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schlechte Stillbeziehung und zufüttern

Hallo Ihr,
unsere Charlotte ist jetzt 3 Wochen alt und ich habe Probleme mit dem Stillen. Schon im Krankenhaus hat sie mir meine Brustwarzen blutig "gebissen" und ich bekam eine schlimme Brustentzündung die mit Antibiotikum behandelt werden mußte. Ich bin im Krankenhaus schon mit weichen Knien zum stillen gegangen. Jetzt sind meine Brustwarzen wieder in Ordnung und ich stille mit Stillhütchen, aber empfinde das Stillen als nervig und habe das Gefühl aufgesogen zu werden. Da ich durch die Brustentzündung auch weniger Milch habe haben wir einen unregelmäßigen Stillrhythmus. Stillproben ergaben sehr unregelmäßige Milchmengen. Ich fange jetzt an abends HA-Nahrung zuzufüttern. Hat jemand von Euch Erfahrung damit die Milch abzupumpen und mit Flasche zu füttern damit Charlotte nicht merkt dass ich genervt bin? Oder kriegt sie das noch nicht mit? Wie lange sollte ich überhaupt stillen um ihr die nötigsten Abwhehrstoffe mitzugeben?
Für Tips bin ich tierisch dankbar da jeder von mir erwartet eine glücklich stillende Mutter zu sein und keiner Verständnis dafür hat dass ich es nicht bin.
Dicker Gruß und Dank schon jetzt
meinereiner und Charlotte
Bisherige Antworten

Re: schlechte Stillbeziehung und zufüttern

Hallo, Deinereiner,
ich kann das so gut nachvollziehen. Bei uns (ich habe eine Tochter, die jetzt 20 Wochen alt ist) war es so schlimm, dass ich zeitweise nur noch geheult habe, dass mein Mann gesagt hat, er guckt sich das nicht mehr lange an, Stillen um jeden Preis kann es auch nicht sein. Ich fühlte mich ausgesogen, hatte gleichzeitig ein schlechtes Gewissen, weil es ja nur ein Baby ohne die geringsten Hintergedanken ist, nahm aber jede Rhythmusschwankung echt persönlich. Glücksgefühle hatte ich überhaupt nicht beim Stillen - und auch sonst hatte ich mir das alles anders vorgestellt. Ich war kurz vorm Aufgeben, da hab ich mit mir den Deal gemacht, von Woche zu Woche zu gucken, ob ich das noch aushalte. Und siehe da - es wurde immer besser. Das Glücksgefühl stellte sich bei mir nach etwa 4 Wochen ein, da hatte ich dann auch Kontakt zu einer Stillberaterin aufgenommen und der Hormonsturm liess dann auch etwas nach. :-)
Obwohl wir nach wie vor tagsüber einen zweistündigen Rhythmus haben, geniesse ich es jetzt insgesamt doch sehr und hoffe, sie möchte noch ganz lange gestillt werden.
Übrigens - gegen die Schmerzen in den Brustwarzen hat mir Lanosin (reines Wollwachs aus der Apotheke) sehr geholfen. Damit wurde es schnell besser.
Meine Süsse hat es übrigens immer genau mitgekriegt, wenn ich genervt war - sie war dann völlig durch den Wind, leider. Als ich mich entspannte, tat sie's auch und alles wurde leichter.
LG, Christi

Re: schlechte Stillbeziehung und zufüttern

Hallo Deinereiner! Das klingt sehr nach meinen eigenen Erfahrungen, zumindest bei meinem ersten Kind. Ich habe das Stillen "gehasst". Habe mir eine Brustentzuendung fast "gewuenscht", damit ich einen Grund zum Aufhoeren habe. Aus heutiger Sicht, beim zweiten Kind weiss ich, dass es vor allem die Postnatale Depri war, die mich so geschafft hat und die Erwartungen der anderen, von denen ich mich so schlecht loesen konnte. Die einen, die empoert waren, weil man nicht mindestens 1 Jahr stillen wollte und die anderen (wie unsere Muettergeneration), die eh nichts vom Stillen hielten. Jetzt ist das Stillen viel entspannter, weil ich viel entspannter bin und ganz strikt auf meine innere Stimme hoere. Meine Tochter ist jetzt 3 Monate alt und ich ersetze langsam eine Mahlzeit nach der anderen durch Flasche. Ich hab das Stillen bis jetzt genossen und jetzt ist's genug, fuer mich! Als Tip kann ich Dir nur genau dies geben, locker rangehen, mschen, was Du fuer richtig haelts. Gegen die wunden Warzen: auf jeden Fall trockenhalten und nicht so viel Creme drauf, das macht sie nur noch weicher, Puder- oder Traubenzucker nach dem Stillen drauf hat bei mir gut geholfen (trocknet und heilt). Und Pumpen ist ne gute Idee. Man hat ein gutes Gewissen, weil man seinem Kind die gute Mumi gibt, aber jmd. anderes muss ran, waehrend Du mal ein ausgiebiges Bad oder aehnliches geniessen kannst. Kopf hoch!!!
LG Ruth

Re: schlechte Stillbeziehung und zufüttern

Hallo Deinereiner,
bei uns hat das Stillen auch nicht funktioniert. Der Kleine konnte einfach meine brustwarzen nicht fassen. Also habe ich schon im Krankenhaus angefangen zu pumpen. Ich mache das nun schon 5 Monate. Der Kleine gedeiht prächtig, ich habe ein gute Gefühl dabei, weil er ja die gute MuMi kriegt, und wir haben keinen Still-Stress mehr miteinander.
Um etwas Abstand zu bekommen und lockerer zu werden, kann ich dir das Pumpen sehr empfehlen. Wenn Du Glück hast, geht Charlotte nach einer Weile wieder an die Brust und ihr könnt ganz entspannt stillen. Wenn nicht - abstillen kannst du auch in ein paar Wochen noch. Ich würde mir für das Pumpen etwa 4 Wochen Zeit geben. Das war die Zeit, die wir gebraucht haben, damit sich das eingespielt hat. Pump am besten nach den Mahlzeiten und bewahr die Milch für die nächste Mahlzeit im Kühlschrank auf. Wenn der Hunger kommt, nur kurz im Wasserbad warmmachen. Du solltest auch ganz gebau aufschreiben, wieviel Du gepumpt und gefütert hast. Am Anfang auch mit Uhrzeit. Dann kriegst du ein Gefühl dafür, nach welcher Zeit Du wieviel Milch produziert hast. Die Buchführung verleiht Dir dann auch bald eine gewisse Sicherheit, dass Du genug Milch hast bzw. dass Du Deine Milchmenge steigern kannst, damit sie wieder ausreicht. Halte durch, Du bist nicht die Einzige mit Still-Problemen. Eher im Gegenteil. Ich kenne kaum eine, bei der alles problemlos gelaufen ist.
Wenn Du noch Fragen hast, mail mir doch übers Profil.
Liebe Grüße, Juliane

Re: schlechte Stillbeziehung und zufüttern

Hallo meinereiner,
ich kann Dich sehr sehr gut verstehen, da es bei uns am Anfang auch sehr schwer war. Meine Kleine hat am Anfang nicht richtig getrunken und ich hatte auch sehr schlimme Brustwarzen, so daß ich nach etwa 2 Wochen nach diversen verheulten Nächten nur noch Milch abgepumpt habe. Meine Hebamme riet mir zu einer elektrischen Pumpe. Die bekommst Du verschrieben von deinem FA und kannst sie in der Apotheke ausleihen. Ich hab dann so ca. bis zur 6./7. Woche nur abgepumpt und mit Flasche gefüttert. Und es hat mich auch da teilweise nur genervt, bis ich dann mal eines Abends mich richtig ausgeheult und für mich eine Entscheidung getroffen habe - will ich stillen oder nicht? Einerseits war da der Gedanke, sich verrückt zu machen und um jeden Preis zu stillen kann es auch nicht sein und auf der anderen Seite das schlechte Gewissen, meinem Kind die gute Milch und den Körperkontakt vorzuenthalten. Und seitdem ich für mich entschieden hatte, ging es bergauf.
Jetzt stillen wir, die Brustwarzen sind wieder heile (ohne viel Creme etc.) und ich finde es wunderbar. Vor allem nachts, wenn ich sie im Liegen stille, ist es schön - sie kuschelt sich dann so schön an mich ;-))).
Ich denke schon, daß Deine Tochter es mitbekommt, wenn Du genervt bist. Wegen der Abwehrstoffe - jeder Tag, der gestillt wird, ist gut - je mehr desto besser.
Fortsetzung folgt...

Re: schlechte Stillbeziehung und zufüttern 2. Teil

Wiegst Du denn Deine Kleine vor/nach jedem Stillen? Manchmal macht einen das auch sehr verrückt, da ist dann das wöchentliche Wiegen Deiner Kleinen besser. Was auch noch gut wäre, ist vielleicht der Kontakt zu einer Stillberaterin (von der La Leche Liga oder einer AFS-Stillgruppe), wenn es die bei Euch in der Nähe gibt???
Auf jeden Fall denke ich, Du solltest nach Deinem Gefühl gehen und entsprechend entscheiden, denn Du weißt als Mutter am besten, was gut für Euch beide ist.
Aufmunternde Grüße,
Susanne
PS: Du kannst mir auch gern mailen!
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