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Zufüttern und Abstillen

Hallo!
Mein Sohn wird am 24.01. 4 Monate alt. Bis zum 3. Monat habe ich ihn voll gestillt. Er hatte immer alle 2-2 ½ Std. (manchmal nach längerem Schlaf auch 4 Stunden) Hunger. Beim letzten Kinderarztbesuch habe ich erwähnt das ich ganz langsam abstillen wollte (nach dem 4. Monat). Der Arzt meinte jedoch, dass ich lieber mit Ersatzmilch zufüttern sollte. Da ich seit Stillbeginn alle 2-3 Wochen einen Milchstau hatte, habe ich mich für die Variante mit dem Zufüttern nach der Brustmahlzeit entschieden. Das klappte anfangs ganz gut. Er trank an beiden Brüsten ca. 20 min. und anschließend bekam er eine Pre-Mahlzeit. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass der Kleine sich seit einer Woche von alleine abstillt. Er trinkt nicht mehr viel von der Brust bzw. schreit daran. Wenn das Fläschchen kommt, ist alles gut. Nachts und früh Morgens jedoch trinkt er nach wie vor gut an der Brust. Jetzt weiß ich nicht, was ich machen soll. Zumal ich ihn ja eigentlich bis zum 4. Monat voll stillen wollte.
Ich muss dazu sagen, dass er zur Zeit ganz leicht Schnupfen hat und ich das Gefühl habe, dass Zähnchen einschießen. Falls das auch eine Möglichkeit sein könnte, weswegen er an der Brust nicht viel trinkt.
Meine Fragen wären jetzt, wie ich das Problem beseitigen könnte und wie ich dann nach dem 4. Monat den Bogen zum langsamen Abstillen bekomme, ohne viel Milchstau und ?Abschiedskummer?, den ich zur Zeit empfinde ;-(.
Vielen Dank und Liebe Grüße
Jocko
Bisherige Antworten

Re: Zufüttern und Abstillen

Hallo Jocko,
ich denke hier kommt einiges zusammen, wahrscheinlich hat deine Tochter durch die Flasche eine Saugverwirrung entwickelt und Schnupfen/ Zahnen macht das Stillen eventuell zusaetzlich unattraktiv. Saugverwirrung heisst, dass die Brust zunehmend verweigert wird, da das Trinken aus der Flasche einfacher ist. Dass im Halbschlaf das Stillen noch funktioniert, ist ganz typisch, wahrscheinlich sind die Kinder da noch mehr instinktgesteuert.
Zuerst einmal solltest du wissen, was genau du moechtest. Langsam abstillen kann ja eine Menge bedeuten, denn Zeit ist relativ :-) Manche verstehen darunter, nach 4-6 Monaten mit Beikost anzufangen, Stillmahlzeiten schrittweise zu ersetzen und ca. bis zum 1. Geburtstag noch ein oder zwei mal zu stillen, um anschliessend auf Kuhmilch zu wechseln. Solltest du wesentlich frueher endgueltig abgestillt haben wollen, macht die Flasche schon Sinn, denn Saeuglinge brauchen nunmal Milchnahrung und was zum Saugen. Moechtest du aber wie dargestellt noch eine Weile stillen, wuerde ich dir raten, so schnell wie moeglich die Flasche wegzulassen. Ist natuerlich nicht so einfach, aber da dein Kleiner zumindest teilweise die Brust noch annimmt, stehen die Chancen gut. Ich haenge gleich noch einen Text mit Tipps der Stillberaterin Welter an zum Thema Saugverwirrung.
Gegen den Schnupfen hilft z.B. eine zerkleinerte Zwiebel ans Bettchen stellen, beim Zahnen Osanit.
LG
Berit

Text zu Stillstreiks allgemein

Gründe für einen Stillstreik kann es viele geben und manchmal lässt sich die Ursache für den Stillstreik auch überhaupt nicht finden.
Unter Umständen schieben die Zähne in den Kiefer ein (es kann dann noch Monate bis zum ersten Zahn dauern). Eine Erkältung oder eine verstopfte Nase, so dass das Baby beim Trinken behindert wird, Ohrenschmerzen, so dass das Stillen wehtut. All dies kann zu einem Stillstreik führen. Vorsichtshalber sollte deshalb ein streikende Kind vom Arzt angeschaut werden.
Wenn die Mutter aus irgendeinem Grund beunruhigt oder aufgebracht ist können Babys auf die Gefühle ihrer Mutter mit einem Streik reagieren.
Einen unliebsamen Zwischenfall beim Stillen kann Anlass zu einem Stillstreik sein. Z.B. wenn das Baby gestillt wurde während der/die Arzt/Ärztin es untersucht hat und es dabei erschrocken ist.
Kurz: alle einschneidenden Veränderungen oder besondere Situationen im Leben des gestillten Kindes oder seiner Familie können das Kind zu einem Stillstreik bewegen.
Wichtig ist, dass Du in dieser Situation nicht die Geduld verlierst und versuchst so ruhig wie möglich zu bleiben. Außerdem haben sich die folgenden Dinge bei einem Stillstreik bewährt:
im Umhergehen stillen,
in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen,
im Halbdunkeln stillen,
im Halbschlaf stillen,
das Baby mit der Brust spielen lassen,
unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren,
alle künstlichen Sauger vermeiden,
das Baby massieren,
viel Körperkontakt (Haut auf Haut),
und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt.
Um die Milchproduktion aufrecht zu erhalten bzw. wieder dem Bedarf des Babys anzupassen, solltest Du deine Milch ausstreichen oder abpumpen. Die so gewonnene Milch kannst Du deinem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode anbieten, z.B. mit einem Becher.

Text zu Saugverwirrung

eine Saugverwirrung entsteht, wenn ein Kind mit dem Wechsel zwischen den Trinktechniken an Brust und künstlichem Sauger (dazu gehören Flaschensauger, Schnuller und Stillhütchen) nicht zurecht kommt und dann die Brust schlussendlich sogar verweigern kann. Das ist ein ernsthaftes Stillproblem, das schon viele Sorgen und Tränen bei Müttern und Kindern verursacht hat. Eine Saugverwirrung kann in jedem Alter und auch mit jedem künstlichen Sauger entstehen, doch mit zunehmendem Alter wird das Risiko dafür immer geringer. Am größten ist die Gefahr innerhalb der ersten Wochen, deshalb sollte in den ersten Wochen auf alle künstlichen Sauger (auch Schnuller) verzichtet werden, damit Mutter und Kind die Gelegenheit haben, dass sich eine gute Stillbeziehung einspielt und das Kind lernt gut und korrekt an der Brust zu trinken.
In leichten Fällen einer Saugverwirrung kann es ausreichen, dass einfach alle künstlichen Sauger weggelassen werden und nach ein paar Tagen hat das Kind wieder zum korrekten Trinken an der Brust zurückgefunden. In schwerwiegenderen Fällen kann aber mehr notwendig sein, um das Kind an die Brust zurückzuführen (z.B. ein Saugtraining). Deshalb kann ich Ihnen nur wärmstens ans Herz legen, sich so rasch wie möglich an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe zu wenden, die sich anschauen kann, wie Ihr Kind sich an der Brust verhält und Ihnen gezielte Tipps geben kann, was Sie tun können, um Ihr Baby wieder zum ruhigen Trinken an der Brust zurückzubringen.

Ups da fehlte nochwas

Doch eine Saugverwirrung kann überwunden werden. Dabei ist es die erste Maßnahme, dass sämtliche künstlichen Sauger weggelassen werden. Das klingt schwieriger als es ist, denn die Flasche ist nicht die einzige Möglichkeit ein Baby zu füttern, wenn die Mutter mal nicht verfügbar ist.
Die Becherfütterung (mit einem ganz normalen Becher nicht einem Trinklernbecher) ist mit der richtigen Technik keineswegs aufwändiger als die Flaschenfütterung und deshalb durchaus eine Alternative zur Flasche mit der zudem das Risiko der Saugverwirrung umgangen werden kann.

Vielen lieben Dank! ;-) Ich denke, dass ich

damit sehr viel anfangen kann. Also vielen Dank nochmal für die Mühe. ;-)
LG
Jocko
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