Suchen Menü

wenig milch

was kann ich tun, mein kleiner ist 7 tage alt und aus einer brust kommt wenig milch,
ich weiß anlegen, anlegen.......aber ich kann ja nicht alle halbe stunde....
es gibt in der nähe keine stillberaterin, deshalb bitte ich hier um rat....
wie ist das mit abpumpen, hilft es den milchfluss anzuregen oder eher nicht,
habe noch kleine kinder zu versorgen und ist schon öfters stressig, schwindet da die milch so schnell?
lg ingrid
Bisherige Antworten

Re: wenig milch

Hallo Ingrid,
um den 10. Tag kommt der erste Wachstumsschub, der sehr heftig sein kann.
Bis sich das Stillen richtig eingespielt hat, dauert es durchaus 6-8 Wochen.
Nach dem Stillen Abpumpen kann die Milchbildung anregen, wenn man mit dem Pumpen zurecht kommt. Die gewonnene (fettreiche) Mumi kann man ja dann mit einem Löffelchen oder Becher füttern.
Lass doch eine Hebamme kommen, das bezahlt die ersten 10 Tage die KK und bei Stillproblemen auch danach.
Die Milchbildung wird durch den Saugreiz angeregt, deshalb können auch Frauen, die nicht geboren haben, ein Adoptivkind stillen.
Die Milchmenge regelt sich nach Angebot-Nachfrage. Wird mind. 2 Tage lang die 20%-Reserve der Brust abgerufen, produziert sie mehr Milch.
Zu viel trinken hemmt die Milchbildung. Einfach erklärt "schwemmt" es die Milchbildungshormone aus.
Tee ist ein Arzeneimittel, kein Getränk. daher nicht mehr als 2-3 Tassen davon täglich trinken.
Milchbildend ist:
sehr häufig stillen, wechselstillen, Stillöl von Weleda, Ruhe, Wärme, Kartoffelsuppe, ausreichend essen und trinken, mit Müttern reden, die selber erfolgreich gestillt haben, eine Stillberaterin (bzw Hebamme) kommen lassen, eine Stillgruppe besuchen...
Milchhemmend sind:
Streß, nach der Uhr stillen, mit der Waage stillen, Kälte, Salbei, Pfefferminze, Kohlensäure, zufüttern...
Wichtig ist eigentlich nicht, wieviel Milch da ist, sondern daß man sie zum "Laufen" bringt. Dazu gehört Vertrauen, Ruhe, Loslassen können. Die Milch kommt aus dem Kopf.
Die Vormilch ist immer dünn und durstlöschend und die Hintermilch ist immer fettreich und sättigend.
Hier ein paar Buchtipps:
Für den Anfang:
Das Stillbuch
Hannah Lothrop
Kösel Verlag
ISBN 3-466-34431-X
Für mittendrin:
Stillen einfach nur stillen
Gwen Gotsch
La Leche Liga
ISBN 3-932022-08-4
Wenn das Baby dann laufen kann:
Wir stillen noch
Norma Jane Bumgarner
La Leche Liga
ISBN 3-932022-13-0
Die 10 Gebote für stillende Mütter
Du sollst nicht kochen, den Haushalt putzen, Wäsche waschen oder Gäste unterhalten.
Du sollst Dir eine ?Doula*? nehmen.
Du sollst Dein Nachthemd anbehalten und solange wie Du möchtest in Deinem Schaukelstuhl sitzen bleiben.
Du sollst Deinen Mann ehren, indem Du ihm seinen Teil der Hausarbeit übergibst.
Du sollst Dein Baby nicht an eine fremde Kinderbetreuung abgeben.
Du sollst in einem schönen Wald oder auf grünen Wiesen spazieren gehen,
gut essen und genügend trinken.
Du sollst keinen Fremden und nicht hilfsbereiten Gast in Dein Haus lassen.
Du sollst Deine Frisur herrichten und Deinen Körper mit Schönheitspflege verwöhnen.
Du sollst Dich nicht in die Gesellschaft von Menschen begeben, die Dir unsinnige Ratschläge rund um Dich und Dein Baby aufdrängen.
Du sollst schlafen, wenn das Baby schläft.
Von Dr. William Sears
Übersetzt aus der amerik. Elternzeitschrift Ausgabe 1993, Titel: a family is born
Ins Deutsche übersetzt von Birgit Persch und Diedra Pulver
Überreicht von Elizabeth Hormann
* Eine Frau, die für die Erfüllung der Bedürfnisse der jungen Mutter um die Geburt herum da ist, wird »Doula« genannt, ein aus dem Griechischen stammendes Wort, welches Dienen bedeutet. Vielleicht findest du für dich eine »Doula« (siehe auch S. 96), wenn auch nur für kurze Zeit, jemand, die dir den Anfang deiner Beziehung zu deinem Kind erleichtert. Umsorgt zu sein ist gut für den Milchfluss. Manchmal übernehmen auch Partner stellvertretend die »Doula«-Rolle. (Hannah Lothtrop)
Beim Stillen haben 3 Hormone Bedeutung:
Prolaktin
Milchbildungshormon
wird angeregt durch häufigen Saug- oder Pumpreiz an der Brust und durch gründliche Entleerung der Brust über mind. 2 Tage.
Oxytocin
Milchflußhormon
Dieses Hormon bewirkt ein Zusammenziehen der Alveolen (Ort der Milchbildung). Die Milch wird in die Milchseen gedrückt - die Milch fließt.
Dieses Hormon ist auch für Orgasmus und Geburt verantwortlich.
Es kann nur bei Entspannung wirken.
Adrenalin
DAS ist der gefähliche Gegenspieler des Oxytocins!
Es hebt dessen Wirkung auf.
Es ist das Fluchthormon. Evolutionär hat es den Zweck der Selbsterhaltung. Selbsterhaltung geht vor Arterhaltung (Zeugung, Geburt, Stillen).
Die Natur verzichtet im Gefahrenmoment auf das EINE Nachkomme, weil die Mutter noch viele andere Nachkommen bringen kann.
Liebe Grüße, Uta

Re: wenig milch

Herzlichen Dank, sind tolle hilfsreiche tipps, nur wie kann man stress vermeiden, bei kleinkindern im haus, ich denke, das ist die größere ursache..
ich werde es trotzdem versuchen.
lg ingrid

Re: wenig milch

Liebe Ingrid,
ich hab' auch zumindest ein Kleinkind im Haus...aber mal ehrlich, SO streßanfällig ist die Stillgeschichte auch nicht. Man muss halt am Anfang WIRKLICH oft stillen, manchmal auch alle halbe Stunde, aber die Milch reicht immer. Oft ist es auch 'nur' Nähe- und Kuschelbedürfnis, was die Kleinen an die Brust treibt.
Es ist hilfreich zu lernen, das Baby einfach so nebenbei an der Brust zu haben. Meine Strategie war am Anfang:
Mutter und Kind aufs Sofa, Stillen bei Bedarf, Wickelkram auch auf dem Sofa und nach Bedarf benutzt, Kleinkind und viel interessantes Spielzeug mit im Raum, evtl. auch mal ein schöner Kinderfilm auf Video, Oma in der Küche, Mann in der Waschküche und groooooße Tochter als Bringdienst für alles. Wenn man alleine ist funktioniert es auch, nur eben viel langsamer.
Ich wünsche Dir viel Spaß beim Stillen. Bei uns hat es trotz sehr viel Stress immer gut geklappt.
LG Steffi

Re: wenig milch

Hallo Ingrid,
mein Mann ist gestorben, als der Kleine 3 Monate alt war und das war und ist wirklich Stress pur. Trotzdem konnten wir 11 Monate vollstillen und stillen immer noch.
Ich empfinde die Stillzeiten als angenehmen Ausgleich zu dem Stress.
Stillen, vor allem in der Nacht, setzt das Hormon Prolaktin frei. Je höher der Prolaktinspiegel der Mutter, desto größer die Fähigkeit, geduldig zu sein. Deshalb kommen stillende Mütter ja auch mit weniger Schlaf aus.
Ich habe genau diese Erfahrung bei all meinen Kindern gemacht und denk mir manchmal, dass die Tatsache dass ich nach dem Tod meines Mannes gestillt habe, mir in der Zeit eher geholfen hat, als dass sie mich belastet hätte.
Lieben Gruß und ich drück die Daumen, dass es klappt. Es lohnt sich ;-) Nuria

off topic

ich habe eben dein profil angesehen, mir kamen gleich die tränen.
wieso musste dein mann so jung gehen?
wie kommt ihr jetzt klar? stelle mir das schwer vor.
lg ilka
Meistgelesen auf 9monate.de
Diskussionsverlauf
Rat und Hilfe zur Bedienung
Übersicht aller Foren

Mit der Teilnahme an unseren interaktiven Gewinnspielen sicherst du dir hochwertige Preise für dich und deine Liebsten!

Jetzt gewinnen