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Zufüttern, aber wie?

Hallo!
Wegen einer Brustentzündung und der Einnahme von Antibiotika habe ich 5 Tage lang die Muttermilch abgepumpt, weggeschüttet und stattdessen Milupa Aptamil Pre-Milch gegeben. Dabei habe ich gemerkt, dass in beiden Brüsten nur ca. 60-80 ml waren, mein Baby jedoch bei jeder Mahlzeit (ca. alle 3-4 Stunden)immer um die 100-120 ml getrunken hat. Seit gestern stille ich wieder, aber die Kleine scheint einfach nie satt zu sein, obwohl sie 1-2 Stunden an meiner Brust saugt und auch total müde ist. Lege ich sie hin, weint sie. Auch beim Trinken quengelt sie oft. Meine Brüste fühlen sich danach total ausgesaugt an. Die Hebamme meint, ich solle zufüttern, aber nur zum Abend hin und das Baby sonst mit Tee hinhalten. Den Tee nimmt sie aber nicht, schlafen will sie auch nicht und wenn ich ihr nach der Brust noch Pre-Milch gebe, trinkt sie 50-60 ml. Ist es schlecht fürs Stillen, wenn ich nach jeder Brustmahlzeit noch die Flasche gebe? Gewöhnt das Baby sich dann die Brust ab? Oder produziert die Brust dann noch weniger? Bitte helfen sie mir, ich bin mit den Nerven am Ende, weil auch ich kaum noch schlafe! Vielen Dank, J. Sonntag
Bisherige Antworten

Re: Zufüttern, aber wie?

Wenn du wieder voll stillen willst, gib ihr keine Flasche, dass reduziert
nur weiter die Milchmenge. Leg dich (wenn möglich) für zwei Tage
mitsamt Kind ins Bett (am besten oben ohne) und still so oft wie
möglich, mind. alle zwei Stunden und öfter. Nach (nur!) fünf Tagen sollte
sich das rasch wieder einpendeln, man kann auch nach einigen Wochen
wieder voll durchstarten und auch ohne ein Kind geboren zu haben
stillen. Die Milchmenge lässt sich durch häufigeres Anlegen und mit viel
Ruhe immer wieder steigern.
Außerdem bekommt man mit der Pumpe längst nicht so viel Milch
heraus wie das Kind. Dass sie z.Z. etwas unzufriedener ist, kann auch
einfach an den letzten Tagen liegen, dass muss ein Kind auch erstmal
verarbeiten und ist dabei u.U. etwas "quengeliger" und braucht mehr
Nähe und häufigeres Stillen.
Für später: Trag sie viel im Tragetuch (statt sie (zum Schlafen)
wegzulegen o.ä.), lass sie bei dir schlafen und still weiter öfter als alle
3-4 Stunden.
Und wenn wieder mal was sein sollte und du Medikamente einnehmen
musst: Es gibt fast immer stillfreundliche Alternativen, bei denen man
einfach weiter stillen kann. Wenn dein Arzt keine kennt, lass ihn bei
Embryotox anrufen (Nummer unter embryotox.de), die wissen Bescheid.
Statt an deine Hebamme, wende dich bei Stillproblemen lieber an eine
Stillberaterin (lalecheliga.de, afs-stillen.de oder bdl-stillen.de). Sie
scheint da leider nicht ganz so fit zu sein.
Und schau mal unter der allattiamo-Adresse in meinem Profil nach,
vielleicht ist da noch hilfreiches für dich bei.

Re: Zufüttern, aber wie?

Hallo! Vielen Dank für Ihre ausführlichen Ratschläge, die ich befolgt habe. Es gibt weder Flasche noch andere Sauger und wir lagen die letzten zwei Tage fast nur im Bett. Jetzt zeigen sich erste Erfolge: mein Baby quengelt nicht mehr beim Trinken. Ich habe einen Tragesack, in dem sie wunderbar einschläft, wenn sie durch die Wohnung getragen wird. Allerdings wird sie wach und weint, wenn man sie heraus nimmt (obwohl sie bei uns im Bett schlafen darf). Außerdem kommt sie nun alle 1-2 Stunden und quengelt nach dem Trinken, wobei sie die Beine immer wieder abwechselnd an den Körper zieht und sich ganz gerade macht. Das sind wohl eher Blähungen, oder? Auch hat meine Hebamme mir ein Still- und Wickelritual beigebracht, was immer ein bis zwei Stunden dauert: erste Brust, Bäuerchen, nochmal die erste Brust, Bäuerchen und Wickeln und dann die zweite Brust. Ist das ok? Wenn sie aber so oft kommt, schlafe ich nie mehr als eine Stunde am Stück. Das zerrt an meinen Nerven! Was soll ich nur tun?
Danke für Ihren Rat.

Re: Zufüttern, aber wie?

Von solchen Still-Wickel-Ritualen halte ich nicht viel. Sie entsprechen
nicht den Bedürfnissen des Kindes und machen das ganze nur unnötig
kompliziert und aufwändig.
Still sie einfach, wenn sie an die Brust will und so lange bis sie nicht
mehr will. Und gib ihr nur eine Brust pro Stillen, das
gewährleistet, dass sie auch die Hintermilch bekommt (zuviel Vormilch
kann Blähungen veursachen). Wickeln kannst du sie auch einfach Bedarf
und Gelegenheit.
Still einfach weiter oft und nach Bedarf (alle 1-2 Stunden ist völlig
normal) und trag sie viel ( Kinderwagen u.ä. ganz ersetzen?, Haushalt
lässt sich auch gut mit Kind auf dem Rücken erledigen). Wenn sie müde
ist, leg dich entweder mit ihr zusammen hin und still sie in den Schlaf,
dann musst du sie nicht weglegen (und kannst evtl. auch ein kleines
Schläfchen halten!!!); wenn sie im Tragesack einschläft, lass sie nach
Möglichkeit darin ausschlafen.
Lass euch auch noch etwas Zeit. Bis sich alles eingespielt hat und man
sich als Mutter an den neuen Rhythmus gewöhnt hat, dauert es eine
Weile. Das ist fast nur eine Sache der Gewöhnung :o).

Re: Zufüttern, aber wie?

Hallöchen,
da ist ja einiges schief gelaufen. Das mit dem Milch wegkippen hättest Du Dir sparen können. Eine Brustentzündung, auch mit Antibiotikum kann ohne weiteres durchstillt werden. Dafür gibt es ja stillverträgliche Antibiotika.
Es ist normal, dass beim ausschliesslichen Pumpen die Milch etwas weniger wird. DAs könntest Du leicht wieder ausgleichen, wenn Dein Baby noch normal an der Brust trinken würde. Tja, und da kommt das Problem. Es hat sich wohl an die Flasche gewöhnt und akzeptiert die Brust jetzt nicht mehr so wie vorher. Tee geben wäre absolut kontraproduktiv. Zufüttern würde ich nicht mehr mit der Flasche sondern mit alternativen Methoden wie Becher oder Löffelchen. Zum Saugen keinen Schnuller, keine Flasche mehr anbieten, nur noch die Brust.
Wende Dich an die LaLecheLiga.de und triff Dich mit einer Stillberaterin oder telefoniere zumindest mit einer. Dann kannst Du wieder normal stillen. Die Flasche ist unnötig und zum STillen kontraproduktiv.
LG Steffi
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