfnisse sind gleich berechtigt. Es stimmt, dass Muetter imstande sein sollen, zu erkennen, wann das Baby saugt, ohne Milch zu erhalten und dass sie ihre Babys beobachten sollen, dass sie jemanden brauchen, der kontrolliert, ob das Baby richtig angelegt ist und dass sie sein Gewicht regelmaessig kontrollieren usw. Ich kritisierte einige Anthropologen, die mit einer "Stopuhr" Studien ueber die Zeit, die Babys an der Brust verbringen machen, ohne zu beachten
ob und wieviel Milch das Baby trinkt
ob die Mutter wirklich Milch produziert, oder nicht (ich zum Beispiel stille Alex noch, habe jedoch keine Milch mehr. Wird er gestillt? Es handelt sich zweifelsohne um ein nicht ernaehrungsbedingtes Saugen, aber verliert es dadurch an Wichtigkeit?)
Wir sollten wirklich beginnen, den Leuten zu erklaeren, dass Stillen ein Multifaktor ist, eine komplexe Interaktion zwischen zwei Personen, die der Ernaehrung des Kindes dient, die aber auch bei der Abwehr von Krankheiten eine Rolle spielt und fuer eine pysiologischen, emotionalen und cognitive Entwicklung wichtig ist.
Ich finde, die Bezeichnung "nicht ernaehrungsbedingt" hoert sich an wie "nicht wichtig", "nicht echt", "ohne Bedeutung", auch wenn es nicht so gemeint ist.
Copyright © Katherine Dettwyler PhD
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Re: woran merke ich, dass sie Hunger hat?
habe ich überhaupt nicht! ich atte den eindruk, den hättest du, weil du meinst, jede mutter könnte das Problem 'zu wenig milch' beseitigen.
meine frage ist im titel meines postings: woran merke ich, dass sie Hunger hat?
Re: woran merke ich, dass sie Hunger hat?
*hmm* beim Stillen ist es eigentlich nicht wichtig, ob das Baby Hunger hat oder nicht, wenn du verstehst, was ich meine...
Ich habe aus Unsicherheit Tom als Baby auch mal nach dem Stillen Fläschchen angeboten (abgepumpte Mumi) und da hat er einmal 180 ml getrunken. Würde ich heute nicht mehr machen.
"weil du meinst, jede mutter könnte das Problem 'zu wenig milch' beseitigen. meine "
Nein, ich meine nicht, dass jede Mutter in der heutigen Zeit ein Baby stillen kann, weil eine Generation an Erfahrung fehlt.
Ohne Internet wäre bei mir das Stillen am 10. Tag beendet gewesen.
Dass ich von Berufswegen die Wechselwirkungen von Prolaktin-Oxytoxin-Adrenalin kenne und die Funktion der Alveolen, hat mir auch sehr geholfen.
LG Uta
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